… so, wie er sein soll. Nach all den teilweise ziemlich heftigen und schnellen Wetterwechseln um Mitte März hat der Winter sich in guter Form zurückgemeldet, zunächst mit Temperaturen teilweise deutlich unterhalb von -20 Grad, strahlend blauem Himmel und wenig Wind, so dass Tourengeher aller Art ihre Freude haben konnten.
Vom Wind geschliffene Schneeoberfläche im Nordenskiöld Land.
Hatten wir auch. Arktische Winter-Eindrücke vom Feinsten. Zumal der März ein Monat ist, der bei passendem Wetter sehr schöne Lichtstimmungen bieten kann: Nachts wird es noch mehr oder weniger dunkel, wobei es ab Mitte März für Nordllichter langsam schon eng wird. Aber noch bringen Sonnenuntergänge abends wunderbare Farben über die eisigen Inseln. Nach der Tagundnachtgleiche am 20. März weicht die nächtliche Dunkelheit dann mit schnellen Schritten der nahenden Mitternachtssonne. Wie auch der Spätsommer eine wunderbare Zeit, um auf langen Touren schönste Lichtstimmungen zu genießen.
Die tief stehende Sonne beleuchtet bei sehr kalten Temperaturen Seenebel über dem Adventfjord, mit dem Flugplatz im Hintergrund. Das Licht des Nordens!
Wir haben das ausgenutzt. Hier einige Eindrücke aus dem Lichtwinter in Spitzbergen in der zweiten Märzhälfte, zwischen Ostküste, Adventfjord und Van Mijenfjord:
Von den eher unerfreulichen Wetterkapriolen der letzten Woche war auf dieser Seite schon die Rede. Am Freitag ist das Polartief über Spitzbergen hinweg gezogen und hat innerhalb von kurzer Zeit ein paar bemerkenswerte Wetterwechsel gebracht: Der Regen hörte endlich auf, stattdessen war wieder etwas Schnee gefallen und die Temperaturen fielen mal wieder unter den Nullpunkt, wenn auch nur knapp.
Erster kleiner Ausflug ins Adventdalen nach dem Tauwetter.
Damit ließ sich endlich mal wieder etwas Sinnvolles anfangen.
Es dauerte allerdings nur Stunden, bis ein Schneesturm losbrach, der sich gewaschen hatte. Ich weiß gar nicht, was für Windgeschwindigkeiten erreicht wurden, aber der Aufenthalt draußen war kaum möglich – Sehen und Atmen waren in dem wirbelnden Gemisch aus Luft und feinem Schnee schwierig, und der Wind konnte einen von den Füßen blasen. Zudem flogen hier und da Gegenstände durch die Luft – der Wind hatte tatsächlich einige kleinere Schäden angerichtet, auch an Gegenständen, die schon seit Jahren unbeschadet im Freien gestanden hatten.
Schneesturm in Longyearbyen.
Der spannende Spuk währte aber nur kurz, und am Samstag konnte man bereits wieder ein Stück weit den arktischen Winter genießen, wobei man sagen muss, dass die Schneeverhältnisse vor allem bei Longyearbyen deutlich unter dem Tauwetter gelitten haben. Allzu viel Spielraum ist im Fall eines weiteren Tauwettereinbruchs nun nicht mehr.
Aber vielleicht fällt ja stattdessen auch erst mal wieder Schnee.
Winterlandschaft am Elveneset im Sassenfjord am Samstag.
Aber es ist und bleibt ein ebenso erstaunliches wie verlässliches Phänomen, dass Tauwetter immer am stärksten in und um Longyearbyen herum wirkt. Dort setzt die Schneeschnmelze – gleich ob verfrüht oder kalendergerecht – mehrere Wochen ein, bevor sie v.a. weiter östlich anfängt, sich ernsthaft bemerkbar zu machen. Während in Longyearbyen alles wegfließt, herrscht im Sassendalen noch tiefer Winter. Sobald man Longyearbyen und das unterste Adventdalen hinter sich gelassen hat, könnte man beinahe meinen, es wäre nichts gewesen.
Ein paar Eindrücke von diesen wettermäßig recht turbulenten Tagen:
Nun, „schlechte Zeiten“ ist natürlich relativ. Hier fallen keine Schüsse und Bomben. Uns geht es gut. Es fällt nur Regen. Davon aber viel zu viel, und ein großer Teil der Schönheit um uns herum ist in den letzten Tagen weggeschwommen.
