Um Regen und Nebel zu entkommen, haben wir uns tief in den Van Mijenjord verkrochen, bis in die Rindersbukta. Dort stößt der Scheelebreen, lange ein ganz unauffälliger Gletscher, der sich tief in seinem Tal versteckte, derzeit mächtig vor. Sehr beeindruckend.
Später haben wir noch eine ganz spezielle Gelegenheit wahrgenommen, nämlich den Ort zu besuchen, wo sich einst die Bergbausiedlung Sveagruva befand. Der Ort wurde ab 2017 sukzessive aufgegeben und ist mittlerweile weitgehend zurückgebaut, abgesehen von ein paar kleineren Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, und etwas Schrott (teilweise Denkmalschutz, teilweise hätte man schon noch mal fegen können … na ja). Vor ein paar Tagen ist der Ort ja offiziell wieder der Natur übergeben worden.
Zu Svea und den dortigen ehemaligen Kohlegruben einschließlich der Lunckefjellet-Grube gibt es übrigens hier eine ausführliche Seite (mit Unterseiten), mit vielen Fotos, Panoramafotos und der Geschichte bis vor dem Rückbau.
Galerie: Rindersbukta: Scheelebreen. Sveagruva – 22. August 2024
Im Ruderboot von Tromsø nach Longyearbyen – möglicherweise nichts, was die meisten für sich anstreben würden und ohne Zweifel etwas, was man für verrückt oder unmöglich halten könnte. Aber das sahen Andy Savill, Toby Gregory und Orlaith Dempsey offenbar anders: 16 Tage nachdem sie in Tromsø gestartet waren, erreichten sie am Freitag (16.8.) mit ihrer „The Arctic Row 2024“ Longyearbyen.
Die Barentssee (mit der Bjørnøya im Hintergrund): im Ruderboot gequert.
Bei dem Boot handelt es sich um eine entsprechende Spezialanfertigung, aber dennoch gab es technische Schwierigkeiten: Ab Höhe Bäreninsel musste das Team mit Seilen manuell steuern, was das geplante Wachsystem durcheinanderbrachte und entsprechend Schlaf kostete. Entsprechend erschöpft waren die drei, als sie Freitag Nachmittag Longyearbyen erreichten; Schlaf, Dusche und Pizza wurden von den Teilnehmern gegenüber Svalbardposten als größte Wünsche genannt.
Unterwegs wurden Beobachtungen und Daten aufgezeichnet, darunter Unterwassergeräusche und Luftqualität, die Schülern, Studenten und Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt und zu mehr Umweltbewusstsein anregen sollen.
Ofenfrisch und gefühlt auch ofenwarm: am Flughafen in Longyearbyen wurden heute (Sonntag, 11.8.) 20,3 Grad gemessen – so warm war dort noch nie ein Augusttag, seit dort meteorologische Daten aufgezeichnet werden, immerhin seit 1964.
Und warm es es auch im Norden Spitzbergens, das können wir aus eigenem Erleben zweifelsfrei bestätigen.
Hitzetag mit gefühlten 40 Grad an der Nordküste Spitzbergens ☀️🥵 20 Grad sind bestimmt nicht unrealistisch, aber messen konnten wir nicht.
Es gibt vier neue Seiten mit „Vogelpanoramen“, also beeindruckenden Panoramablicken auf Spitzbergens einzigartige Landschaft aus der Vogelperspektive:
Augustaberget auf dem Nordaustland. Landschaftlich toll, geologisch spannend und natürlich ankerte Koldewey 1868 ganz in der Nähe mit der Grönland.
Diskobukta auf der Edgeøya, eine charakterstarke Küstenlandschaft im Abendlicht.
Diese besonderen Seiten sind allerdings im Gegensatz zu den vielen „normalen“ Panoramen nicht allgemein zugänglich, sondern exklusiv für alle, die die Seite Spitzbergen.de unterstützen. Der technische Unterhalt (Webmaster, Hosting) einer so umfangreichen Seite kostet jährlich einen ordentlichen vierstelligen Betrag (Euro, nicht Kronen), wobei der zeitliche Aufwand für die inhaltliche Pflege gar nicht eingerechnet ist. Und trotzdem gibt es auf Spitzbergen.de keine Google-Anzeigen oder andere Bezahlwerbung! Wie häufig findet man das heute noch? Das geht auf Dauer nicht ohne Unterstützung, und die Vogelpanoramen sind mein Dank für diejenigen, die hier dabei sind – etwa durch eine Steady-Mitgliedschaft, einmalig oder für einen längeren Zeitraum mit einem kleinen monatlichen Beitrag. Mehr dazu unten auf dieser Seite.
