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Jahres-Archiv: 2019 − News & Stories


Eis­bär bei Lon­gye­ar­by­en

Mon­tag (27.5.) um 5 Uhr früh wur­de ein Eis­bär direkt bei Lon­gye­ar­by­en gese­hen. Er war im Advent­da­len unter­wegs, ganz in der Nähe der Stra­ße und nicht weit von den unters­ten Wohn­häu­sern. Der Sys­sel­man­nen (Poli­zei) war bald zur Stel­le, meh­re­re Schreck­schüs­se wur­den mit einer Signal­pis­to­le abge­feu­ert und der Hub­schrau­ber war in der Luft, um den Eis­bä­ren vom Ort zu ver­trei­ben. Der Bär zog dar­auf­hin ab und ging Rich­tung Hior­th­hamn, auf der ande­ren Sei­te des Advent­fjord.

Eine ein­drück­li­che Erin­ne­rung, das Risi­ko einer Begeg­nung mit Eis­bä­ren auch in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en ernst zu neh­men.

Hubschrauber und Eisbär

Hub­schrau­ber und Eis­bär (unten links) im Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en.

Alle Vögel sind schon da: die Gän­se sind nach Spitz­ber­gen zurück­ge­kehrt

In Spitz­ber­gen ist der Früh­ling ein­ge­zo­gen. Schon seit April hört man die Schnee­am­mer über­all in und um Lon­gye­ar­by­en sin­gen, und an den stei­len Berg­hän­gen sind die Krab­ben­tau­cher mit ihrem Ruf zu hören, der an ein wahn­sin­ni­ges Lachen erin­nert.

Auch wenn die Tem­pe­ra­tu­ren schon seit Tagen mit leich­tem Frost recht frisch sind, wer­den die schnee­frei­en Fle­cken in der Tun­dra grö­ßer und grö­ßer, und in den Bächen fan­gen Rinn­sa­le an zu flie­ßen.

Adventdalen

Im Advent­da­len gibt der Schnee lang­sam die Tun­dra frei.

Nun sind auch die Zug­vö­gel über die genann­ten Früh­an­kömm­li­ge hin­aus wie­der hier. Vor gut einer Woche saßen die ers­ten Kurz­schna­bel­gän­se gut getarnt neben den Wegen auf der Tun­dra, kurz dar­auf kamen die ers­ten Weiß­wan­gen­gän­se hin­zu.

Ringelgänse am Adventfjord

Rin­gel­gän­se am Advent­fjord (im Hin­ter­grund eine Weiß­wan­gen­gans).

Der ers­ten Vor­hut fol­gen dann in den nächs­ten Tagen schnell grö­ße­re Men­gen: Dut­zen­de und hun­der­te von Gän­sen sit­zen nun auf schnee­frei­en Tun­dra­flä­chen im Advent­da­len und sind auch in Lon­gye­ar­by­en direkt im Ort zu sehen. Um Lon­gye­ar­by­en setzt die Schnee­schmel­ze regel­mä­ßig meh­re­re Wochen frü­her ein als anders­wo in Spitz­ber­gen, und daher sind die hier frü­her ver­füg­ba­ren Tun­dra­flä­chen für die Tier­welt von gro­ßer Bedeu­tung. Vie­le Arten, die ihr Fut­ter an Land fin­den, kom­men nach dem Früh­jahrs­zug zunächst ins unte­re Advent­da­len, bevor sie sich auf die Brut­ge­bie­te ver­tei­len.

Ringelgänse

Rin­gel­gän­se am Advent­fjord (unscharf im Vor­der­grund Kurz­schna­bel­gän­se).

Der­zeit kann man die­se Gän­se­ar­ten sowie Eide­r­en­ten, Prachtei­de­r­en­ten und vie­le ande­re Vögel direkt bei Lon­gye­ar­by­en sehr gut beob­ach­ten, aber sobald sie sich nach dem Früh­jahrs­zug ent­spre­chend gestärkt haben und wei­ter ins Gelän­de ver­tei­len, wer­den gera­de die Gän­se sehr scheu sein. Dann gelin­gen auch mit guter Aus­rüs­tung kaum noch gute Beob­ach­tun­gen und Fotos, wie man sie jetzt ein­fach auch mit klei­ne­rem Gerät machen kann.

Ins­be­son­de­re die Rin­gel­gans sieht man im Som­mer nur sel­ten und wenn, dann nur aus grö­ße­rer Ent­fer­nung. Daher ist es eine beson­de­re Freu­de, gera­de die­se Art am Ufer des Advent­fjord direkt bei Lon­gye­ar­by­en rela­tiv nahe beob­ach­ten zu kön­nen. Wenn man sich dabei dis­kret in Deckung hält oder im Auto sit­zen bleibt und nicht aus­steigt, ist die Gefahr von Stö­rung auch gering.

Kurzschnabel-, Weißwangen- und Ringelgänse am Adventfjord

Alle drei Gän­se­ar­ten in einem Bild:
Kurz­schna­bel-, Weiß­wan­gen- und Rin­gel­gän­se am Advent­fjord.

Die­ses Foto macht mir beson­ders viel Freu­de, denn hier sind alle drei Gän­se­ar­ten, die in Spitz­ber­gen brü­ten, in einem Schnapp­schuss ver­eint: Weiß­wan­gen­gans (auch Non­nen­gans genannt, links unten), Rin­gel­gans (rechts unten) und Kurz­schna­bel­gans (links oben, hin­ter der Schär­fe­ebe­ne).

Woh­nungs­markt in Lon­gye­ar­by­en: Lawi­nen­ge­fahr und Airbnb

Woh­nungs­markt in Lon­gye­ar­by­en unter Druck

Vom äußerst schwie­ri­gen Woh­nungs­markt in Lon­gye­ar­by­en war an die­ser Stel­le in den letz­ten Jah­ren schon mehr­fach die Rede. Seit Jah­ren ist es so gut wie unmög­lich, zu bezahl­ba­ren Prei­sen dau­er­haft eine Unter­kunft zu fin­den.

139 Woh­nun­gen wer­den wegen Lawi­nen­ge­fähr­dung abge­ris­sen

Nach der tra­gi­schen Lawi­ne kurz vor Weih­nach­ten 2015 hat­te die Ent­wick­lung sich deut­lich ver­schärft. Die Lawi­ne hat­te meh­re­re Häu­ser am Berg Suk­ker­top­pen zer­stört, wobei zwei Men­schen ums Leben gekom­men waren. In der Fol­ge war die Lawi­nen­ge­fahr für Lon­gye­ar­by­en neu fach­lich bewer­tet wor­den, mit dem Ergeb­nis, dass Häu­ser künf­tig mit nicht weni­ger als 139 Woh­nun­gen abge­ris­sen wer­den. Bis­lang wur­den schon tech­ni­sche Lawi­nen­si­che­run­gen gebaut, um die noch ver­blei­ben­den Gebäu­de zu sichern.

Wei­te­re 41 Woh­nun­gen sind gefähr­det

Nun sind Zwei­fel auf­ge­kom­men, ob wei­te­re Lawi­nen­si­che­run­gen sich wie geplant bau­en las­sen. Der Bau­grund am stei­len Hang des Suk­ker­top­pen ist schwie­rig, so dass nicht sicher ist, ob die Fun­da­men­tie­rung wie erfor­der­lich not­wen­dig ist. Um auch den schlech­tes­ten Sze­na­ri­en der künf­ti­gen Kli­ma­ent­wick­lung ange­passt zu sein – „busi­ness as usu­al“ bei den glo­ba­len Treib­haus­gas­emis­sio­nen – wird mit 14 Meter tief in den Unter­grung rei­chen­den Fun­da­men­ten gerech­net.

