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Jahres-Archiv: 2024 − Nachrichten


Fern­seh­tipp Spe­zi­al: Spitz­ber­gen und ein Segel­schiff – Mit der Anti­gua im Nord­po­lar­meer“

Natür­lich wird die Kate­go­rie „Fern­seh­tipps“ auf die­ser Sei­te prin­zi­pi­ell schon gut bedient, aber die­ser Hin­weis ver­dient beson­de­re Beach­tung: Auf unse­rer Fahrt mit der Anti­gua im Sep­tem­ber war ein NDR-Film­team dabei und man darf auf die Auf­nah­men der drei und den dar­aus ent­stan­de­nen Film sehr gespannt sein!

Zu sehen ist „Spitz­ber­gen und ein Segel­schiff – Mit der „Anti­gua“ im Nord­po­lar­meer“ am zwei­ten Weih­nachts­fei­er­tag, also Don­ners­tag, 26.12., um 19.00 Uhr auf NDR. Wer es dann nicht schafft, kann am Sonn­tag (29.12.) um 14.30 Uhr ein­schal­ten oder in die Media­thek schau­en.

Soll­te man sich kei­nes­falls ent­ge­hen las­sen!

Antigua auf NDR

Die Anti­gua im Sep­tem­ber, hier im For­lands­und und dem­nächst im Fern­se­hen auf NDR.

Kalen­der „Spitz­ber­gen & Grön­land 2025“: die Geschich­ten der Bil­der

Vor einer Wei­le hat­te ich mal damit ange­fan­gen, die Geschich­ten der Bil­der im neu­en Foto­buch „Spitz­ber­gen – Kal­te Schön­heit“ zu erzäh­len, und das woll­te ich fort­füh­ren. Da bezie­he ich auch den Kalen­der mit ein, und um den geht es hier und jetzt, da ich end­lich mal dazu kom­me, das wie­der auf­zu­grei­fen.

Der Kalen­der 2025 ist ja ein Dop­pel­ka­len­der, Spitz­ber­gen und Grön­land sind mit jeweils 12 Bil­dern prä­sen­tiert. Hier sind nun der Novem­ber und der Dezem­ber dran, also vier Bil­der ins­ge­samt.

Kalen­der „Spitz­ber­gen & Grön­land 2025“: der Novem­ber

Vom Herbst erhofft man sich in der Ark­tis schö­nes Licht. Tief­stehen­de Son­ne, Son­nen­un­ter­gän­ge. Natür­lich scheint in Spitz­ber­gen im Novem­ber die Son­ne gar nicht mehr, die Polar­nacht beginnt ja schon Ende Okto­ber. Das Spitz­ber­gen-Bild für die Novem­ber­sei­te ent­stand eines wun­der­schö­nen Tages Ende August 2022, auf der ers­ten Spitz­ber­gen-Umrun­dung mit der Mean­der über­haupt. Das Wet­ter war so rich­tig auf unse­rer Sei­te, und da kann man natür­lich auch mal ver­rück­te Stel­len anlau­fen, wo man sonst nicht hin­kommt. Weil sie sehr expo­niert sind, weil die ufer­na­hen Gewäs­ser unkar­tiert und flach sind.

Genau so ist es in der weit­läu­fi­gen Dis­ko­bukt auf der Edgeøya. Da wird jede Wel­le schon vor dem Ufer schnell zum Bre­cher, und bei Nied­rig­was­ser quirlt der Pro­pel­ler schon weit vor der Küs­te im Matsch. Ver­nünf­ti­ger­wei­se hält man sich von sol­chen Stel­len im All­tag fern. Aber nicht jeder Tag ist All­tag, und nicht immer ist man ver­nünf­tig 😄 wo kämen wir ansons­ten hin … ganz sicher nicht in die­sen Teil der Dis­ko­buk­ta! (Nein, es geht hier nicht um die ver­gleichs­wei­se gut bekann­te Drei­ze­hen­mö­wen­ko­lo­nie wei­ter nörd­lich.) Wo wir am Abend die­ses unver­gess­li­chen Tages an Land waren und noch eine klei­ne Tour auf einen Hügel mach­ten. So oft hat­te ich ihn in der Vor­bei­fahrt aus wei­ter Ent­fer­nung schon gese­hen und jedes Mal gedacht, eines Tages müss­te man da mal hin … und das war eben dann die pas­sen­de Gele­gen­heit! Die muss sich erge­ben, das kann man nicht erzwin­gen.

Die Dis­ko­buk­ta ist mit „weit­läu­fig“ schon sehr pas­send beschrie­ben. Karg, hoch­ark­tisch, ein wei­tes, farb­lich fins­ter daher­kom­men­des Schwemm­land. Zahl­rei­che Wal­kno­chen brin­gen Abwechs­lung in den sonst mono­to­nen Ein­druck, und das tol­le Licht eines schö­nen Abends Ende August auf rund 78 Grad Nord tat das Sei­ne.

Kalender Spitzbergen, Grönland 2025: Diskobukta, Edgeøya

Das Spitz­ber­gen-Novem­ber-Bild zeigt die Dis­ko­buk­ta auf der Edgeøya.

Jah­re vor­her war ich schon mal dort gewe­sen. Bei die­ser Gele­gen­heit: Schnee­trei­ben – und ein Eis­bär am Ufer. War auch toll. Aber die­ser Abend Ende August, wo wir an Land gehen konn­ten … unver­gess­lich! Das ist der Stoff, aus dem mei­ne Spitz­ber­gen-Träu­me gemacht sind. So schön, dass mir vor Ort schon klar war: Eines der Bil­der kommt in den Kalen­der, sobald es passt. „Kalen­der­po­ten­zi­al“ ist hier mitt­ler­wei­le der höchs­te foto­gra­fi­sche Maß­stab 🙂

Die wei­te­ren Geschich­ten sind ver­gleichs­wei­se schnell erzählt. Im Score­s­by­sund in Ost­grön­land ist der Moschus­och­se unge­fähr das, was für Spitz­ber­gen der Eis­bär ist: die meis­ten Tou­ris­ten wol­len ihn ger­ne sehen.

Nun ste­hen sie meis­tens irgend­wo weit weg am Hang. Es gehört schon etwas Glück dazu, um sie aus der Nähe zu sehen. Und zu nah ist natür­lich auch poten­zi­ell unge­sund, zumal wenn man selbst zu Fuß unter­wegs ist.

Eines schö­nen, früh­win­ter­li­chen Sep­tem­ber­ta­ges stimm­te im Rypefjord, tief hin­ten im Score­s­by­sund, dann alles: Die Moschus­och­sen stan­den ziem­lich ufer­nah und wir konn­ten sie vom Schiff – die schö­ne Ópal aus Island – aus gut sehen. Und sehr hilf­reich: Ich hat­te mein 600 Mil­li­me­ter Objek­tiv dabei, das ganz gro­ße Gerät, das sonst immer kon­se­quent in Spitz­ber­gen bleibt und dort auch auf dem Schiff wohnt und nicht mit an Land rum­ge­schleppt wird. Für die Eis­bä­ren eben. Oder in Grön­land für die Moschus­och­sen. Hier hat­te sich der Auf­wand dann gelohnt.

Kalender Spitzbergen, Grönland 2025: Moschusochse

Das Grön­land-Novem­ber-Bild: Moschus­och­sen im Rypefjord.

Kalen­der „Spitz­ber­gen & Grön­land 2025“: der Dezem­ber

Natür­lich durf­ten am Ende des Jah­res die Nord­lich­ter nicht feh­len. Der Dezem­ber ist ja auch tiefs­te Polar­nacht. Zu die­ser Zeit kommt man natür­lich nicht in die abge­le­gens­ten Win­kel Spitz­ber­gens. War­um soll­te man auch, man kann die Nord­lich­ter ja wun­der­bar im Advent­da­len sehen, gar nicht weit von Lon­gye­ar­by­en weg.

Kalender Spitzbergen, Grönland 2025: Nordlicht

Das Spitz­ber­gen-Dezem­ber-Bild: Nord­licht über dem Advent­da­len.

Gro­ße Tei­le Grön­lands, dar­un­ter der Score­s­by­sund, sind zur Nord­licht­be­ob­ach­tung eigent­lich noch bes­ser als Spitz­ber­gen, wo man schon nörd­lich der hei­ßen Auro­ra­zo­ne ist. Im Score­s­by­sund ist man da genau rich­tig, da ist viel los, wenn es nur nachts dun­kel wird. Und das ist auf­grund der süd­li­che­ren Lage ja auch schon frü­her der Fall, der Sep­tem­ber ist da schon ein ziem­lich ver­läss­li­cher Monat. In die­sem Bild sehen wir das Nord­licht über den Bjør­neøer­ne, mit dem groß­ar­ti­gen Øfjord und dem mar­kan­ten Berg Grundt­vigs­kir­ke im Hin­ter­grund.

