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Jahres-Archiv: 2016 − News & Stories


Extrem­wet­ter in Spitz­ber­gen: Lon­gye­ar­by­en teil­wei­se eva­ku­iert

Schon der Okto­ber hat in Spitz­ber­gen wie­der mal Rekor­de auf­ge­stellt in Sachen Wär­me und Nie­der­schlag. Nach regen­rei­chen Tagen hat­te es Schlamm­la­wi­nen vom Pla­tå­berg gege­ben, die die Stra­ße zwi­schen Kir­che und Huset erreich­ten. Die Stra­ße war zwi­schen­zeit­lich gesperrt.

Der­zeit kommt es deut­lich dicker: In der Nacht von Mon­tag (7.11.) auf Diens­tag wer­den bis zu 50 mm Nie­der­schlag erwar­tet, im Extrem­fall sogar noch mehr. Ober­halb von 500 m Höhe soll der Nie­der­schlag als Schnee fal­len, dar­un­ter als Regen. In und um Lon­gye­ar­by­en wird mit Gefahr für Über­schwem­mun­gen und Lawi­nen gerech­net. Meh­re­re Stra­ßen sind gesperrt, dar­un­ter die ins Advent­da­len (Ver­kehr aus dem Advent­da­len, etwa von den dor­ti­gen Hüt­ten, die teil­wei­se bewohnt sind, in den Ort, ist wei­ter zuge­las­sen). Auch in Lon­gye­ar­by­en selbst sind meh­re­re Stra­ßen gesperrt. Wegen Lawi­nen­ge­fahr wur­den auch etli­che Wohn­häu­ser eva­ku­iert. Die Bewoh­ner sind kurz­fris­tig woan­ders unter­ge­bracht wor­den, teil­wei­se wer­den die Bewoh­ner kos­ten­los von Hotels auf­ge­nom­men.

Es wird davor gewarnt, sich den ohne­hin gesperr­ten alten Berg­bau­an­la­gen oder den Gestel­len der alten Koh­le­seil­bahn zu nähern. Dort kön­nen bei star­kem Wind Tei­le durch die Gegend flie­gen. Die teil­wei­se beschä­dig­ten Stän­der der Seil­bahn sind durch den Wind mög­li­cher­wei­se ein­sturz­ge­fähr­det.

In höhe­ren Lagen ist star­ke Schnee­la­wi­nen­ge­fahr (Stu­fe 4) aus­ge­ru­fen wor­den.

Mor­gen Vor­mit­tag soll die Wet­ter­la­ge sich wie­der beru­hi­gen. Wir drü­cken die Dau­men, dass mög­lichst nichts pas­siert.

P.S. Anmer­kung in eige­ner Sache für Freun­de und Bekann­te des Ver­fas­sers: unse­re Adres­se in Lon­gye­ar­by­en liegt nicht im betrof­fe­nen Bereich.

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Die aktu­ell (7.11.) wegen des Extrem­wet­ter gesperr­ten Tei­le von Lon­gye­ar­by­en sind hier rot mar­kiert. Kar­te © Sys­sel­man­nen på Sval­bard.

Quel­len: Sys­sel­man­nen

Trom­sø, Kvaløya – 05./06. Novem­ber 2016

Wo waren wir ste­hen­ge­blie­ben … ach ja, die Lofo­ten. Lang, lang ist’s her. In der Zwi­schen­zeit war so eini­ges los, aber dazu spä­ter. Zunächst geht es mit dem Blog wei­ter nach Trom­sø und Umge­bung. Als „ishavs­by“, als Eis­meer­stadt, ist Trom­sø schon lan­ge das klas­si­sche Por­tal auf dem Weg nach Spitz­ber­gen. Fast jeder, der in den ganz hohen Nor­den woll­te, kam durch Trom­sø. Das ist heu­te, mit den Direkt­flü­gen ab Oslo, natür­lich nicht mehr so, und die meis­ten Stops in Trom­sø beschrän­ken sich nun ja auch auf einen klei­nen Auf­ent­halt im Flug­ha­fen.

Aber es lohnt sich defi­ni­tiv, etwas mehr Zeit mit­zu­brin­gen. Die Bezeich­nung „Paris des Nor­dens“ ist sicher über­trie­ben, aber es ist eine schö­ne Stadt, die als Uni-Stadt auch Leben auf­zu­wei­sen hat. Das alte Polar­mu­se­um und die moder­ne­re Ark­tis-Show Pola­ria mit Rob­ben-Becken sind natür­li­che Anzie­hungs­punk­te für Freun­de hoher Brei­ten.