Ob das in dem stei­len Gelän­de tech­nisch mög­lich ist, ist unsi­cher. Es ist mög­lich, dass sich das Pro­jekt als durch­führ­bar her­aus­stellt, aber wenn nicht, ist nicht aus­ge­schlos­sen, dass wei­te­re Gebäu­de mit bis zu 41 Woh­nun­gen abge­ris­sen wer­den müs­sen, wie Sval­bard­pos­ten berich­tet. Betrof­fen ist der berg­na­he Teil im Weg 228 am Suk­ker­top­pen, wo Wohn­ge­bäu­de ste­hen.

Auch wenn das Ergeb­nis – Abriss oder nicht – noch frag­lich ist, steht eins schon fest: der Woh­nungs­markt in Lon­gye­ar­by­en wird dadurch nicht ein­fa­cher wer­den.

Wohnhäuser am Sukkertoppen und Lawinensicherungen

Wohn­häu­ser am Suk­ker­top­pen und Lawi­nen­si­che­run­gen.

Airbnb

Als wei­te­ren Fak­tor bei die­ser Ent­wick­lung hat man schon län­ger die Kurz­zeit-Ver­mie­tungs­platt­form Airbnb im Blick. Es gibt ohne Zwei­fel eine Rei­he von Woh­nun­gen in Lon­gye­ar­by­en, die von ihren Eig­nern via Airbnb als Kurz­zeit­mie­te an Tou­ris­ten ver­mie­tet wer­den, so dass Woh­nun­gen zum län­ger­fris­ti­gen Ver­mie­ten an Ein­woh­ner ver­lo­ren gehen. Man ver­mu­tet, dass die Zahl der so ver­mie­te­ten Woh­nun­gen erheb­lich ist, genaue Zah­len lie­gen aber bis­lang nicht vor. Als ein Bei­trag in der Sval­bard­pos­ten zum The­ma erschien, waren 36 Woh­nun­gen in Lon­gye­ar­by­en auf Airbnb im Ange­bot.

Genaue­re Zah­len sind aller­dings schwie­rig zu fin­den, und daher hat die Kom­mu­nal­ver­wal­tung (Lokals­ty­re) bei einer spe­zia­li­sier­ten Fir­ma einen Bericht in Auf­trag gege­ben, wie vie­le Woh­nun­gen tat­säch­lich über die­se Kurz­zeit­platt­form lau­fen. Je nach­dem, wie die Zah­len aus­fal­len, kön­nen dann Ein­schrän­kun­gen erwo­gen wer­den.

Das The­ma beschäf­tigt in vie­len Städ­ten in der Welt, ist in Lon­gye­ar­by­en aber mög­li­cher­wei­se noch pro­ble­ma­ti­sche als anders­wo: ers­tens ist es ein klei­ner Ort mit nicht all­zu vie­len Wohn­häu­sern, zwei­tens kom­men vie­le zah­lungs­kräf­ti­ge Tou­ris­ten hier­her, die den Markt zu Unguns­ten der Ein­hei­mi­schen ver­zer­ren, drit­tens kann man hier nicht ein­fach ins Umland zie­hen und pen­deln.

Eins ist sicher: Für klei­ne­re Ein­kom­men ist es der­zeit in Lon­gye­ar­by­en prak­tisch unmög­lich, einen län­ger­fris­ti­gen Miet­ver­trag zu bekom­men.

Zwei Per­so­nen bei Berg­tour im Horn­sund ums Leben gekom­men

Zwei Per­so­nen sind bei einer Berg­tour im Horn­sund töd­lich ver­un­glückt. Es han­delt sich um eine Frau und einen Mann, die bei­de zur pol­ni­schen For­schungs­sta­ti­on gehö­ren. Sie waren seit Frei­tag pri­vat auf einer Tour öst­lich der Sta­ti­on unter­wegs, kehr­ten aber nicht zur ver­ab­re­de­ten Zeit Sonn­tag früh wie­der zurück. Dar­auf hat­ten ande­re Sta­ti­ons­an­ge­hö­ri­ge eine Suche in Gang gesetzt.

Karte Hornsund mit der Forschungsstation und dem Berg Kamkrona

Kar­te Horn­sund mit der For­schungs­sta­ti­on und dem Berg Kam­kro­na (Unglücks­ort).
© Kar­ten­grund­la­ge: Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut.

Die bei­de hat­ten den Berg Kam­kro­na bestie­gen, der zu einem lan­gen, schrof­fen Berg­rü­cken gehört; die­ser ist unter dem Namen Sofie­kam­men bekannt, er liegt auf der West­sei­te der Bur­ger­buk­ta. Die Kam­kro­na liegt Luft­li­nie gut 8 km öst­lich der For­schungs­sta­ti­on und ist 770 Meter hoch, zur Bur­ger­buk­ta hin fällt der gesam­te Kamm sehr steil ab.

Zwei Personen bei Bergunfall im Hornsund ums Leben gekommen

Der schrof­fe Berg­rü­cken Sofie­kam­men auf der West­sei­te der Bur­ger­buk­ta im Horn­sund. Die Kam­kro­na ist ein Gip­fel unge­fähr in der Mit­te.

Ers­ten Infor­ma­tio­nen des Sys­sel­man­nen zufol­ge kamen die bei­den bei einem Sturz über meh­re­re hun­dert Meter in einer Lawi­ne ums Leben. Der genaue­re Her­gang ist noch nicht bekannt. Die Ver­un­glück­ten konn­ten nur noch tot durch Ret­tungs­kräf­te des Sys­sel­man­nen gebor­gen wer­den, sie wur­den zunächst nach Lon­gye­ar­by­en gebracht.

Ergän­zung: Laut Sval­bard­pos­ten hat der Sys­sel­man­nen-Poli­zei­be­am­te Anders Hau­ge­rud der nor­we­gi­schen Nach­rich­ten­agen­tur NTB mit­ge­teilt, dass die bei­den ver­mut­lich am Gip­fel auf eine über­hän­gen­de Wäch­te gegan­gen sind, die dar­auf­hin abge­bro­chen ist. Die­se Ver­mu­tung wur­de zwi­schen­zeit­lich bestä­tigt. Die Ver­un­glück­ten sind fast die gan­ze Höhe des Ber­ges (770 m) abge­stürzt.

Nach­dem die Ange­hö­ri­gen infor­miert sind, wur­den die Namen der Ver­un­glück­ten offi­zi­ell bekannt­ge­ge­ben. Es han­delt sich Anna Gór­s­ka und Mich­al Sawi­cki. Bei­de hat­ten auf der Sta­ti­on gear­bei­tet, Anna als Meteo­ro­lo­gin und Mich­al als Geo­phy­si­ker.

Spitzbergen.de auf nor­we­gisch

Spitzbergen.de ist unter www.spitsbergen-svalbard.no nun auch auf nor­we­gisch online.

Die Sei­te ist die umfang­reichs­te und viel­sei­tigs­te Spitz­ber­gen-Web­sei­te im Netz. Auf den lan­des­kund­li­chen Sei­ten sowie in der umfas­sen­den Pan­ora­ma-Abtei­lung wird die Insel­grup­pe Sval­bard als Gan­zes in den Blick genom­men, und zwar mit einer geo­gra­phi­schen Voll­stän­dig­keit, die ihres­glei­chen viel­leicht sucht, aber nicht fin­det.