Ein kräftiges Tiefdruckgebiet saugt warme Luft aus dem Süden an und pumpt sie nach Norden. Diese Luft bringt Wind, Feuchtigkeit und Wärme mit sich. Von allem deutlich mehr, als man gerne hätte.
Unsere kleine Welt hier oben schmilzt.
Longyearbyen: Bäche mit Regen- und Schmelzwasser laufen über die Straßen.
Das war zumindest über Tage hinweg der Eindruck, den man bekam, gleich wohin man schaute. Wasser fiel vom Himmel, Wasser färbte den Schnee erst grau, dann dunkel und verwandelte ihn schließlich vielerorts in kleine Seen auf der Tundra. Wasser brach sich Bahn in Bächen und Flüssen, die eigentlich noch monatelang gefroren sein sollten.
Für einen kleinen Gang nimmt man am besten Gummistiefel, schnell versinkt man bei einem falschen Tritt auch im Ort weit über den Knöchel hinaus im Schneesumpf. Einen Schritt weiter kann es allerdings spiegelglatt sein. Überall gibt es seifenglatte Eisflächen, gerade auch auf den Straßen und Wegen im Ort. Die in Norwegen weit verbreiteten Spikes sind eine ganz hervorragende Erfindung, die sicher schon unzählige schwere Stürze verhindert haben.
In Longyearbyen mussten Abflüsse für Bäche und Flüsse freigelegt werden, um Überschwemmungen zu verhinden. Im Mai oder Juni ist das Routine, im März aber sehr ungewöhnlich.
Wer hinaus will in die winterliche Arktis, wartet besser, bis sie wirklich wieder winterlich ist. Es steht außer Frage, dass es wieder kälter werden wird. Der Winter ist nicht vorbei, er macht nur Pause. Die Flüsse werden wieder zufrieren, aus den Seen werden glatte, solide Eisflächen werden.
Die Frage ist, ob und wann noch mal genügend Schnee fällt, um die so löchrig gewordene weiße Decke wieder zu flicken. Das ist zu hoffen, im Interesse all jener, die in den nächsten Wochen hier Tourenpläne haben. Und das sind im März und April sehr viele.
Aus Motorschlittenrouten werden Sümpfe und Seen im Schnee. Wer jetzt noch fährt, riskiert steckenzubleiben und die Vegetation unter dem geschmolzenen Schnee zu beschädigen.
Bis die Schneeschmelze dann irgendwann im Mai kalendergerecht diesen Winter beenden wird.
Es ist aus gutem Grund verboten, abseits der Wege auf nicht gefrorenem, nicht aufgetautem Untergrund zu fahren. Manche gehen mit diesem klaren Verbot am Saisonende oder in Tauwetterphasen recht liberal um, um es höflich zu formulieren. Das Ergebnis bleibt viele Jahre lang sichtbar, wie hier im Bild (Adventdalen neben der Straße, Bild von Juni 2019).
Die heute wohl unvermeidliche Frage: ist das jetzt Wetter oder Klimawandel? Meine kurze Antwort: sowohl als auch. Ohnehin sind Wetter und Klima ja nicht wirklich voneinander zu trennen, es handelt sich um verschiedene zeitliche Perspektiven auf das gleiche Sammelsurium an Phänomenen, die zusammen den Zustand der Atmosphäre vor allem in Bodennähe beschreiben. Temperatur, Niederschlag, Wind, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, um die wichtigsten zu nennen. Wetter ist das, was man hier und jetzt sehen, fühlen und messen kann. Klima ist das, was über Jahrzehnte daraus wird. Mittelwerte, Tendenzen und so. Nicht unmittelbar messbar, aber mittels statistisch aufbereiteter Messdaten erfassbar.
Im konkreten Einzelfall ist es sehr schwer zu sagen, ob es ohne den Klimawandel auch eingetreten wäre. Hier hat die Wissenschaft in den letzten Jahren einige Fortschritte gemacht, und es wäre interessant zu hören, was ein Fachwissenschaftler zu dem aktuellen Warmlufteinbruch sagen würde.
Erst mal kann man nur Vermutungen anstellen auf Basis der bekannten Tendenzen. Und die sind klar: weniger stabile, häufiger wechselnde Wetterlagen, häufigere Stürme und mehr Niederschlag ist das, was der Klimawandel in die maritim geprägte Arktis im Nordatlantik bringt. Tauwettereinbrüche auch im tiefsten Winter gab es im Einzelfall auch früher schon, aber ihre Häufigkeit und Intensität ist in jüngerer Vergangenheit gestiegen und diese Tendenz wird sich wohl fortsetzen.