Kalender Spitzbergen, Grönland 2025: Nordlicht

Das Grön­land-Dezem­ber-Bild: Nord­licht über den Bjør­neøer­ne.

Den Dop­pel­ka­len­der „Spitz­ber­gen & Grön­land 2025“ ist im Spitzbergen.de-Webshop in zwei Grö­ßen (A3 und A5) erhält­lich, und vie­le ande­re tol­le Sachen – nicht nur Bücher – natür­lich auch.

Advent in Lon­gye­ar­by­en

Klar, Lon­gye­ar­by­en liegt ja auch im Advent­fjord 🤪😵‍💫 das ist tat­säch­lich nicht nur eines mei­ner berüch­tig­ten super­fla­chen Wort­spie­le, son­dern auch ein gar nicht so sel­te­nes Miss­ver­ständ­nis. Der Name Advent­fjord hat nichts mit der Vor­weih­nachts­zeit zu tun, son­dern mit einem eng­li­schen Wal­fangschiff, der Adven­ture, das im 17. Jahr­hun­dert dort war.

Aber dar­um soll es ja hier und jetzt gar nicht gehen, son­dern um den Beginn der Advents­zeit in Lon­gye­ar­by­en. Einen Weih­nachts­markt gibt es auch hier, bezie­hungs­wei­se sogar zwei. Die­se sind aller­dings etwas anders als man das übli­cher­wei­se so kennt. An zwei Wochen­en­den, Mit­te Novem­ber und am nun ver­gan­ge­nen, bau­ten die flei­ßi­gen und krea­ti­ven Künst­ler, Hand­wer­ker und alle, die sich dazwi­schen bewe­gen, ihre Stän­de auf, erst im Kul­tur­haus im Zen­trum und am ers­ten Advents­wo­chen­en­de im Künst­ler­zen­trum (kunst­ner­sen­trum) in Nyby­en oben im Tal, wo frü­her die Gale­rie war. Lei­der kei­ne gebrann­ten Man­deln und kein Glüh­wein, aber viel tol­les Kunst­hand­werk made in Lon­gye­ar­by­en, dar­un­ter Eva Grøn­dal von der gleich­na­mi­gen loka­len Foto­gra­fen­dy­nas­tie (ers­tes Bild) und Wolf­gang Hüb­ner-Zach von der viel­leicht dem einen oder der ande­ren nicht unbe­kann­ten Schrei­ner­werk­statt Alt i 3 (genau, da kom­men die schö­nen Küchen­brett­chen und die Treib­holz-Bil­der­rah­men her 😉). Und vie­le ande­re tol­le Sachen, da konn­te man pri­ma stö­bern und sehr fei­ne Din­ge fin­den. Lenas täu­schend ech­te Scho­ko­la­den­fos­si­li­en, der Ham­mer! Um nur ein wei­te­res Bei­spiel zu nen­nen.

Weih­nachts­markt in Nyby­en

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Und dann gibt es natür­lich am Nach­mit­tag des ers­ten Advents­sonn­tags den tra­di­tio­nel­len Fackel­zug – es ist ja dun­kel, dafür wird im betref­fen­den Gebiet auch die Stra­ßen­be­leuch­tung abge­schal­tet – vom Huset aus zunächst zum Weih­nachts­mann-Brief­kas­ten unter­halb der alten Gru­be 2b, der „jule­n­is­se­gruve“ (Weih­nachts­mann­gru­be). Dort oben arbei­tet der Weih­nachts­mann flei­ßig, daher ist in die­ser alten Koh­le­gru­be, wo sich eigent­lich seit 1964 nichts mehr tut, nun auch bis Weih­nach­ten wie­der Licht. Und unten an der Stra­ße steht der Brief­kas­ten, in den die Kin­der (auch die gro­ßen, wenn sie wol­len) ihre Brie­fe mit allen Wün­schen an den Weih­nachts­mann ein­wer­fen.

Wei­ter geht es zum Zen­trum, wo der Weih­nachts­baum „ange­zün­det“ wird. Das ist die wört­li­che Über­set­zung, die min­des­tens so miss­ver­ständ­lich ist wie „Advent­fjord“. Natür­lich gibt es dabei war­me Wor­te, fröh­li­chen Gesang und gute Lau­ne und zugu­ter­letzt kommt der Weih­nachts­mann mit sei­nen Assis­ten­ten und ver­teilt schon mal einen klei­nen Vor­schuss an die vie­len Kin­der.

Der Weih­nachts­baum wird „ange­zün­det“

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Damit ist die Advents­zeit in Lon­gye­ar­by­en eröff­net, und über­all sonst natür­lich auch. Ich wün­sche aller­seits eine fro­he und gute Advents­zeit!

Arktische Weihnachten – Das Fest des Lichts im Dunkel der Polarnacht

Lust auf wei­te­re ark­ti­sche Weih­nachts­ge­schich­ten? Die gibt’s hier, im Buch Ark­ti­sche Weih­nach­ten von Rolf Stan­ge und Nor­bert Wach­ter.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps für den Dezem­ber

Im Dezem­ber ist viel los auf der Matt­schei­be in Sachen Ark­tis. Bes­ser ist das auch, schließ­lich ist Polar­nacht.

Der heimci­ne­as­ti­sche Höhe­punkt wird ohne Fra­ge die NDR-Doku­men­ta­ti­on unse­rer Fahrt mit der Anti­gua im Sep­tem­ber sein! Zu sehen am 26. und 29.12. auf NDR. Ich bin gespannt!

Arktis Fernsehtipps

In Lon­gye­ar­by­en steht der Fern­se­her unter dem Weih­nachts­baum.

Die Lis­ten wer­den bei Bedarf aktua­li­siert. Sach­dien­li­che Hin­wei­se wer­den von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle ent­ge­gen­ge­nom­men.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf Arte im Dezem­ber

  • Sonn­tag, 01.12., 18.40 Uhr: „Zu Tisch: Røros, Nor­we­gen“ (D 2024, EA)
  • Diens­tag, 03.12., 16.55 Uhr: „Wil­de Wege: Nor­we­gen“ (D 2023)
  • Mitt­woch, 04.12., 16.55 Uhr: „Skan­di­na­vi­en: Rück­kehr des Lichts“ (D 2023)
  • Don­ners­tag, 05.12., 10.45 Uhr: „Wil­de Wege: Bri­tish Colum­bia“ (D 2023)
  • Don­ners­tag, 05.12., 16.55 Uhr: „Skan­di­na­vi­en: Rück­kehr der Dun­kel­heit“ (D 2023)
  • Sams­tag, 07.12., 11.05 Uhr (Wdhlg.): „Zu Tisch …“
  • Sonn­tag, 08.12., 19.30 Uhr: „Nor­we­gens schöns­te Jah­res­zeit: Der Win­ter“ (D 2017)
  • Mon­tag, 09.12., 17.50 Uhr: „Wild­nis Euro­pa: Der Moschus­och­se“ (D 2022)
  • Mitt­woch, 11.12., 16.10 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren: Die kur­ze Zeit der Jugend“ (GB 2020)
  • Frei­tag, 13.12., 09.00 Uhr: „GEO Repor­ta­ge: Lich­ter­glanz im Nor­den: Win­ter in Stock­holm und in den Schä­ren“ (D 2020)
  • Frei­tag, 13.12., 09.55 Uhr (Wdhlg.): „Skan­di­na­vi­en Rück­kehr des Lichts“
  • Frei­tag, 13.12., 10.45 Uhr (Wdhlg.): „Skan­di­na­vi­en: Rück­kehr der Dun­kel­heit“
  • Mitt­woch, 18.12., 17.50 Uhr: „Natur­er­be Kana­da: Best-of (F 2024, EA)
  • Mitt­woch, 18.12., 18.35 Uhr: „Eisi­ge Wel­ten: Natur­wun­der im Nord­os­ten Kana­das“ (D 2024, EA)
  • Don­ners­tag, 19.12., 17.20 Uhr (Wdhlg.): „zu Tisch …“
  • Frei­tag, 20.12., 09.00 Uhr: „GEO Repor­ta­ge: Nor­we­gen: Die Ren­tier­prin­zes­sin“ (D 2018)
  • Frei­tag, 20.12., 09.55 Uhr: „Natur­wun­der des Nor­dens: Lem­min­ge“ (D 2017)
  • Frei­tag, 20.12., 10.45 Uhr: „Natur­wun­der des Nor­dens: Fjor­de“ (D 2017)
  • Sams­tag, 21.12., 09.50 Uhr (Wdhlg.): „Natur­wun­der … Fjor­de“
  • Sams­tag, 21.12., 15.15 Uhr (Wdhlg.): „Nor­we­gens schöns­te …“
  • Sams­tag, 21.12., 16.00 Uhr (Wdhlg.): „Skan­di­na­vi­en … Licht“
  • Sams­tag, 21.12., 16.55 Uhr (Wdhlg.): „Skan­di­na­vi­en … Dun­kel­heit“
  • Mon­tag, 23.12., 10.30 Uhr Wdhlg: „Eisi­ge Wel­ten … Nord­os­ten Kana­das“
  • Mon­tag, 23.12., 11.15 Uhr (Wdhlg.): „Natur­er­be Kana­da…“
  • Diens­tag, 24.12., 09.00 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren: Der Fins­ter­nis ent­kom­men“ (GB 2020)
  • Diens­tag, 24.12., 09.45 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren: Das Licht der lan­gen Tage“ (GB 2020)
  • Diens­tag, 24.12., 10.30 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren: Die kur­ze Zeit der Jugend“ (GB 2020)
  • Diens­tag, 24.12., 11.15 Uhr: „Grön­land: Über­le­ben am Rand der Welt“ GB 2022
  • Diens­tag, 24.12., 22.35 Uhr (Wdhlg.): „Natur­wun­der … Lem­min­ge“