Die Gewäs­ser bei Trom­sø wer­den mitt­ler­wei­le zu die­ser Zeit regel­mä­ßig von Schwert­wa­len fre­quen­tiert, wie wir neu­lich ja auf so erfreu­li­che Art gese­hen haben. Eine Wall­wat­sching-Tour (über­setzt: Wal­be­ob­ach­tungs­fahrt) lohnt sich also mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit.

Und dann die Nord­lich­ter. Klar, man braucht etwas Glück. Ohne frei­en Him­mel und etwas elek­tro­ma­gne­ti­sche Akti­vi­tät in der Magne­to­sphä­re läuft nichts, schon klar. Aber die Chan­cen ste­hen schon gut, zumin­dest wenn man ein paar Tage Zeit hat.

Wir hat­ten nun zwar nur zwei Tage Zeit in Trom­sø, aber es waren die rich­ti­gen zwei Tage. Kei­ne Kla­gen, nord­licht­tech­nisch es lohnt sich defi­ni­tiv, mobil zu sein und aufs Wet­ter zu ach­ten. Wo ist es wol­ken­frei, wo hat man schö­ne Land­schaf­ten unterm Nord­licht, ohne zuviel künst­li­ches Licht? Gar nicht so ein­fach. Dafür soll­te man sich schon ein wenig aus­ken­nen oder die Kar­te gut stu­die­ren. Ansons­ten bie­ten sie in Trom­sø aber auch gute geführ­te Bus­tou­ren an, mit aus­gie­bi­gen Foto­stops an den bes­ten Stel­len, die der jewei­li­ge Abend her­gibt.

Gale­rie – Trom­sø, Kvaløya – 05./06. Novem­ber 2016

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Inner­halb der weni­gen Stun­den mit Tages­licht gab es noch ein klei­nes Extra. Außen vor der west­lich von Trom­sø gele­ge­nen gro­ßen Insel Kvaløya, direkt am offe­nen Meer, liegt die klei­ne Som­marøy. Geba­det im roten Licht der tief­stehen­den Son­ne, mit Blick über Fjord und Schä­ren. Som­marøy, Som­marøy … das habe ich doch schon mal gehört, gar nicht so lan­ge her. Und rich­tig: hier kam 1895 doch Wan­ny Wold­stad zur Wold, äh, zur Welt. Ja, genau die, die sich spä­ter als „ers­te Frau als Fang­st­mann auf Sval­bard“ bezeich­ne­te, nach­dem sie jah­re­lang den Eis­bä­ren im Horn­sund das Fell über die Ohren gezo­gen hat­te. Ihre schö­ne Hüt­te in Hyt­te­vi­ka hat­ten wir doch im August erst noch besucht. Und auf Som­marøy steht sogar noch ihr Geburts­haus!

Ves­t­fjord – 05. Novem­ber 2016

Mit auf­ge­hen­der Son­ne hat­ten wir den Hafen von Svol­vær ver­las­sen. Als wir drau­ßen fest­stell­ten, dass der Wind zum Segeln reich­te – dezent, aber doch so eben genug – haben wir den Plan, Hen­nungs­vær noch einen kur­zen Besuch abzu­stat­ten, schnell beer­digt (gewäs­sert, muss das wohl hier hei­ßen). Statt­des­sen ging ein Tuch nach dem ande­ren hoch. Dann ging die Maschi­ne aus.

Stil­le. Leich­tes Plät­schern der Wel­len. Rotes Licht über den Ber­gen. Was für ein Leben! Schaut euch die Fotos an!

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In ein paar Stun­den sind wir in Bodø, der letz­te Hafen die­ser Fahrt. Der letz­te Hafen die­ses Ark­tis-Som­mers, wobei man den Begriff „Som­mer“ ja schon eine gan­ze Wei­le nicht mehr ver­wen­den kann, so wirk­lich. Mor­gen heißt es, für die­ses Jahr Abschied zu neh­men von der guten, alten Anti­gua und ihren guten Leu­ten. Nun, wir sehen uns nächs­tes Jahr wie­der! Und es geht direkt wie­der hoch nach Trom­sø und Lon­gye­ar­by­en 🙂

Svol­vær, Lauk­vik – 04. Novem­ber 2016

In Svol­vær kann man gut ein wenig ent­span­nen. Der Ort, obwohl Haupt­ort der öst­li­chen Lofo­ten, ist nicht der Nabel der Welt. Ein schö­ner Hafen, ein paar Kunst­ga­le­rien, eine Bar mit aus Eis gemach­tem Mobi­li­ar, eine male­ri­sche Umge­bung.