Ausschnitt aus dem „Vogelpanorama“ Augustaberget. Im Gegensatz zu dieser Vorschau kann man das echte Panorama in alle Richtungen drehen.
Die Zahl der Vogelpanoramen wird mittelfristig noch deutlich wachsen. Aber wie gesagt, es gibt hunderte von Seiten mit klassischen (mit Stativ aufgenommenen) Panoramen, die frei zugänglich sind und bleiben – erreichbar über die Karte und Liste auf dieser Seite.
Und natürlich leistet es auch einen willkommenen Beitrag, jemandem (das kann man auch selbst sein) ein gutes, schönes Buch wie das neue Fotobuch Spitzbergen – Kalte Schönheit zu schenken.
In jedem Fall sage ich danke und wünsche weiter einen schönen Sommer! Hier in Longyearbyen geht es am Dienstag mit der Arctica II auf große Spitzbergen-Fahrt. Im Blog wird man natürlich wieder mitreisen können 🙂
In der langen Reihe der Temperaturrekorde und sonstiger Wetterkapriolen, die sich unschwer dem gerade in der Arktis besonders stark fortschreitenden Klimawandel zuschreiben lassen, gibt es frische Neuzugänge: Der Juni 2024 war mit einem am Flughafen bei Longyearbyen gemessenen Monatsmittel von 8,3°C wärmer als alle entsprechenden Vorgänger des gesamten Aufzeichnungszeitraums.
Auch der Juli liegt mit einem Plus von 1,3 Grad deutlich über dem langjährigen Monatsmittel, das sich nun auf die ohnehin bereits unter Klimawandeleinfluss stehende Vergleichsperiode 1991-2020 bezieht.
Temperaturrekorde auf Spitzbergen: Auf kleinen Booten wie auf großen Schiffen konnte man sich zumindest über einige warme Sonnentage freuen …
Aufsehenerregend waren im Juli aber vor allem die Niederschläge: Entgegen dem langjährigen Mittel von 20 mm fielen im Juli 2024 am Flughafen 48,7 mm, wie der zuständige Meteorologe der Svalbardposten mitteilte. Tatsächlich gab es mehrfach Tage, wo es anhaltend und kräftig regnete. In Longyearbyen wurde durch den starken Abfluss die kleine Fußgängerbrücke Perleporten („Das Perlentor“, nach einer gleichnamigen Höhle auf der Bjørnøya) beschädigt.
… aber es gab auch Wind, Nebel und Regen, und davon nicht zu knapp. Hier ist die durch Hochwasser bei starkem Regen beschädigte Fußgängerbrücke Perleporten in Longyearbyen.
Hochsommer in Spitzbergen! Heute waren es in Longyearbyen 18 Grad 🌤️🌻😲🥵. Affenhitze! Aber es wird schon wieder kühler ❄️☺️
Da kann man sich auch mal vor den Fernseher setzen und etwas entspannen. Unten stehen dazu wie üblich die entsprechenden Tipps, wann es sich in Sachen Arktis lohnt einzuschalten.
Wie schon die berühmte Jägerin Wanny Woldstad sagte:
Es geht doch nichts über einen gemütlichen Arktis-Fernsehabend in Hyttevika.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf Arte im August …
… sind recht überschaubar. Was nicht an Marga liegt, sondern an Arte. Dazu gibt es noch jede Menge Krimis der Serie „Mord im Mittsommer“, die hier aber nicht einzeln aufgeführt werden.
Das russische Nordpolcamp Barneo wurde ab 2002 jährlich für jeweils ein paar Wochen im Frühjahr auf dem Treibeis in der Nähe des Nordpols betrieben. Es soll der Forschung und dem Tourismus dienen, mitunter wird es aber auch für militärische Übungen genutzt, so etwa 2016, als tschetschenische Spezialkräfte in russischem Auftrag kurzfristig auf dem Flughafen in Longyearbyen auftauchten, um nach Barneo weiterzufliegen.
