Der Fund des Wracks des russischen Hubschraubers, der letzte Woche vor Barentsburg in den Isfjord gestürzt ist, wurde durch erste Bilder bestätigt. Ein Tauchroboter des Forschungsschiffes Ossian Sars konnte diese Bilder machen, wodurch letzte Zweifel ausgeräumt werden. Das Wrack des MI-8 Hubschraubers liegt in 209 Metern Wassertiefe gut 2 Kilometer vor der Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg.
Dabei wurde in 130 Metern Entfernung vom Wrack auch ein Toter entdeckt. Für die 8 Insassen des Hubschraubers, 5 Besatzungsmitglieder und 3 Wissenschaftler, gibt es keine Hoffnung mehr. Einer der Verunglückten ist bereits geborgen und nach Longyearbyen gebracht.
Die weitere Untersuchung obliegt nun der norwegischen Havariekomission Transportwesen (Statens havarikommisjon for transport, SHT). Ein Bergungsschiff soll bereits am Donnerstag (2.11.) Longyearbyen erreichen und dann möglichst schnell an der Absturzstelle die Bergung vorbereiten. Auch russische Spezialisten sind vor Ort, um die Arbeiten unter norwegischer Leitung zu unterstützen. Nach Abschluss der Bergung soll das Wrack für weitere Untersuchungen nach Norwegen gebracht werden. Derzeit werden Zeugen befragt, Wetterdaten gesammelt, Informationen zum Hubschrauber, zur Wartung und zur Erfahrung der Besatzung eingeholt usw.
Das Wrack des am Donnerstag abgestürzten Hubschraubers ist mit großer Wahrscheinlichkeit lokalisiert worden. In der Position, in der bereits am Freitag Treibstoffgeruch, aufsteigende Luftblasen und ein auffälliges Echolotsignal beobachtet wurden, hat der Tauchroboter „Hugin“ des norwegischen Militärs in 209 Metern Tiefe ein Objekt am Meeresboden lokalisiert, bei dem es sich wahrscheinlich um den vermissten Hubschrauber handelt. Die ferngesteuerten U-Boote des Militärs und des Forschungsschiffes Ossian Sars werden weitere Tauchgänge unternehmen, um die Identität des Hubschraubers zu bestätigen und Klarheit über den Verbleib der Insassen zu bringen. In dem seit Donnerstag Nachmittag gesuchten Hubschrauber befanden sich 8 Personen. Von Überlebenden ist keine Spur gefunden worden.
Die Stelle liegt 2,2 Kilometer nordöstlich von der russischen Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg.
Ein russisches Flugzeug hat Taucher und weitere Spezialisten aus Russland nach Longyearbyen gebracht, die sich an den weiteren Arbeiten unter norwegischer Leitung beteiligen werden.
Noch gibt es keine Gewissheit, ob es sich bei dem Objekt, das mit Echolot in 200-250 Metern Tiefe am Meeresboden vor der russischen Hubschrauberbasis am Heerodden bei Barentsburg lokalisiert wurde, tatsächlich um den abgestürzten Hubschrauber handelt. Aber es gibt keine Zweifel, dass der MI-8 Hubschrauber in den Isfjord gestürzt ist, und bis jetzt, etwa 22 Stunden nach dem Absturz, gibt es immer noch kein Lebenszeichen von der Besatzung oder den Passagieren. Insgesamt befanden sich 8 Personen an Bord. Nach wie vor wird nach Überlebenden gesucht, aber die Hoffnung schwindet, dass noch jemand am Leben ist, und man muss sich auf schlimme Nachrichten vorbereiten.
Nachdem russische Medien bereits gestern Namen genannt haben, hat nun auch die zuständige Rettungszentrale Nordnorwegen offiziell die Identität der vermissten Personen bekanntgegeben.
Es handelt sich um
Passagiere (Wissenschaftler des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung St. Petersburg):
Oleg Golovanov
Nikolaj Fadejev
Maksim Kaulio
Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, besteht Hoffnung, noch Überlebende zu finden, und die Suche wird mit viel Einsatz mit Hubschraubern, einem Suchflugzeug, Schiffen und Booten weitergeführt. Andererseits erscheint es zunehmend wahrscheinlich, dass von einem tragischen Unglück ausgegangen werden muss.
Der Sysselmannen hat eine Kontaktnummer für Angehörige eingerichtet und drückt sein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen der Betroffenen aus. Auch die Gedanken dieses Autors sind bei den mutmaßlichen Opfern und ihren Angehörigen.
