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Jahres-Archiv: 2019 − Nachrichten


Lan­ce aus dem Eis, Ous­land-Horn-Expe­di­ti­on been­det

Die Aben­teu­rer Bør­ge Ous­land und Mike Horn haben mit dem Schiff Lan­ce am Sams­tag Lon­gye­ar­by­en erreicht und damit ihre Expe­di­ti­on über den Ark­ti­schen Oze­an been­det. Mit Horns Segel­boot Pan­gaea erreich­ten sie im Sep­tem­ber nörd­lich der Bering­stra­ße 85 Grad nörd­li­che Brei­te und began­nen von dort ihre herbst­lich-win­ter­li­che Que­rung des Nord­pol­ge­biets. Den Nord­pol pas­sier­ten sie im Okto­ber. Ins­ge­samt ver­brach­ten Horn und Ous­land 87 Tage im Eis, die Schiffs­pas­sa­gen nicht ein­ge­rech­net.

Die Abho­lung von der Eis­kan­te nörd­lich von Spitz­ber­gen gestal­te­te sich schwie­ri­ger als erwar­tet. Letzt­lich muss­te das eis­gän­gi­ge For­schungs­schiff Lan­ce Horn und Ous­land weit ins Eis ent­ge­gen­kom­men und zur Abho­lung einen Hub­schrau­ber ein­set­zen. Dazu wäre die ursprüng­lich geplan­te Pan­gaea nicht in der Lage gewe­sen. Sogar die kräf­ti­ge Lan­ce war nicht in der Lage, das dich­te Treib­eis schnell wie­der zu ver­las­sen: War die Ankunft in Lon­gye­ar­by­en ursprüng­lich etwa um den 10. Dezem­ber erwar­tet gewe­sen, konn­te die Lan­ce tat­säch­lich erst am letz­ten Sams­tag (28.12.) wie­der in Lon­gye­ar­by­en anle­gen, nach­dem sie etwa 3 Wochen im Eis fest­ge­ses­sen hat­te. Von zunächst 22 Per­so­nen waren da nur noch 19 an Bord; 3 waren zwi­schen­zeit­lich per Hub­schrau­ber abge­holt wor­den. Dabei spiel­ten medi­zi­ni­sche Grün­de eine Rol­le.

Um das Schiff aus dem Eis zu befrei­en, wur­de vor allem auf alte Mit­tel gesetzt: Viel manu­el­le, har­te Arbeit mit Sägen. Dyna­mit zum Frei­spren­gen war mit dem Hub­schrau­ber ange­for­dert wor­den, aber aus Sicher­heits­grün­den war der Trans­port von Spreng­stoff im Heli­ko­pter ver­wei­gert wor­den. Letzt­lich war es aber sicher die süd­li­che Strö­mung, die die Lan­ce in Rich­tung offe­nen Was­sers brach­te und dafür sorg­te, dass Mann­schaft und Expe­di­tio­nis­ten, nach einem Weih­nachts­fest im Eis, zumin­dest den Jah­res­wech­sel wohl zuhau­se oder zumin­dest im Hafen ver­brin­gen kön­nen.

Schiff Lance im Eis

Die Lan­ce im Eis. Foto © Eti­en­ne Cla­ret.

Nicht zuletzt auf­grund der schwie­ri­gen Abho­lung hat die Expe­di­ti­on viel media­le Auf­merk­sam­keit auf sich gezo­gen, sowohl über­re­gio­nal als auch lokal. So hat­te etwa die Sval­bard­pos­ten regel­mä­ßig berich­tet.

Lon­gye­ar­by­en-Eis­bär war wie­der im Ort

Der Eis­bär, der am Don­ners­tag vom Sys­sel­man­nen aus Lon­gye­ar­by­en bis ins Coles­da­len getrie­ben wur­de, war am Sams­tag früh wie­der zurück. Er spa­zier­te in der Nähe von Schu­le und Kin­der­gar­ten durch den Ort. Auch die­ses Mal war der Sys­sel­mann schnell wie­der zur Stel­le und hat den Eis­bä­ren mit­tels Hub­schrau­ber ver­trie­ben. Die­ses Mal soll der Bär noch wei­ter weg getrie­ben wer­den, näm­lich bis zum Van Mijenfjord, 40 Kilo­me­ter Luft­li­nie süd­lich von Lon­gye­ar­by­en.

Eisbär, Longyearbyen Zentrum

Eis­bär im Zen­trum von Lon­gye­ar­by­en (Don­ners­tag früh). Foto © Sys­sel­man­nen på Sval­bard.

Auch die­se Ent­fer­nung ist aber für einen Eis­bä­ren inner­halb weni­ger Stun­den zu über­win­den und wenn er (sie?) will, kann er jeder­zeit sei­ne eige­ne Spur zurück ver­fol­gen. Alle, die sich in Lon­gye­ar­by­en auf­hal­ten, wer­den daher wei­ter­hin gebe­ten, auf­merk­sam zu sein, ins­be­son­de­re in den frü­hen Mor­gen­stun­den.

Ein Betäu­ben und Aus­flie­gen zu einer der ent­fern­te­ren Inseln wie dem Nord­aus­t­land wur­de erwo­gen, aber dazu feh­len der­zeit in Lon­gye­ar­by­en wegen der Weih­nachts­fe­ri­en laut offi­zi­el­ler Mit­tei­lung die fach­li­chen Kapa­zi­tä­ten.

Eis­bär in Lon­gye­ar­by­en

Spitz­ber­gen ist Eis­bä­ren­land, das war schon immer so und es ist auch in jün­ge­ren Jah­ren zuneh­mend wie­der der Fall: Eis­bä­ren wur­den in den nor­we­gi­schen Ark­tis-Gebie­ten 1973 unter Total­schutz gestellt, so dass die davor in Sval­bard von Trap­pern auf indus­tri­ell-inten­si­vem Niveau betrie­be­ne Jagd end­gül­tig auf­hör­te. War es in den 1970er bis in die 1990er Jah­re noch recht unüb­lich, tat­säch­lich einen der ver­blie­be­nen Eis­bä­ren zu sich­ten, erholt sich die Popu­la­ti­on nun zuse­hends wie­der, so dass Eis­bä­ren­sich­tun­gen auch an der West­küs­te in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit wie­der häu­fi­ger gewor­den sind.