EA = Erst­aus­strah­lung auf Arte.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf ande­ren Pro­gram­men

  • Sonn­tag, 01.12., 13.25 Uhr, 3sat: „Eis­ba­bys – Eine Kind­heit in der Ant­ark­tis“
  • Mon­tag, 02.12., 22.45 Uhr, ARD: „Polar­lich­ter über Deutsch­land: Schön und gefähr­lich“ (D 2024)
  • Mon­tag, 02.12., 15.30 Uhr, 3sat: „Das Geheim­nis der glück­li­chen Fin­nen“
  • Mon­tag, 02.12., 17.30 Uhr, 3sat: „Win­ter in Nor­we­gen“
  • Frei­tag, 06.12., 16.15 Uhr 3sat: „Wil­des Pata­go­ni­en: Leben zwi­schen Feu­er und Eis“
  • Frei­tag, 06.12., 17.00 Uhr, 3sat: „Wil­des Pata­go­ni­en: Im Bann von Son­ne und Wind“
  • Frei­tag, 06.12., 17.45 Uhr, 3sat: „Wil­des Pata­go­ni­en: Die Macht der Ozea­ne“
  • Frei­tag, 06.12., 20.15 Uhr, HR: „Mit dem Zug … durch Kana­da“
  • Frei­tag, 06.12., 21.00 Uhr, HR: „Mit dem Cam­per durch den Yukon“
  • Mon­tag, 09.12., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Mit dem Zug an die Hud­son Bay“
  • Diens­tag 10.12., 18.30 Uhr, phoe­nix (Wdhlg.): „Mit dem Zug …“
  • Frei­tag, 13.12., 20.15 Uhr, HR: „Nor­we­gen erle­ben“
  • Frei­tag, 13.12., 21.00 Uhr, HR: „Finn­land – Wo das Glück zuhau­se ist“ (D 2022)
  • Mon­tag, 16.12., 10.25 Uhr, 3sat: „Schwe­den – Ein road­trip zum Polar­kreis“ (D 2022)
  • Mon­tag, 16.12., 12.05 Uhr, 3sat: „Win­ter­zau­ber-Weih­nacht im Hohen Nor­den“ (D 2016)
  • Mon­tag, 16.12., 13.05 Uhr, 3sat: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (1)
  • Mon­tag, 16.12., 22.15 Uhr, ZDF: „Glet­scher­grab“ (Kri­mi Isl/D, 2023)
  • Diens­tag, 17.12., 11.35 Uhr, 3sat: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (2)
  • Diens­tag, 17.12., 22.15 Uhr, ZDF: „Grön­land – Leben mit den Inu­it“ (D 2023)
  • Mitt­woch, 18.12., 11.45 Uhr, 3sat: „Wil­des Skan­di­na­vi­en“ (3)
  • Don­ners­tag, 19.12., 11.30 Uhr, 3sat: „Wil­des Skandinavien“(4)
  • Don­ners­tag, 19.12., 13.00 Uhr, 3sat: „Fros­ti­ge Win­ter­aben­teu­er in Schwe­den“
  • Don­ners­tag, 19.12., 13.45 Uhr, 3sat: „Alas­kas wil­der Wes­ten – Inseln am Ran­de der Zeit“ (2018)
  • Frei­tag, 20.12., 12.15 Uhr, 3sat: „Der Win­ter auf Spitz­ber­gen“ (2013)
  • Frei­tag, 20.12., 13.00 Uhr, 3sat: „Nor­we­gens legen­dä­re Hur­tig­ru­ten“ (2018)
  • Sams­tag, 21.12., 09.30 Uhr, BR: „Das Lächeln der Wei­ßen Wale” (2011)
  • Diens­tag, 24.12., 13.05 Uhr, 3sat: „Finn­land – Win­ter im hohen Nor­den“
  • Diens­tag, 24.12., 13.50 Uhr, 3sat: „Nor­we­gens schöns­te Jah­res­zeit – Der Win­ter“ (2017)
  • Diens­tag, 24.12., 14.30 Uhr, 3sat: „Weih­nacht in Schwe­den“ (2013)
  • Diens­tag, 24.12., 14.30 Uhr, phoe­nix: „Lapp­land“ (2022)
  • Diens­tag, 24.12., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Win­ter­zau­ber – Weih­nacht im hohen Nor­den“
  • Diens­tag, 24.12., 21.00 Uhr, phoe­nix: „Polar­nacht“ (2020)
  • Mitt­woch, 25.12., 10.20 Uhr, 3sat: „Stil­le Nacht im Land der Fjor­de – Weih­nach­ten auf der Hur­tig­ru­te“ (2012)
  • Don­ners­tag, 26.12., 18.00 Uhr, NDR: „Win­ter in Nor­we­gen – Glück­lich durch die dunk­le Jah­res­zeit“
  • Don­ners­tag, 26.12., 19.00 Uhr, NDR: „Spitz­ber­gen und ein Segel­schiff – Mit der „Anti­gua“ im Nord­po­lar­meer“ (2024)
  • Frei­tag, 27.12., 22.30 Uhr, phoe­nix: „Polar­wöl­fe“ (2018)
  • Sonn­tag, 29.12., 14.30 Uhr, NDR (Wdhlg.): „Spitz­ber­gen und ein Segel­schiff – Mit der „Anti­gua“ im Nord­po­lar­meer“
  • Sonn­tag, 29.12., 15.30 Uhr, NDR: „Aben­teu­er Lofo­ten – Nor­we­gens Insel-Juwel“

Alle Anga­ben wie immer ohne Gewehr.

Rekord­schmel­ze bei Spitz­ber­gens Glet­schern 2024

Es wird wohl kaum jeman­den wirk­lich über­ra­schen ange­sichts des war­men Som­mers mit neu­en Tem­pe­ra­tur­re­kor­den, etwa der wärms­ten je in Spitz­ber­gen gemes­se­nen Tem­pe­ra­tur im Monat August: Die Glet­scher der Ark­tis haben die­ses Jahr mas­siv gelit­ten. Ins­be­son­de­re in Spitz­ber­gen, wo der Kli­ma­wan­del sie­ben (!) Mal schnel­ler ver­läuft als im glo­ba­len Mit­tel, wie die Gla­ziol­gin Emma Wad­ham von der Uni­ver­si­tät Trom­sø dem Barents Obser­ver mit­teil­te. Allein am rekord­war­men 23. Juli 2024 ver­lo­ren die Glet­scher 55 Mil­li­me­ter Was­ser­äqui­va­lent, das fünf­fa­che des nor­ma­len Wer­tes, so der Kli­ma­to­lo­ge Xavier Fett­weis von der Uni­ver­si­tät von Liè­ge, der Sate­lit­ten­bil­der aus­wer­te­te. Und das war nur ein Tag inner­halb einer wochen­lan­gen Peri­ode, in der die Tem­pe­ra­tu­ren im Schnitt etwa 4 Grad über dem lang­fris­ti­gen Mit­tel für die­sen Zeit­raum lagen.

Schmelzwasser, Gletscher

Schmelz­was­ser auf der Ober­flä­che eines Glet­schers.