Die nach internationalem Luftfahrtrecht zuständigen norwegischen Behörden haben bereits eine Havariekommission nach Longyearbyen geschickt, die sich mit Hergang und Ursachen des Unglücks auseinandersetzen wird. Aktuell steht aber noch die Suche nach dem Hubschrauber und dem Wrack im Vordergrund.
Russischer MI-8 Hubschrauber auf dem Flughafen Longyearbyen (Archivbild).
Der am Donnerstag Nachmittag abgestürzte Hubschrauber ist wahrscheinlich gefunden worden. Einsatzkräfte hatten an einer Stelle auf dem Wasser starken Treibstoffgeruch wahrgenommen und aufsteigende Luftblasen beobachtet.
Eines der bei der Suche eingesetzten Schiffe hat im gleichen Gebiet mit dem Echolot ein Objekt auf dem Meeresboden gesichtet. Eine endgültige Bestätigung, ob es sich dabei um das Wrack des Hubschraubers oder Teile davon handelt, steht noch aus. Das Objekt liegt in 200-250 Metern Tiefe und ist daher für Taucher nicht erreichbar.
Bereits in der Nacht wurde ein Tauchroboter (ROV = Remotely Operated Vehicle = ferngesteuertes Fahrzeug) vom Festland nach Longyearbyen gebracht. Es soll so schnell wie möglich an der mutmaßlichen Absturzstelle eingesetzt werden, um Gewissheit zu erhalten, ob es sich tatsächlich um den Hubschrauber handelt.
An Bord befanden sich 8 Personen, nach denen weiterhin gesucht wird. Suchmannschaften sind in der Nähe des Unglücksortes entlang der Küste östlich von Heerodden im Einsatz. Die Wasseroberfläche wird weiterhin mit Schiffen und Hubschraubern abgesucht. Nach Stand der Dinge ist mit dem Schlimmsten zu rechnen, aber man gibt die Hoffnung nicht auf, doch noch Überlebende zu finden. Der Hubschraubertyp MI-8 ist mit einem Rettungsfloß ausgestattet sowie mit Auftriebskörpern, die den Hubschrauber zumindest bei einer kontrollierten Notlandung eine Weile an der Wasseroberfläche halten. Da von der Besatzung des Hubschraubers keinerlei Notsignal ausgelöst wurde, scheint es jedoch zweifelhaft zu sein, ob es sich um eine kontrollierte Notlandung handelte. Zur fraglichen Zeit wollen Zeugen in der Gegend einen Knall gehört haben.
Neben den 2 norwegischen Rettungshubschraubern sind eine Reihe von Schiffen und Booten im Einsatz. Neben Küstenwache und Polarsyssel (Sysselmannen) sind auch Schiffe aus der Tourismusbranche aus Longyearbyen vor Ort. Nachdem die Sicht zunächst durch Schneetreiben beeinträchtigt war, ist das Wetter derzeit gut, mit wenig Wind und klarer Sicht. Allerdings hat vor ein paar Tagen die Polarnacht begonnen, so dass selbst zur Mittagszeit nur Dämmerung herrscht.
Lichtverhältnisse in der Polarnacht im Isfjord zur Mittagszeit. Das helle Licht ist der Mond. (Archivbild.)
Dieser Beitrag wird aktualisiert (unten), sobald es weitere Informationen gibt.
Ein russischer Hubschrauber vom Typ MI-8 ist vor Barentsburg ins Meer gestürzt. Der Hubschrauber befand sich auf dem Weg von Pyramiden nach Barentsburg. An Bord waren 8 Personen.
Der Notruf von der Luftaufsicht am Flughafen Longyearbyen ging um 15.35 Uhr in der Rettungszentrale Nordnorwegen ein. Norwegische Rettungskräfte sind mit Hubschrauber und Schiffen vor Ort beziehungsweise unterwegs zur Unglücksstelle, die 2-3 Kilometer vor dem russischen Hubschrauberlandeplatz Heerodden bei Barentsburg im Isfjord liegt.
Aktuell gibt es noch keine Informationen zum Schicksal der 8 Personen an Bord. An der Unglücksstelle herrscht eine Brise (7-8 m/s), die Sicht ist teilweise durch Schneefall beeinträchtigt.
