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Jahres-Archiv: 2011 − News & Stories


Rekord­ver­lust ark­ti­schen Ozons

Auf­grund außer­ge­wöhn­li­cher Käl­te in der höhe­ren Atmo­sphä­re ist etwa die Hälf­te der ark­ti­schen „Ozon­schicht“ in den letz­ten Wochen ver­lo­ren gegan­gen. Die Käl­te ist ein natür­li­cher Vor­gang, begüns­tigt aber die Zer­stö­rung des Ozons durch die mensch­ge­mach­ten „Ozon­kil­ler“ (FCKW etc.). Auch bereits seit län­ge­rem ver­bo­te­ne Sub­stan­zen sind wegen ihrer lan­gen Ver­weil­dau­er noch für vie­le Jah­re in der Atmo­sphä­re.

Da sich die hoch­po­la­ren Luft­mas­sen mit jenen in mitt­le­ren Brei­ten ver­mi­schen, emp­feh­len Wis­sen­schaft­ler, auch in der gemä­ßig­ten Kli­ma­zo­ne im Früh­jahr beson­de­ren Wert auf Son­nen­schutz zu legen.

Man­che Vor­gän­ge im ark­ti­schen Him­mel sind sehr schön, ande­re weni­ger

Woodfjord

Quel­le: Sval­bard Sci­ence Forum

So nicht: Fami­lie gefähr­det sich und ande­re

Ein schwe­di­scher Fami­li­en­va­ter hat gezeigt, wie man es nicht macht, und dabei nicht nur sich selbst, son­dern auch sei­ne bei­den Söh­ne (11 und 20 Jah­re alt) sowie Ret­tungs­mann­schaf­ten gefähr­det. Als Indi­vi­du­al­tou­ris­ten ange­reist, mie­te­te die Fami­lie Motor­schlit­ten und Satel­li­ten­te­le­fon (immer­hin) in Lon­gye­ar­by­en für eine Tour nach Barents­burg. Wegen schwie­ri­ger Wet­ter­ver­hält­nis­se, die schlech­te Sicht und Lawi­nen­ge­fahr mit sich brach­ten, hat­ten von Gui­des geführ­te Grup­pen ihre Tou­ren nach Barents­burg abge­sagt und statt­des­sen ande­re, siche­re Rou­ten gewählt. Der schwe­di­sche Fami­li­en­va­ter ent­schied sich, trotz man­geln­der Lokal­kennt­nis und Erfah­rung die Fahrt anzu­tre­ten.

Die Rück­fahrt von Barents­burg hät­te zur Kata­stro­phe füh­ren kön­nen: Trotz Wet­ter­war­nung und Rat vom Sys­sel­man­nen, das schlech­te Wet­ter in Barents­burg abzu­war­ten, fuh­ren die drei los, anschei­nend beun­ru­higt von der Aus­sicht, ihren Rück­flug zu ver­pas­sen. Unter­wegs blie­ben sie im Schnee ste­cken, und unter den schwie­ri­gen Bedin­gun­gen muss­ten Ret­tungs­mann­schaf­ten von Sys­sel­man­nen und Rotem Kreuz ihre Ver­su­che, mit Hub­schrau­ber und Motor­schlit­ten zu den Ver­un­glück­ten vor­zu­sto­ßen, mehr­fach auf­ge­ben und umkeh­ren. Erst gegen Mit­ter­nacht gelang es, zu den Drei­en vor­zu­sto­ßen, die mitt­ler­wei­le von Näs­se und Käl­te ange­grif­fen waren.

Von offi­zi­el­ler Sei­te wird Zuge­reis­ten mit man­geln­der Erfah­rung emp­foh­len, sich geführ­ten Tou­ren anzu­schlie­ßen und den Rat Erfah­re­ner sowie das Wet­ter sorg­fäl­tig zu beden­ken. Dass die Fami­lie sowohl in Lon­gye­ar­by­en als auch in Barents­burg War­nun­gen igno­rier­te und den­noch los­zog, ist nicht nur fahr­läs­sig, son­dern kann mög­li­cher­wei­se noch ein teu­res Nach­spiel haben: Die Kos­ten für die Ret­tungs­ak­ti­on wer­den um 15.000 Euro geschätzt. Bei gro­ber Unacht­sam­keit kann die Rech­nung den Geret­te­ten prä­sen­tiert wer­den.