Tie­re, Pflan­zen, eine Nach­rich­ten­sei­te mit dem Über­blick über wich­ti­ge Ereig­nis­se, die auch Spitz­ber­gen­freun­de außer­halb von Lon­gye­ar­by­en inter­es­sie­ren, zahl­rei­che Blog­ein­trä­ge und Rei­se­be­rich­te rund um Spitz­ber­gen, aus allen Jah­res­zei­ten, Ein­bli­cke in das Leben in Lon­gye­ar­by­en … alles ist dabei. Die Sei­te spitzbergen.de ent­steht seit 2006 und erstreckt sich mitt­ler­wei­le immer­hin auf über 800 Sei­ten sowie mehr als 1100 Blog-Ein­trä­ge allei­ne im deutsch­spra­chi­gen Bereich.

Schon bald nach der deut­schen Sei­te spitzbergen.de folg­te die eng­li­sche unter www.spitsbergen-svalbard.com.

Spitzbergen.de nun auch norwegisch

Spitzbergen.de gibt es jetzt auch auf nor­we­gisch.

Nach dem Erschei­nen von Sval­bard – Nor­ge nær­mest Nord­po­len, der nor­we­gi­schen Aus­ga­be des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers, war klar, dass auch die Web­sei­te auf nor­we­gisch fol­gen muss­te. Das ist nach mehr­mo­na­ti­ger, inten­si­ver Arbeit nun gesche­hen! Seit kur­zem ist spitsbergen-svalbard.no online. Hier und dort ver­ste­cken sich immer noch ein­zel­ne eng­li­sche Sei­ten, deren Über­set­zun­gen fol­gen wer­den.

Ich dan­ke allen, die dabei mit­ge­hol­fen haben! Dar­un­ter sind

Ida Eli­sa­beth Aar­vaag
Ceci­lie Berg­heim
Marie Brekkhus
Mari Buck
Jan­ni­cke Høy­em
Jes­per Kirk­hus
Tina Otten­heym
Aina Rog­stad
Eli­sa­beth Scho­ch
Vero­ni­ka Sund
Ida Eli­sa­beth Veld­man
Ivar Våge

Tusen takk skal dere ha!

Allen skan­di­na­vo­pho­nen Besu­che­rIn­nen die­ser Web­sei­te wün­sche ich viel digi­ta­les Lese- und Rei­se­ver­gnü­gen auf www.spitsbergen-svalbard.no!

Zwerg­schwan bei Lon­gye­ar­by­en

Der Schwa­nen­ge­sang des Win­ters? Recht­zei­tig zu Beginn des „orni­tho­lo­gi­schen Früh­jahrs“ ist neben den ers­ten Gän­sen auch ein Zwerg­schwan (Cyg­nus bewi­ckii) bei Lon­gye­ar­by­en auf­ge­taucht. Schwä­ne ste­hen nicht auf der Lis­te der Brut­vö­gel Spitz­ber­gens, sie kom­men nur als Irr­gäs­te vor.

Zwergschwan im Adventdalen

Zwerg­schwan (Cyg­nus bewi­ckii) im Advent­da­len.

Vom Zwerg­schwan sind auf der Sei­te artsobservasjoner.no – eine Sei­te zur Regis­trie­rung von Arten­sich­tun­gen – auf Spitz­ber­gen nur 5 Beob­ach­tun­gen regis­triert, ein­schließ­lich der aktu­el­len Sich­tung. Die ältes­te die­ser Beob­ach­tun­gen stammt aus dem Jahr 1987.

Zwergschwan mit Kurzschnabelgänsen

Zwerg­schwan mit Kurz­schna­bel­gän­sen.

Auch vom Sing­schwan gibt es gele­gent­lich Beob­ach­tun­gen auf Spitz­ber­gen. Er gehört dort eben­falls nicht zu den Brut­vö­geln, aber hier ver­zeich­net artsobservasjoner.no immer­hin 24 Sich­tun­gen seit 1992, 7 davon auf der Bären­in­sel.

Zwergschwan mit Kurzschnabelgänsen

Zwerg­schwan mit Kurz­schna­bel­gän­sen.

In die­sem Fall hat sich die loka­le Orni-Sze­ne aber nun auf einen Zwerg­schwan (Cyg­nus bewi­ckii) geei­nigt. Für nicht-Ein­ge­weih­te ist die Ter­mi­no­lo­gie mit­un­ter etwas ver­wir­rend, denn laut Wiki­pe­dia „wird der Zwerg­schwan auch als Unter­art Cyg­nus colum­bia­nus bewi­ckii zum in Nord­ame­ri­ka vor­kom­men­den Pfeif­schwan gestellt.“

Der Zwerg­schwan hat sich zu einem Trupp von meh­re­ren Dut­zend Kurz­schna­bel­gän­sen gesellt, die auch in den letz­ten Tagen ihren Früh­jahrs­zug nach Spitz­ber­gen gekom­men sind.

Zwergschwan mit Kurzschnabelgänsen

Zwerg­schwan mit Kurz­schna­bel­gän­sen.

Ich gebe zu, dass ich kein pro­fes­sio­nel­ler Schwa­no­lo­ge bin und erklä­re mich nach dem Stu­di­um etli­cher Bil­der der ver­schie­de­nen Arten ger­ne mit der Dia­gno­se Zwerg­schwan (Cyg­nus bewi­ckii) zufrie­den.

Auf­ge­nom­men wur­den die­se Bil­der übri­gens stö­rungs­frei aus siche­rer Ent­fer­nung mit 1200 mm Brenn­wei­te und hoch­auf­lö­sen­der Kame­ra.

Auch die Ren­tie­re freu­en sich über die Tun­dra, die nun lang­sam fle­cken­wei­se durch den Schnee kommt. Die Motor­schlit­ten sind nun für die­se Sai­son end­gül­tig unter Dach – der Som­mer kann kom­men!

Spitzbergen-Rentiere

Ren­tie­re auf ers­ten Tun­drafle­cken.

New­ton­top­pen

Die Win­ter­sai­son geht nun, Anfang Mai, bald zu Ende, aber nach dem teil­wei­se recht durch­wach­se­nen April kom­men nun noch mal schö­ne Tage – gute Grün­de, sich noch ein­mal auf­zu­ma­chen und sich die wei­ten Schnee- und Eis­land­schaf­ten noch ein­mal im Win­ter­mo­dus zu erschlie­ßen.

Rentier und Schneehuhn

Der Früh­ling ist auch in Spitz­ber­gen nicht mehr weit weg: Schnee­huhn und Ren­tier freu­en sich über schnee­freie Tun­drafle­cken.

Zügig geht es Kilo­me­ter um Kilo­me­ter durch die Täler nach Osten. Advent­da­len, Eskerd­a­len und Sas­send­a­len rei­hen sich anein­an­der. Wir las­sen sie schnell zurück, wir wol­len weit weg die­ses Mal.

Am Rabot­breen geht es in die wei­ten Eis­land­schaf­ten im Osten Spitz­ber­gens hin­ein. Auch die gewal­ti­ge Morä­ne des Rabot­breen zeigt schon Anzei­chen der nahen­den Schnee­schmel­ze, Eis­zap­fen hän­gen in klei­nen Höh­len im Eis, die Son­ne bringt das Glet­scher­eis tags­über auch bei leich­tem Frost schon zum Schmel­zen.

Eishöhle Rabotbreen

Klei­ne Eis­höh­le in der Morä­ne des Rabot­breen.