Das ist auch in den Sied­lun­gen zu spü­ren: Alle Sied­lun­gen Spitz­ber­gens haben 2019 Eis­bä­ren in ihrer Umge­bung oder sogar im Sied­lungs­ge­biet gehabt.

Nun hat Lon­gye­ar­by­en weih­nacht­li­chen Eis­bä­ren­be­such gehabt. Und im Gegen­satz zu ande­ren Besu­chen war der Eis­bär die­ses Mal mit­ten im Orts­kern: Er (oder sie?) wur­de am zwei­ten Weih­nachts­fei­er­tag am frü­hen Mor­gen gese­hen, wie er ent­lang der Läden und Restau­rants durch die Fuß­gän­ger­zo­ne spa­zier­te!

Eisbär, Longyearbyen Zentrum

Eis­bär im Zen­trum von Lon­gye­ar­by­en, halb 7 in der Früh am zwei­ten Weih­nachts­fei­er­tag. Foto © Marie Lørup Sten­shøj.

Bald war der Sys­sel­man­nen (Poli­zei) zur Stel­le und hat den Eis­bä­ren Rich­tung Lon­gye­ar­breen (Lon­gye­ar­glet­scher, süd­lich vom Ort gele­gen) aus dem Sied­lungs­ge­biet beglei­tet. Mit dem Hub­schrau­ber wur­de der Bär den Lon­gye­ar­breen hin­auf „gedrückt“ und dann wei­ter nach Wes­ten beglei­tet, Rich­tung Coles­da­len.

Wie­der ein­mal zeigt der Vor­fall, dass es wich­tig ist, das Risi­ko einer Eis­bä­ren­be­geg­nung Ernst zu neh­men. Dies gilt in Spitz­ber­gen immer und über­all, aber umso mehr in der dunk­len Jah­res­zeit in den frü­hen Mor­gen­stun­den, wenn wenig Ver­kehr ist und Eis­bä­ren eben nicht immer unbe­dingt früh­zei­tig ent­deckt wer­den.

Spitz­ber­gen-Treib­holz­bil­der­rah­men 2019

Die Samm­lung Spitz­ber­gen-Treib­holz­bil­der­rah­men 2019 ist jetzt nach lan­ger Rei­se end­lich in der Spitzbergen.de-Versandabteilung ange­kom­men.

Von der dies­jäh­ri­gen Samm­lung gibt es nur neun Exem­pla­re!

Lan­ge hat es gedau­ert – nicht nur die Her­stel­lungs­zeit ab Sam­meln der Treib­höl­zer über das län­ge­re Lagern und Trock­nen bis zur Ver­ar­bei­tung in der Schrei­ner­werk­statt Alt i 3 von Wolf­gang Zach („Alles aus Holz“, das nor­we­gi­sche Wort für Holz ist gleich der Zahl 3) in Lon­gye­ar­by­en. Auch die lan­ge Rei­se von Lon­gye­ar­by­en bis in den Ost­see­raum bei Ros­tock nahm Zeit in Anspruch. Zuletzt muss­te der Zoll davon über­zeugt wer­den, dass Treib­holz aus Spitz­ber­gen nicht aus geschütz­ten Tro­pen­höl­zern besteht 🙂

Spitzbergen-Treibholzbilderrahmen 2019

Schrei­ner­meis­ter Wolf­gang Zach und Treib­holz­samm­ler Rolf Stan­ge mit zwei der neun neu­en Spitz­ber­gen-Treib­holz­bil­der­rah­men 2019.

Die Gestal­tung ändert sich von Jahr zu Jahr ein wenig: Nun ist sie wie­der etwas rus­ti­ka­ler, die ursprüng­li­chen Treib­holz-Ober­flä­chen neh­men mehr Raum ein.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen ein­schließ­lich Maßen und Prei­sen fin­den Sie im Spitzbergen.de-Webshop (hier kli­cken).

Spitzbergen-Treibholzbilderrahmen 2019

Die neu­en Spitz­ber­gen-Treib­holz­bil­der­rah­men 2019 sind wie­der etwas rus­ti­ka­ler,
die ursprüng­li­che Treib­holz-Ober­flä­che bekommt viel Raum.

Bei der Gele­gen­heit haben wir übri­gens auch gleich die Bestän­de an Küchen­brett­chen aus der glei­chen Werk­statt in Lon­gye­ar­by­en noch ein­mal etwas auf­ge­stockt. Der­zeit sind also wie­der alle Vari­an­ten ver­füg­bar.

Küchenbrettchen aus Longyearbyen

Die Küchen­brett­chen aus Lon­gye­ar­by­en sind der­zeit auch wie­der
in allen Vari­an­ten ver­füg­bar.

Dun­kel­zeit in Spitz­ber­gen: Kul­tur, Eis­bä­ren, Sturm und Aben­teu­er im Eis

Schon seit Ende Okto­ber ist in Spitz­ber­gen Polar­nacht, und am ver­gan­ge­nen Sonn­tag wur­de tra­di­tio­nell die Weih­nachts­zeit eröff­net: Die Kin­der haben ihre Weih­nachts­wunsch­brie­fe am Brief­kas­ten unter­halb der Gru­be 3 (die „Weih­nachts­mann­gru­be“) bei Nyby­en ein­ge­wor­fen und dann wur­de im Zen­trum der Weih­nachts­baum ange­zün­det. Oder, genau­er gesagt, des­sen Beleuch­tung wur­de ange­stellt. Natür­lich wur­de nicht der Baum in Flam­men gesetzt.

Weihnachtsbaum in Longyearbyen

Der Weih­nachts­baum in Lon­gye­ar­by­en.

Die dunk­le Zeit ist tra­di­tio­nell die Zeit für Kul­tur. So gab es etwa im Rah­men der Kunst­pau­se diver­se Ver­an­stal­tun­gen wie Lesun­gen an beson­de­ren Orten und mehr.

