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Monats-Archiv: Mai 2012 − Nachrichten


Ozon­loch über der Ark­tis der­zeit „geflickt“

Gele­gent­lich gibt es auch gute Nach­rich­ten aus dem Bereich „Umwelt“: Nach­dem 2011 eine erschre­ckend star­ke Aus­dün­nung des stra­to­sphä­ri­schen Ozons über der Ark­tis nach­ge­wie­sen wur­de, ist die­ses soge­nann­te „Ozon­loch“ zumin­dest der­zeit natür­li­cher­wei­se halb­wegs „geflickt“: Die­ses Jahr hat es kei­nen ver­gleich­ba­ren Ozon­ver­lust gege­ben.

Grund hier­für sind die wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren in der höhen Atmo­sphä­re im Ver­gleich zum letz­ten Jahr: Erst Tem­pe­ra­tu­ren unter­halb von -78°C ermög­li­chen es den „Ozon­kil­lern“ wie FCKWs und ande­ren künst­lich her­ge­stell­ten Che­mi­ka­li­en, zusam­men mit dem wie­der­keh­ren­den Son­nen­licht im Früh­jahr mas­sen­haft Ozon­mo­le­kü­le zu zer­stö­ren.

Als Fil­ter für schäd­li­che UV-Strah­lung ist Ozon in höhe­ren Atmo­sphä­ren­schich­ten lebens­wich­tig für Mensch und Tier. Das Alfred Wege­ner Insti­tut nimmt an sei­ner Sta­ti­on in Ny Åle­sund regel­mä­ßig wich­ti­ge Mes­sun­gen zum Ozon­ge­halt der Atmo­sphä­re vor.

Ozon­son­den­auf­stieg in Ny Åle­sund.

Ozonsondenaufstieg in Ny Ålesund

Quel­le: Spie­gel-Online

Eis­bä­ren­an­griff im Tem­pel­fjord VI

Die Ermitt­lun­gen nor­we­gi­scher Behör­den zum Eis­bä­ren­an­griff im Tem­pel­fjord auf das Lager einer eng­li­schen Jugend­grup­pe, beim dem im August 2011 ein 17-Jäh­ri­ger ums Leben kam und vier wei­te­re Per­so­nen teil­wei­se schwer ver­letzt wur­den, sind end­gül­tig ein­ge­stellt. Ende Febru­ar stell­te der Sys­sel­man­nen bereits fest, dass aus einer Sicht kei­ne straf­recht­lich rele­van­ten Sach­ver­hal­ten vor­lie­gen, son­dern eine „Ver­ket­tung unglück­li­cher Umstän­de“, mög­li­cher­wei­se auch kri­tik­wür­di­ge Hand­lun­gen, aber nichts für die wei­te­re Bear­bei­tung durch Gerich­te (sie­he März­nach­rich­ten auf die­ser Sei­te). Die­se Ent­schei­dung wur­de nun durch die über­ge­ord­ne­te nord­nor­we­gi­sche Staats­an­walt­schaft abschlie­ßend bestä­tigt.

Eine even­tu­el­le wei­te­re Ver­fol­gung durch eng­li­sche Gerich­te bleibt hier­von unbe­rührt. Die Eltern des ums Leben Gekom­me­nen behal­ten sich juris­ti­sche Schrit­te vor und bedau­ern die Ent­schei­dung nor­we­gi­scher Behör­den, die Akten die­ses Fal­les zu schlie­ßen.

Der Eis­bär, der die Grup­pe im Tem­pel­fjord ange­grif­fen hat­te, war min­des­tens so aus­ge­hun­gert wie die­ser mage­re Bär hier im Duvefjord (Nord­aus­t­land), hat­te dazu aber noch star­ke Zahn­schmer­zen.