Eiszapfen Eishöhle Rabotbreen

Eis­zap­fen in der Eis­höh­le am Rabot­breen.

Aber auch die­se schö­ne Land­schaft las­sen wir bald hin­ter uns. Wir bie­gen auch bald ab von der schon so oft gefah­re­nen Stre­cke über die Nord­manns­fon­na zur Mohn­buk­ta an der Ost­küs­te. Die­ses Mal wol­len wir nach Nor­den.

Fimbulisen

Unter­wegs nach Nor­den über das Fim­bu­li­sen.

Nur noch Schnee, Eis und Ber­ge gibt es in die­ser end­los weit erschei­nen­den Land­schaft. Küs­te und Tun­dra lie­gen weit hin­ter und unter uns, statt­des­sen reiht sich ein Glet­scher an den nächs­ten, eine klei­ne Eis­kap­pe folgt auf die ande­re. Wobei, so klein sind sie auch wie­der nicht, die­se Eis­kap­pen. Wir sind hier zwar nicht in Grön­land oder der Ant­ark­tis, aber trotz­dem geht es um hun­der­te von Qua­drat­ki­lo­me­tern. Fim­bu­li­sen, Filch­ner­fon­na, Lomo­no­sov­fon­na … hier, auf der Lomo­no­sov­fon­na, ent­springt unter ande­rem der bekann­te Nor­dens­ki­öld­breen. 600 Qua­drat­ki­lo­me­ter ist die­se Eis­kap­pe groß!

Lomonosovfonna

Unend­lich erschei­nen­den Wei­te: die Eis­kap­pe Lomo­no­sov­fon­na.

Unser Ziel: der New­ton­top­pen. Das ist Spitz­ber­gens höchs­ter Berg, 1713 Meter hoch. Nicht gera­de beein­dru­ckend hoch, ver­gli­chen mit den Hoch­ge­bir­gen die­ser Welt, aber weit weg … hin­kom­men muss man erst mal, und in die­ser Höhe ist es auf 79 Grad Nord auch an einem Früh­lings­tag emp­find­lich kalt.

Newtontoppen

Der New­ton­top­pen kommt in den Blick.

Für mich ist es die zwei­te Tour zum New­ton­top­pen. 2010 ging es schon mal hier­her. Damals waren wir mit Ski, Pul­ka und Zelt fast 4 Wochen lang unter­wegs durch die­ses eisi­ge Land. Heu­te sind wir schnel­ler.

Newtontoppen

Der New­ton­top­pen mit Zier­wol­ke.

Dafür hat­ten wir damals noch einen Tick mehr Glück mit dem Wet­ter am New­ton­top­pen: der Gip­fel ver­steckt sich heu­te trotz des ansons­ten weit­ge­hend kla­ren Wet­ters unter einer Wol­ken­de­cke, die sich eng an die Kon­tu­ren des Ber­ges anschmiegt.

Tech­nisch ist der New­ton­top­pen nicht anspruchs­voll, er ist „nur“ weit weg – und kalt.

Newtontoppen-Gipfel

Der New­ton­top­pen-Gip­fel mit Wol­ke und stür­mi­schem Wind.

Ein eisi­ger Wind macht den Auf­ent­halt in 1713 Metern Höhe bei Tem­pe­ra­tu­ren nicht weit von -20 Grad nicht gera­de zu einem gemüt­li­chen Pick­nick, aber trotz­dem genie­ßen wir die Gip­fel­pau­se in den Wol­ken ober­halb von Spitz­ber­gen für ein Weil­chen.

Und der Blick tut sich nur ein klei­nes Stück tie­fer auf. Von einer Fels­schul­ter in knapp 1500 Metern Höhe schau­en wir über die eisi­gen Berg- und Glet­scher­land­schaf­ten.

Blick vom Newtontoppen

Blick vom New­ton­top­pen nach Süden.

Der Weg nach Hau­se ist weit … über 300 Kilo­me­ter sind es, von Lon­gye­ar­by­en bis zum New­ton­top­pen und zurück.

Bank­raub in Lon­gye­ar­by­en: Urteil

Am 21. Dezem­ber letz­ten Jah­res gab es in Lon­gye­ar­by­en den ers­ten Bank­raub in der Geschich­te Spitz­ber­gens. Ein zum Zeit­punkt der Tat 29 Jah­re alter, nicht orts­an­säs­si­ger Mann rus­si­scher Natio­na­li­tät rich­te­te ein gela­de­nes Gewehr auf 3 Ange­stell­te und for­der­te mit den Wor­ten „This is not a joke. This is a rob­be­ry“ Geld. Die Bank­an­ge­stell­ten hän­dig­ten dem Mann 70.000 nor­we­gi­sche Kro­nen (gut 7000 Euro) aus.

Der Mann wur­de schnell von der Poli­zei gefasst und in Trom­sø in Unter­su­chungs­haft gebracht. Nun ist das Urteil gefal­len, wie NRK berich­tet: es lau­tet auf 14 Mona­te Gefäng­nis ohne Bewäh­rung. Zusätz­lich muss der Mann dem der drei wäh­rend des Über­falls anwe­sen­den Ange­stell­ten 20.000 Kro­nen Scha­den­er­satz zah­len.

Bankraub in Longyearbyen

Bank­raub in Lon­gye­ar­by­en: der Täter wur­de nun zu einer Haft­stra­fe ver­ur­teilt.

Hin­ter­grund der Tat sol­len psy­chi­sche Pro­ble­me des Täters gewe­sen sein, der zunächst Selbst­mord geplant hat­te, dann aber die Bank über­fiel. Das Motiv soll nicht Geld gewe­sen sein, son­dern der Ver­such, auf sei­ne ver­zwei­fel­te Situa­ti­on hin­zu­wei­sen. Mit der gewoll­ten Ver­haf­tung durch die nor­we­gi­sche Poli­zei woll­te er wohl die Rück­rei­se nach Russ­land ver­hin­dern.

Aller­dings war die Waf­fe, die der Täter zeit­wei­se gezielt auf die Bank­an­ge­stell­ten gerich­tet haben soll, mit schar­fer Muni­ti­on gela­den. Es han­del­te sich um ein Repe­tier­ge­wehr vom Typ Mau­ser; eine im kom­mer­zi­el­len Ver­leih übli­che Waf­fe in Lon­gye­ar­by­en. Nach dem Über­fall ging der Täter mit wei­ter­hin gela­de­ner Waf­fe durch Lon­gye­ar­by­en und gab das Gewehr beim Ver­lei­her im noch gela­de­nen Zustand wie­der ab. Anschlie­ßend ver­such­te er, das erbeu­te­te Geld in der Bank zurück­zu­ge­ben, wur­de aber nicht ein­ge­las­sen. Danach wur­de er fest­ge­nom­men. Er leis­te­te kei­nen Wider­stand und war sofort gestän­dig.

Das Urteil ist mil­der als von der Staats­an­walt­schaft gefor­dert, der Ver­tei­di­ger hat­te hin­ge­gen auf ein noch weni­ger stren­ges Urteil plä­doy­iert. Eine Revi­si­on ist noch mög­lich.

Sval­bard Ski­ma­ra­thon

Heu­te (Sams­tag, 27.4.) früh um 9 Uhr fiel der Start­schuss für die ers­te Start­grup­pe des Sval­bard Ski­ma­ra­thon 2019.