Kunstpause: Literatur in Longyearbyen

Lesung in der alten Koh­le­seil­bahn in Lon­gye­ar­by­en im Rah­men der Kunst­pau­se:
Elke Morg­ner liest auf deutsch und nor­we­gisch aus „Schre­cken des Eises und der Fins­ter­nis“ von Chris­toph Rans­mayr.

Die pol­ni­sche Sta­ti­on im Horn­sund bekam Besuch von einem auf­fäl­lig aggres­si­ven Eis­bä­ren. Die­ser ließ sich trotz wie­der­hol­ter Ver­su­che mit Lärm etc. nicht ver­trei­ben und ver­letz­te schließ­lich einen Hund so schwer, dass die­ser spä­ter ein­ge­schlä­fert wer­den muss­te. Die Mann­schaft erleb­te die­sen Bären, angriffs­lus­tig und in unmit­tel­ba­rer Nähe, ver­ständ­li­cher­wei­se als sehr bedroh­lich.

Ges­tern (Don­ners­tag, 05.12.) ist in Spitz­ber­gen ein Win­ter­sturm durch­ge­zo­gen, der auch Nor­we­gen tage­lang schlech­tes Wet­ter mit viel Wind, Regen und Schnee gebracht hat. In Lon­gye­ar­by­en brach­te der Sturm die Häu­ser zum Wackeln und trieb die Lawi­nen­war­nun­gen auf höhe­re Warn­stu­fen. Pas­siert ist aber nichts.

Nach einer mona­te­lan­gen Expe­di­ti­on über das Eis des ark­ti­schen Oze­ans befin­den sich die Aben­teu­rer Bør­ge Ous­land und Mike Horn nun nörd­lich von Spitz­ber­gen in der Nähe der Eis­kan­te. Das Segel­boot der Expe­di­ti­on, das die bei­den nörd­lich von Russ­land abge­setzt hat und sie eigent­lich auch wie­der abho­len soll­te, scheint nun nicht mehr im Spiel zu sein. Statt­des­sen ist das For­schungs­schiff Lan­ce im Ein­satz, und not­falls wäre wohl auch der Ret­tungs­hub­schrau­ber in Lon­gye­ar­by­en in Reich­wei­te. Den Aben­teu­rern ist auf jeden Fall viel öffent­li­che Auf­merk­sam­keit sicher, nicht zuletzt hat die Sval­bard­pos­ten schon mehr­fach berich­tet.

Bei Spitzbergen.de geht es eher ruhig zu. Womit man sich hier so die Zeit ver­treibt? Neu­lich lie­fen ja mei­ne dies­jä­hi­gen Vor­trä­ge – das war sehr schön, vie­len Dank an alle, die gekom­men sind! Immer wie­der kommt auch die Fra­ge, war­um es mei­ne Bücher nicht als eBook gibt. Die­se Idee gibt es zumin­dest mit Blick auf den Rei­se­füh­rer auch schon län­ger. Mit all den Tech­ni­k­a­li­tä­ten, die damit so ver­bun­den sind, habe ich mich auch schon eine gan­ze Wei­le beschäf­tigt. Ganz so ein­fach ist das eben doch nicht, wenn es ordent­lich wer­den soll. Mit den Details will ich aber hier nie­man­den ner­ven. Was aller­dings, soweit ich weiß, gene­rell Vor­aus­set­zung ist, um eBooks auf den bekann­ten, gro­ßen Platt­for­men ver­trei­ben zu kön­nen, an denen auf die­sem Markt auch kein Weg vor­bei­geht, ist eine US-Steu­er­num­mer. Die kann man theo­re­tisch ganz ein­fach bean­tra­gen. Prak­tisch bin ich damit gera­de zum zwei­ten Mal geschei­tert, trotz Hil­fe einer spe­zia­li­sier­ten Anwäl­tin. So kriegt man Zeit, Geld und Nerv also auch irgend­wie durch …

Die dunk­le Zeit ist genau rich­tig, um auch ein paar wei­te­re Pan­ora­men zu ent­wi­ckeln. Wer neue Orte in Spitz­ber­gen im 360-Grad-Pan­ora­ma­blick erle­ben will, kann hier mal rein­schau­en:

  • André­e­ne­set auf der Kvi­tøya. Der Ort wur­de berühmt, als 1930 dort die Res­te der Andrée-Expe­di­ti­on gefun­den wur­den. 2018 ist es mir end­lich gelun­gen, an die­sem berühm­ten Ort ein Pan­ora­ma zu schie­ßen. So oft kommt man da schließ­lich nicht vor­bei, und wenn, dann hängt da im Zwei­fel irgend­wo ein Eis­bär in der Nähe her­um …
  • Brat­lie­kol­len und Irgens­fjel­let auf der Blom­strand­hal­vøya. Tol­le Aus­bli­cke über den Kongsfjord!
  • Der Seli­ger­breen (neben dem Mona­co­b­reen) im Lief­defjord. Neu­es Land „dank“ schrump­fen­der Glet­scher.
  • Die Ham­burg­buk­ta im Nord­wes­ten. Eine schö­ne Bucht, die schon den Wal­fän­gern als Natur­ha­fen dien­te, wie man an den Grä­bern sieht.
  • Die Kved­fjord­buk­ta liegt süd­lich der Ham­burg­buk­ta. Ein sel­ten betre­te­nes, aber wun­der­schö­nes Fle­cken Erde an der West­küs­te.
  • Die Dunøya­ne und die Isøya­ne sind klei­ne Insel­pa­ra­die­se an der West­küs­te, nörd­lich vom Horn­sund.
  • Die Die­sets­let­ta, eine schö­ne, weit­läu­fi­ge Küs­ten­ebe­ne an der West­küs­te nörd­lich vom Kongsfjord. Glück mit dem Wet­ter muss man haben, um an sol­che Orte zu kom­men.
  • Wer sich für Spitz­ber­gens Geschich­te inter­es­siert, soll­te auf jeden Fall am Fin­nes­et vor­bei­schau­en. Dort, süd­lich von Barents­burg, stan­den eine Wal­fang­sta­ti­on und Spitz­ber­gens ers­te Radio­sta­ti­on.
  • Und noch mal his­to­ri­sches, die­ses Mal aus der düs­te­ren Abtei­lung „Zwei­ter Welt­krieg“: das Flug­zeug­wrack am Kapp Bor­then.
  • Hat jemand Lust auf eine lan­ge, aber schö­ne Tour aufs Ope­raf­jel­let? Sol­te man sich nicht ent­ge­hen las­sen! 🙂
Panorama Isøyane

Pan­ora­ma (Screen­shot) von der Nord­re Isøya, an der West­küs­te nörd­lich vom Horn­sund. Das ech­te, dreh­ba­re Pan­ora­ma fin­den Sie hier.