Norwegischem Recht entsprechend, gilt die Flugerlaubnis für die russische Gesellschaft Trust Arktikugol, der der Hubschrauber gehört, nur für Flüge zu firmeneigenen Zwecken. Kommerzielle Flüge, etwa für Filmteams oder Wissenschaftler, sind nicht zugelassen.
Aktualisierung: an Bord befanden sich der Pilot (Baranov Evgeny), Co-Pilot (Frolov Vladimir), ein Flugingenieur (Alexei Poulyauskas), ein Flugtechniker (Mihtar Marat), ein Ingenieur (Korolev Aleksey) sowie 3 Wissenschaftler des Instituts für Arktis- und Antarktisforschung in St. Petersburg: Golovanov Oleg, Fadeev Nicholas, Kaulio Maksim. Die Namen wurden in russischen Medien bekannt gegeben.
Aktualisierung: Der Direktor der Betreibergesellschaft Konvers Avia, Dmitrij Zjeljazkov, hat gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass gesagt, dass es sich bei den 3 Passagieren um Grubenarbeiter des Trust Arktikugol handelt.
Russischer MI-8 Hubschrauber auf dem Flughafen Longyearbyen (Archivbild).
Der Jahresbeginn ist in der Hocharktis eisig kalt, wenn nicht gerade ein Warmlufteinbruch Temperaturen um den Gefrierpunkt und Regen bringt – das hat es übrigens auch schon früher gegeben, aber der Klimawandel lässt solche unangenehmen Wetterlagen in jüngeren Jahren merklich häufiger werden. Aber normalerweise ist es knackig kalt! Da friert jeder Fluss und jeder Wasserfall.
Das Januarbild aus dem Spitzbergen-Kalender 2018 zeigt den Hyperittfossen im De Geerdalen, Luftlinie 20 Kilometer nordöstlich von Longyearbyen. Wo im Sommer ein kräftiger Wasserfall über basaltartige Felsen herabstürzt, ist das Wasser nun zu orgelpfeifenähnlichen Strukturen gefroren. Für die Perspektive habe ich ein extremes 11 mm Weitwinkelobjektiv eingesetzt. Nicht jedes Jahr ist der gefrorene Hyperittfossen so eindrücklich: als 2013 das hier verlinkte Panorama entstand, waren die Eissäulen mit ihren schönen Strukturen größtenteils hinter Schnee verborgen.
Manche Fragen stellen sich im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf Reisen in ungewohnten Regionen und mit ungewohnten Fortbewegungsmitteln immer wieder, so dass es sich lohnt, sie auf speziellen Infoseiten zu beantworten – soweit möglich. Die schlechte Nachricht vorweg: die entscheidenden Fragen lassen sich nicht abschließend beantworten. Die immer wieder beliebte Stiefeldiskussion wird nie endgültig zu klären sein, denn es wird immer überzeugte Gummistiefelträger wie auch Wanderstiefelfanatiker geben. Und das soll natürlich auch niemandem genommen werden, denn jeder ist ja selbst der Eigner der eigenen Füße. Warum wir auf den Arktis-Segelreisen dennoch stark zu guten (!) Gummistiefeln raten, wird auf der Infoseite Ausrüstung dargelegt und auch noch einmal auf der Infoseite arktisches Gelände, denn es hat ja mit beidem zu tun. Natürlich geht es nicht nur um Stiefel, sondern auch um Bekleidung, ebenfalls ein sehr wichtiges Thema, und noch um diverse Kleinigkeiten, die, wenn man sie braucht und nicht hat, mitunter schmerzlich fehlen können.
Jeder, der eine Arktis-Reise plant, bei der „Wandern“ eine Rolle spielen soll, sollte sich die Infoseite arktisches Gelände anschauen, denn arktisches Gelände ist etwas anderes als ein Wanderweg im Mittelgebirge. Die Stichworte „Gesteinsschutt“ und „Nässe“ nehmen die entscheidenden Faktoren vorweg. Was das konkret bedeutet, beschreibt die neue Infoseite arktisches Gelände in Wort und Bild.
Zuschlechterletzt fehlte noch der herrliche Themenkomplex Seegang & Seekrankheit. Die Frage wird immer wieder gestellt: werde ich seekrank? Ob Sie seekrank werden, weiß ich nicht wirklich. Warum das so ist und was dabei eine Rolle spielt, steht wortreich auf der neuen Infoseite Seegang & Seekrankheit.
Gute Gummistiefel gehören auf Arktis-Segelreisen ins Gepäck. Mehr dazu und viel Wissenswertes darüber hinaus steht auf den neuen Infoseiten (Links oben im Text).