Die Hauptnutzung des Barneo-Camps scheint jedoch im touristischen Bereich gewesen zu sein: Für Preise ab 20.000 Dollar aufwärts konnten Touristen von Longyearbyen nach Barneo fliegen, um von dort per Hubschrauber oder über bestimmte Entfernungen auf Skiern den Nordpol zu erreichen.
Die Fluglogistik für Touristen wurde über den Flughafen von Longyearbyen abgewickelt. Dieser steht dafür seit einigen Jahren aber nicht mehr zur Verfügung, was zu Streitigkeiten zwischen dem Barneo-Betreiber – formell seit einer Weile eine Gesellschaft in der Schweiz – und den zuständigen norwegischen Behörden geführt hat.
Svalbard lufthavn Longyear im April, zur Barneo-Zeit: keine Nordpol-Flüge mehr.
Nun hat die norwegische Regierung ihr Nein bekräftigt: Der Flughafen in Longyearbyen und die dortigen Bereitschaftskapazitäten seien zeitweise bereits überlastet und der Ort profitiere vom zusätzlichen Verkehr nicht, da ein Aufenthalt in Longyearbyen meist nicht Teil einer Barneo-Reise gewesen sei – diese Argumente gehören laut Svalbardposten zu den Hauptgründen des norwegischen Verkehrsministeriums.
Eine Klage des Schweizer Betreibers gegen den Beschluss ist noch möglich.
Der Spitzbergenvertrag wurde 1920 unterschrieben und trat 1925 in Kraft. Er besiegelt die norwegische Souveränität über die Inselgruppe Svalbard, regelt aber auch Zugangsrechte von Bürgern der Mitgliedsstaaten.
Fredrik Wedel Jarlsberg, der norwegische Gesandte in Paris,
unterschrieb am 09. Februar 1920 in Versailles den Spitzbergenvertrag.
Seit 1925 haben sich zahlreiche Staaten dem Vertragswerk angeschlossen. Bislang waren Nordkorea (!) und Lettland die letzten Neuzugänge, beide traten dem Vertrag 2016 bei.
Im April ratifizierte jedoch auch Ankara die zuvor geleistete Unterschrift, und seitdem ist die Türkei das jüngste Mitglied des Spitzbergen-Vertragsstaatenclubs.
Viel ändern wird sich dadurch eher nicht: Norwegen unterscheidet in der Verwaltungspraxis ohnehin bislang nicht zwischen Bürgern aus Vertragsstaaten und anderen Ländern. So leben in Longyearbyen über 200 Thailänder und Philippinos, ohne dass deren Herkunftsländer dem Spitzbergenvertrag beigetreten sind.
Die Türkei scheint Interessen auf anderer Ebene zu haben, wie der Barents Observer schreibt: So war kürzlich eine türkische Delegation in der russischen Siedlung Pyramiden, um sich dort die Möglichkeiten zum Betrieb einer Forschungsstation anzuschauen. Russland hat angekündigt, aus Pyramiden eine Alternative zu Ny-Ålesund zu machen, wo bislang unter norwegischer Führung international Polarforschung betrieben wird.
Die „Seite der Woche“ ist die Seite über die Sjuøyane, die nördlichsten Inseln Svalbards. Die Seite gibt es schon lange, aber soeben ist sie deutlich besser geworden.
Wenn ich am Reiseblog oder den Seiten rund ums Reisetagebuch arbeite, verlinke ich dabei ja immer wieder die passenden Infoseiten zu den Orten, die wir besucht haben. Je nach Gelegenheit nehme ich mir dann schon mal spontan eine ältere Seite vor und gestalte sie mit Karte und neuen Bildern schöner. Auch der Text ist etwas lesbarer geworden, hoffe ich 🤓
Blick von Süd nach Nord über die Phippsøya, die größte der Sjuøyane.
Die Sjuøyane sind eine landschaftlich faszinierende und überhaupt sehr spannende Ecke, auch weil sie der nördlichste Norden Spitzbergens sind, aber sicher nicht nur deswegen. Eine Reise dorthin lohnt sich immer, und die digitale Reise dorthin ist nur einen Mausklick weit weg!
Das alte Brandübungsfeld am Flughafen von Longyearbyen ist seit Jahren Streitthema. Im Rahmen von Brandübungen sind über lange Zeit große Mengen an „per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“, kurz PFAS, in die Umwelt gelangt. PFAS sind Bestandteil von Löschschaum, gleichzeitig aber gesundheits- und umweltschädlich. Die fraglichen Stoffe reichern sich in der Natur an, etwa im Boden und in der Nahrungskette, können aber kaum auf natürlichem Weg abgebaut werden und werden deshalb auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt.