Ja, und natür­lich wird immer an einer neu­en Auf­la­ge eines Buches gear­bei­tet und an sol­chen Din­gen.

Bald kom­men übri­gens neue Lon­gye­ar­by­en-Früh­stücks­brett­chen und Spitz­ber­gen-Treib­holz­bil­der­rah­men in den Spitzbergen.de-Shop! Es ist eine lan­ge Rei­se aus Spitz­ber­gen für alles, was nicht in den Ruck­sack passt … die neu­en Bil­der­rah­men sind aktu­ell noch nicht im Shop zu fin­den, das wird sich aber bald ändern.

Longyearbyen Frühstücksbrettchen

Was macht denn die Bart­rob­be in Lon­gye­ar­by­en? 🙂

Vor­trä­ge 2019: „Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den“

Im Nor­den ist es nun rund um die Uhr dun­kel – da kann man sich Zeit neh­men für span­nen­de Vor­trä­ge mit mit­rei­ßen­den Bil­dern. Am kom­men­den Sonn­tag (24.11.) eröff­ne ich in Stutt­gart in der Rei­he Traum und Aben­teu­er mei­ne klei­ne Vor­trags­rei­he „Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den“ 2019.

Vortrag

Vor­trag „Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den“ von Rolf Stan­ge: Tie­re, Land­schaf­ten und Geschich­ten von Spitz­ber­gen, Jan May­en und der Bären­in­sel.

Natür­lich geht es dabei vor­ne­weg um Spitz­ber­gen, aber wir fah­ren auch gedank­lich und visu­ell nach Jan May­en und auf die Bären­in­sel 🙂 und sehen dabei auch eini­ges von die­sen span­nen­den Inseln, was Sie garan­tiert noch nicht gese­hen haben …

Die Ter­mi­ne im Ein­zel­nen:

Rolf Stange, Vorträge

Rolf Stan­ge beim Vor­trag, hier in Spitz­ber­gen auf dem Segel­schiff Anti­gua.
Foto © Alex­an­der Lembke.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf mei­ner Sei­te Vor­trä­ge (hier kli­cken).

Ren­tie­re in Spitz­ber­gen: so vie­le gibt es

Das Spitz­ber­gen-Ren­tier hat schon vie­le Höhen und Tie­fen erlebt: Vor Jahr­tau­sen­den aus der rus­si­schen Ark­tis ein­ge­wan­dert, hat es sich zu einer eige­nen Unter­art (Ran­gi­fer taran­dus pla­ty­r­hyn­chus) ent­wi­ckelt. Im 19. und frü­hen 20. Jahr­hun­dert wur­de es so stark gejagt, dass die Popu­la­ti­on in vie­len Tei­len des Ver­brei­tungs­ge­bie­tes aus­ge­rot­tet wur­de. Schät­zun­gen gehen davon aus, dass es nur noch viel­leicht 1000 Tie­re gab, als die Art 1925 unter Schutz gestellt wur­de – noch im glei­chen Jahr, in dem der Spitz­ber­gen-Ver­trag in Kraft trat, der der nor­we­gi­schen Regie­rung die Mög­lich­keit gab, gesetz­lich tätig zu wer­den.

Spitzbergen-Rentier: Böcke, Straumsland

Spitz­ber­gen-Ren­tie­re: zwei kräf­ti­ge Böcke im Straums­land, im Osten Spitz­ber­gens.

Spitz­ber­gen-Ren­tie­re kön­nen wei­te Stre­cken zurück­le­gen und zie­hen dabei auch über gefro­re­ne Fjor­de und sogar über Treib­eis, sonst hät­ten sie Spitz­ber­gen ja auch nie erreicht. Aber das tun sie nicht unbe­dingt, denn von ihrer nor­ma­len Lebens­wei­se her blei­ben sie ger­ne dort, wo sie eben sind, solan­ge die Ver­hält­nis­se dort brauch­bar sind. Es dau­ert also: Nach loka­ler Aus­rot­tung kön­nen vie­le Jahr­zehn­te ver­ge­hen, bis Ren­tie­re ihren Weg wie­der in abge­le­ge­ne Tei­le der Insel­grup­pe Sval­bard fin­den.

Dazu kommt, dass die loka­len Popu­la­tio­nen kurz­fris­tig star­ken Schwan­kun­gen unter­lie­gen: In schlech­ten Jah­ren, etwa wenn Regen auf den schnee­be­deck­ten Boden im Win­ter die Tun­dra mit einer har­ten Eis­krus­te über­zieht und die Vege­ta­ti­on dadurch unzu­gäng­lich wird, ver­hun­gert im Früh­jahr ein beträcht­li­cher Teil der Popu­la­ti­on. Das wird laut Bio­lo­gin Le Moul­lec nor­ma­ler­wei­se aber erst dann zum Pro­blem, wenn der Bestand schon so hoch ist, dass die ver­blei­ben­den, zugäng­li­chen Flä­chen den Bestand nicht mehr ernäh­ren kön­nen: Ein klas­si­scher Fall von Selbst­re­gu­lie­rung eines natür­li­chen Öko­sys­tems. Zusätz­lich steigt in ver­eis­tem Gelän­de auch die Absturz­ge­fahr: so star­ben im Win­ter 2018-19 in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en, etwa im Bjørn­da­len, eini­ge Ren­tie­re nach Abstür­zen von stei­len Hän­gen.

totes Spitzbergen-Rentier

Totes Spitz­ber­gen-Ren­tier am Ope­raf­jel­let, öst­lich von Lon­gye­ar­by­en:
abge­stürzt oder ver­hun­gert, das weiß man nicht.