Eisbär, Duvefjord

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Utøya-Ter­ror: Vil­jar Hans­sen aus Lon­gye­ar­by­en sagt aus

Von den Anschlä­gen in Oslo und auf Utøya am 22. Juli 2011, bei denen ins­ge­samt 77 Men­schen getö­tet wur­den, waren auch fünf Jugend­li­che aus Lon­gye­ar­by­en unmit­tel­bar betrof­fen. Der rechts­extrem-isla­mo­pho­be Atten­tä­ter, Anders Beh­ring Brei­vik, wird in Nor­we­gen häu­fig ABB genannt, um das Aus­spre­chen sei­nes vol­len Namens zu ver­hin­dern. Von den fünf Jugend­li­chen aus Lon­gye­ar­by­en ver­lor der 14-jäh­ri­ge Johan­nes Buø sein Leben, Vil­jar Hans­sen (18) wur­de von fünf Schüs­sen getrof­fen und schwer ver­letzt.

Am Diens­tag (22.6.) mach­te Vil­jar Hans­sen sei­ne Aus­sa­ge im Oslo­er Gericht. Zuschau­ern und ihm selbst zufol­ge trug er sei­ne Aus­sa­ge stel­len­wei­se sogar mit Humor vor. Er sag­te spä­ter, dass ihn sei­ne Aus­sa­ge bei der Ver­ar­bei­tung des Gesche­hens gro­ße Schrit­te wei­ter­ge­bracht habe. Auch die Anwe­sen­heit von ABB habe ihn wenig beein­druckt.

Wie über­all in Nor­we­gen, rie­fen die Atten­ta­te auch in Lon­gye­ar­by­en gro­ße Anteil­nah­me und Soli­da­ri­tät mit den Betrof­fe­nen her­vor.

Utøya: frü­her eine schö­ne klei­ne Feri­en­in­sel, seit dem 22. Juli 2011 Ort des größ­ten Ver­bre­chens der nor­we­gi­schen Nach­kriegs­ge­schich­te. (Foto: Wiki­me­dia Com­mons).

Utøya

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (20/2012)

Kli­ma­sym­po­si­um in Ny Åle­sund

Das 6. Kli­ma­sym­po­si­um in Ny Åle­sund fand vom 21. bis 23. Mai statt. Die Ver­an­stal­tung gibt es seit 2006 und wird jähr­lich durch­ge­führt, die­ses Jahr waren etwa 40 Ver­tre­ter aus Wis­sen­schaft, und Poli­tik und Wirt­schaft ver­sam­melt, dar­un­ter der nor­we­gi­sche Han­dels­mi­nis­ter Trond Gis­ke und E.ON-Chef Johan­nes Teys­sen. Rajen­dra Pach­au­ri, Vor­sit­zen­der des UN-Welt­kli­ma­ra­tes, muss­te sei­ne Teil­nah­me kurz­fris­tig absa­gen, sei­ne Begrü­ßungs­re­de wur­de per Video über­mit­telt. Pach­au­ri wies dar­auf hin, dass die glo­ba­le Mit­tel­tem­pe­ra­tur im 20. Jahr­hun­dert um 0,74 % stieg und dass eine Fort­set­zung die­ses Trends eine wei­te­re Tem­pe­ra­tur­stei­ge­rung um etwa 2,5°C im 21. Jahr­hun­dert mit sich brin­gen wür­de. Eine von meh­re­ren Kon­se­quen­zen wäre, dass etwa 20-30 % der Welt­be­völ­ke­rung ihre bis­he­ri­ge Hei­mat auf­ge­ben müss­te.

Gro­ße Ergeb­nis­se sind von dem Tref­fen wohl nicht zu erwar­ten. Nor­we­gens Han­dels­mi­nis­ter Gis­ke sand­te ein in die­sem Zusam­men­hang zwei­fel­haf­tes Signal, indem er etwa zeit­gleich andeu­te­te, für die lang­fris­ti­ge Wei­ter­füh­rung des Koh­le­berg­baus auf Spitz­ber­gen offen zu sein. Bis­lang wur­de davon aus­ge­gan­gen, dass die kürz­lich eröff­ne­te neue Gru­be am Lun­ckef­jell die letz­te Koh­le­gru­be Spitz­ber­gens sein soll.