Sysselmann Kjerstin Askholt beim Startschuss Svalbard Skimarathon 2019

Sys­sel­mann Kjers­tin Askholt steht bereit für den Start­schuss zum Sval­bard Ski­ma­ra­thon 2019.

Der Moment des Starts wird für die Orga­ni­sa­to­ren sicher eine gro­ße Erleich­te­rung gewe­sen sein: das Tau­wet­ter der vor­ös­ter­li­chen Woche, das sich etwas abge­mil­dert auch nach Ostern zumin­dest zeit­wei­se fort­setz­te, hat die Ver­an­stal­ter sicher eini­gen Schlaf gekos­tet. So muss­te die Stre­cke auf­grund der schlech­ten Schnee­ver­hält­nis­se kurz­fris­tig ver­legt wer­den: Der Ski­ma­ra­thon führt nun zunächst über das Advent­da­len und nach einem Abste­cher ins Mälard­a­len über Hior­th­hamn und Advent City ins Hanas­kog­da­len und dann auf der glei­chen Rou­te wie­der zurück.

Start Svalbard Skimarathon 2019

Start beim Sval­bard Ski­ma­ra­thon 2019.

Bereits vor Wochen war die tra­di­tio­nel­le Rou­te durch das Toda­len und Gang­da­len ver­legt wor­den. Geplant war für den Sval­bard Ski­ma­ra­thon 2019 eine Run­de vom Zen­trum Lon­gye­ar­by­ens durch das Advent­da­len und dann über Mälard­a­len, Tell­breen und Hel­ve­tia­da­len zurück ins Advent­da­len und nach Lon­gye­ar­by­en. Das war auf­grund der schlech­ten Schnee­ver­hält­nis­se im Gelän­de aber nun nicht mehr mach­bar. Die Ver­an­stal­ter dürf­ten erleich­tert sein, dass wenigs­tens noch die vor weni­gen Tagen bekannt gege­be­ne Alter­na­tiv­stre­cke funk­tio­niert.

Dazu kommt der aktu­el­le Streik der Flug­li­nie SAS. Lan­ge hat­te man gehofft, dass Lon­gye­ar­by­en ver­schont blie­be, da der Ort im Gegen­satz zu Städ­ten auf dem skan­di­na­vi­schen Fest­land nicht per Bus, Bahn oder Auto erreich­bar ist. Aber auch der Flug nach Lon­gye­ar­by­en fiel am Frei­tag Mit­tag aus, die wei­te­re Ent­wick­lung ist offen.

Wie vie­le Mara­thon­läu­fer des­we­gen nicht teil­neh­men konn­ten, ist noch nicht bekannt, es dürf­ten aber eini­ge gewe­sen sein. Auch sonst liegt die Teil­neh­mer­zahl mit etwa 700 etwas unter dem Vor­jah­res­ni­veau (um 800). Die­se Zah­len sind nicht abschlie­ßend, bis Frei­tag Abend konn­te man sich noch anmel­den, was eini­ge Teil­neh­mer aus Lon­gye­ar­by­en tra­di­tio­nell ger­ne kurz­fris­tig tun, je nach Lau­ne und Wet­ter­vor­her­sa­ge.

Siegerehrung Svalbard Skimarathon

Hier wird die Sie­ger­eh­rung schon mal vor­weg­ge­nom­men 🙂

Der Sval­bard Ski­ma­ra­thon fin­det heu­te zum beacht­li­chen 27. Mal statt. Er ist schon lan­ge eines der gro­ßen, regel­mä­ßi­gen Ereig­nis­se im Kalen­der in Lon­gye­ar­by­en und zieht Jahr für Jahr Teil­neh­mer aus vie­len Län­dern an.

Allen Teil­neh­me­rIn­nen und Betei­lig­ten viel Freu­de und Erfolg und gutes Ankom­men!

Zu Ostern gibt es noch ein­mal Win­ter

Nach­dem in der Woche vor Ostern eine eben­so frü­he wie hef­ti­ge Schnee­schmel­ze ein­ge­setzt hat­te, ist der Win­ter zu Ostern noch ein­mal mit Minus­gra­den zurück­ge­kehrt. Nach ein paar sehr grau­en und nas­sen Tagen, die für vie­le Tou­ris­ten und tou­ren­freu­di­ge Ein­hei­mi­sche frus­trie­rend und für Ver­an­stal­ter und Gui­des schwie­rig gewe­sen sein dürf­ten, ist aus dem Nass wie­der Eis gewor­den und die Son­ne zeigt sich end­lich wie­der.

Eisbahn Campingplatz Longyearbyen

Der Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en: letz­te Woche ein See, die­se Woche eine Eis­bahn.

Der Cam­ping­platz, letz­te Woche noch eine See­land­schaft, ist nun eine Eis­bahn. Auch sonst hat sich aus dem Schmelz­was­ser eine glat­te Eis­flä­che gebil­det, was das Vor­wärts­kom­men im Gelän­de und im Ort nicht gera­de ein­fa­cher macht; Spikes (nor­we­gisch: isbrod­der) sind mit­un­ter sehr hilf­reich und hel­fen, man­chen Sturz zu ver­hin­dern.

Eisbahn Adventdalen

Das Advent­da­len: letz­te Woche ein Fluss, die­se Woche eine Eis­bahn.

So macht es gleich wie­der Freu­de, drau­ßen unter­wegs zu sein.

Und, ja: auch in Spitz­ber­gen war der Oster­ha­se unter­wegs! Fro­he Ostern! 🙂

Frohe Ostern

Fro­he Ostern!

Spitz­ber­gen fließt weg: frü­he Schnee­schmel­ze in Lon­gye­ar­by­en

Schnee­schmel­ze – 4 Wochen zu früh

Genau, so fing der letz­te Bei­trag eben­falls an. Es ist ziem­lich bit­ter. Ja, Warm­luft­ein­brü­che mit Tau­wet­ter und Regen hat es immer schon gege­ben, ja auch zu jeder Zeit im Win­ter in Spitz­ber­gen. Das ist nun ein­mal mari­tim geprägt Ark­tis.

Aber gleich eine Woche lang? Mit­ten im als eher sta­bil gel­ten­den April? Das ist schon hef­tig.

Wetterbericht Longyearbyen

Der Wet­ter­be­richt für Lon­gye­ar­by­en von Mitt­woch
(© nor­we­gi­sches meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut).

So sah am Mitt­woch der Wet­ter­be­richt aus. Rote Plus­gra­de und Regen, so war es prak­tisch die gan­ze Woche lang, von Mon­tag bis Frei­tag. Erst heu­te (Sams­tag) fal­len die Tem­pe­ra­tu­ren lang­sam wie­der unter den Gefrier­punkt, wenigs­tens knapp.

Longyearelva

Der Lon­gye­a­rel­va (-fluss) muss­te frei­ge­bag­gert wer­den,
um eine Über­schwem­mung der Stra­ße zu ver­hin­dern.

Jeder Blick in die Land­schaft: ein Trau­er­spiel. Es schmilz, es fließt über­all. Tei­che bil­den sich, klei­ne­re Flüs­se fan­gen an zu flie­ßen, Tun­dra­flä­chen schau­en aus dem löch­rig wer­den­den Schnee her­vor.

Schneeschmelze im Bjørndalen

Die Tun­dra schaut durch den Schnee, hier im Bjørn­da­len zu Beginn der Schmelz­wo­che.