Ent­spre­chend schnell kön­nen sich die Bestän­de aber in guten Jah­ren auch wie­der erho­len. So stell­te man etwa im Früh­jahr 2017 fest, dass es den Ren­tie­ren im Advent­da­len pri­ma ging.

Neben kurz­fris­ti­gen Wit­te­rungs­ef­fek­ten beein­flusst der Kli­ma­wan­del den Lebens­raum der Ren­tie­re: Extre­me Wit­te­rungs­pha­sen, etwa mit star­ken Regen­fäl­len im Win­ter, wer­den häu­fi­ger. Wär­me­res und feuch­te­res Wet­ter kann aber durch stär­ke­res Wachs­tum der Vege­ta­ti­on auch einen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Bestands­ent­wick­lung der Spitz­ber­gen-Ren­tie­re haben. Alle die­se Effek­te über­la­gern sich, und dazu kommt, dass der Bestand sich ins­ge­samt nach dem star­ken Jagd­druck bis 1925 sich mög­li­cher­wei­se in man­chen Tei­len Spitz­ber­gens durch erneu­te Ein­wan­de­rung immer noch erholt.

Grund genug, der Sache auf den Grund zu sehen und zu schau­en, wie vie­le Ren­tie­re es über­haupt gibt und wo die­se sich auf­hal­ten. Frü­he­re Schät­zun­gen waren immer nur räum­lich begrenzt. Nun hat ein Team von Wis­sen­schaft­lern die gesam­te Popu­la­ti­on auf der gan­zen Insel­grup­pe Sval­bard gezählt. Soweit mög­lich, wur­den genaue Zäh­lun­gen durch­ge­führt, andern­orts wur­de zumin­dest von Stich­pro­ben aus­ge­hend hoch­ge­rech­net. Die Ergeb­nis­se haben die Wis­sen­schaft­ler um Mat­hil­de Le Moul­lec nun in The Jour­nal of Wild­life Manage­ment ver­öf­fent­licht.

Spitzbergen-Rentiere, Krossfjord

Unge­wöhn­lich gro­ße Grup­pe von Ren­tie­ren im Kross­fjord, einem Gebiet, in dem es im 20. Jahr­hun­dert lan­ge gar kei­ne Ren­tie­re gab.

Die Kern­bot­schaft: Die Ren­tier­po­pu­la­ti­on in ganz Sval­bard wird nun mit 22.435 Tie­ren ange­ge­ben (95% Kon­fi­denz­in­ter­vall: 21.452–23.425). Das sind dop­pelt so vie­le, wie bis­lang ver­mu­tet wur­de: Noch 2009 wur­den zwi­schen 10.000 und 11.000 Ren­tie­re gezählt bzw. ver­mu­tet. Die höhe­re Zahl resul­tiert einer­seits in der genaue­ren Zäh­lung in der aktu­el­len Unter­su­chung, ande­rer­seits wohl aber auch aus der nach wie vor lau­fen­den Erho­lung des Bestan­des seit dem Jagd­ver­bot von 1925, ein­schließ­lich Wie­der­be­sied­lung vie­ler Tei­le des frü­he­ren Ver­brei­tungs­ge­bie­tes. Sogar auf dem ent­le­ge­nen Kong Karls Land gibt es wie schon vor Jahr­hun­der­ten auch mitt­ler­wei­le wie­der Ren­tie­re. Noch 1959 war das nicht der Fall.

Die Dich­te der Popu­la­ti­on ist in den ver­schie­de­nen Lan­des­tei­len sehr unter­schied­lich. Dabei spie­len ver­schie­de­ne Fak­to­ren eine Rol­le, wobei die Vege­ta­ti­ons­dich­te wich­tig ist. In man­chen Gebie­ten leben bis zu 10 Ren­tie­re pro Qua­drat­ki­lo­me­ter – lokal sogar noch mehr – wäh­rend andern­orts, in kar­gen Regio­nen, weni­ger als eines auf glei­cher Flä­che sein Fut­ter sucht.

Die aktu­el­le Stu­die wur­de am 04. Okto­ber ver­öf­fent­licht: Mat­hil­de Le Moul­lec und wei­te­re Autoren (2019), A Cen­tu­ry of Con­ser­va­ti­on: The Ongo­ing Reco­very of Sval­bard Reinde­er. In: The Jour­nal of Wild­life Manage­ment, Vol. 83, 1676-1686.

Geld­stra­fe für Stö­rung von Eis­bä­ren

Ein Mann aus Lon­gye­ar­by­en hat eine Geld­stra­fe von 15.000,- Kro­nen (etwa 1500 Euro) bekom­men, weil er am 10. März 2018 auf einer pri­va­ten Motor­schlit­ten­tour im Tem­pel­fjord meh­re­re Eis­bä­ren gestört hat. Er soll sich mit dem Motor­schlit­ten meh­re­ren Eis­bä­ren bis auf etwa 70 Meter genä­hert haben, so dass die Tie­re sicht­bar gestört wur­den und sich weg beweg­ten.

Der Vor­fall wur­de vom Berg Fjord­nib­ba aus von Zeu­gen beob­ach­tet, der Mann wur­de kurz dar­auf von Feld­in­spek­to­ren (Feld­po­li­zei) des Sys­sel­man­nen ange­hal­ten. Ein wei­te­rer Motor­schlit­ten­fah­rer, der eben­falls in den Vor­fall invol­viert war, konn­te nicht iden­ti­fi­ziert wer­den.

Wegen der gestie­ge­nen Ver­kehrs­dich­te hat der Sys­sel­man­nen ange­kün­digt, in der­ar­ti­gen Fäl­len hart durch­zu­grei­fen, um kei­ne Zwei­fel an der Prio­ri­tät des Schut­zes der Tie­re auf­kom­men zu las­sen. Die aktu­el­le Geld­stra­fe wur­de von der Staats­an­walt­schaft in Nord­nor­we­gen ver­hängt und von dem betrof­fe­nen Mann bereits akzep­tiert, wie der Sys­sel­man­nen mit­teilt.