Und für uns Start­punkt für den Besuch im Nord­licht­cen­ter in Lauk­vik. Gele­gen auf der Nord­sei­te von Aus­t­vå­gøy, gibt es dort einen frei­en Hori­zont in die meis­ten Rich­tun­gen und nicht zuviel künst­li­ches Licht drum­her­um. Dort haben Rob und The­res sich nie­der­ge­las­sen und ihr pri­va­tes Nord­licht­in­sti­tut gegrün­det. Offen­sicht­lich leben die bei­den ihre Lei­den­schaft, alles dreht sich um Nord­lich­ter und Rob hat einen gan­zen Raum voll selbst­ge­bau­ter Tech­nik, um „direk­ten Kon­takt zur Son­ne“ und zu den Nord­lich­tern auf­zu­neh­men, wie er sagt.

Und sie schei­nen tat­säch­lich einen guten Draht nach oben zu haben. Kaum war der Vor­trag zu Ende, gab’s Nord­lich­ter 🙂

Kabel­våg-Svol­vær – 04. Novem­ber 2016

Das Wet­ter ist und bleibt herr­lich, kla­rer Him­mel, leich­ter Nacht­frost, tie­fe Son­ne, wun­der­ba­re Far­ben. Der­zeit geht die Son­ne kurz nach 8 Uhr auf und kurz nach 15 Uhr wie­der unter, dazu kommt die lan­ge Däm­me­rung. Wir haben also noch eine gan­ze Men­ge Licht. Jeden­falls genug, um drau­ßen was machen zu kön­nen. Heu­te sind wir erst mal zu Fuß von Kabel­våg nach Svol­vær gegan­gen. Das ist nicht all­zu weit, man könn­te das in einer guten Stun­de gehen, theo­re­tisch. Natür­lich haben wir uns mehr Zeit gelas­sen, denn die Land­schaft ist wirk­lich schön. Schrof­fe Ber­ge, ein stil­ler See, lich­ter Wald, klei­ne Feucht­ge­bie­te. Ein paar sind über den Tjeld­berg­tin­den gegan­gen, 367 m hoch. Das habe ich mir dann doch lei­der spa­ren müs­sen, weil Erkäl­tung, aber die Aus­sicht ist geil, das weiß ich bes­tens 🙂

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Skro­va, Kabel­våg – 03. Novem­ber 2016

Ein herr­li­cher, lan­ger Tag, der mit Tou­ren über die Insel Skro­va begann. Mit wei­ßen Strän­den in klei­nen Buch­ten mit hell­blau­em Was­ser, über denen See­ad­ler krei­sen.

Unter Segeln und Son­ne ging es nach Kabel­våg, und nach einem Besuch im dor­ti­gen Mee­res­aqua­ri­um folg­te der unbe­strit­te­ne Höhe­punkt des Tages. Nein, die Rede ist nicht von Saschas Abend­essen, das natür­lich immer ein Höhe­punkt ist 🙂 son­dern von der Nord­licht-Show. Der Ham­mer! Wirk­lich, das konn­te sich sehen las­sen.

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P.S. natür­lich haben wir uns mit der Nord­licht-Foto­gra­fie auch flei­ßig in Theo­rie und Pra­xis beschäf­tigt. Dazu habe ich hier schon mal was geschrie­ben.

Skro­va – 02. Novem­ber 2016

Und es kamen noch Nord­lich­ter 🙂
 
 
 

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Troll­fjord, Skro­va – 02. Novem­ber 2016

Im Troll­fjord hat die Natur ihre Kräf­te wal­ten las­sen, um sich selbst ein Denk­mal zu set­zen. Dafür ist die­ser schö­ne Ort ja auch weit­hin bekannt. Zumal, wenn man das Glück hat, bei gutem Wet­ter dort zu umge­ben von meh­re­ren hun­dert Meter hohen Fels­wän­den im Zodiac Krei­se um die Anti­gua zu zie­hen, wäh­rend See­ad­ler ihre Krei­se am Him­mel zie­hen, das ist schon fein!