Das sechs­te Kli­ma­sym­po­si­um fand wie immer unter den wach­sa­men Augen Roald Amund­sens in Ny Åle­sund statt.

Ny Ålesund

Quel­le: VG,(Ver­dens Gang, nor­we­gi­sche Zei­tung), Pres­se­mit­tei­lung nor­we­gi­sches Han­dels­mi­nis­te­ri­um

Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen

Die Plä­ne der nor­we­gi­schen Regie­rung, eine den Rege­lun­gen auf dem Fest­land ent­spre­chen­de Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen ein­zu­füh­ren, sto­ßen wei­ter­hin auf Kri­tik und sor­gen unter Betrof­fe­nen für Beun­ru­hi­gung. Mitt­ler­wei­le haben auch füh­ren­de Mit­ar­bei­ter des zustän­di­gen nor­we­gi­schen Kyst­ver­ket ein­ge­se­hen, dass die Vor­la­ge in der­zei­ti­ger Form in Spitz­ber­gen für vie­le Betei­lig­te nicht prak­ti­ka­bel ist.

Klei­ne Schif­fe, die mit Pas­sa­gier­zah­len im klei­nen zwei­stel­li­gen Bereich teil­wei­se Fahr­ten von über zwei Wochen Dau­er rund um Spitz­ber­gen machen, wür­den von einer Lot­sen­pflicht, die umge­rech­net mit meh­re­ren hun­dert Euro zu Buche schlägt, in Spitz­ber­gen akut vom Aus bedroht sein. Betrof­fen sind prin­zi­pi­ell alle Schif­fe ab 70 Meter Län­ge, Pas­sa­gier­schif­fe aber ab einer Län­ge von 24 Metern.

Erfah­re­ne Nau­ti­ker kön­nen sich theo­re­tisch durch Zer­ti­fi­ka­te von der Lot­sen­pflicht befrei­en las­sen. Prak­tisch wäre dies nach der aktu­el­len Vor­la­ge jedoch nahe­zu unmög­lich. Um nur eines von etli­chen Bei­spie­len für die büro­kra­ti­schen Hin­der­nis­se zu nen­nen: Der Nau­ti­ker muss die betref­fen­de Stre­cke, für die das Zer­ti­fi­kat gilt, in jeder Rich­tung min­des­tens sechs­mal befah­ren haben. Dies mag für den in Nor­we­gen vor­herr­schen­den Pen­del­ver­kehr von Pas­sa­gier­schif­fen durch­aus sinn­voll sein. In Spitz­ber­gen wer­den vie­le Stre­cken aller­dings fast aus­schließ­lich in einer Rich­tung befah­ren, da die meis­ten Fahr­ten Umrun­dun­gen sind, die tra­di­tio­nell fast immer im Uhr­zei­ger­sinn aus­ge­führt wer­den.

Durch der­ar­ti­ge Rege­lun­gen wären auch Kapi­tä­ne mit lang­jäh­ri­ger Erfah­rung nicht in der Lage, sich zer­ti­fi­zie­ren und somit von der Lot­sen­pflicht befrei­en zu las­sen. Ob die offi­zi­el­len Lot­sen über­haupt Wis­sen ein­brin­gen könn­ten, dass die­se Kapi­tä­ne nicht ohne­hin längst haben, steht noch auf einem ganz ande­ren Blatt.

Die Lot­sen­pflicht soll schritt­wei­se bis 2014 ein­ge­führt wer­den. Eine Ent­schei­dung ist für Juni ange­kün­digt.