Die Wahrscheinlichkeit ist also wohl sehr hoch, dass es den aktuellen Warmlufteinbruch so ohne den Klimawandel nicht gegeben hätte, beziehungsweise dass er viel weniger intensiv ausgefallen wäre. Ohne tagelangen Regen bei Temperaturen um 5 Grad plus.
Auch Einheimische, die hier schon viele Winter erlebt haben, schauen mit Befremden und mehr oder weniger entsetzt auf das große Schmelzen. Und wer sich gerade diese Tage ausgesucht hatte, um den Winter in der Arktis zu erleben, hat wirklich maximales Pech.
Spitzbergen im schönen Lichtwinter, so wie es sein soll. Schnee und Kälte. Die berüchtigten Warmwettereinbrüche mit Plusgraden, Regen und Schneeschmelze mitten im Winter hatte es bislang noch nicht gegeben in diesem Winter, worüber Menschen und Tiere sich freuen.
Spitzbergen-Winter: Pingos im Adventdalen
Auch wir haben uns darüber gefreut und die schönen Tage gut genutzt, in Longyearbyens näherer und etwas weiterer Umgebung. Auf bekannteren und touristisch eher unüblichen Routen.
Man lernt in der Arktis ja nie aus. Dass schneebedeckte Steinhaufen am Fuß steilerer Hänge zum Bremsen eher ungeeignet sind und dass das Absteigen vom Motorschlitten fliegend nach vorn mit dem (glücklicherweise vorschriftsgemäß behelmten) Kopf durch die Windschutzscheibe hindurch nicht empfehlenswert ist, das weiß ich jetzt. Nicht, dass ich mir das nicht schon vorher hätte denken können 😉 das war nicht auf einer der touristisch üblichen Routen.
Aber kleine Zwischenfälle gibt es immer auf Touren in der Arktis. Solange es bei einem kleineren, schnell behobenen Materialschaden bleibt, ist alles in bester Ordnung. Wie gesagt, wir haben diese schönen Tage genossen. Hier folgen ein paar Eindrücke zwischen Longyearbyen, Nordmannsfonna und Tempelfjord:
Mit Spitzbergen hat das wirklich nichts zu tun, aber die Geschichte ist zu groß und zu gut, um nicht ausnahmsweise dennoch erwähnt zu werden – und wer freut sich nicht gerade in diesen Zeiten über eine gute Nachricht?
Also: Nach mehrjähriger Suche ist das Wrack der berühmten Endurance gefunden worden! Ein großer Glückwunsch an die Expedition des Falklands Maritime Heritage Trust (FMHT) auf dem südafrikanischen Eisbrecher Agulhas II!
Die Endurance war das Schiff, mit dem Shackleton von Südgeorgien aus 1914 im inneren Weddellmeer die Küste der Antarktis erreichen wollte, um von dort aus den Kontinent über den Südpol zum Rossmeer zu queren. Daraus wurde bekanntlich nichts. Die Endurance sank im November 1915 nach einer langen Drift im Eis im westlichen Weddellmeer. Dennoch überlebten alle Teilnehmer das epische Abenteuer, das seitdem zu den berühmtesten Überlebensgeschichten der Polargebiete gehört. Die Fahrt nach Elephant Island, der Aufenthalt dort, die Weiterfahrt einer kleinen Gruppe nach Südgeorgien in einem der Rettungsboote, die Querung Südgeorgiens, die anschließende Rettung der übrigen Mannschaft auf Elephant Island – das ist heute alles Legende. Allergrößtes Kino!
107 Jahre später wurde das Wrack in gut 3000 Metern Tiefe nun gefunden. Mit ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen wurden Fotos und Videoaufnahmen gemacht, die den erstaunlich guten Erhaltungszustand dokumentieren. Das Wrack erscheint weitgehend intakt und steht aufrecht. Holzfressende Organismen gibt es im Weddellmeer nicht, im Gegensatz zu allen anderen Weltmeeren außerhalb des Südpolarmeers. Geborgen wurde nichts, und das ist auch nicht geplant. Das Wrack steht unter strengem Schutz.
Der Fund hat in kurzer Zeit weltweite mediale Aufmerksamkeit erregt. In diesem Beitrag der BBC etwa ist auch eine Videoaufnahme des Wracks zu sehen.
Vor dem Hintergrund von Putins verbrecherischem Angriffskrieg gegen die Ukraine empfiehlt der lokale Tourismus-Verband Svalbard Reiselivsråd seinen Mitgliedern nun, in den russischen Siedlungen Barentsburg und Pyramiden keine bezahlten Leistungen mehr in Anspruch zu nehmen.