Das alte Brandübungsfeld wurde vor 24 Jahren geschlossen. Das ist bei Weitem keine Ewigkeit und entsprechend sind nach wie vor hohe Konzentrationen von PFAS im Boden nachweisbar. Ein Teil der belasteten Bodenmasse wurde bereits entfernt, die Sanierung weiterer Flächen war ein Zankapfel: Die Flughafengesellschaft Avinor hat gegen entsprechende Auflagen geklagt mit dem Argument, dass dies zu teuer und unverhältnismäßig sei. Zudem gäbe es für andere Flughäfen in Norwegen nicht so strenge Auflagen. Das ist richtig, aber der Umweltschutz hat auf Spitzbergen besonders hohe Priorität.
Entfernung giftbelasteter Bodenmassen am Pferdehof beim Flughafen von Longyearbyen, August 2023.
Daher hat das norwegische Klima- und Umweltministerium nun die Auflagen bestätigt. Avinor muss entsprechend weitere belastete Bodenmassen entfernen. Dafür ist ein Budget von 25 Millionen Kronen (gut 2,1 Millionen Euro) vorgesehen. Die Arbeiten sollen laut Svalbardposten im August beginnen.
Jørn Dybdahl, der frühere Inhaber des im fraglichen Gebietes gelegenen Reiterhofes, ist 2023 an einer Krebserkrankung gestorben, die er selbst auf die Umweltbelastung durch PFAS zurückführte.
Zwei Guides einer französischen Reederei haben für Störung von Eisbären Bußgelder von jeweils 20.000,00 Kronen (rund 1750 Euro) bekommen. Der Vorfall ereignete sich am 23. Juni in der Mosselbukta im Norden Spitzbergens, wo eine Eisbärin mit Jungem an einem Walkadaver fraß. Die beiden Guides steuerten Zodiacs mit Passagieren so zu den Eisbären, dass diese sich vom Walkadaver zurückzogen, wie es in einer Pressemeldung des Sysselmesters heißt.
Eisbären fressen an einem Walkadaver (Symbolbild, Hinlopenstraße 2023).
Im Spitzbergen-Umweltgesetz (Svalbard miljølov) heißt es in § 30: „Es ist verboten, Eisbären anzulocken, zu füttern, zu verfolgen oder mit einer anderen aktiven Handlung so aufzusuchen, dass der Eisbär gestört wird oder Gefahr für Menschen oder Eisbären entstehen kann“ (eigene Übersetzung).
Ab 2025 wird eine neue Regelung gelten, derzufolge in Spitzbergen von Eisbären generell ein Abstand von 500 Metern (bis 30. Juni) bzw. 300 Metern (ab 1. Juli) einzuhalten sein wird.
Mittlerweile ist auch in Spitzbergen Hochsommer, und mit dem Juli fangen hier auch die langen Fahrten an. Direkt am ersten geht es los. 18 Tage mit der Meander, da freue ich mich richtig drauf! Und natürlich wird man auf dieser Seite im Reiseblog mit dabei sein können.
Gleichzeitig gibt es im Fernsehen nicht nur EM, sondern immer wieder auch Interessantes für Arktis-Fans. Was genau, verrät wie immer Marga uns, siehe unten.
Wie schon die berühmte Jägerin Wanny Woldstad sagte:
Es geht doch nichts über einen gemütlichen Arktis-Fernsehabend in Hyttevika.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Spitzbergen unter Segeln 2025 – die neuen Reisebeschreibungen sind da! Wir bleiben Spitzbergen treu, auch wenn sich einiges ändert, so sind etwa die Antigua und die Arctica II nicht mehr dabei. Aber dafür haben wir die Meander, die sozusagen das Beste beider Welten in sich vereinigt: sie ist mit 12 Passagieren fast so klein wie die Arctica II, dabei aber nahezu so gut und komfortabel ausgestattet wie die Antigua.
Auch 2025 wieder: Mit der Meander zum Eis Spitzbergens. Und nach Norwegen.
Acht Fahrten planen wir, die Geographische Reisegesellschaft, 2025 mit der Meander im hohen Norden. Sechs davon in Spitzbergen, und zwar jeweils zwei im Frühjahr (Ende Mai, Anfang Juni), im Hochsommer (Juli) und im Spätsommer (Ende August, September).