Die MS Stock­holm im Treib­eis an der Nord­küs­te Spitz­ber­gens. Das Schiff und ihr Kapi­tän gehö­ren zu den Vete­ra­nen der Schiff­fahrt in Spitz­ber­gen.

MS Stockholm vor Verlegenhuken

Quel­le: NRK

Rus­sisch-nor­we­gi­sche Ölför­de­rung in der nörd­li­chen Barents­see

Anfang Mai haben die nor­we­gi­sche Sta­toil und die rus­si­sche Ros­neft in Mos­kau in Anwe­sen­heit von Pre­mier­mi­nis­ter (heu­te Prä­si­dent) Putin einen Ver­trag über die Explo­ra­ti­on und Aus­beu­tung des Per­seyevs­ky Ölfel­des in der Barents­see geschlos­sen. Das Feld liegt öst­lich von Spitz­ber­gen, west­süd­west­lich von Franz Josef Land, im rus­si­schen Teil der Barents­see. Wirt­schaft­lich ver­spricht man sich viel von dem Feld, im lizen­sier­ten Gebiet soll Öl im Wert von 35-40 Mil­li­ar­den US-$ im Mee­res­bo­den ste­cken. Das Meer ist in dem Gebiet 150-250 Meter tief und regel­mä­ßig sai­so­nal mit Treib­eis bedeckt.

Zunächst sol­len mit umfang­rei­chen seis­mi­schen Stu­di­en die Struk­tu­ren im Unter­grund erkun­det wer­den. Die ers­te Pro­be­boh­rung soll 2020 statt­fin­den.

Der Ver­trag schließt auch eine nor­we­gisch-rus­si­sche Koope­ra­ti­on für meh­re­re Öl- und Gas­fel­der im fer­nen Osten Russ­lands ein. Im Gegen­zug wird Ros­neft an För­der­pro­jek­ten der Sta­toil in der Nord­see und dem nor­we­gi­schen Sek­tor der Barents­see betei­li­gen.

Bohr­in­seln in der Nord­see. An der­ar­ti­ge Anbli­cke wird man sich län­ger­fris­tig wohl auch in der nörd­li­chen Barents­see gewöh­nen müs­sen.

Bohrinseln

Quel­le: Barents­ob­ser­ver

Ölpest in der rus­si­schen Ark­tis

In der rus­si­schen Ark­tis hat es Ende April eine mit­tel­gro­ße Ölpest gege­ben. Am 20. April und dem dar­auf­fol­gen­den Tag sahen Ver­tre­ter der Umwelt­be­hör­de der auto­no­men Nen­zen am Ölfeld Trebs für min­des­tens einen Tag eine etwa 25 Meter hohe Ölfon­tä­ne. Es soll min­des­tens 36 Stun­den gedau­ert haben, bis das Leck unter Kon­trol­le war. Bis dahin waren etwa 2200 Ton­nen Öl aus­ge­lau­fen und haben min­des­tens 1,5 Qua­drat­ki­lo­me­ter ark­ti­scher Tun­dra ver­seucht. Betrof­fen ist auch Ren­tier­wei­de­land, Gewäs­ser sol­len wenigs­tens zunächst nicht unmit­tel­bar in Mit­lei­den­schaft gezo­gen sein.

Das Trebs Feld liegt auf dem rus­si­schen Fest­land, süd­lich der lan­gen Dop­pel­in­sel Nova­ya Zem­lya. Die rus­si­sche Betrei­ber­fir­ma Bash­neft hält sich mit öffent­li­cher Infor­ma­ti­on stark zurück, so dass es kaum mög­lich ist, die wei­te­re Ent­wick­lung abzu­schät­zen.

Laut Green­peace Russ­land kommt es im Jahr zu etwa 20.000 (ja, zwan­zig­tau­send) Lecka­gen an rus­si­schen Ölför­der­an­la­gen, die meist aber von offi­zi­el­ler Sei­te kei­ne Kon­se­quen­zen für die Betrei­ber haben und sel­ten über­haupt an die Öffent­lich­keit komm­men.