Der Trend zur Schmel­ze ist in Spitz­ber­gen beson­ders aus­ge­s­prägt, aber in der gesam­ten Ark­tis deut­lich vor­han­den. Der Eis­ver­lust an Land hat wie­der­um Rück­kopp­lun­gen auf das Kli­ma: Land absor­biert mehr Son­nen­strah­lung als Eis und Schnee und wärmt sich daher noch schnel­ler auf, in etwas gerin­gem Aus­maß trifft das auch auf blan­kes Eis zu im Ver­gleich zu Schnee.

Schmelzende Eiskappe, Storøya

Rand einer klei­nen Eis­kap­pe auf der Storøya im Nord­os­ten von Sval­bard. Auf der Ober­flä­che der Eis­kap­pe sind zahl­rei­che klei­ne Schmelz­was­ser­rin­nen sicht­bar. Der nas­se Firn und blan­kes Eis absor­bie­ren deut­lich mehr Son­nen­strah­lung als tro­cke­ner, wei­ßer Schnee, was zu erhöh­tem Schmel­zen führt. Auch das eis­freie Land, das neben der Eis­kap­pe zum Vor­schein kommt, kann die Son­nen­strah­lung deut­lich bes­ser in Wär­me umset­zen.

Eine wei­te­res The­ma ist der Ein­fluss auf das mari­ne Öko­sys­tem: In das frü­her meist kla­re Was­ser der Fjor­de und küs­ten­na­hen Gewäs­ser wird in immer grö­ße­ren Men­gen Schmelz­was­ser ein­ge­tra­gen, das auf­grund sei­ner Sedi­ment­fracht trüb ist und nur wenig Licht durch­lässt. Das hat wie­der­um Aus­wir­kun­gen auf das Algen­wachs­tum, das wegen der Pho­to­syn­the­se von Licht abhän­gig ist.

Schmelzwasser, Gletscher

Durch Sedi­ment­fracht trü­bes Schmelz­was­ser am Mona­co­b­reen im Lief­defjord.

Aber die Ände­run­gen des mari­nen Öko­sys­tems in der Ark­tis sind ein ande­res The­ma. Dazu dem­nächst mehr.

Neue „Sval­bard­mel­ding“ ver­ab­schie­det: Sval­bard-Stra­te­gie für die nächs­ten Jah­re

Am Don­ners­tag (21.11.) hat das nor­we­gi­sche Par­la­ment in Oslo, der Stort­ing, die neue Sval­bard­mel­ding ange­nom­men. Die Sval­bard­mel­ding ist ein Stra­te­gie­pa­pier der Regie­rung, die dar­in die Leit­li­ni­en ihrer Poli­tik für die nächs­ten 5-10 Jah­re dar­legt. Sie ist für sich selbst genom­men noch kei­ne umge­setz­te Poli­tik, son­dern eine par­la­men­ta­risch bestä­tig­te Absichts­er­klä­rung der Regie­rung für die künf­ti­ge Poli­tik, so wie man sie sich der­zeit auf Regie­rungs­ebe­ne vor­stellt.

Holen wir etwas wei­ter aus. Gene­rell bil­den die fol­gen­den fünf Grund­sät­ze den Rah­men für die nor­we­gi­sche Sval­bard­po­li­tik:

  • Eine kon­se­quen­te, ste­ti­ge Auf­recht­erhal­tung nor­we­gi­scher Sou­ve­rä­ni­tät.
  • Ein­hal­tung des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges und Kon­trol­le der Umset­zung.
  • Bewah­rung von Ruhe und Sta­bi­li­tät.
  • Schutz der beson­de­ren Natur der Regi­on.
  • Erhal­tung nor­we­gi­scher Sied­lun­gen auf der Insel­grup­pe.
Norwegische Flaggen, Longyearbyen

Nor­we­gi­sche Flag­gen in Lon­gye­ar­by­en (am Natio­nal­fei­er­tag am 17. Mai): Lon­gye­ar­by­en und ganz Sval­bard sind und blei­ben nor­we­gisch. Lon­gye­ar­by­en darf aber ger­ne wie­der etwas nor­we­gi­scher wer­den. Sys­sel­mes­ter Lars Fau­se (vor­ne rechts) ist der höchs­te Reprä­sen­tant der nor­we­gi­schen Regie­rung vor Ort.

Und was steht nun drin?

Ziem­lich viel, es sind über 80 Sei­ten, man kann das Doku­ment auf der Sei­te der nor­we­gi­schen Regie­rung her­un­ter­la­den. Zudem hat die Regie­rung in den letz­ten Jah­ren schon eini­ges umge­setzt, etwa die Reform des loka­len Wahl­rechts in Lon­gye­ar­by­en, die die aller­meis­ten Aus­län­der das Wahl­recht gekos­tet hat, und neue Regeln für den Tou­ris­mus, die am 1.1.2025 in Kraft tre­ten, um nur zwei pro­mi­nen­te Bei­spie­le zu nen­nen. Ener­gie und Woh­nen sind wei­te­re zen­tra­le Berei­che, sie­he unten.

Eini­ge wich­ti­ge Punk­te der neu­en Sval­bard­mel­ding:

Psy­chi­sche Gesund­heit

Men­schen mit psy­chi­schen Pro­ble­men gibt es über­all auf der Welt und natür­lich auch in Spitz­ber­gen. Wer in Lon­gye­ar­by­en mit aku­ten psy­chi­schen Pro­ble­men kon­fron­tiert ist, hat aber kei­ne pro­fes­sio­nel­len Hilfs­an­ge­bo­te. Das könn­te in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit zwei Men­schen das Leben gekos­tet haben: Zwei Sui­zi­de hat­te Lon­gye­ar­by­en 2023 zu bekla­gen.

Es ist vor allem dem Enga­ge­ment der poli­ti­schen Jugend Lon­gye­ar­by­ens zu ver­dan­ken, dass die Regie­rung hier die Situa­ti­on ver­bes­sern will. Applau­die­ren will man laut NRK aber erst, wenn tat­säch­lich ein Psy­cho­lo­ge in Lon­gye­ar­by­en sei­nen Dienst antritt.

Luft­fracht

Man muss nicht alles, was man bestellt, in Echt­zeit gelie­fert bekom­men, schon gar nicht am Ende der Welt. Aber eine zeit­ge­mä­ße Ver­sor­gung mit Gütern aller Art, etwa auch mit Frisch­wa­ren, soll in Lon­gye­ar­by­en rund ums Jahr gewähr­leis­tet sein. Um die Fracht­flü­ge der nor­we­gi­schen Post nach Lon­gye­ar­by­en hat­te es eini­ge Dis­kus­sio­nen und Unsi­cher­hei­ten gege­ben. Nun gibt es von der Regie­rung Geld, um die­se Flug­lo­gis­tik, bei der es natür­lich um mehr geht als um Äpfel und Bana­nen, zu erhal­ten. Wie das lang­fris­tig auf­ge­stellt wer­den soll, ist aller­dings noch offen.

Leere Regale, Svalbardbutikken, Longyearbyen

Lee­re Rega­le im Sval­bard­bu­tik­ken (Coop Sval­bard) in Lon­gye­ar­by­en: kommt vor, soll kein Dau­er­zu­stand sein.

Nied­ri­ge Steu­ern und Abga­ben

Sval­bard soll wei­ter­hin ein Nied­rig­steu­er­ge­biet sein. Die Hin­ter­grün­de lie­gen im Spitz­ber­gen­ver­trag, kurz gesagt soll Nor­we­gen als Staat nicht durch Steu­ern und Abga­ben pro­fi­tie­ren. Daher gibt es auf Spitz­ber­gen kei­ne Mehr­wert­steu­er und ande­re Steu­ern und Abga­ben sind eben­falls oft nied­ri­ger als auf dem Fest­land. Das soll auch so blei­ben, aber ein­zel­ne Anpas­sun­gen sind mög­lich.

Woh­nen und Bevöl­ke­rung

Hier dürf­te es für vie­le deut­lich span­nen­der wer­den. Die Regie­rung will die Grö­ße von Lon­gye­ar­by­en auf dem Niveau vor der töd­li­chen Lawi­ne vom 19. Dezem­ber 2015 ein­frie­ren, dar­über hin­aus soll Lon­gye­ar­by­en nicht wach­sen. Und vor allem soll der nor­we­gi­sche Anteil der Bevöl­ke­rung mög­lichst stei­gen.

Häuserbau, Longyearbyen

Bau eines Wohn­hau­ses in Lon­gye­ar­by­en. Der Ein­druck, dass der Ort kräf­tig wächst, trügt:
Es wird ersetzt, was nach der Lawi­ne von 2015 ver­lo­ren­ging.