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Die Pas­sa­ge in den Hafen von Skro­va, inmit­ten von vie­len Fel­sen und Schä­ren, macht schon Freu­de. Das­sel­be tun Nord­lich­ter. Da hat­ten wir vor­hin schon ein paar Erfol­ge zu ver­zeich­nen. Es könn­te ger­ne noch etwas mehr Akti­vi­tät kom­men, aber der­zeit ist Ruhe. Mal schau­en.

Skrol­s­vik, Har­stad – 01. Novem­ber 2016

Auf dem Weg nach Süden kamen wir zunächst mal in Skrol­s­vik vor­bei, ein schö­nes, klei­nes Dorf auf Sen­ja. Wie so vie­le der klei­nen Ört­chen hier, war auch Skrol­s­vik natür­lich einst ein Fische­rei­dorf. Male­risch in einer Bucht gele­gen, von schö­nen Ber­gen umge­ben, die von der Mor­gen­son­ne ange­leuch­tet wer­den – Nord­nor­we­gen kann so schön sein!

Der alte Laden (Gam­mel­bu­tik­ken), heu­te ein Muse­um, wur­de von den Eig­nern Kris­tin und Gun­nar extra für uns auf­ge­macht. Eine klei­ne Zeit­ma­schi­ne, die einen 90 Jah­re in der Zeit zurück ver­setzt, in die Zei­ten, als Fischer von den vor­ge­la­ger­ten Inseln mit ihrem Fang in Ruder­boo­ten hier­her kamen, um Mehl zu kau­fen. Ihre Frau­en blie­ben gleich für 3 Tage, um Brot zu backen, weil es beim Laden einen Ofen gab, den nie­mand zu Hau­se hat­te. Und wenn das Wet­ter dann schlecht war, wur­de aus den 3 Tagen schnell eine Woche. Oder mehr. So war es damals. Roman­tisch, sich das vor­zu­stel­len, aber das Leben ist schon deut­lich ein­fa­cher heu­te …

Natür­lich gibt es um Skrol­s­vik reich­lich schö­ne Natur, skog og fjell (Wald und Ber­ge), wo man Tou­ren machen kann. Mehr Zeit müss­te man haben.

Aber wir hat­ten ja noch etwas vor. Pas­sa­ge nach Har­stad bei schöns­tem Mit­tags­licht. Anders­wo wür­de man das Mor­gen­stim­mung nen­nen, oder Abend­stim­mung, das ist egal, das ist hier jetzt alles das Glei­che. Als wir dort gegen 4 Uhr nach­mit­tags ein­lie­fen, war es schon fast dun­kel!

Da Har­stad selbst nicht unbe­dingt all­zu auf­re­gend ist, haben wir uns wie schon bei frü­he­rer Gele­gen­heit auf die klei­ne Bus­tour auf­ge­macht, zu den Muse­en bei Tron­de­nes. Dabei lernt man, dass Har­stad über lan­ge Zei­ten hin­weg das Macht­zen­trum Nor­we­gens nörd­lich von Trond­heim war. Der Auf­stieg von Trom­sø ist rela­tiv jung. Hier in Tron­de­nes bei Har­stad saßen die mäch­ti­gen Wikin­ger­häupt­lin­ge, die in die­ser berühm­ten Schlacht den christ­li­chen König Olav den Hei­li­gen (hei­lig gespro­chen wur­de er natür­lich erst spä­ter) töte­ten. Hier wur­de die­se wirk­lich schö­ne Kir­che gebaut, mit Abstand die ältes­te und größ­te nörd­lich von Trond­heim, wenn man von den ganz moder­nen Kir­chen in Trom­sø absieht. Und hier haben die Nazis im Krieg ihre gewal­ti­gen Kano­nen auf­ge­stellt.