Das Ölfeld Trebs der rus­si­schen Bash­neft.
Foto © Bash­neft.

Das Ölfeld Trebs der russischen Bashneft

Quel­le: Barents­ob­ser­ver

Der Isfjord: der­zeit ein „sub­ark­ti­scher“ Fjord

Dass die Fjor­de an der West­küs­te Spitz­ber­gens in die­sem Früh­jahr weit­ge­hend eis­frei sind, liegt nur in zwei­ter Linie an der weit­ge­hend mil­den Wit­te­rung der letz­ten Mona­te, son­dern pri­mär an der war­men Was­ser­tem­pe­ra­tur. Aktu­ell lie­gen die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren im äuße­ren Isfjord im gan­zen Tie­fen­pro­fil durch­ge­hend bei min­des­tens +1,5°C. Meer­was­ser gefriert je nach Salz­ge­halt bei etwa -1,7°C. Nor­ma­ler­wei­se soll­te ein Teil der Was­ser­säu­le Tem­pe­ra­tu­ren unter Null auf­wei­sen.

Ursa­che ist der star­ke Ein­fluss des West-Spitz­ber­gen-Stroms („Golf­strom“), der das ark­ti­sche Kalt­was­ser der­zeit mehr oder weni­ger kom­plett von der West­küs­te ver­drängt hat. Damit ändert sich der Cha­rak­ter der West­küs­ten­fjor­de lang­sam von hoch-ark­tisch hin zu sub-ark­tisch. Indi­ka­to­ren hier­für sind nicht nur das der­zeit weit­ge­hend feh­len­de Fjord­eis und die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren, son­dern auch die Arten­zu­sam­men­set­zung: in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit wird Kabel­jau in den grö­ße­ren Tie­fen der Fjor­de mehr und mehr hei­misch, auch der Schell­fisch (gehört zur Kabel­jau-Fami­lie) kommt nun regel­mä­ßig vor. 2004 wur­den im Isfjord erst­ma­lig Mies­mu­scheln beob­ach­tet, die mitt­ler­wei­le auch im Hafen von Lon­gye­ar­by­en gesich­tet wur­den. Auch laich­be­rei­ter Hering ist ein Novum in die­sen Gewäs­sern.

Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die­se Neu­zu­gän­ge auf der loka­len Arten­lis­te nicht so schnell wie­der ver­schwin­den wer­den, im Gegen­teil wer­den ver­mut­lich wei­te­re hin­zu­kom­men. Was dies für das loka­le Öko­sys­tem bedeu­tet, ist aber schwie­rig zu sagen.

Der äuße­re Isfjord, Blick vom Alk­hor­net.

Isfjord

Quel­le: UNIS-Mee­res­bio­lo­gen Jør­gen Ber­ge, Ole J. Løn­ne, Tove M. Gabri­el­sen, in Sval­bard­pos­ten 17/2012.

Die Bären­in­sel bekommt einen „Hafen“

Die Bären­in­sel hat seit jeher einen guten Ruf für schlech­te Lan­de­ver­hält­nis­se: Auf der Insel gibt es weder Häfen noch wirk­lich gut geschütz­te Buch­ten, so dass Land­gän­ge und Trans­por­te per Boot sehr stark wet­ter­ab­hän­gig sind.

Bei der nor­we­gi­schen Wet­ter­sta­ti­on an der Nord­küs­te soll nun Abil­fe geschaf­fen wer­den: Ab August soll ein 26 Meter lan­ger Wel­len­bre­cher die Logis­tik deut­lich ver­ein­fa­chen. Bis­lang gibt es nur eine klei­ne Pier aus Beton, die aber bei schwe­rem Wet­ter nicht benutz­bar ist.