Der­zeit leben laut nor­we­gi­schem sta­tis­ti­schem Zen­tral­bü­ro (SSB) 2595 Men­schen in Lon­gye­ar­by­en und Ny-Åle­sund, dar­un­ter 1621 Nor­we­ger, also rund 63 %. Das ist der Regie­rung zu wenig. Tat­säch­lich ist der nor­we­gi­sche Bevöl­ke­rungs­an­teil seit Jah­ren gesun­ken, was unter ande­rem mit der Schlie­ßung nor­we­gi­scher Koh­le­berg­wer­ke in Sveagru­va und Lon­gye­ar­by­en zu tun hat: Bei die­sen gut bezahl­ten und frü­her siche­ren Indus­trie­ar­beits­plät­zen war ein hoher Anteil der Arbeit­neh­mer nor­we­gisch. Die in frü­he­ren Sval­bard-Stra­te­gie­pa­pie­ren for­mu­lier­te Stra­te­gie, Berg­bau per­spek­ti­visch durch höhe­re Bil­dung, For­schung und Tou­ris­mus zu erset­zen, erwies sich hier aus Sicht der Regie­rung als kon­tra­pro­duk­tiv, denn die Arbeits­plät­ze in die­sen Berei­chen sind deut­lich stär­ker inter­na­tio­nal besetzt als im Berg­bau. Hier will die Regie­rung gegen­steu­ern (Kom­men­tar: in die­sem Licht darf man auch die am 1.1.2025 in Kraft tre­ten­den Regeln sehen; die poli­ti­sche Ent­täu­schung über den rela­tiv nied­ri­gen nor­we­gi­schen Anteil bei den ent­ste­hen­den Arbeits­plät­zen im Tou­ris­mus dürf­te dabei min­des­tens so wich­tig sein wie der hier wohl eher vor­ge­scho­be­ne Umwelt­schutz. Kom­men­tar Ende.).

Die Woh­nungs­po­li­tik, schon lan­ge ein Auf­re­ger­the­ma im von Woh­nungs­knapp­heit gepräg­ten Lon­gye­ar­by­en, ist schon seit einer Wei­le ein Werk­zeug, das die Regie­rung ein­setzt, um den nor­we­gi­schen Bevöl­ke­rungs­an­teil zu erhö­hen: Auch wenn das Gesamt­an­ge­bot an Wohn­raum das Niveau von 2015 nicht über­stei­gen soll, bie­tet die Restruk­tu­rie­rung, die sich nach den Lawi­nen zwangs­läu­fig erge­ben hat (über 100 Woh­nun­gen wur­den als lawi­nen­ge­fähr­det ein­ge­stuft und abge­ris­sen) auch die Gele­gen­heit, die Eigent­umgs­ver­hält­nis­se neu zu ord­nen. Der pri­va­te Woh­nungs­markt wird redu­ziert, der Anteil staat­li­cher Woh­nun­gen wächst zuguns­ten von Arbeit­neh­mern gro­ßer, direkt oder indi­rekt staat­li­cher / öffent­li­cher Akteu­re, bei denen der Anteil nor­we­gi­scher Arbeits­kräf­te höher ist als etwa in der Dienst­leis­tung. Zu die­sen Akteu­ren zäh­len Lokals­ty­re (kom­mu­na­le Ver­wal­tung), Sys­sel­mes­ter, UNIS, Fol­kehøgs­ko­le (Bil­dung) und wei­te­re.

Zudem soll das Leben in Lon­gye­ar­by­en ins­be­son­de­re für den nor­we­gi­schen Bevöl­ke­rungs­an­teil wei­ter­hin attrak­tiv blei­ben. Hier besteht wohl Hand­lungs­be­darf, denn die durch­schnitt­li­che Auf­ent­halts­dau­er im ohne­hin von recht hoher Fluk­tua­ti­on gepräg­ten Lon­gye­ar­by­en sinkt.

Ener­gie

Und was nützt die schöns­te Woh­nung, wenn kein Saft aus der Steck­do­se kommt und die Hei­zung kalt bleibt? So schlimm steht es nicht, aber das Sze­na­rio ist nicht aus­zu­schlie­ßen in dem klei­nen Ort Lon­gye­ar­by­en, des­sen Ener­gie­ver­sor­gung sich dadurch aus­zeich­net, dass es nicht Teil eines über­re­gio­na­len Net­zes ist. Das The­ma Ener­gie ist in Lon­gye­ar­by­en schon lan­ge heiß dis­ku­tiert. Dabei geht es ein­mal um die kräf­tig stei­gen­den Prei­se für Strom und Fern­wär­me, aber auch um die Ver­sor­gungs­si­cher­heit und dar­um, wo die Ener­gie lang­fris­tig her­kom­men soll. Die Zeit der Koh­le als Ener­gie­trä­ger in Lon­gye­ar­by­en ist vor­bei und das der­zei­ti­ge Die­sel­kraft­werk ver­fehlt alle Ansprü­che an Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Wirt­schaft­lich­keit und Kli­ma­neu­tra­li­tät. Von der frü­her geheg­ten Vor­stel­lung, hier auf inter­na­tio­na­lem Niveau ein Vor­bild zu sein, ist die heu­ti­ge Rea­li­tät weit ent­fernt; der­zeit ist man schon froh, wenn in der kal­ten Zeit die Hei­zun­gen lau­fen und der Strom zumin­dest halb­wegs bezahl­bar ist, auch wenn dabei die Regie­rung mit Geld (gestütz­te Strom­prei­se) und das Mili­tär mit zusätz­li­chen mobi­len Gene­ra­to­ren aus­hel­fen müs­sen.

Wie auch immer die Ener­gie­ver­sor­gung der Zukunft in Lon­gye­ar­by­en aus­sieht: Der Staat, vor Ort ver­tre­ten durch den bis­he­ri­gen Berg­bau­be­trieb Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni, wird dabei wohl eine stär­ker wer­den­de Rol­le spie­len.

Besu­cher­bei­trag

Die Regie­rung will, dass Tou­ris­ten über einen Besu­cher­bei­trag einen höhe­ren Anteil zum öffent­li­chen Ein­kom­men bei­tra­gen. Die­ser Bei­trag soll bis zu 5 % betra­gen, die etwa bei Hotel­über­nach­tun­gen dazu kom­men wür­den; Schiffs­pas­sa­gie­re könn­ten mit einer Pau­scha­le von bei­spiels­wei­se 150 Kro­nen belegt wer­den. Auf dem nor­we­gi­schen Fest­land gibt es der­ar­ti­ges bereits; dort kom­men die Ein­nah­men voll­stän­dig den jewei­li­gen Kom­mu­nen zugu­te. In Spitz­ber­gen will der Staat sich ein Recht auf einen Teil der Ein­nah­men vor­be­hal­ten.

Es gibt in Spitz­ber­gen bereits seit 2007 eine „Umwelt­ge­bühr“ (mil­jø­ge­byr) von 150 Kro­nen, die in Flug­ti­ckets ent­hal­ten ist und von Schif­fen, die Pas­sa­gie­re nach Spitz­ber­gen brin­gen, ent­rich­tet wird. Die­se Umwelt­ge­bühr wird vom Sval­bard Mil­jø­vern­fond ver­wal­tet, bei dem jeder in Lon­gye­ar­by­en Anträ­ge auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung von Pro­jek­ten mit Umwelt­aspekt stel­len kann. Die Umwelt­ge­bühr ist nicht Teil der aktu­el­len Dis­kus­si­on, der Besu­cher­bei­trag kommt ggf. zusätz­lich.

Bis das pas­siert, wird es wohl noch eini­gen Gesprächs­be­darf geben, etwa mit Blick dar­auf, wer von den Ein­nah­men pro­fi­tiert und wozu die­se ver­wen­det wer­den kön­nen.

Von Skjer­vøy nach Ham­nes

In Skjer­vøy haben wir trotz Regen noch eine klei­ne Tour auf einen der Aus­sichts­punk­te der Insel gemacht. Der Regen hat auch bald auf­ge­hört, so dass eine fei­ne klei­ne Wan­de­rung mit einem schö­nen Blick auf den nächt­li­chen Hafen dar­aus wur­de.

Heu­te früh ging es dann los, noch eine letz­te Run­de durch Kvæn­an­gen – nicht ohne ein paar letz­te Wale – und dann nach Ham­nes, einem der weni­gen Orte der Regi­on, in denen der his­to­ri­sche Charme lan­ge ver­gan­ge­ner Zei­ten noch bewahrt ist. Die meis­ten Orte in Nord­nor­we­gen wur­den 1944/45 von der Wehr­macht zer­stört.

In Ham­nes haben wir uns noch umge­schaut, und dann haben wir es uns an Bord nett gemacht und die Fahrt gefei­ert. Kapi­tän Dou­we sag­te sinn­ge­mäß: „the worst wea­ther, the best wha­les“. Da ist etwas dran.