Was dem arktischen Sommer die Eisbären sind, sind der Polarnacht die Nordlichter: jeder will sie siehen. Das Nordlicht, auch Aurora borealis genannt, ist ja auch eine majestätische Erscheinung! Wer einmal ein Nordlicht gesehen hat, wird das sicher nicht wieder vergessen. Dem Nordlicht und der Nordlicht-Fotografie ist übrigens auf spitzbergen.de eine eigene Infoseite gewidmet, bald fängt die Saison ja wieder an.
Eigentlich ist Longyearbyen gar nicht unbedingt der beste Ort, um Nordlichter zu sehen. Wer richtig Nordlicht-Safari machen will, ist in Nordskandinavien mindestens so gut unterwegs. Aber natürlich kann man in Spitzbergen mit etwas Glück fantastische Nordlichter zu sehen bekommen! Und zwar auch, im Gegensatz etwa zu den Lofoten, mitten am Tag. Die „Dayside Aurora“, wie das mittägliche Nordlicht genannt wird, ist zwar eher selten, aber es gibt sie. Kaum vorstellbar! Das erfordert natürlich echte Dunkelheit rund um die Uhr.
Das Dezember-Bild für den Spitzbergen-Kalender 2018 ist am frühen Abend entstanden. Wir waren mit einem Fernsehteam in Longyearbyen unterwegs, und Nordlichter standen hoch oben auf der Wunschliste. Ein riskantes Unterfangen, wenn man nur wenige Tage vor Ort ist! Kann klappen, muss nicht … sowohl das Wetter als auch die Aktivität der Sonne müssen zum richtigen Zeitpunkt mitspielen, sonst wird es nichts. Am Abend zuvor hatten wir schon schwarze Wolken gefilmt und nichts anderes. Einen Tag später waren die Verhältnisse aber vielversprechend. Und auf einmal explodierte der Himmel über Longyearbyen! Es war wirklich eines unserer schönsten Nordlicht-Erlebnisse in Spitzbergen. Das Foto zeigt nicht den Augenblick der kräftigsten Lichterscheinung, aber dafür tanzte Lady Aurora in diesem Augenblick genau an der richtigen Stelle, damit ich sie zusammen mit dem Ständer der ikonischen Kohle-Seilbahn und dem Platåberg, Longyearbyens Hausberg, fotografieren konnte.
Alexander Lembke ist vielen Antiguanern und Pyramidisten der letzten Jahre wohlbekannt. Von seiner intensiven Forschungs- und Praxistätigkeit rund um die Kultur und Geschichte der finnischen Sauna haben viele gehört.
Nun ist es nach langer Arbeit endlich soweit: Die Ausstellung „Sauna Syntyneet (Born in Sauna)“ wurde am Freitag, dem 13. Oktober, in Tampere in Finnland feierlich eröffnet. Die Ausstellung wurde durch eine Reihe von Organisationen wie das Goethe-Institut, die Stadt Tampere und die Finnish Sauna Society gefördert, deren Vertreter bei Eröffnung zugegen waren und Reden hielten.
Den inhaltlichen Hintergrund der Ausstellung spielt die große Rolle der Sauna in der finnischen Kultur und Gesellschaft. Konkret geht es bei „Born in Sauna“ um Menschen, die tatsächlich in der Sauna geboren wurden. Als regelmäßig aufgeheizter, gereinigter und spirituell hochgeschätzter Ort galt und gilt die Sauna als gut geeignet für wichtige Ereignisse wie Geburten. Auch heute noch kommt es vor, dass Menschen in Finnland in der Sauna geboren werden. Die Ausstellung zeigt großformatige Portraits von Menschen, die in der Sauna zur Welt kamen. In poetisch illustrierten Filmen erzählen diese Menschen, die mit ihren Geburten einen zeitlichen Bogen von fast 100 Jahren spannen, ihre Geschichten und beschreiben ihr Verhältnis zur Sauna und ihre individuellen Sauna-Rituale. Die jüngste Sauna-Geborene unter den portraitierten Personen ist heute fünf Jahre alt, die älteste ist 102! Einige der gezeigten Menschen waren bei der Eröffnung auch anwesend.
Wer in Tampere vorbeikommt, hat noch bis zum 24.11.2017 die Möglichkeit, die Ausstellung „Saunassa Syntyneet (Born in Sauna)“ zu sehen.