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Nach einem gemüt­li­chen Abend im Hafen von Har­stad ging es dann wei­ter, wir wol­len mor­gen bei Tages­licht in den Troll­fjord. Das Wet­ter soll schön blei­ben! Jawoll! 🙂

Sen­ja – 31. Okto­ber 2016

Ich muss ein­fach noch zwei Bil­der von ges­tern hin­ter­her­schie­ben. Das Nord­licht hat­te sich wirk­lich noch recht schön ent­wi­ckelt. Natür­lich war es zum Foto­gra­fie­ren nicht gera­de ide­al, da wir an der Außen­sei­te von Sen­ja ent­lang fuh­ren und dabei ein wenig Dünung hat­ten. Zwar mode­rat, aber für die Kame­ra ist natür­lich jede Bewe­gung Gift, das ist eben so. Also freut man sich über die licht­star­ke Lin­se (24 mm f1.4) und reißt den Iso­wert auf fet­te 12800 hoch, wozu hat man denn so eine digi­ta­le Kame­ra mit Voll­for­mat­sen­sor, irgend­wo zu muss das doch gut sein. So lan­det man wenigs­tens bei 1/10 Sekun­de Belich­tungs­zeit, das lang­sams­te, was auf einem sich bewe­gen­den Schiff irgend­wie noch ver­wend­bar ist.

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Ja, und dann kom­men sol­che Bil­der dabei raus. Wie gesagt, sicher nicht bril­lant, aber … schön, oder 🙂

Kvalsund – 30. Okto­ber 2016

Manch­mal passt eine gan­ze Rei­se in eine Fahrt. Oft sagt man ja am Ende eines guten Tages, dass die Rei­se nun zu Ende sein könn­te, man hat ja alles gehabt. Natür­lich sagt man das nur so im Spaß vor sich hin und meint es nicht ernst.

Heu­te könn­te man das sagen und es ernst mei­nen. Vor gera­de ein­mal 24 Stun­den sind alle an Bord gekom­men, vor gut 12 Stun­den sind wir in Trom­sø los­ge­fah­ren. Und haben seit­dem Schwert­wa­le gese­hen, nicht nur ein paar, nicht nur 2-3 Dut­zend, son­dern weit im drei­stel­li­gen Bereich. Es kön­nen locker 200 gewe­sen sein. Über­all waren sie, haben Hering gefut­tert.

Und wir waren zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort 

Acht Uhr ist Son­nen­auf­gang und kurz vor 15 Uhr Son­nen­un­ter­gang. Nord­licht gab es vor­hin auch schon, nicht all­zu stark, nicht wirk­lich foto­gra­fier­bar vom leicht schwan­ken­den Schiff aus, aber schön anzu­se­hen.

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Nun fühlt es sich an wie kurz vor Mit­ter­nacht. Dabei ist es gleich erst Zeit zum Abend­essen …

Ganz egal, was die nächs­ten Tage brin­gen: Es wird eine gute Fahrt gewe­sen sein.

Stutt­gart, Frank­furt, Trom­sø – 28. Okto­ber 2016

Musikalischer Beginn einer Nordlandfahrt

Nach den som­mer­li­chen und spät­som­mer­li­chen Fahr­ten in Spitz­ber­gen stand ein Auf­ent­halt in süd­li­che­ren Gefil­den an. Aus denen wird nor­ma­ler­wei­se in die­sem Blog nicht berich­tet, es ist sicher auch eher lang­wei­lig zu ver­fol­gen, wie Tou­ren nach- und vor­be­rei­tet wer­den, bis hin zu adre­na­l­in­trei­ben­den Tätig­kei­ten wie Buch­hal­tung, und Bücher ent­ste­hen. Was schon erfreu­li­cher ist, aber der Vor­gang des Schrei­bens ist nun auch nicht unbe­dingt span­nend zu betrach­ten.

Aber war­um nicht doch mal ein paar Ereig­nis­se ein­flie­ßen las­sen, die weit äqua­tor­wärts des Polar­krei­ses statt­fan­den. Logis­tisch geschickt in die Anrei­se nach Trom­sø ein­ge­baut, hat­te ich in der Nähe von Stutt­gart noch die Chan­ce, einem kul­tu­rel­len High­light bei­zu­woh­nen, bevor es dann wie­der Rich­tung Nor­den gehen soll­te. Meis­ter­gi­tar­rist Jeff Beck gab sich die Ehre – in einer Turn­hal­le! Gedankt sei dem dem 25. Geburts­tag eines loka­len Rock­mu­sik­ver­eins, der das mit Hil­fe von Spon­so­ren auf die Bei­ne gestellt hat­te. Ansons­ten hät­ten Beck & Co sich wohl kaum nach Win­ter­bach ver­irrt, eine hal­be Stun­de S-Bahn-Fahrt hin­ein in die polar­nächt­li­che Tun­dra. Ja, und was soll man sagen, der Meis­ter war gut drauf und bes­tens in Form, mes­ser­scharf, hoch­prä­zi­se und hoch­vir­tu­os gab es Lecker­bis­sen aus fast einem hal­ben Jahr­hun­dert Musik­ge­schich­te. Ein begna­de­ter Musi­ker, den man nach weni­gen Noten erkennt, ein so ganz eige­ner Ton, direkt aus dem Hirn über die Fin­ger hin­ein in Holz und Draht. Gitar­ren­spiel vom Mars. Und das im nicht mehr ganz zar­ten Alter von 72 Jah­ren. Vor­bild­lich! 