Gale­rie Skjer­vøy, Kvæn­an­gen und Ham­nes – 17. Novem­ber 2024

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Ame­ri­ka­ni­sches Mili­tär­flug­zeug durf­te nicht in Lon­gye­ar­by­en lan­den

Es ist einer­seits nur einer büro­kra­ti­sche Rand­no­tiz, die aber ande­rer­seits poli­tisch inter­es­sant ist und zudem einen Ein­blick bie­tet, wie der Spitz­ber­gen­ver­trag umge­setzt wird: Anfang August hät­te ein ame­ri­ka­ni­sches Mili­tär­flug­zeug aus Mit­tel­eu­ro­pa mit Zwi­schen­lan­dun­gen in Ber­gen, Bodø und Trom­sø mög­li­cher­wei­se nach Lon­gye­ar­by­en und wie­der zurück flie­gen sol­len. Die nor­we­gi­schen Behör­den haben aber laut Sval­bard­pos­ten kei­ne Geneh­mi­gun­gen für die Lan­dung in Lon­gye­ar­by­en gege­ben.

Flughafen Longyearbyen: keine Militärflugzeuge

Flug­ha­fen bei Lon­gye­ar­by­en: Mili­tär­flug­zeu­ge nicht will­kom­men.

Oft wird gesagt, dass Spitz­ber­gen laut Spitz­ber­gen­ver­trag von 1920 (in Kraft seit 1925) demi­li­ta­ri­sier­te Zone sei. Das ist nicht kor­rekt: Ver­bo­ten ist den Ver­trags­staa­ten ein­schließ­lich Nor­we­gen der per­ma­nen­te Betrieb mili­tä­ri­scher Ein­rich­tun­gen wie einer Mari­ne- oder Luft­waf­fen­ba­sis. Die vor­über­ge­hen­de Prä­senz etwa eines Mili­tär­schif­fes oder -flug­zeu­ges ist aber kein Ver­trags­bruch. So sind regel­mä­ßig nor­we­gi­sche Küs­ten­wa­chen­schif­fe in den Gewäs­sern Spitz­ber­gens prä­sent (die Küs­ten­wa­che ist in Nor­we­gen Teil des Mili­tärs). Auch mili­tä­ri­sches Per­so­nal kann sich vor­über­ge­hend in Spitz­ber­gen auf­hal­ten, etwa zu offi­zi­el­len Besu­chen oder um in zivi­len Belan­gen zu hel­fen, bei­spiels­wei­se mit Gene­ra­to­ren zur Ener­gie­ver­sor­gung wie im letz­ten Win­ter.

Es stün­de Nor­we­gen damit frei, auch mili­tä­ri­schen Flug­zeu­gen, Schif­fen oder Per­so­nal ande­rer Län­der den vor­über­ge­hen­den Auf­ent­halt zu geneh­mi­gen. Damit ist die Regie­rung in Oslo aber sehr restrik­tiv: Wür­den sie eine sol­che Geneh­mi­gung den Ame­ri­ka­nern aus­stel­len, könn­ten sie sie bei­spiels­wei­se den Rus­sen schlecht ver­wei­gern, denn das Gleich­be­hand­lungs­prin­zip unge­ach­tet der Natio­na­li­tät ist ein wich­ti­ger Teil des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges. Und man will nach­voll­zieh­ba­rer­wei­se kei­ne Prä­ze­denz­fäl­le schaf­fen, auf die Russ­land sich anschlie­ßend beru­fen könn­te.

Auf ame­ri­ka­ni­scher Sei­te hieß es, ein frag­li­cher Flug nach Lon­gye­ar­by­en sei nie geplant gewe­sen, die Anfra­ge sei fälsch­li­cher­wei­se gestellt wor­den.

Wär­me­rekor­de und Sturm in Nord­nor­we­gen

So hohe Tem­pe­ra­tu­ren wur­den im Novem­ber in Nord­nor­we­gen noch nie gemes­sen: Bis zu 16 Grad wur­den heu­te (8.11.) an den Sta­tio­nen des nor­we­gi­schen Wet­ter­diens­tes von den Ves­terå­len bis in die Finn­mark regis­triert, wie man auf NRK lesen kann.

Zudem tobt über der gan­zen Regi­on ein schwe­rer Sturm bis zu Wind­stär­ke 11, der auch schon zu Schä­den geführt hat.

Ges­tern war es noch nicht ganz so ver­rückt, da sind wir noch raus­ge­fah­ren, schön unter Segeln, und haben noch den einen oder ande­ren Wal gese­hen. Und waren doch recht froh, als wir nach­mit­tags wie­der in Skjer­vøy anle­gen konn­ten.

Heu­te sind wir im Hafen geblie­ben, und das ist ange­sichts die­ses Sturms auch bes­ser so. Die star­ken Böen kön­nen einen schon mal von den Füßen holen, und wenn man gegen den Wind geht, bekommt man Sand und Stein­chen ins Gesicht. Es ist wirk­lich hef­tig. Vor­hin waren mal ein paar Löcher in den Wol­ken, aber kein Nord­licht zeig­te sich. Nun reg­net es wie­der.

Wobei wir uns die Zeit bes­tens ver­trei­ben. Wozu hat man Vor­trä­ge vor­be­rei­tet, und als es heu­te Vor­mit­tag nicht reg­ne­te, dau­er­te es nicht lan­ge, bis wir auf einem der Hügel um Skjer­vøy stan­den.

Gale­rie Kvæn­an­gen & Skjer­vøy – 06./07. Novem­ber 2024

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Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps für den Novem­ber

Die Polar­nacht ist da. Wenn gera­de kei­ne Nord­lich­ter sind, kann man sich somit abends gut mal vor den Fern­se­her set­zen, und da wird in Sachen Ark­tis auch das eine oder ande­re gebo­ten.

Arktis Fernsehtipps

Die 1920 gebau­te Hüt­te am Svens­ke­gat­tet (Sabi­neodden). Arthur Oxaas über­win­ter­te hier nicht weni­ger als sie­ben Mal, davon drei Mal allein. Da gab es sicher den einen oder ande­ren gemüt­li­chen Fern­seh­abend.

Die Lis­ten wer­den bei Bedarf aktua­li­siert. Sach­dien­li­che Hin­wei­se wer­den von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle ent­ge­gen­ge­nom­men.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf Arte im Novem­ber

  • Frei­tag, 01.11., 16.55 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den“ (F 2020)
  • Sams­tag, 02.11., 13.35 Uhr: „Natur­er­be Kana­da: Das nörd­li­che Qué­bec“ (F 2024)
  • Sams­tag, 02.11., 14.20 Uhr: „Die west­li­chen Prä­rien“
  • Sams­tag, 02.11., 15.05 Uhr: „Der Küs­ten­wald am Pazi­fik“
  • Sonn­tag, 03.11., 10.15 Uhr: „Die Mythen der Wikin­ger (9/10) Lokis Zank­re­den“ (EA)
  • Sonn­tag, 03.11., 10.45 Uhr: „Die Mythen der Wikin­ger (10/10) Göt­ter­däm­me­rung“ (EA)
  • Frei­tag, 08.11., 16.55 Uhr: „Stil­le Was­ser: Finn­land: der Sai­maa“
  • Sams­tag, 09.11., 21.45 Uhr: „Grü­nes Eis: Das Wun­der der Ark­tis“ (D/F/USA 2024, EA)
  • Sams­tag, 09.11., 22.35 Uhr: „Ant­ark­tis: Dem Wan­del auf der Spur“ (RCH 2024, EA)
  • Mon­tag, 11.11., 17.50 Uhr: „Unter­wegs im hohen Nor­den“
  • Mon­tag, 11.11., 18.35 Uhr: „Grön­land, Über­le­ben am Rand der Welt“ (GB 2022, EA)
  • Mitt­woch, 13.11., 17.50 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren (1/3) Der Fins­ter­nis ent­kom­men“ (GB 2020)
  • Don­ners­tag, 14.11., 17.50 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren (2/3) Das Licht der lan­gen Tage“
  • Frei­tag, 15.11. 17.50 Uhr: „Im hohen Nor­den gebo­ren (3/3) Die kur­ze Zeit der Jugend“
  • Frei­tag, 29.11., 09.00 Uhr: „GEO Repor­ta­ge: Sibi­ri­en, die Eis­schnei­der von Jakutsk“ (D 2019)
  • Frei­tag, 29.11., 16.10 Uhr (Wdhlg.:) „Grön­land, Über­le­ben …“

EA = Erst­aus­strah­lung auf Arte.

Mar­gas Ark­tis-Fern­seh­tipps auf ande­ren Pro­gram­men

Zunächst bis zum 15.11., ein ver­gleichs­wei­se dürf­ti­ges Ange­bot. Bes­ser Arte schau­en. Ergän­zun­gen fol­gen.