In Lon­gye­ar­by­en hat­te der Vor­fall für Reak­tio­nen in den sozia­len Netz­wer­ken gesorgt. Kurz dar­auf war das Fjord­eis im Tem­pel­fjord, frü­her ein belieb­tes Ziel für pri­va­te und geführ­te Tou­ren, für den Motor­schlit­ten­ver­kehr weit­ge­hend gesperrt wor­den.

Eisbären Tempelfjord

Eis­bä­ren im Tem­pel­fjord (oder sonst­wo): jede Stö­rung ist grund­sätz­lich ver­bo­ten.

Laut Spitz­ber­gen Umwelt­ge­setz (Sval­bard­mil­jø­l­ov kapit­tel IV § 30) „ist es ver­bo­ten, Eis­bä­ren anzu­lo­cken, zu ver­fol­gen, oder mit­tels einer ande­ren akti­ven Hand­lung auf­zu­su­chen, so dass die­se gestört wer­den oder Gefahr für Men­schen oder Eis­bä­ren ent­steht.“ (Im Ori­gi­nal: Det er for­budt å lok­ke til seg, for­føl­ge eller ved annen aktiv hand­ling oppsøke isbjørn slik at den blir fors­tyr­ret eller det kan opps­tå fare for men­nes­ker eller isbjørn.)

North­gui­der: Ber­gung auf nächs­tes Jahr ver­scho­ben

Wie kürz­lich berich­tet, erwies die Ber­gung der North­gui­der sich als pro­ble­ma­ti­scher als zunächst ange­nom­men. Zudem hat­ten die lang­wie­ri­ge Pla­nung, Eis und Wet­ter zu Ver­zö­ge­run­gen geführt.

Wie ver­mu­tet, ist die Ber­gung die­ses Jahr nicht mehr mög­lich, und die Arbei­ten wer­den auf den Som­mer 2020 ver­scho­ben. Dies ist eine Ent­schei­dung der Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft Gard und der Ber­gungs­fir­ma Smit Sal­va­ge, wie die zustän­di­ge nor­we­gi­sche Behör­de Kyst­ver­ket nun mit­teil­te.

Northguider

Ber­gungs­schif­fe und der auf Grund gelau­fe­ne Krab­ben­traw­ler North­gui­der beim Spar­ren­e­set in der Hin­lo­pen­stra­ße, August 2019.

Mit ande­ren Wor­ten: Mit dem Wrack der North­gui­der wird vor Som­mer 2020 genau gar nichts pas­sie­ren – bezie­hungs­wei­se nur das, was Eis und Wet­ter damit machen. Ob danach noch etwas übrig ist, was man even­tu­ell ber­gen kann, wird sich 2020 zei­gen.

Ber­gung der North­gui­der pro­ble­ma­ti­scher als gehofft

Die Ber­gung des im Dezem­ber in der Hin­lo­pen­stra­ße auf Grund gelau­fe­nen Fische­rei­schif­fes North­gui­der ist kom­pli­zier­ter als erwar­tet, wie die zustän­di­ge nor­we­gi­sche Behör­de Kyst­ver­ket mit­teilt. Wie sich kürz­lich her­aus­stell­te, sind die Schä­den am Rumpf grö­ßer als erwar­tet, so dass die Ber­gungs­ar­bei­ten nicht wie geplant durch­ge­führt wer­den kön­nen.

Seit Ende Dezem­ber liegt die North­gui­der am Spar­ren­e­set süd­lich vom Murch­ison­fjord ufer­nah auf Stei­nen. Die Ree­de­rei hat die Auf­la­ge bekom­men, das Schiff bis Ende 2019 zu ent­fer­nen. Ob das jetzt noch gelingt, ist frag­lich: Gegen Ende Okto­ber beginnt in Spitz­ber­gen die Polar­nacht. Zwar ist Schiffs­ver­kehr auch in der dunk­len Jah­res­zeit nicht unmög­lich, aber ob wei­te­re Ber­gungs­ar­bei­ten in der zuneh­men­den Dun­kel­heit noch mög­lich, sinn­voll und sicher sind, ist frag­lich.

Northguider

Ber­gungs­schif­fe und der auf Grund gelau­fe­ne Krab­ben­traw­ler North­gui­der beim Spar­ren­e­set in der Hin­lo­pen­stra­ße, August 2019.

Die Ber­gungs­schif­fe waren erst recht spät im Som­mer beim Hava­ris­ten ein­ge­trof­fen. Dann ver­zö­ger­ten uner­war­tet schwe­re Eis- und Wet­ter­be­din­gun­gen die Arbei­ten immer wie­der, so dass es erst kürz­lich gelang, das Wrack zumin­dest auf­zu­rich­ten. Dabei zeig­te sich, dass der beschä­dig­te Teil des Rump­fes mit 12×5 Metern viel grö­ßer ist als erwar­tet.

Nun müs­sen Küs­ten­wa­che, Kyst­ver­ket, die Ree­de­rei Opi­lio AS, die Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft und die Ber­gungs­fir­ma SMIT Sal­va­ge einen neu­en Plan erar­bei­ten. Ob das bis hin zur Aus­füh­rung noch im lau­fen­den Jahr gelingt, ist frag­lich, ein Aus­set­zen der Arbei­ten bis zum nächs­ten Jahr wur­de von offi­zi­el­ler Sei­te schon als Mög­lich­keit ins Spiel gebracht. Ob die North­gui­der im Som­mer 2020, nach vie­len Mona­ten mit Eis und Stür­men, über­haupt noch zugäng­lich und in einem Zustand ist, der einen Abs­trans­port erlaubt, muss sich dann erst mal zei­gen.