Weni­ger vor­bild­lich war dann die Bahn früh am nächs­ten Mor­gen. Die Fahrt von Stutt­gart nach Frank­furt Flug­ha­fen, die theo­re­tisch eine Stun­de hät­te dau­ern sol­len, nahm dann sat­te drei Stun­den in Anspruch, ein­schließ­lich unfrei­wil­li­gen Ver­las­sen des total über­füll­ten Zuges in Mann­heim. Der nächs­te Zug war eben­falls so sehr über­füllt, dass schon Per­so­nal zur teil­wei­sen Räu­mung bereit stand. Men­tal schon auf eine län­ge­re und teu­re Taxi­fahrt ein­ge­stellt, gab es dann doch immer­hin einen Steh­platz in der drit­ten (und für mich letz­ten) mög­li­chen Ver­bin­dung. Genie­ßen Sie das Leben in vol­len Zügen!

Ja, im Nor­den ist doch man­ches ent­spann­ter. Ein schö­nes Heim­keh­ren auf die Anti­gua, ein gemüt­li­ches Abend­essen mit der Crew, die sich auf die letz­te Fahrt der Sai­son freut, die am Sonn­tag los­geht. Wir hof­fen auf Wale und Nord­lich­ter in den nächs­ten Tagen. Drückt die Dau­men!

Foto © Wiki­me­dia Com­mons

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Nord­pol­ex­pe­di­ti­on der Ark­ti­ka im Duvefjord been­det

Eine fran­zö­si­sche Nord­pol­ex­pe­di­ti­on wur­de durch den Sys­sel­man­nen im Duvefjord beim Nord­aus­t­land been­det. Die Aben­teu­rer Gil­les und Ale­xia Elka­im hat­ten geplant, mit ihrer Yacht Ark­ti­ka eine Expe­di­ti­on nach Strick­mus­ter von Fri­dt­jof Nan­sens berühm­ter Fram-Rei­se (1893-96) zu machen. Nach der Fahrt von der Barents-See in die Nord­ost­pas­sa­ge bis zu den Neu­si­bi­ri­schen Inseln soll­te die Ark­ti­ka im Treib­eis ein­ge­fro­ren wer­den und mit dem Eis nach Nor­den drif­ten. Auch eine Schlit­ten­rei­se zum Pol­punkt selbst war als Teil der mehr­jäh­ri­gen Expe­di­ti­on geplant.

Nun hat die Expe­di­ti­on in Spitz­ber­gen ein vor­zei­ti­ges Ende gefun­den. Schlech­tes Wet­ter und Eis hat­ten die vor­läu­fi­ge Umkehr erzwun­gen, nach­dem die Ark­ti­ka die Kvi­tøya in Rich­tung Osten ver­las­sen hat­te. Das Schiff such­te im Duvefjord Schutz zum Abwet­tern, wo die Situa­ti­on laut eige­nem Blog wet­ter­be­dingt zeit­wei­se schwie­rig wur­de. Schließ­lich brach­te die fort­ge­schrit­te­ne Jah­res­zeit und die Not­wen­dig­keit einer Repa­ra­tur die Ent­schei­dung für eine Über­win­te­rung vor Ort.