  • Frei­tag, 01.11., 17.10 Uhr, ZDF: „Aben­teu­er Aus­wan­dern: Neu­an­fang in Island“ (D 2024)“
  • Sams­tag, 16.11., 17.20 Uhr, HR: „Über­le­ben im eisi­gen Alas­ka: Chloe und Eiley“ (D 2024)
  • Sonn­tag, 17.11., 16.15 Uhr, WDR: „Haie eis­kalt! Jäger zwi­schen Nord­see und Grön­land“ (D 2020)
  • Mitt­woch, 20.11 ,22.30 Uhr, HR: „Will­kom­men auf Spitz­ber­gen – Ohne Visum in die Ark­tis“
  • Don­ners­tag, 21.11., 20.15 Uhr, NDR mare TV: „Alas­kas legen­dä­re Bären-Insel – Kodi­ak Island“
  • Frei­tag, 22.11., 13.20 Uhr, 3sat: „Nord­lich­ter – Leben am Polar­kreis: Von Spitz­ber­gen bis Ost­si­bi­ri­en“ (D 2019)
  • Frei­tag, 22.11., 14.50 Uhr, 3sat: „Islands Papa­gei­tau­cher – Geliebt und gefähr­det“
  • Frei­tag, 22.11., 20.15 Uhr, phoe­nix: „Wil­des Pata­go­ni­en“
  • Mon­tag, 25.11., 11.50 Uhr, 3sat: „Zu Tisch … in Lapp­land“
  • Sams­tag, 30.11., 13.15 Uhr, MDR: „Polar­wöl­fe“

Alle Anga­ben wie immer ohne Gewehr.

Wie gut geht es Spitz­ber­gens Eis­bä­ren wirk­lich? Kri­ti­sche Ant­wort von Mor­ten Jør­gen­sen

Spitz­ber­gens Eis­bä­ren geht es gut – der Bestand ist sta­bil oder steigt sogar leicht, vie­le Bären sind phy­sisch in guter Form. Sagt Jon Aars vom nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut, sie­he letz­ter Bei­trag.

Aber es gibt auch ande­re Mei­nun­gen. Hier ist Mor­ten Jør­gen­sens kri­ti­sche Ant­wort auf Jon Aars‘ Sicht auf die Lage (in eige­ner Über­set­zung). Mor­ten Jør­gen­sen ist Autor des Buches Polar bears: bel­oved and betray­ed (auf deutsch unter dem Titel Eis­bä­ren: geliebt und ver­ra­ten erhält­lich).

Eisbär, Spitzbergen

Eis­bär auf dem Prins Karls For­land.

Mor­ten Jør­gen­sens Kri­tik an Jon Aars Aus­sa­gen

Zu den Aus­sa­gen des füh­ren­den Eis­bä­ren­for­schers beim Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut, Jon Aars, in der Pres­se­mel­dung Ekstre­mår for sjøi­sen: – Har smel­tet raskt gjen­nom som­me­ren.

Ich füh­le mich zu fol­gen­dem Kom­men­tar gezwun­gen:

Es gibt eine Ten­denz in der poli­ti­schen Dis­kus­si­on um Eis­bä­ren, die Kon­se­quen­zen vie­ler Pro­ble­me, mit denen die Art in der Zukunft kon­fron­tiert sein wird, über­mä­ßig zu beto­nen. Manch­mal in der nahen Zukunft. Aber nie­mals jetzt, denn das wür­de bedeu­ten, dass man die Jagd ein­stel­len müss­te, und das ist eine Ent­schei­dung, über die auch nur ernst­haft nach­zu­den­ken ver­ant­wort­li­che Poli­ti­ker sich nicht trau­en. Die­se lais­sez-fai­re Her­an­ge­hens­wei­se, heu­ti­ge Pro­ble­me in die Zukunft zu ver­schie­ben, beein­flusst auch die Wis­sen­schaft.

Das letz­te Bei­spiel ist Jon Aars‘ Behaup­tung, den Eis­bä­ren in Spitz­ber­gen gehe es der­zeit gut – aber sie wür­den schwie­ri­gen Zei­ten ent­ge­gen­ge­hen. Er geht sogar so weit zu behaup­ten, die loka­le Popu­la­ti­on sei sta­bil oder sie wür­de sogar wach­sen.

Er hat über­haupt kei­ne wis­sen­schaft­li­che Basis für sol­che Behaup­tun­gen.

Der letz­te Ver­such, Eis­bä­ren in Sval­bard zu zäh­len, resul­tier­te in der Schluss­fol­ge­rung, dass es seit der vor­her­ge­hen­den „Zäh­lung“ kei­ne sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Ände­rung des Bestan­des gege­ben hat. In ande­ren Wor­ten, Jon Aars‘ Opti­mis­mus basiert nicht auf wis­sen­schaft­li­chen Daten, son­dern auf ..? Das bleibt sein Geheim­nis.

Dazu kommt: die behaup­te­te Sta­bi­li­tät des Bestan­des, basie­rend auf Daten die­ser bei­den letz­ten Zäh­lun­gen, ist KEIN gutes Zei­chen. Sie ist bei­na­he ein Beweis dafür, dass der loka­le Bestand in Sval­bard in einer schwie­ri­gen Lage ist. War­um das? Der ande­re häu­fig gemach­te Feh­ler, den auch Jon Aars macht, ist, den his­to­ri­schen Kon­text zu ver­ges­sen. Wenn alles gut wäre, soll­te der Sval­bard-Bestand der Eis­bä­ren in den letz­ten Jahr­zehn­ten kräf­tig gewach­sen sein und wei­ter­hin wach­sen – auf­grund ihres Schutz­sta­tus nach lan­gen Zei­ten extre­mer Jagd. Allein der Umstand, dass der Bestand immer noch bei dürf­ti­gen 200-500 Bären sta­gniert, ist ein kla­res Zei­chen dafür, dass die Zer­stö­rung ihres pri­mä­ren Habi­tats die Tie­re mas­siv unter Druck setzt.

Die Eis­bä­ren­po­pu­la­ti­on in Sval­bard hält sich so gera­de noch. Und man muss anneh­men, dass es mit ihr bald mas­siv abwärts gehen wird. Unbe­grün­de­ter Opti­mus­mus ist kei­ne gute Wis­sen­schaft, son­dern gießt nur jenen Was­ser auf die Müh­len, die den­ken, dass es kei­nen drin­gen­den Hand­lungs­be­darf zum Schutz der Eis­bä­ren gibt.

Mor­ten Jør­gen­sen, 30. Okto­ber 2024

Das Ark­tis-Eis schwin­det, aber Spitz­ber­gens Eis­bä­ren geht es soweit gut

Das Treib­eis im Ark­ti­schen Oze­an schwin­det auf Rekord­ni­veau, aber den Eis­bä­ren Spitz­ber­gens geht es den­noch bis­lang gut. Das ist die ganz kurz gefass­te Bot­schaft einer Pres­se­mel­dung des nor­we­gi­schen meteo­ro­lo­gi­schen Insti­tuts, mit Infor­ma­tio­nen unter ande­rem vom Eis­bä­ren­for­scher Jon Aars vom nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tuts.

Dras­ti­scher Meer­eis-Ver­lust

Die eben­so trau­ri­ge wie erwart­ba­re Rea­li­tät ist, dass der Ver­lust an Meer­eis dra­ma­tisch ist und sich fort­setzt. 2023 gab es im Ver­gleich zum Zeit­raum 1981-2010 einen Ver­lust von 3 Mil­lio­nen Qua­drat­ki­lo­me­tern Treib­eis im Ark­ti­schen Oze­an, und der Nega­tiv­trend hat sich trotz eines recht guten Eis­win­ters im Som­mer 2024 fort­ge­setzt.

Eis­bä­ren: die Spitz­ber­gen-Popu­la­ti­on

Das hat natür­lich Kon­se­quen­zen für Eis­bä­ren. Auf der Insel­grup­pe Sval­bard leben etwa 250. Die Zahl 3000, die in die­sem Zusam­men­hang oft genannt wird, bezieht sich auf die deut­lich grö­ße­re Regi­on Sval­bard und Franz Josef Land ein­schließ­lich der dazu­ge­hö­ri­gen See­ge­bie­te.

Eisbär Spitzbergen

Einer von etwa 250 Eis­bä­ren, die eine weit­ge­hend land­ge­bun­de­ne Lebens­wei­se haben und Spitz­ber­gen kaum ver­las­sen.