Grö­ße­re Schif­fe wer­den aber wei­ter­hin vor der Küs­te ankern müs­sen, ver­ein­facht wird nur der Trans­port oder Land­gang mit klei­ne­ren Bei­boo­ten.

„Hafen“ bei der Wet­ter­sta­ti­on auf der Bären­in­sel an einem der sel­te­nen Schön­wet­ter­ta­ge.

Bjørnøya Radio

Quel­le: Fol­ke­bla­det

Beginn der nor­we­gi­schen Wal­fang­sai­son

Vor weni­gen Tagen hat die Wal­fang­sai­son für Nor­we­gens Wal­fang­flot­te begon­nen. 20 Schif­fe haben eine Quo­te ins­ge­samt 1286 Zwerg­wa­len, die trotz ihres Namens fast zehn Meter groß wer­den kön­nen. 2011 lag die Quo­te ähn­lich hoch, gefan­gen wur­den aber „nur“ 533 Zwerg­wa­le, da die Nach­fra­ge nicht aus­reicht und die Händ­ler auf ihrem Wal­fleisch sit­zen blei­ben.

Die ers­ten Wal­fangschif­fe sind nun unter­wegs und haben bei der Bären­in­sel bereits meh­re­re Wale geschos­sen. Die Bären­in­sel gehört zu Spitz­ber­gen, wo etwa für Tou­ris­ten stren­ge Regeln gel­ten, die künf­tig noch ver­schärft wer­den sol­len – Wal­fang scheint hin­ge­gen in den Augen nor­we­gi­scher Behör­den für die ark­ti­sche Umwelt und ihre Tie­re kein Pro­blem zu sein. Umwelt­schüt­zer sehen dies anders.

Wal­fangschiff mit mon­tier­ter Har­pu­ne. Im Bild ist die Pet­rel, die als Wrack in Süd­ge­or­gi­en liegt und schon lan­ge nicht mehr in Betrieb ist. Die Tech­nik ist aber heu­te noch die glei­che.

Walfangharpune

Quel­le: Finn­mark­dag­bla­det

Ost-Sval­bard

Die lei­di­ge Dis­kus­si­on um neue Rege­lun­gen für den Osten der Insel­grup­pe Spitz­ber­gen (Sval­bard) geht in die nächs­te Run­de. Trei­ben­de Kraft ist und bleibt das nor­we­gi­sche Direk­to­rat für Natur­ver­wal­tung (kurz DN), das dem Oslo­er Umwelt­mi­nis­te­ri­um zuge­hö­rig ist. Frü­he­re Ver­sio­nen eines neu­en Ver­wal­tungs­plans, die vom DN vor­ge­legt wor­den waren, wur­den selbst vom Sys­sel­man­nen, dem höchs­ten Reprä­sen­tan­ten der nor­we­gi­schen Regie­rung auf Spitz­ber­gen, als zu schwach begrün­det und zu weit­ge­hend zurück­ge­wie­sen. Eine aktua­li­sier­te Fas­sung wird dem­nächst vor­aus­sicht­lich in ein öffent­li­ches Anhö­rungs­ver­fah­ren ein­ge­hen, in dem alle Betrof­fe­nen ihre Mei­nung ein­flie­ßen las­sen kön­nen. Aller­dings hat das DN bereits hin­rei­chend bewie­sen, dass es an abwei­chen­den Mei­nun­gen nur pro for­ma inter­es­siert ist. Beob­ach­ter wer­fen dem DN ein sach­fer­nes, ideo­lo­gisch moti­vier­tes Vor­ge­hen vor. Weit­rei­chen­de Ein­schrän­kun­gen des öffent­li­chen Zugan­ges gro­ßer Tei­le des Ostens von Sval­bard wer­den dabei als prä­ven­ti­ve Maß­nah­me und Schutz eines wis­sen­schaft­li­chen Refe­renz­ge­bie­tes ver­kauft. Vor Ort enga­gier­te Wis­sen­schaft­ler hal­ten es jedoch nicht für erfor­der­lich, grö­ße­re Gebie­te zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken dem öffent­li­chen Zugang zu ent­zie­hen. Und selbst das DN ist der Ansicht, dass der heu­ti­ge Ver­kehr in den betrof­fe­nen Gebie­ten abseh­bar nicht zu Umwelt- oder sons­ti­gen Pro­ble­men führt.