Hier­für lag aller­dings kei­ne Geneh­mi­gung sei­tens der nor­we­gi­schen Behör­den vor, und eine sol­che Geneh­mi­gung wird auch nicht von heu­te auf mor­gen erteilt. Am 08. Okto­ber bat Kapi­tän Elka­im beim Sys­sel­man­nen für eine Geneh­mi­gung für eine Über­win­te­rung. Am 13. Okto­ber bekam die Ark­ti­ka Besuch vom Hub­schrau­ber des Sys­sel­man­nen, resul­tie­rend in der Beschlag­nah­me von Päs­sen und Papie­ren. Bald dar­auf wur­de die Yacht vom Regie­rungs­schiff Polar­sys­sel nach Lon­gye­ar­by­en geschleppt. Als Grün­de hier­für wur­den sei­tens der Behör­den sowohl mecha­ni­sche als auch gesetz­li­che Pro­ble­me genannt. Auf der Face­book­sei­te der Expe­di­ti­on steht hin­ge­gen, dass man die Lage im Duvefjord unter Kon­trol­le gehabt habe, dass es kei­ne Not­wen­dig­keit für das Abschlep­pen gege­ben habe und dass das Abschlep­pen selbst bei kräf­ti­gem Wind ein Risi­ko für Boot und Besat­zung ein­schließ­lich der Hun­de dar­ge­stellt habe. Die pro­fes­sio­nel­le, freund­li­che Hand­ha­bung der Ope­ra­ti­on durch die Besat­zung der Polar­sys­sel wur­de aber posi­tiv her­vor­ge­ho­ben. Gleich­zei­tig wur­den aber schwe­re Vor­wür­fe wegen Tier­quä­le­rei gegen die nor­we­gi­schen Behör­den erho­ben, da es den 7 Hun­den auch nach 10 Tagen nicht erlaubt wur­de, das Schiff zu ver­las­sen und sich an Land zu bewe­gen, obwohl die Papie­re für die Ein­fuhr von Hun­den nach Sval­bard bereits im Juli ein­ge­reicht wor­den sei­en und obwohl der Tier­arzt vor Ort die not­wen­di­gen Imp­fen und den Gesund­heits­zu­stand bestä­tigt hat­te. Die recht­li­che Auf­ar­bei­tung wird die Juris­ten bei­der Sei­ten wohl noch eine Wei­le beschäf­ti­gen. Die Expe­di­ti­on ist unter­des­sen zumin­dest vor­erst been­det.

Das fran­zö­si­sche Schiff Ark­ti­ka hat übri­gens nichts mit den Schif­fen Arc­ti­ca I und Arc­ti­ca II aus Lon­gye­ar­by­en zu tun.

Das fran­zö­si­sche Expe­di­ti­ons­schiff Ark­ti­ka im Advent­fjord, nach dem Abschlep­pen durch die Polar­sys­sel. Foto © Bjørn Fran­zen.

Arktika im Adventfjord

Quel­le: Web­sei­te und Face­book­sei­te der Ark­ti­ka-Expe­di­ti­on, The Inde­pen­dent Barents Obser­ver.

Wie­der mal Tem­pe­ra­tur­re­kor­de in Spitz­ber­gen

Tem­pe­ra­tur­re­kor­de sind der neue Nor­mal­zu­stand, was das Wet­ter betrifft. Das trifft auf die Ark­tis noch mehr zu als auf ande­re Tei­le der Welt. Am Frei­tag (7.10.) wur­den bei der Wet­ter­sta­ti­on am Flug­ha­fen bei Lon­gye­ar­by­en 10,1°C gemes­sen. Das ist das ers­te Mal, dass dort im Okto­ber offi­zi­ell ein zwei­stel­li­ger Wert auf­ge­zeich­net wur­de. Bis­lang liegt das abso­lu­te Tem­pe­ra­tur­ma­xi­mum im Okto­ber bei 8,9°C, der Wert stammt aus dem Jahr 1984. 1961 gab es schon ein­mal 9,9°C, aber damals lag die Wet­ter­sta­ti­on in Lon­gye­ar­by­en selbst und nicht am Flug­ha­fen, und die Mess­ge­rä­te waren ande­re. Die Wer­te sind somit nicht unmit­tel­bar ver­gleich­bar. Vor allem die Lage, küs­ten­nah am wei­ten Isfjord oder wei­ter im Land im Tal, kann trotz der Ent­fer­nung von nur weni­gen Kilo­me­tern meteo­ro­lo­gisch einen erheb­li­chen Unter­schied brin­gen.

Am ein­drück­lichs­ten ist aber eine Infor­ma­ti­on, die in einem Neben­satz Platz fin­det: das aktu­ell letz­te Mal, dass ein Monat in Lon­gye­ar­by­en mit einer Tem­pe­ra­tur unter­halb des lang­jäh­ri­gen Mit­tels auf­ge­fal­len ist, war im Novem­ber 2010, also vor trau­rig-stol­zen 6 Jah­ren.