Trotz weni­ger Eis und kür­ze­ren Peri­oden mit Fjord- und Treib­eis geht es Spitz­ber­gens Eis­bä­ren soweit gut. Die­se Eis­bä­ren leben ohne­hin über­wie­gend an Land und haben sich zumin­dest teil­wei­se Nah­rungs­quel­len erschlos­sen, die nicht unbe­dingt den gän­gi­gen Kli­schees ent­spre­chen. Eini­ge Eis­bä­ren haben bei­spiels­wei­se gelernt, Ren­tie­re zu fan­gen.

Der loka­le Bestand in Spitz­ber­gen ist sta­bil oder laut Aars sogar leicht wach­send, die Eis­bä­ren sind ins­ge­samt in guter phy­si­scher Form.

Tra­di­tio­nel­le Gebie­te, in denen Eis­bä­rin­nen ihren Nach­wuchs zur Welt brin­gen wie Kong Karls Land und Hopen haben wegen des Eis­ver­lus­tes aller­dings ihre Bedeu­tung ver­lo­ren. Wahr­schein­lich zie­hen träch­ti­ge Eis­bä­rin­nen sich nun wei­ter nach Nord­os­ten zurück, zum Nord­aus­t­land oder nach Franz Josef Land.

Eis­bä­ren: die Treib­eis-Popu­la­ti­on

Die bis­lang zumin­dest sta­bi­le oder sogar leicht posi­ti­ve Ent­wick­lung gilt für die Eis­bä­ren, die ein eher land­ge­bun­de­nes Leben in Spitz­ber­gen füh­ren. Für Eis­bä­ren, die der klas­si­schen Vor­stel­lung ent­spre­chend ihr Leben weit­ge­hend auf dem Treib­eis ver­brin­gen, sieht es mög­li­cher­wei­se anders aus.

Die Son­ne geht, der Blues kommt

Am Frei­tag gab es offi­zi­ell den letz­ten Son­nen­auf- und Unter­gang, wobei das eine vom ande­ren schon eine Wei­le nicht mehr zu tren­nen war. Seit Sams­tag schafft die Son­ne es nun gar nicht mehr über den Hori­zont: Die Polar­nacht hat begon­nen, wobei es bis zum Kern, der „Dun­kel­zeit“ (mør­ket­id) noch eini­ge Wochen sind. Bis dahin gibt es um die Mit­tags­zeit immer­hin noch ein paar Stun­den lang Däm­me­rung. Mehr zum Phä­no­men von Mit­ter­nachts­son­ne und Polar­nacht gibt es hier.

Beginn Polarnacht

Der ers­te Tag ohne Son­ne: frü­her Nach­mit­tag bei Gru­be 3.

Nun ste­hen in Spitz­ber­gen rund vier Mona­te ohne Son­ne bevor – da könn­te man doch wirk­lich den Blues krie­gen! Und den bekommt auch, wer will: Der­zeit läuft in Lon­gye­ar­by­en das Dark Sea­son Blues Fes­ti­val. Wie jedes Jahr kom­men zu die­ser Zeit nor­we­gi­sche und inter­na­tio­na­le Blues­bands nach Lon­gye­ar­by­en und geben sich auf den ver­schie­de­nen Büh­nen des Ortes die Klin­ke in die Hand.

Dark Season Blues Festival

Dark Sea­son Blues Fes­ti­val in Lon­gye­ar­by­en.
Hier sind Stein Stok­ke & the Engi­ne in der Gru­be 3 bei der Arbeit.

Zu den Büh­nen zählt auch die Gru­be 3 ober­halb des Flug­ha­fens. Bis 1996 ein Koh­le­berg­werk, ist die Gru­be 3 heu­te vor allem Muse­ums­gru­be, aber auch stim­mungs­vol­ler Ver­an­stal­tungs­ort, wo am Sams­tag Nach­mit­tag Stein Stok­ke & The Engi­ne zu sehen und zu hören waren, eine Blues­band mit gutem Namen in Nor­we­gen.

Wochen­end-Lese­stoff: Rei­se­ta­ge­bü­cher, Mona­co­b­reen, Bore­breen

Das Wochen­en­de soll nicht an Man­gel an Lese­stoff schei­tern! Nun ist auch das letz­te Rei­se­ta­ge­buch der ver­gan­ge­nen Sai­son „Spitz­ber­gen unter Segeln 2024“ fer­tig, zusam­men mit den ent­spre­chen­den Sei­ten mit Foto­samm­lun­gen. Hier geht es zum Rei­se­ta­ge­buch der Fahrt mit der Anti­gua im Sep­tem­ber, und hier geht es zum Über­blick über die gesam­mel­ten Wer­ke von 2024.

Rentiere, Alkhornet

Fami­li­en­le­ben am Alk­hor­net im Sep­tem­ber.

Mit Mate­ri­al unter ande­rem von die­ser Fahrt ist die Sei­te zum Mona­co­b­reen nun völ­lig neu gestal­tet. Hier hat einer von Spitz­ber­gens größ­ten und schöns­ten Glet­schern ein digi­ta­les Denk­mal bekom­men – mit 360-Grad-Bil­dern aus der Vogel­per­spek­ti­ve, aber frei zugäng­lich.

Monacobreen

Der Mona­co­b­reen im Blick der Elek­tro­mö­we.

Neu im Bereich „Vogel­pa­no“ ist der Bore­breen, der der­zeit kräf­tig vor­stößt und daher ein beson­ders inter­es­san­ter Glet­scher ist und ent­spre­chend vie­le span­nen­de Moti­ve bie­tet. Der Bereich „Vogel­pa­nos“ ist für Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer die­ser Web­sei­te (sie­he Ste­ady-Fens­ter unten).

Lon­gye­ar­by­en im Minus

Lon­gye­ar­by­en geht es wie vie­len ande­ren Kom­mu­nen auch: Die öffent­li­chen Kas­sen sind stra­pa­ziert, irgend­wo sind die Kos­ten immer höher als geplant. 2024 hat sich nicht zuletzt die schlech­ter als erwar­tet lau­fen­de neue Gale­rie „Nord­o­ver“ finan­zi­ell ungut bemerk­bar gemacht. „Nord­o­ver“ liegt im glei­chen Gebäu­de wie der Super­markt Sval­bard­bu­tik­ken, der Ein­gang ist etwas unschein­bar am Nor­den­de des Gebäu­des und wird von Tou­ris­ten offen­bar oft nicht wahr­ge­nom­men. Als die Gale­rie noch in Nyby­en lag, war der Besuch oft Bestand­teil von Stadt­rund­fahr­ten mit Bus­sen für Kreuz­fahrt­schiff­tou­ris­ten. Auch die Schlie­ßung der Sval­bard­hal­le (Schwimm­hal­le, Sport) über Tei­le des Som­mers wegen der Legio­nella­be­las­tung des Lei­tungs­was­sers in Lon­gye­ar­by­en hat die finan­zi­el­le Situa­ti­on nicht ver­bes­sert, so dass der Bereich „Kul­tur und Frei­zeit“ 2024 mit rund einer Mil­li­on Kro­nen defi­zi­tär ist – der größ­te Nega­tiv­pos­ten im Fehl­be­trag von ins­ge­samt etwa 5,3 Mil­lio­nen Kro­nen (ca. 440.000 Euro) im Jahr 2024.

Longyearbyen: kommunales Defizit

Lon­gye­ar­by­en im Okto­ber 2024: kein Schnee, kein Geld (letz­te­res stimmt nicht ganz).

Tei­le des Defi­zits kön­nen durch Umschich­tun­gen auf­ge­fan­gen wer­den, gespart wird bei­spiels­wei­se bei den Kin­der­gär­ten (minus 500.000 Kro­nen). Und die gute Nach­richt: Die Gemein­de Lon­gye­ar­by­en ver­fügt noch über Reser­ven von etwa 70 Mil­lio­nen Kro­nen und ist dadurch in der Lage, das Defi­zit recht kom­for­ta­bel auf­zu­fan­gen, wie die Sval­bard­pos­ten berich­tet.

Damit steht Lon­gye­ar­by­en deut­lich bes­ser da als so man­che Gemein­de auf dem Fest­land: Die Kom­mu­ne Sen­ja (rund 15.000 Ein­woh­ner, süd­lich von Trom­sø) bei­spiels­wei­se muss 2024 mit einem Minus von 50 Mil­lio­nen Kro­nen (gut 4,2 Mil­lio­nen Euro) umge­hen, in Trom­sø fehl­ten laut NRK 2023 nicht weni­ger als 259 Mil­lio­nen Kro­nen im Haus­halt. Mitt­ler­wei­le ste­hen die Finan­zen 23 nor­we­gi­scher Kom­mu­nen unter staat­li­cher Auf­sicht.

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News-Auflistung generiert am 13. Dezember 2024 um 15:10:35 Uhr (GMT+1)
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