Im Lon­gye­a­rel­va, der durch Lon­gye­ar­by­en fließt (eigent­lich nur im Som­mer, jetzt wirk­lich), muss­te am Don­ners­tag in einer nächt­li­chen Akti­on der Schnee weg­ge­bag­gert wer­den, damit die Stra­ße nicht über­schwemmt wird. So weit so nor­mal – nur ein paar Wochen zu früh, vor allem in die­ser Inten­si­tät.

Auch der Cam­ping­platz steht unter Was­ser. Anfang der Woche gab es tat­säch­lich einen ein­sa­men Cam­per, der sein Lager aber flucht­ar­tig auf­ge­ge­ben hat:

Teichlandschaft Campingplatz Longyearbyen

Der Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en: eine Teich­land­schaft.

Oster­wo­chen­en­de mit Fra­ge­zei­chen

Nun hat das Oster­wo­chen­en­de begon­nen, eine der Haupt-Tou­ren­zei­ten in Nor­we­gen. Alle, die noch krie­chen kön­nen, sind irgend­wie auf Hüt­te, auf Tour, im Urlaub oder hier oder dort zu Besuch. Vor­zugs­wei­se irgend etwas, was mit Schnee, Hüt­te und Ski zu tun hat, alter­na­tiv irgend­was mit Boot.

Letz­te­res wür­de sich hier aktu­ell tat­säch­lich eher anbie­ten als die Art von Tou­ren, an die man im April sonst selbst­ver­ständ­lich denkt, in Spitz­ber­gen. Wei­ße, wei­te Schnee­land­schaf­ten, Motor­schlit­ten­tou­ren in die Fer­ne, Hun­de­schlit­ten­fahr­ten oder Ski­wan­de­run­gen in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en.

Statt­des­sen ist alles grau und fließt. Nun sind die Hotels voll, die Oster­tou­ris­ten haben zu hor­ren­den Prei­sen Zim­mer und Tou­ren gebucht und freu­en sich auf die Ark­tis.

Fehl­an­zei­ge.

Statt­des­sen hat die Gru­be 3, die Muse­ums­gru­be ober­halb des Flug­ha­fens, der­zeit sicher guten Zulauf. Da kann man wei­test­ge­hend wet­ter­un­ab­hän­gig – solan­ge die Stra­ße dort­hin eben befahr­bar ist – eine inter­es­san­te Tour machen. Wenn auch nicht so, wie die meis­ten sich das der­zeit hier vor­ge­stellt haben dürf­ten.

Der Voll­stän­dig­keit hal­ber sei erwähnt, dass eini­ge Motor­schlit­ten­tou­ren immer noch gefah­ren wer­den, offen­sicht­lich bei recht mar­gi­na­len Bedin­gun­gen.

Museumsbergwerk Grube 3

Besuch im Muse­ums­berg­werk in der Gru­be 3.

Heu­te (Oster­sams­tag) gibt es immer­hin wie­der leich­ten Frost, und ab mor­gen soll es wie­der käl­ter wer­den. Ob es noch ein­mal rich­tig Win­ter gibt, oder ob die Sai­son vor­bei ist? Die Fra­ge stel­len sich der­zeit vie­le in Lon­gye­ar­by­en.

Mit­ter­nachts­son­ne: nächs­ter Son­nen­un­ter­gang August

Von wegen nächt­li­che Akti­on: „Nacht“ gibt es seit ges­tern nicht mehr. Kar­frei­tag war der ers­te Tag mit Mit­ter­nachts­son­ne. Den nächs­ten Son­nen­un­ter­gang gibt es in Lon­gye­ar­by­en nun am 26. August um 00:05 Uhr früh, also astro­no­misch gese­hen am 25. August (Som­mer­zeit – astro­no­mi­sche Mit­ter­nacht ist um 01 Uhr früh).

Besuch in der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen

Schnee­schmel­ze – 4 Wochen zu früh

Der­zeit – heu­te ist der 18. April – könn­te man den Ein­drück gewin­nen, dass Spitz­ber­gen schmilzt und weg­fließt. Die Schnee­schmel­ze hat ein­ge­setzt, meh­re­re Wochen zu früh. Die­ser April wird ohne jeden Zwei­fel der 101. Monat in Fol­ge mit Tem­pe­ra­tu­ren über dem lang­fris­ti­gen Monats­mit­tel, und zwar deut­lich, in die­sem Fall.

Aber dem­nächst mehr dazu. Aktu­ell bringt das mit sich, dass ich Zeit habe, hier wie­der etwas zu schrei­ben. Es ist schon ein Weil­chen her …

Glet­scher­höh­le – 4 Wochen zurück

… das wir in der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen waren. Glet­scher­höh­len gibt es hier ja so ziem­lich auf allen Glet­schern, und die in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en kann man pri­ma besu­chen, das wird oft und ger­ne von Tou­ris­ten als geführ­te Tour gemacht und natür­lich auch ger­ne von Ein­hei­mi­schen. Man kann die Glet­scher­höh­le im Scott Tur­ner­breen im Bol­terd­a­len mit einer Hun­de­schlit­ten­tour oder Ski­wan­de­rung errei­chen, auf dem Lars­breen kann man hin­wan­dern, zu Fuß, mit Schnee­schu­hen oder Ski und auf dem Lon­gye­ar­breen hat man die freie Wahl, dort geht es auch ger­ne per Motor­schlit­ten oder Schnee­rau­pe (Schnee­kat­ze, bel­te­vogn, wie auch immer man es nen­nen will) hin.

Gletscherhöhle im Longyearbreen

In der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen (Mit­te März.

Die Glet­scher­höh­len ent­ste­hen durch Schmelz­was­ser­ab­fluss und wenn es kein Schmelz­was­ser gibt, kann man sie besu­chen, was im Ein­zel­fall mehr oder weni­ger ein­fach sein kann, je nach „Gelän­de“ der Höh­le (Vor­sicht – auch im Win­ter kann es mal Schmelz­was­ser geben, und dann kann es feucht wer­den, bezie­hungs­wei­se sehr gefähr­lich, um es klar zu sagen). Man­che Höh­len sind zu eng oder zu steil, um begeh­bar zu sein, zumin­dest für nor­ma­le Men­schen. Ande­re Höh­len sind recht „besu­cher­freund­lich“. In jedem Fall ein fas­zi­nie­ren­des Erleb­nis!

Gletscherhöhle im Longyearbreen

In der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen. Ich stel­le ja eher sel­ten Bil­der ein, auf denen ich selbst zu sehen bin, aber die­ses Bild gefällt mir 🙂

Tem­pe­ra­tur seit 100 Mona­ten über dem Mit­tel­wert

Tem­pe­ra­tu­ren in Lon­gye­ar­by­en seit 100 Mona­ten über dem lang­fris­ti­gen Mit­tel

Obwohl es im Febru­ar und März 2019 viel kräf­ti­gen Frost mit Tem­pe­ra­tu­ren um -20 Grad und mit­un­ter dar­un­ter gab, hat es nicht gereicht, um die monat­li­che Mit­tel­tem­pe­ra­tur zu errei­chen oder gar zu unter­schrei­ten. Auch im März lag das monat­li­che Tem­pe­ra­tur­mit­tel in Lon­gye­ar­by­en wie­der ober­halb des lang­fris­ti­gen Mit­tel­werts. Das ist damit nun seit genau 100 Mona­ten so – seit über 8 Jah­ren, ohne Unter­brech­nung am Stück, wie Kli­ma­for­scher Kje­til Isak­sen in der Sval­bard­pos­ten mit­teilt.