Alexander Lembke bei der Eröffnung der Ausstellung „Saunassa Syntyneet (Born in Sauna)“ am Freitag in Tampere.
Die Regierung in Oslo hat gesprochen: Der in Sveagruva ist Geschichte. Die erst 2014 eröffnete, seitdem aber nur im Standby-Betrieb erhaltene Grube Lunckefjellet wird nicht in den produktiven Betrieb überführt.
Die Bergbaugesellschaft hatte seit Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Weltmarktpreise nicht für einen lohnenden Betrieb ausreichten (siehe beispielsweise Store Norske: Kohle für die Kohle, Mai 2015). Etwa 300 Angestellte mussten den Hut beziehungsweise den Helm nehmen, die Belegschaft ist auf etwa 100 Personen reduziert.
Auch diese werden sich nicht mehr ewig über ihre Jobs freuen können, seit die norwegische Wirtschaftsministerin Monica Mæland am 12.10.2017 verkündete, dass die Regierung eine Auffahrung des produktiven Betriebs im Lunckefjellet nicht stützen will. Ohne finanzielle Unterstützung der Regierung, die auch der Eigner der Betreibergesellschaft Store Norske ist, ist ein Betrieb aber nicht möglich. Eine Fortführung des derzeit herrschenden Ruhebetriebs will weder die Regierung noch die Store Norske.
Somit werden in den nächsten Jahren die Abwicklung des Bergbaus bei Sveagruva und das Aufräumen im Vordergrund stehen, was den verbliebenen Angestellten immerhin noch ein paar Jahre lang ihre Stellen überwiegend sichern wird.
Eine langfristige Verwendung des Ortes Sveagruva im größeren Stil, etwa im Tourismus, soll es nicht geben. Der Verwendung einzelner Gebäude für derartige Zwecke steht aber prinzipiell nichts entgegen.
Unberührt hiervon bleibt der Abbau in der Grube 7 bei Longyearbyen, die im Zweischichtbetrieb das lokale Kraftwerk versorgt und überschaubare Mengen für den Export produziert.
Bald Geschichte: norwegischer Kohlebergbau auf Spitzbergen.
Das nächste Kalenderblatt aus dem Spitzbergen-Kalender 2018, für den Monat November, zeigt eine Gruppe Spitzbergen-Rentiere. Diese werfen ihre Geweihe bekanntermaßen einmal jährlich ab. Der Zeitpunkt des Abwurfes unterscheidet sich sowohl nach Geschlecht als auch individuell.
Diese kleine Rentierherde zeigt alle möglichen Geweih-Varianten: eines hat gar kein Geweih, eines hat nur eine Geweihstange und eines hat ein volles Geweih, wenn auch ein kleines.
Das Foto zeigt die Rentiere in winterlicher Umgebung am Diabasodden im Sassenfjord. Im frühen Winter zehren Rentiere neben der mageren, unter dem Schnee versteckten Vegetation von ihren Fettreserven. Im späten Winter, wenn die Fettreserven aufgebraucht sind und die Tundra immer noch unter Schnee und Eis verborgen ist, steigt die Gefahr durch Nahrungsmangel stark an.
Der Friedhof von Longyearbyen liegt seit über 100 Jahren in einem ruhigen Teil des Longyear-Tals, zwischen Kirchen und dem alten Versammlungshaus Huset. Entgegen oft anderslautender Berichte wird er immer noch aktiv als Friedhof genutzt. Allerdings sind nur Urnenbegräbnisse zugelassen. Die letzten Urnenbestattungen hat es 2013 gegeben, weitere sind aber möglich.
Nun liegt der Friedhof zwar in einem sehr ruhigen Teil des Tals, aber dennoch ist die Totenruhe bedroht: Von den Berghängen unmittelbar um den Friedhof sind in den letzten Jahren mehrfach Lawinen abgegangen. Dabei handelte es sich meistens um Erdrutsche nach Regentagen, die das Gelände um den Friedhof erreichten. Das führte im vergangenen Sommer beispielsweise zu langandauerenden Sperrungen der Straße unterhalb des Friedhofs. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch der Friedhof selbst von einem Erdrutsch getroffen und stark beschädigt oder gar zerstört wird.
Nun hat die Kirche Longyearbyen mit Pfarrer Leif Magne Helgesen Initiative ergriffen, um den Friedhof an einen sicheren Ort zu verlegen. Der Friedhof sei ein Ort des Friedens, mit dem viele Menschen starke Gefühle verbänden, so Helgesen. Es sei sowohl den Verstorbenen als auch den Angehörigen gegenüber verantwortungslos, eine Gefährdung hinzunehmen.