Der aktu­el­le Vor­schlag basiert auf der Ver­si­on, die eine Arbeits­grup­pe des Sys­sel­man­nen gegen Ende 2011 erstellt hat, jedoch schlägt das DN Ver­schär­fun­gen vor. Eine Aus­wei­tung eines „Vogel­schutz­ge­bie­tes Lågøya“ auf die gesam­te Insel ist schwer nach­voll­zieh­bar und ärger­lich. Wirk­lich inter­es­sant ist jedoch, dass das DN dem Sys­sel­man­nen wesent­li­che admi­nis­tra­ti­ve Kom­pe­ten­zen ent­zie­hen und ins eige­ne Haus nach Oslo brin­gen soll. Dazu gehört die Auto­ri­tät, den Ver­kehr im Osten lokal bis hin zum Ver­bot ein­zu­schrän­ken sowie die Ent­schei­dungs­ho­heit über Anträ­ge, die „wis­sen­schaft­li­chen Refe­renz­ge­bie­te“ zu betre­ten (Zone „A“ auf der unten­ste­hen­den Kar­te, gelb hin­ter­legt). Ent­ge­gen frü­he­rer Vor­stel­lun­gen sol­len die­se Gebie­te nun wei­ter­hin prin­zi­pi­ell zugäng­lich blei­ben, aller­dings nur nach Geneh­mi­gung. Eine Geneh­mi­gung ist bereits jetzt für alle Akti­vi­tä­ten in den Natur­re­ser­va­ten im Osten Sval­bards (die alle rele­van­ten Regio­nen umfas­sen) erfor­der­lich. Es ist zu erwar­ten, dass die Ver­ga­be­pra­xis deut­lich ver­schärft wird, so dass de fac­to ein Ver­bot in Kraft tre­ten könn­te, wenn die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren über das DN in Oslo lau­fen. Bemer­kens­wert ist, dass die Oslo­er Minis­te­ri­al­bü­ro­kra­tie dem Sys­sel­man­nen in Lon­gyear­ben nicht zutraut, die Ver­fah­ren in ihrem Sin­ne zu hand­ha­ben. Dem vor Ort in Lon­gye­ar­by­en ansäs­si­gen Sys­sel­man­nen wer­den all­ge­mein noch eine gewis­se Pra­xis­nä­he und damit ein­her­ge­hen­de Sach­kennt­nis unter­stellt; die Oslo­er Büro­kra­tie fällt hin­ge­gen vor allem durch eine sach­lich nicht nach­voll­zieh­ba­re Schär­fe im Vor­ge­hen auf.

Die der­zei­ti­ge Arbeits­vor­la­ge teilt den Osten von Sval­bard in meh­re­re Zonen ein:
 
Zone A: »Refe­renz­ge­biet« für For­schung, theo­re­tisch auf Antrag zugäng­lich, prak­tisch ist ein weit­ge­hen­des Betre­tungs­ver­bot zu erwar­ten.
Zone B: Betre­tungs­ver­bot wäh­rend der Brut­zeit.
Zone C: Hier­für sol­len jeweils orts­spe­zi­fi­sche Richt­li­ni­en gel­ten.
Zone D: Seit 2010 für Kul­tur­denk­mä­ler exis­tie­ren­de klein­räu­mi­ge Betre­tungs­ver­bo­te.
Zone E: Kong Karls Land, bereits lang­jäh­rig bestehen­des Betre­tungs­ver­bot.
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Kar­te: Sys­sel­man­nen

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