Refe­renz­zeit­raum: 1960-1990

Als Refe­renz­zeit­raum für den „Nor­mal­wert“ wird die Peri­ode 1960-1990 her­an­ge­zo­gen. Die Mit­tel­tem­pe­ra­tu­ren die­ser Zeit wer­den so schnell wohl nicht wie­der erreicht: Auf Spitz­ber­gen erwärmt das Kli­ma sich drei mal so schnell wie auf dem nor­we­gi­schen Fest­land und sechs mal so schnell wie im glo­ba­len Mit­tel. Das liegt laut Isak­sen zu einem gro­ßen Teil an Rück­kopp­lungs­ef­fek­ten, die mit dem Meer ver­knüpft sind: die gestie­ge­nen Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren füh­ren zu einer kür­ze­ren und klei­ner­flä­chi­gen Eis­be­de­ckung des Was­sers, was zu einer höhe­ren Wär­me­ab­ga­be vom Meer an die Luft führt sowie zu weni­ger Reflek­ti­on des Son­nen­lichts, das statt­des­sen in Wär­me umge­setzt wird.

Lawi­nen­si­che­rung als Anpas­sun­gen an den Kli­ma­wan­del in Lon­gyear­ben

Mit einer bal­di­gen Umkehr die­ses Trends rech­net nie­mand, der auch nur halb­wegs vom Fach ist. In Lon­gye­ar­by­en stellt man sich der­zeit auf die neue kli­ma­ti­sche Rea­li­tät ein:

Lawinensicherungen am Sukkertoppen bei Longyearbyen

Lawi­nen­si­che­run­gen am Suk­ker­top­pen bei Lon­gye­ar­by­en.

Nach­dem die tra­gi­sche Lawi­ne vom 19. Dezem­ber 2015 zwei Men­schen­le­ben gekos­tet hat, leben hun­der­te Bewoh­ner jeden Win­ter mit teil­wei­se mona­te­lan­gen Zwangs­eva­ku­ie­run­gen, wenn Wit­te­rung und Schnee eine Gefähr­dung mög­lich machen. Gro­ße Sum­men wur­den und wer­den wei­ter für tech­ni­sche Lawi­nen­si­che­run­gen aus­ge­ge­ben, und der­zeit lau­fen Pla­nun­gen zum Abriss von Häu­sern mit 142 Woh­nun­gen in lawi­nen­ge­fähr­de­ten Gebie­ten. Woh­nungs­not und ein über­hitz­ter Woh­nungs­markt gehö­ren zu den Pro­ble­men, mit denen vie­le in Lon­gye­ar­by­en der­zeit zu kämp­fen haben.

Barents­burg

Auch in Barents­burg wur­de kürz­lich erst­mals eine Kar­te zur Lawi­nen­ge­fähr­dung erstellt. Ein­zel­ne Gebäu­de lie­gen eben­falls in gefähr­de­ten Gebie­te, was bedeu­tet, das gefähr­li­che Lawi­nen häu­fi­ger als ein­mal in 100 Jah­ren ein­tre­ten – soweit die Theo­rie. In der Pra­xis geht man in Barents­burg davon aus, dass die Situa­ti­on mit Siche­rungs­maß­nah­men in den Griff zu bekom­men ist; Ver­le­gung oder Abriss von Gebäu­den ist dort wohl nicht nötig.

Ost­küs­te: Motor­schlit­ten­tour zur Mohn­buk­ta

So schön die Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gera­de zu die­ser Jah­res­zeit ist – natür­lich ist der Reiz immer groß, ein paar Kilo­me­ter oder auch ein paar mehr zwi­schen sich und die „Zivi­li­sa­ti­on“ zu legen. Wir nut­zen das schö­ne Wet­ter, packen die Motor­schlit­ten und set­zen Kurs durchs Advent­da­len Rich­tung Osten. Die Ost­küs­te, vor allem die Mohn­buk­ta, ist eines der klas­si­schen, wirk­lich schö­nen Tou­ren­zie­le im Licht­win­ter!

Adventdalen

Blick über das inne­re Advent­da­len.

Es ist kalt, um minus 20 Grad wie so oft in den letz­ten Wochen, klar und wind­still, die Bli­cke in die Wei­te machen Freu­de!

Rabotbreen

Totes Glet­scher­eis in der Morä­ne des Rabot­breen.

Die gro­ße Morä­ne des Rabot­breen, am Ende des Sas­send­a­len, ist für man­che viel­leicht vor allem ein klei­nes Hin­der­nis, denn hier muss man schon die eine oder ande­re Kur­ve und ein paar klei­ne Hän­ge neh­men. Wer zum ers­ten Mal auf einem Motor­schlit­ten sitzt, hat dabei viel­leicht so sei­ne Freu­de, je nach­dem. Tun wir aber nicht. Dafür freu­en wir uns über die­se gewal­ti­ge Land­schaft! Das Abtau­en des toten Glet­scher­ei­ses in der Morä­ne hat ein paar schö­ne Eis­for­men aus blau­em Eis her­vor­ge­bracht.

Nordmannsfonna

Auf der klei­nen Eis­kap­pe Nord­manns­fon­na.

Wei­ter geht es über die Nord­manns­fon­na, eine klei­ne Eis­kap­pe, wo man in knapp 700 Metern Höhe einen Minia­tur-Ein­druck davon bekommt, wie es im Inne­ren der Ant­ark­tis so sein kann. Nur in Minia­tur, aber das reicht völ­lig aus. Ganz ehr­lich, ich woll­te noch nie zu irgend­wel­chen Polen, mög­lichst unter Ein­satz von Atom­kraft (Nord­pol) oder unend­li­chen Men­gen Flug­zeug­treib­stoff, um zu einer Sta­ti­on zu kom­men, wo Tou­ris­ten wahr­schein­lich eher unfreund­lich emp­fan­gen wer­den (Süd­pol). Aber gut, das ist ein ande­res The­ma … ich bin mit der Nord­manns­fon­na und ihren Ver­wand­ten hier in Spitz­ber­gen glück­lich und zufrie­den 🙂

Eisberg Mohnbukta

Ver­wit­ter­ter Eis­berg in der Mohn­buk­ta.

Nach der Fahrt den Glet­scher her­ab sind wir in der Mohn­buk­ta, die schön soli­de zuge­fro­ren ist. Das Eis ist eine fan­tas­ti­sche Welt! Hier und dort sind „klei­ne“ (alles rela­tiv) Eis­ber­ge ein­ge­fro­ren und zu fan­tas­ti­schen For­men ver­wit­tert (ein paar Pracht­ex­em­pla­re sol­cher Eis­ber­ge hat­ten wir hier etwa 2013 und 2014 und im Pan­ora­ma fest­ge­hal­ten – hier kli­cken).

Eisberg Mohnbukta

Pau­se in der Mohn­buk­ta.

Ein herr­li­ches Plätz­chen für eine klei­ne Pau­se 🙂

Dann ist die Glet­scher­kan­te des Hayes­breen erreicht. Ein­fach geil! Vor allem bei die­sem fan­tas­ti­schen Wet­ter. Jetzt – es ist Ende März – steht die Son­ne auch mit­tags noch tief, wenn sie genau aus der rich­ti­gen Rich­tung kommt. Ein tol­les Schau­spiel aus For­men, Far­ben und Grö­ße!

Gletscherkante des Hayesbreen, Mohnbukta

Glet­scher­kan­te des Hayes­breen, Mohn­buk­ta (I).

Gletscherkante des Hayesbreen, Mohnbukta

Glet­scher­kan­te des Hayes­breen, Mohn­buk­ta (II).