Auch die Eis­la­ge um Spitz­ber­gen her­um ist seit dem letz­ten Win­ter durch­ge­hend trau­rig. Die Ver­mu­tung, das habe mit dem El Nino Phä­no­men zu tun, das sich letz­ten Win­ter im Pazi­fik aus­ge­tobt hat, aber sei­ne Aus­wir­kun­gen um den gan­zen Glo­bus schickt, steht im Raum. Eine Bes­se­rung der Eis­la­ge lässt sich bis­lang aber nicht erken­nen.

Der Okto­ber bringt die letz­ten Son­nen­strah­len und dann die Polar­nacht nach Spitz­ber­gen. Das hat mit Tem­pe­ra­tu­ren um 10 Grad plus nor­ma­ler­wei­se nichts zu tun.

Temperaturrekord in Longyearbyen

Quel­le: Nord­lys

Neu­es Buch: Ice Bear. The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon von Micha­el Engel­hard

Im Novem­ber erscheint ein span­nen­des neu­es Buch über Eis­bä­ren. Hier wird der König der Ark­tis aus einer ganz ande­ren Per­spek­ti­ve beleuch­tet, näm­lich als kul­tur­his­to­ri­sche Iko­ne der Ark­tis, wie schon der Titel sagt. Das ist viel­ver­spre­chend und ver­dient eine Ankün­di­gung an die­ser Stel­le.

Da das Buch nur auf eng­lisch erschei­nen wird, ist auch die fol­gen­de Beschrei­bung, die vom Ver­fas­ser des Buches stammt, auf eng­lisch.

Ice Bear
The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon

By MICHA­EL ENGEL­HARD

NATU­RAL HISTO­RY
288 pp., 170 illus., 145 in color, 8 x 10 in. $29.95 paper­back, Novem­ber 2016

Prime Arc­tic pre­da­tor and nomad of the sea ice and tun­dra, the polar bear endu­res as a source of won­der, ter­ror, and fasci­na­ti­on. Humans have seen it
as spi­rit gui­de and fan­ged ene­my, as trade good and moral meta­phor, as food source and sym­bol of eco­lo­gi­cal cri­sis. Eight thousand years of arti­facts attest to its cha­ris­ma, and to the fraught rela­ti­onships bet­ween our two spe­ci­es. In the White Bear, we ack­now­ledge the magic of wild­ness: it is both genui­ne­ly its­elf and a screen for our ima­gi­na­ti­on.

Ice Bear traces and illu­mi­na­tes this intert­wi­ned histo­ry. From Inu­it shamans to Jean Har­low loung­ing on a bears­kin rug, from the cubs trai­ned to pull sleds toward the North Pole to cuddly super­star Knut, it all comes to life in the­se pages. With meti­cu­lous rese­arch and more than 160 illus­tra­ti­ons, the aut­hor brings into focus this powerful and elu­si­ve ani­mal. Doing so, he del­ves into the sto­ries we tell about Nature—and about ourselves—hoping for a future in which such tales still mat­ter.

MICHA­EL ENGEL­HARD works as a wil­der­ness gui­de in Arc­tic Alas­ka and holds an MA in cul­tu­ral anthro­po­lo­gy from the Uni­ver­si­ty of Alas­ka Fair­banks. His books include a recent essay coll­ec­tion, Ame­ri­can Wild: Explo­ra­ti­ons from the Grand Can­yon to the Arc­tic Oce­an. His wri­ting has also appeared in Sier­ra, Out­side, Audu­bon, Natio­nal Wild­life, Natio­nal Parks, High Coun­try News, and the San Fran­cis­co Chro­nic­le.

„Engelhard’s thought-pro­vo­king ico­no­gra­phy explo­res in depth the multi­tu­de of cul­tu­ral roles play­ed by the polar bear.“
David Fox, Ancho­ra­ge Press

„Engel­hard wea­ves tog­e­ther the dis­pa­ra­te pie­ces of our eclec­tic social and cul­tu­ral fasci­na­ti­on with polar bears. A tapestry of images reve­als our com­plex attach­ment to this Arc­tic icon.“
Andrew Dero­cher, aut­hor of Polar Bears: A Com­ple­te Gui­de to their Bio­lo­gy and Beha­vi­or

Ice Bear. The Cul­tu­ral Histo­ry of an Arc­tic Icon by Micha­el Engel­hard.

Cover image: Ice Bear. The Cultural History of an Arctic Icon by Michael Engelhard

Quel­le: Micha­el Engel­hard

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