Früher beliebt, jetzt umstritten: Brauerei in Barentsburg
Noch vor wenigen Tagen hatte man sich zunächst anders entschieden und argumentiert, dass Boykotte und Sanktionen nicht auf lokaler Ebene erfolgen sollten. Nun folgt laut Svalbardposten also die Kehrtwende. Das Argument, dass die Einnahmen des im russischen Staatsbesitz befindlichen Trust Arktikugol eben dem Eigner, also dem russischen Staat, zugute kommen, hatte in der Diskussion mehr und mehr Gewicht bekommen. Die russischen Siedlungen, Bergwerke und der touristische Betrieb sind gänzlich in Besitz des Trust Arktikugol.
Svalbard Reiselivsråd rät nicht grundsätzlich von Touren in die russischen Siedlungen ab, sondern nur davon, dort Geld auszugeben. Üblicherweise gehörte etwa bei den zumindest vor Kriegsbeginn beliebten Winter-Tagestouren mit Motorschlitten nach Barentsburg ein Mittagessen vor Ort dazu. Damit werden etliche Veranstalter wohl nun aufhören.
Allerdings nicht alle: unumstritten ist diese Kehrtwende nicht. Manche Veranstalter sagen, dass diese Maßnahmen die falschen treffen würden, namentlich die Leute vor Ort in Barentsburg, unter denen sich auch viele Ukrainer befinden, und nicht das Regime in Moskau.
Svalbard Reiselivsråd ist gegenüber den einzelnen Mitgliedern, den Betrieben der Branche in Longyearbyen, nicht weisungsberechtigt; jeder Anbieter entscheidet also weiterhin für sich, den eigenen Gruppen in Barentsburg und Pyramiden weiterhin die Gelegenheit für Essen, Souvenirkauf, evtl. Übernachtung etc. anzubieten oder eben nicht.
Das Sonnenfest (solfest) in Longyearbyen ist für viele ein Höhepunkt im Jahreskalender. Die Wiederankunft der Sonne in dem kleinen Ort zwischen den großen Bergen wird traditionell am 8. März gefeiert, denn an diesem Tag erreichen die ersten direkten Sonnenstrahlen den ältesten Ortsteil Skjæringa, wo man sich ganz in der Nähe der Kirche an der „Alten Krankenhaustreppe“ versammelt und feiert.
Sonnenfest (Solfest) in Longyearbyen.
So auch an diesem 8. März, obwohl Wolken am Südhorizont drohten, das Vergnügen zu trüben. Dennoch versammelten sich hunderte Einwohner und sicher auch etliche Touristen, um das Licht zu begrüßen. Zum moderierten Programm gehört Gesang, und als sich die Sonne gegen Viertel vor eins noch zierte, wurde sie lautstark auf traditionelle Weise angefeuert, bis sie sich tatsächlich blicken ließ!
Sonnenfest (Solfest) in Longyearbyen: „Here comes the sun“ 🙂
Ein Glücksfall – kurz darauf hatte der Südhorizont sich wieder in flächendeckendes Grau gehüllt.
Tatsächlich besteht das Sonnenfest übrigens in einem Kulturprogramm, das sich über die ganze Woche erstreckt. Dieses Programm leidet dieses Jahr allerdings kräftig unter Corona: Mehrere Programmpunkte wie etwa traditionelle „Solfestrevye“ werden mittelfristig verschoben, da ein großer Teil der Darstellenden derzeit an der in Longyearbyen kräftig grassierenden Omikron-Variante erkrankt ist.
Nach fünf Wochen bin ich nun von Farmhamna wieder in die Zivilisation zurückgekehrt. Also, in etwas weiterem Sinne. Longyearbyen. Rechtzeitig zum hiesigen Sonnenfest, dem zweiten für mich dieses Jahr, in Farmhamna hatten wir das ja schon einmal, am 16. Februar 🙂
Die Zeit in Farmhamna war wunderbar in vieler Hinsicht, sehr erlebnisreich, spannend und interessant. Viel für Herz und Seele, viel Futter für einen Arktis-hungrigen Geist und viel für die Kamera.
Jetzt ist diese Zeit vorbei. Ich war ja in Farmhamna etwas schreibfaul, habe mich lieber dem dortigen „hier und jetzt“ hingegeben als dem Computer. Ich muss da noch mal irgendwie drauf zurückkommen. Aber nicht hier und jetzt.