Dann … Heim­weg. Wir haben noch gut 90 Kilo­me­ter vor uns.

Rückfahrt über den Königsbergbreen

Rück­fahrt über den Königs­berg­breen.

Die Fahrt über den Königs­berg­breen und durch das Sas­send­a­len wird uns noch von einem wun­der­schö­nen Abend­licht ver­süßt. Das muss man genie­ßen, in ein paar Wochen gibt es hier kein Abend­licht mehr!

Abendlicht, Sassendalen

Abend­licht über dem Sas­send­a­len.

Abschlie­ßend noch mein ceter­um cen­seo: ich erlau­be mir dar­auf hin­zwei­sen, dass ich ein neu­es Foto­buch gemacht habe, mit foto­gra­fi­schen Bli­cken auf die Ark­tis aus einer ganz neu­en, unge­wohn­ten Per­spek­ti­ve. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus der Luft.

Norwegens arktischer Norden (2) - Aerial Arctic

Rolfs neu­es Foto­buch Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus einer ganz neu­en, wun­der­schö­nen Per­spek­ti­ve.

Die Store Nor­ske darf das Eis im Van Mijenfjord bis nach Sveagru­va bre­chen

Die Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK), Betrei­be­rin und Eig­ne­rin der nor­we­gi­schen Kohle­si­ed­lung Sveagru­va, hat vom Sys­sel­man­nen die Geneh­mi­gung bekom­men, das Fjord­eis im Van Mijenfjord bis zum Hafen von Svea auf­zu­bre­chen.

Da der Fjord durch die lan­ge, schma­le und quer im Ein­gang lie­gen­de Akseløya vom offe­nen Meer abge­trennt ist, bil­det sich das Fjord­eis dort frü­her und wei­ter als in den ande­ren Fjor­den an der West­küs­te. Dadurch ist der Van Mijenfjord heu­te der ein­zi­ge Fjord in die­sem Teil Spitz­ber­gens, der noch recht ver­läss­li­che Eis­ver­hält­nis­se bie­tet. Somit ist er im Früh­jahr ein wich­ti­ges Habi­tat für Rin­gel­rob­ben, die auf dem Eis lie­ge, aus­ru­hen und dort ihren Nach­wuchs bekom­men, und Eis­bä­ren, die dort auf Jagd gehen.

Eiskarte Van Mijenfjord, Sveagruva

Eis­kar­te: der Van Mijenfjord ist der ein­zi­ge Fjord in der Regi­on, der weit­flä­chig soli­de zuge­fro­ren ist. Das Fjord­eis (grau) wird bis Sveagru­va (Punkt) gebro­chen.
Kar­te © Nor­we­gi­sches meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut (Punkt ergänzt).

Bei den Behör­den hält man den Schutz die­ser Tie­re zu die­ser für sie wich­ti­gen Jah­res­zeit, die gera­de jetzt beginnt, eigent­lich hoch: so wur­de kürz­lich das Fjord­eis im Tem­pel­fjord für Motor­schlit­ten gesperrt, um Stö­run­gen vor­zu­beu­gen, obwohl sol­che nur bei row­dy­haf­tem, auch vor­her schon gesetz­wid­ri­gem Ver­hal­ten vor­kom­men und das Fjord­eis durch den Motor­schlit­ten­ver­kehr nicht beschä­digt wird. Ähn­li­che Sper­run­gen waren auch für die Rin­ders­buk­ta im Van Mijenfjord im Gespräch, dort ist es aber – zumin­dest bis­lang – noch nicht zu einem Ver­bot gekom­men.

Für das Auf­bre­chen des Eises mit Eis­bre­chern schei­nen aller­dings ande­re Regeln zu gel­ten, bezie­hungs­wei­se wer­den die glei­chen Regeln anders aus­ge­legt. Zwar betont der Sys­sel­man­nen in einer Pres­se­mel­dung, dass Ver­kehr in Spitz­ber­gen grund­sätz­lich „auf eine Wei­se gesche­hen sol­le, die nicht die natür­li­che Umwelt oder denk­mal­ge­schütz­te Arte­fak­te beschä­digt, ver­un­rei­nigt oder sonst­wie beein­träch­tigt oder unnö­tig Men­schen oder Tie­re stört.“ Hier aller­dings wur­de den Inter­es­sen der Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni mehr Gewicht gege­ben als dem Schutz des in Spitz­ber­gen sel­ten gewor­de­nen, groß­flä­chi­gen Fjord­ei­ses und der Tie­re, die es als Habi­tat brau­chen.

Der Hin­ter­grund: auf­grund von Fehl­be­rech­nun­gen geht in Sveagru­va der Die­sel zur Nei­ge, der nicht nur Fahr­zeu­gen, son­dern auch dem dor­ti­gen Kraft­werk als Brenn­stoff dient. Der vor­han­de­ne Vor­rat wür­de „auf­grund des erhöh­ten Ver­brauchs im Win­ter ver­mut­lich noch bis etwa Mai“ (Sys­sel­man­nen, eige­ne Über­set­zung) rei­chen, nicht aber, wie ursprüng­lich geplant, bis zum Som­mer, wenn das Fjord­eis ohne­hin von allei­ne auf­ge­bro­chen sein wird.

Ohne Die­sel für das Kraft­werk müss­te Svea eva­ku­iert wer­den. Die Fol­ge wäre min­des­tens ein vor­über­ge­hen­der Stop der Auf­räum­ar­bei­ten, die nun dort nach dem Ende des Koh­le­berg­baus fol­gen, mög­li­cher­wei­se aber auch Schä­den an der Infra­struk­tur. Ver­bun­den wäre dies mit „erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Fol­gen“ für die Store Nor­ske. Daher bekommt die SNSK nun die Erlaub­nis, mit einem Frach­ter den Hafen am Kapp Ams­ter­dam bei Sveagru­va anzu­lau­fen. Ein Trans­port über Land von Lon­gye­ar­by­en wäre zwar tech­nisch mög­lich, auf­grund der Men­ge des benö­tig­ten Kraft­stoffs wird aber ange­nom­men, dass die theo­re­ti­schen benö­tig­ten etwa 60 Trans­port­fah­ren ins­ge­samt eine grö­ße­re Umwelt­be­las­tung und ein höhe­res Risi­ko für Ver­un­rei­ni­gun­gen brin­gen wür­den.

Eiskarte Van Mijenfjord, Sveagruva

Der Hafen von Sveagru­va am Kapp Ams­ter­dam.

Als frü­her in Sveagru­va noch Koh­le abge­baut und ver­schifft wur­de, war das Bre­chen des Eises im Früh­jahr nicht unge­wöhn­lich. Aber die Zei­ten haben sich geän­dert, heu­te wird dort kei­ne Koh­le mehr abge­baut, in ande­ren Fjor­den gibt es viel weni­ger Eis und die­ses darf anders­wo nicht befah­ren wer­den, so wie vie­le sich das wün­schen. Dass die Store Nor­ske in die­ser Situa­ti­on die Erlaub­nis bekommt, über 30 Kilo­me­ter soli­des Fjord­eis auf­zu­bre­chen, stößt, wie man erwar­ten kann, auf Kri­tik.

Man darf auf den Wit­te­rungs­ver­lauf nach dem Auf­bre­chen gespannt sein. Mit Glück friert die Eis­bre­cher­spur schnell wie­der zu. Ein Sturm könn­te das vor­ge­schä­dig­te Eis aller­dings auch leich­ter kom­plett auf­bre­chen.

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