Erste Gespräche mit zuständigen Stellen wie dem für Denkmalschutz verantwortlichen Sysselmannen und der Gemeindeverwaltung hat es nun gegeben. Im Zusammenhang mit von Erosion bedrohten Walfängergräbern gibt es in Longyearbyen immerhin Erfahrungen mit der Verlagerung und Sicherung von einzelnen Gräbern. Ein Umzug des Friedhofes wäre ein Projekt von einer ganz anderen Größenördnung, in das auch die Angehörigen der dort ruhenden Verstorbenen mit einbezogen werden müssten. Als neuer Ort kämen Flächen in der Nähe der Kirche infrage.
Der Friedhof von Longyearbyen wird möglicherweise wegen Lawinen- und Erdrutschgefährdung verlegt.
Spitzbergen-Kalender 2018: September. Walrosse und Eisfuchs.
… zeigt eine Gruppe Walrosse, die am Strand bei Smeerenburg auf der Amsterdamøya das tun, was sie am liebsten tun: faul herumliegen und Muscheln verdauen. Während wir Touristen respektvoll gut 30 m Abstand halten, um die Walrosse nicht etwa bei ihrem Mittagsschläfchen zu stören, interessiert sich ein frecher Eisfuchs überhaupt nicht für die Tierschutzregeln und läuft direkt vor den Walrossen herum! Was die natürlich überhaupt nicht weiter interessiert.
Der Eisfuchs kam schnell und unerwartet, und genauso schnell verschwand er auch wieder. Von der seltenen Begegnung blieb nur dieser Schnappschuss.
Und auf dem Oktober-Bild …
Spitzbergen-Kalender 2018: Oktober. Der Bråsvellbreen aus der Vogelperspektive.
… sehen wir den Bråsvellbreen. Dieser gehört zur Eiskappe Austfonna auf dem Nordaustland. Die Dimensionen sind gewaltig, die Eiskappe hat eine Fläche von etwa 8500 Quadratkilometern! Der Bråsvellbreen ist nur ein kleiner Teil davon. Er ist berühmt für die Wasserfälle, die in der Schmelzsaison über seine Eiskante herabstürzen. Hier sehen wir ihn aus der Vogelperspektive!
Weiße Buckelwale sind ein sehr seltenes Phänomen. Die Zahl der weißen Buckelwale ist auch global sehr überschaubar, man schätzt sie auf drei Individuen. Zwei davon sollen sich im Pazifik rund um Australien bewegen, ein weiterer schwimmt im Nordatlantik herum. Letzterer ist nun erstmalig seit einigen Jahren wieder beobachtet worden. 2004 und 2006 hat es bereits Sichtungen vor Nordnorwegen gegeben, und 2012 wurde erneut ein weißer Buckelwal – mit großer Wahrscheinlichkeit dasselbe Tier – mehrfach im Osten Spitzbergens gesehen. Dabei wurden Fotos mit Seltenheitswert gemacht. Vor allem die Bilder, die Steuermann Dan Fisher auf der Antigua vom Mast aus machte, sind aufgrund der erhöhten Perspektive sehr aussagekräftig und beeindruckend.
Buckelwale kommen in allen Ozeanen der Erde vor. Fast immer sind sie aber überwiegend dunkelgrau bis schwarz. Die Unterseite und Teile der Flossen sind teilweise weiß, das genaue Muster kann zur Identifizierung von einzelnen Tieren herangezogen werden, so wie der Fingerabdruck eines Menschen.
Vollständig weiße Buckelwale sind sehr selten. Hierbei handelt es sich meist um eine Pigmentstörung wie der unter vielen Tieren weit verbreitete Leuzismus. Nur bei einem der beiden weißen Buckelwale bei Australien handelt es sich tatsächlich um ein Albino.
Nun hat es erstmalig seit 2012 wieder eine Sichtung gegeben. Der weiße Buckelwal aus dem Nordatlantik ist Ende September von Wissenschaftlern auf dem norwegischen Forschungsschiff Johan Hjort beobachtet worden. Er hielt sich im Osten von Spitzbergen auf, was zu den üblichen saisonalen Wanderungen von Buckelwalen im Nordatlantik passt.
Der seinerzeit berühmte Weiße Buckelwal in der Hinlopenstraße, fotografiert am 11. August 2012 von Dan Fisher.