Farmhamna ist schon etwas am Ende der Welt. Dort hinzukommen ist kein Selbstläufer. Dort wieder wegzukommen auch nicht unbedingt, wie diese Bilder zeigen:
Brandung kann einem das Leben an der Westküste immer schwer machen …
Dieses Jahr erscheint aktuell übrigens recht eisreich, auch an der Westküste gibt es derzeit vielerorts Treibeis, wie die Eiskarte zeigt. Das war in jüngeren Jahren zu dieser Zeit nicht unbedingt immer so.
… und Eis ist auch kein ganz unbekanntes Phänomen in Spitzbergen.
Auch um Farmhamna herum gab es in den letzten Wochen ziemlich viel Eis. Mitunter war die kleine Halbinsel komplett von Eis versperrt, wie auch andere Buchten in der Umgebung.
So hatte die Bucht Farmhamna wochenlang ausgesehen.
Die Kombination aus Brandung auf der einen Seite der Halbinsel und Eis auf der anderen Seite hat den Mannschaftswechsel in Farmhamna – Rico wird mich los und bekommt dafür seine Familie zurück 🙂 – definitiv nicht vereinfacht. Letztlich gelang es den beidens Henningsens von Henningsen Transport und Guiding, die mit ihrem kleinen Schiff Farm (die Namensverwandschaft zum Ort ist kein Zufall) für den Transport standen, aber, Menschen und Gepäck hin- und herzubringen, wenn auch unter erschwerten Umständen.
Die Abholung läuft, trotz Eis.
An Bord gab es noch eine kleine Gruppe nahestehender Menschen, darunter Kristina, die gerne die Gelegenheit zu einem kleinen Besuch auf Farmhamna genutzt hätte. Diese Gelegenheit ergab sich unter diesen Umständen leider nicht, stattdessen wurden die Menschen auf dem Boot zeitweise ganz ordentlich durchgeschüttelt. Aber immerhin gelang der Mannschaftswechsel, und da waren wir unter den gegebenen Umnständen schon froh.
Während der brutale, völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine tobt, fragt man sich in Longyearbyen, wie man mit den Nachbarn in den russischen Siedlungen Barentsburg und Pyramiden umgehen soll. Ein Teil der Bevölkerung von Barentsburg ist ukrainisch.
Die wichtige Wintersaison ist angelaufen, und die Tourismusbranche hat sich nach den schweren Coronajahren eigentlich auf eine erfolgreiche Saison gefreut. Tagestouren nach Barentsburg, untergeordnet auch zum weiter entfernten Ort Pyramiden, gehören zu den wichtigsten und bislang beliebtesten Angeboten.
Nun fragt man sich innerhalb der Branche, wie mit den Besuchen in den russischen Siedlungen angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine und der internationalen Sanktionen und anderer Reaktionen. Der lokale Tourismus-Branchenverband Svalbard Reiselivsråd hat die Frage nun diskutiert und dazu auch Osloer Behörden um Rat gebeten.
Barentsburg: sonst auch im Winter ein beliebtes Tourenziel, nun umstritten.
Im Ergebnis soll es laut Svalbard Reiselivsråd keinen Boykott der russischen Siedlungen geben. Der Verband argumentiert, dass Sanktionen von staatlichen Akteuren verhängt werden sollen, und das lokale, private Aktionen nicht gewünscht sind. Zudem wird angeführt, dass ein Boykott die lokalen Angestellten viel stärker treffen würde als Putin und seine Regierung und die übrigen Verantwortlichen für die russischen Verbrechen in der Ukraine. Man habe zu verstehen bekommen, dass behördlicherseits ein möglichst normales Verhältnis auf lokaler Ebene zwischen den Siedlungen gewünscht sei, wie der Svalbard Reiselivsråd der Svalbardposten mitteilte. Daher gibt der Verband keine Empfehlung für einen Boykott.
Einzelne Mitglieder hatten dazu aufgefordert, es gab auch Stornierungen gebuchter Fahrten. Laut Svalbard Reiselivsråd ist es jedem einzelnen Betrieb überlassen, Touren nach Barentsburg oder Pyramiden anzubieten oder auch nicht, und der buchende Kunde hat natürlich ohnehin die Wahl, von der Buchung eines Ausfluges in diese Orte abzusehen.
Hier kommen Margas arktische Fernsehtipps für den März 2022. In Farmhamna ist der Empfang zwar nicht ganz so schlecht wie auf Gråhuken, aber doch auch mäßig und einen Fernseher gibt es hier nicht.
Arktis Fernsehtipps: Der Fernseher in der Ritterhütte auf Gråhuken.
Der Empfang ist dort mitunter allerdings eher schlecht.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.