Wahl in Lon­gye­ar­by­en

Ges­tern (Mon­tag, 7. Okto­ber) hat in Lon­gye­ar­by­en das Wahl­lo­kal für die Wahl zur Lokals­ty­re (Gemein­de­rat). Die Lokals­ty­re wählt aus ihren 15 Mit­glie­dern den Lokals­ty­re­le­der (Bür­ger­meis­ter) und ver­wal­tet das Stadt­ge­biet von Lon­gye­ar­by­en. Die Sval­bard-Poli­tik dar­über hin­aus ist nicht Sache der Lokals­ty­re, die hier­bei höchs­tens beob­ach­tend und bera­tend Ein­fluss neh­men kann.

Die meis­ten Stim­men waren am Abend des Wahl­tags bereits aus­ge­zählt. Das Wahl­er­geb­nis ist noch nicht amt­lich, grö­ße­re Ände­run­gen sind aber nicht mehr zu erwar­ten. Dem­nach hat die Arbei­der­par­tiet (Ap, „Arbei­ter­par­tei“, sozi­al­de­mo­kra­tisch, Nor­we­gens größ­te Par­tei) die meis­ten Stim­men bekom­men, mit knap­per Mehr­heit vor der Venst­re (V, „Venst­re“ heißt über­setzt „Lin­ke“, ist aber eine sozi­al­li­be­ra­le Par­tei). Ap und V wer­den künf­tig jeweils fünf von ins­ge­samt 15 Lokals­ty­re­mit­glie­dern stel­len. Høy­re (H, „Høy­re“ heißt über­setzt „Rech­te“, eine kon­ser­va­ti­ve Par­tei und nicht so rechts, wie der Name nahe­legt) bekommt zwei Man­da­te, wie auch die Frems­kritts­par­tiet (Frp, über­setzt „Fort­schritts­par­tei“, wird eher am rech­ten Rand des poli­ti­schen Spek­trums ver­or­tet). Eher ent­täu­schend hat Mil­jø­par­tiet De Grøn­ne („Umwelt­par­tei die Grü­nen“, da ist drin, was drauf steht) abge­schnit­ten, die ein Rats­mit­glied stel­len wer­den. Von den nor­we­gi­schen Grü­nen war im Wahl­kampf in Lon­gye­ar­by­en auch wenig zu hören gewe­sen.

Seit 2015 war Arild Olsen (Ap) Lokals­ty­re­le­der. Sowohl Olsen als auch Ter­je Aune­vik (V) haben Chan­cen auf das Amt des Lokals­ty­re­le­ders (Bür­ger­meis­ters).

Die Wahl­be­tei­li­gung liegt bei 61,7 %. Wahl­be­rech­tigt sind alle Ein­woh­ner Lon­gye­ar­by­ens nach einer bestimm­ten Auf­ent­halts­zeit, die je nach Natio­na­li­tät vari­iert.

Lon­gye­ar­by­en hat seit 2002 eine lokal gewähl­te Lokals­ty­re und damit eine loka­le Demo­kra­tie. Mit dem Sys­sel­man­nen hat die Lokals­ty­re nichts zu tun, die­ser ist der höchs­te Reprä­sen­tant der nor­we­gi­schen Regie­rung in ganz Spitz­ber­gen und wird nicht gewählt, son­dern von der Regie­rung in Oslo ernannt.

Lokalstyrvalg (Gemeinderatswahl) Longyearbyen

Lokals­ty­re­wahl in Lon­gye­ar­by­en.
Im „Nærings­bygg­get“ (links) tagt die Lokals­ty­re (Gemein­de­rat).

Meh­re­re Eis­bä­ren in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en

Den gan­zen Som­mer über sind im Isfjord regel­mä­ßig Eis­bä­ren gese­hen wor­den: Auf der Isfjord-Nord­sei­te, in den Buch­ten Trygg­ham­na, Ymer­buk­ta und Bore­buk­ta, im Bil­lefjord bei Pyra­mi­den, aber auch in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en.

Das setzt sich auch wei­ter­hin fort: In den letz­ten Tagen hat es meh­re­re Beob­ach­tun­gen von Eis­bä­ren in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gege­ben, wie in der Sval­bard­pos­ten zu lesen ist, so etwa im Coles­da­len und im Bjørn­da­len west­lich von Lon­gye­ar­by­en sowie im Mälard­a­len auf der Nord­sei­te des Advent­da­len, nur weni­ge Kilo­me­ter von Ort und Stra­ße ent­fernt. Ins­ge­samt han­delt es sich min­des­tens um zwei ver­schie­de­ne Tie­re (die Beob­ach­tun­gen Coles­da­len und Bjørn­da­len kön­nen das­sel­be Tier betref­fen).

Am Mon­tag (16.9.) muss­te ein Mann, der sich in einer Hüt­te am Dia­ba­sod­den auf­hielt, 20 Kilo­me­ter nord­öst­lich von Lon­gye­ar­by­en, aus der Hüt­te her­aus einen Schuss abfeu­ern, um einen neu­gie­ri­gen Eis­bä­ren zu ver­trei­ben. Dies gelang auch, der Mann wur­de sicher­heits­hal­ber vom Sys­sel­man­nen per Hub­schrau­ber abge­holt, um wei­te­re Risi­ken zu ver­mei­den.

Man kann nicht oft genug beto­nen, dass das Eis­bä­ren­ri­si­ko auch in Lon­gye­ar­by­ens naher Umge­bung ernst zu neh­men ist.

Eisbär Hiorthhamn bei Longyearbyen

Eis­bär in Hior­th­hamn bei Lon­gye­ar­by­en (Archiv­bild).

In der wöchent­li­chen Umfra­ge hat Sval­bard­pos­ten aktu­ell die Fra­ge gestellt, wie man sich zur stei­gen­den Anzahl von Eis­bä­ren in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en ver­hal­ten soll­te. Zur Zeit hat­ten 790 Per­so­nen ihre Mei­nung abge­ge­ben, was für die wöchent­li­che Sval­bard­pos­ten-Umfra­ge sehr viel ist. Davon haben 500 für „Wir woh­nen auf Spitz­ber­gen und müs­sen uns anpas­sen“ gestimmt, aber immer­hin 241 haben der Wahl­mög­lich­keit „Es wird Zeit, wie­der über Eis­bä­ren­jagd zu dis­ku­tie­ren“ gestimmt. Die­se Umfra­gen sind aber nicht reprä­sen­ta­tiv, son­dern geben nur ein zufäl­li­ges Bild wider; mit­un­ter sind die Fra­gen sowie die vor­ge­ge­be­nen Ant­wor­ten auch humo­ris­tisch geprägt. So mag viel­leicht auch die hohe Anzahl derer zu ver­ste­hen sein, die eine Auf­nah­me der Jagd auf Eis­bä­ren befür­wor­ten.