Dazu kommen zwei Reisen im November in Nordnorwegen.
Diese verschiedenen Reisezeiten, die Termine und die Ideen dahinter finden sich auf dieser Seite (hier klicken) und im Detail auf den dort zu jeder einzelnen Reise verlinkten PDFs. Willkommen an Bord!
Das neue Fotobuch „Spitzbergen – Kalte Schönheit“ besteht aus 227 Bildern, die geographisch, jahreszeitlich und thematisch eine halbwegs vollständige Rundreise um Spitzbergen bieten.
Die Fotos entstanden über einen Zeitraum von fast 20 Jahren, auf ungezählten kleinen Touren und längeren Reisen von 2005 (da kaufte ich meine erste Digitalkamera) bis 2023. Viele sind mit für mich unvergesslichen Erinnerungen verknüpft, und bei jedem Foto habe ich mir irgend etwas dabei gedacht, warum gerade dieses Bild mit ins Buch darf und nicht 1000 andere, die es auch hätten sein können.
Im Buch sollen und können die Bilder für sich sprechen, da lenkt kein langer Text von den Bildern ab. Meine eigenen Geschichten und Gedanken zu diesen Fotos habe ich da nicht erzählt. Aber ich habe Lust dazu, das trotzdem zu tun, zumindest für ein paar Bilder. Der Platz dazu ist hier. Theoretisch könnte daraus eine kleine, lose Reihe werden. Mal schauen, wie weit ich damit kommme.
Das erste Bild: Nordlicht
Das Jahr beginnt natürlich mitten in der Polarnacht, und damit auch das Fotobuch. Und wie ließe sich die Schönheit der Polarnacht besser darstellen als mit einem Nordlicht?
Mit einem Nordlichtfoto eröffnet auch die erste Auflage des Fotobuches von 2011. Wie stolz war ich in den Jahren zuvor auf meine allerersten Nordlichtfotos! Nur leider fehlte es zunächst noch an allen Voraussetzungen für gute Nordlichtbilder. Das hat sich dann schnell geändert, aber das Nordlichtfoto in der alten Auflage war bereits gedruckt. Jedes Mal, wenn ich ich das Buch von 2011 später in der Hand hatte und der Blick auf dieses Bild fiel, verging mir schon ein Teil der Freude an diesem Buch. Verwischt, unscharf, verrauscht. „Das geht besser!“ war natürlich mein Gedanke. So ist es auch, wie an einem von vielen kalten Abenden in Adventdalen, ausgestattet mit dicker Jacke, Vollformatkamera, lichtstarkem Objektiv und Stativ, als 2019 das neue Foto entstand. So geht es.
Das erste Bild im neuen Fotobuch Spitzbergen: Kalte Schönheit: Nordlicht.
Wenn man sich Nordlichtfotos anschaut, im Internet, in Büchern oder Zeitschriften, leuchten diese oft noch deutlich stärker. Da wurde aber bei der Bildbearbeitung zu stark an den Reglern gedreht. Dieser Versuchung sollte man widerstehen, sonst entstehen schnell Bilder, die mit der Realität von Polarlichtern wenig bis nichts zu tun haben.
Schon alleine das Nordlichtfoto wäre als Grund für eine überarbeitete neue Auflage gut genug gewesen. Ich bin froh, dass es diese neue Auflage nun gibt, jetzt macht das Freude 🙂 wie die Nordlichter selbst.
Das erste Sonnenlicht
Die Rückkehr der Sonne ist nach mehreren Monaten ohne Sonnenlicht immer ein besonderes Ereignis in der Arktis. In Longyearbyen, von Schatten werfenden Bergen umgeben, wird das Sonnenfest am 8. März gefeiert. Hat man freien Blick nach Süden, kann man schon entsprechend früher wieder in der Sonne baden (nun ja, fast). So etwa in Farmhamna, einer Trapperstation an der Westküste. Die Zeit dort von Ende Januar bis Anfang März 2022 gehört zu den Erlebnissen, an die ich gerne zurückdenken werde, solange ich noch an irgend etwas denken kann. Das Sonnenfest konnten wir dort schon am 20. Februar feiern, und an diesem Tag ist dieses Bild entstanden.
Erstes Sonnenlicht in Farmhamna, 20. Februar 2022.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.