Eis­bä­ren wur­den in Spitz­ber­gen bis 1973 inten­siv gejagt. Die stei­gen­de Anzahl von Eis­bä­ren in Spitz­ber­gen in jün­ge­ren Jah­ren ist zumin­dest in Tei­len eine Fol­ge der regio­na­len Erho­lung der Art nach der Zeit, in der Eis­bä­ren­jagd pro­fes­sio­nell und nahe­zu indus­tri­ell betrie­ben wur­de.

Dop­pel­ka­len­der 2-in-1: Spitz­ber­gen & Ant­ark­tis 2020

Der neue Spitz­ber­gen-Kalen­der 2020 ist da – und zwar erst­ma­lig als Dop­pel­ka­len­der. Wir haben ganz ein­fach die­ses Mal die frü­her leer geblie­be­nen Rück­sei­ten genutzt, so dass zusätz­lich zu den 12 Spitz­ber­gen-Bil­dern nun mit 12 Ant­ark­tis-Bil­dern ein vol­ler zwei­ter Kalen­der mit dabei ist 🙂

Obwohl es somit jetzt sozu­sa­gen zwei voll­wer­ti­ge Kalen­der gibt, ist der Preis sta­bil geblie­ben. Wie gehabt gibt es den Dop­pel­ka­len­der „Spitz­ber­gen & Ant­ark­tis 2020“ in zwei ver­schie­de­nen Grö­ßen: Pro­mi­nent an der Wand im groß­zü­gi­gen A3-For­mat oder hand­li­cher in A5.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Bestell­mög­lich­keit gibt es im spitzbergen.de-Shop (hier kli­cken).

Pas­sa­gier­schiff Mal­mö steckt im Eis

Mal­mö im Eis: Wäh­rend in der Ark­tis die­sen Som­mer 35 % weni­ger Treib­eis vor­han­den sind als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel, das man wohl sowie­so bald als his­to­ri­schen Zustand betrach­ten und neu defi­nie­ren muss, waren und sind die Eis­ver­hält­nis­se um Spitz­ber­gen „nor­mal“. Was bedeu­tet, dass es mehr Eis gibt, als man aus jün­ge­ren Jah­ren gewöhnt war. Der nörd­li­che und öst­li­che Teil des Nord­aus­t­lan­des ist im Som­mer gar nicht eis­frei gewor­den, und auch im Osten Spitz­ber­gens gab es durch­ge­hend Treib­eis.

Ein dich­tes Treib­eisfeld hat nun das klei­ne Pas­sa­gier­schiff „Mal­mö“ in Schwie­rig­kei­ten gebracht. In der süd­li­chen Hin­lo­pen­stra­ße kam das Schiff mit 23 Per­so­nen an Bord, dar­un­ter 16 Pas­sa­gie­re, in ein Eis­feld und blieb dar­in ste­cken. Pro­ble­ma­tisch und poten­zi­ell gefähr­lich wur­de die Lage, als die Strö­mung das Eis mit dem Schiff in die Nähe untie­fer Gewäs­ser bei den Rønn­be­ckøya­ne führ­te. Die Mann­schaft infor­mier­te die nor­we­gi­schen Behör­den. Der Sys­sel­man­nen brach­te die 16 Pas­sa­gie­re vor­sichts­hal­ber mit dem Hub­schrau­ber nach Lon­gye­ar­by­en in Sicher­heit. Da bis­lang kei­ne unmit­tel­ba­re Gefahr besteht, blieb die Mann­schaft an Bord, um die Mal­mö nach Mög­lich­keit so bald wie mög­lich aus dem Eis zu brin­gen. Es wird damit gerech­net, dass dies bald mög­lich sein wird, sobald die Gezei­ten­strö­mung die Rich­tung ändert. Das erfolgt mehr­fach täg­lich und dann bil­den sich nor­ma­ler­wei­se Öff­nun­gen im Treib­eis.

Treib­eis im ark­ti­schen Som­mer 2019 – Foto zu Mal­mö im Eis

Treibeis in der Arktis

Sicher­heits­hal­ber ist ein Schiff der nor­we­gi­schen Küs­ten­wa­che in der Nähe, um im Not­fall ein­grei­fen zu kön­nen.

Auf Grund gelau­fe­ner Krab­ben­traw­ler North­gui­der: Ber­gung läuft

Der Ende Dezem­ber auf Grund gelau­fe­ne Krab­ben­traw­ler North­gui­der liegt immer noch vorm Spar­ren­e­set süd­lich des Murch­ison­fjord auf dem Nord­aus­t­land auf Grund. Das Wrack soll ent­fernt wer­den.

Nun ist die Ber­gungs­ak­ti­on ange­lau­fen: Meh­re­re Spe­zi­al­schif­fe sind vor Ort, um die North­gui­der von den Stei­nen zu holen. Das See­ge­biet um das Wrack ist bis eine Mei­le vor der Küs­te gesperrt, damit die Arbei­ten unge­stört lau­fen kön­nen.

Bergung Krabbentrawler Northguider

Die Ber­gung des Krab­ben­traw­ler North­gui­der läuft

Die Mann­schaft der North­gui­der konn­te nach dem Auf­lau­fen dra­ma­ti­schen Stun­den durch Glück und das Geschick der nor­we­gi­schen Ret­tungs­kräf­te, die mit zwei Hub­schrau­bern anrück­ten, unver­letzt geret­tet wer­den. Nun ist zu hof­fen, dass die Arbeit der Ber­gungs­mann­schaf­ten für das Wrack eben­so glück­lich ver­läuft.

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News-Auflistung generiert am 29. März 2024 um 06:22:07 Uhr (GMT+1)
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