Soll­te ernst genom­men wer­den: Ark­tis im Win­ter

Polar Star

Nach­trag: In einem Leser­brief (Sval­bard­pos­ten 10/2011) gibt die Fami­lie an, vor der Rück­fahrt von Barents­burg nicht vor der Fahrt gewarnt wor­den zu sein, im Gegen­teil habe der Sys­sel­man­nen zu einem Ver­such gera­ten. Wei­ter hät­ten tech­ni­sches Ver­sa­gen eines Motor­schlit­tens sowie die schlech­te Bat­te­rie­leis­tung des gemie­te­ten Satel­li­ten­te­le­fons dazu bei­getra­gen, dass die Fami­lie auf Hil­fe ange­wie­sen war.

Quel­le: Sys­sel­man­nen

2009 posi­ti­ves net­to-Bud­get für Spitz­ber­gen

Die nor­we­gi­sche Gesamt­rech­nung für Spitz­ber­gen war 2009 erst­ma­lig seit 33 Jah­ren wie­der posi­tiv. Vor allem grö­ße­re Steu­er­ein­nah­men haben dazu geführt, dass die öffent­li­chen Ein­nah­men die Aus­ga­ben über­wo­gen haben. Der größ­te Steu­er­zah­ler ist die Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske mit 278 Mil­lio­nen Kro­nen, die 2009 an die Staats­kas­se gin­gen, gefolgt vom Öl- und Gas­platt­form­dienst­leis­ter Seadrill Nor­ge (92 Mil­lio­nen Kro­nen). 2009 flos­sen unterm Strich 33 Mil­lio­nen Kro­nen mehr von Spitz­ber­gen nach Nor­we­gen als umge­kehrt, zum Ver­gleich: 2007 wur­de Spitz­ber­gen net­to mit 310 Mil­lio­nen Kro­nen sub­ven­tio­niert, 2008 waren es 347 Mil­lio­nen Kro­nen.

End­lich mal Geld in der Kas­se: Ren­tie­re im Advent­da­len

Rentiere

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Umwelt­ein­fluss von Expe­di­ti­ons­kreuz­fahr­ten in Sval­bard

Zum Umwelt­ein­fluss von Expe­di­ti­ons­kreuz­fahr­ten wur­de eine neue Stu­die ver­öf­fent­licht. Erstellt wur­de sie von Akva­plan-Niva, einer pri­vat­wirt­schaft­li­chen Bera­tungs­ge­sell­schaft zu For­schung, Nut­zung und Umwelt in mari­ner Umwelt und Frisch­was­ser­öko­sys­te­men, ange­regt wur­de die Stu­die von AECO, dem Inter­es­sen­ver­band der in Sval­bard akti­ven Expe­di­ti­ons­kreuz­fahrt­ver­an­stal­ter. Die Stu­die ist detail­liert und geht auf ver­schie­de­ne Aspek­te ein, nach­dem die For­scher meh­re­re Schif­fe in Spitz­ber­gen beglei­tet hat­ten, um die Pra­xis zu beob­ach­ten. Eine ers­te Durch­sicht des umfang­rei­chen Berichts för­dert zusam­men­fas­send fol­gen­de Punk­te zuta­ge:

  • Das Umwelt­be­wusst­sein von Mann­schaf­ten, Gui­des und Pas­sa­gie­ren wird als sehr hoch ange­se­hen.
  • Schiffs­ope­ra­tio­nen und tou­ris­ti­sche Akti­vi­tä­ten sind bereits stark regu­liert.
  • Emis­sio­nen von Schif­fen in Luft und Was­ser haben einen „ver­gleichs­wei­se gerin­gen“ Ein­fluss auf die mari­ne Umwelt.
  • Poten­ti­ell sehr schäd­lich kann die Ein­fuhr neu­er Arten durch Bal­last­was­ser, am Schiffs­rumpf oder an Beklei­dung sein, der Bericht schlägt Schutz­maß­nah­men vor.
  • Zur Beur­tei­lung des etwa­igen Ein­flus­ses von Geräusch­emis­sio­nen und Per­so­nen­grup­pen auf See­vö­gel und Säu­ge­tie­re sind detail­lier­te Stu­di­en erfor­der­lich.
  • Das größ­te Umwelt­ri­si­ko geht von Ölver­schmut­zung nach Schiffs­un­fäl­len aus. Die Risi­ko­ana­ly­se zeigt, dass die Wahr­schein­lich­keit einer von Expe­di­ti­ons­kreuz­fahrt­schif­fen aus­ge­hen­den, grö­ße­ren Ölver­schmut­zung »rela­tiv gering« ist, bezif­fert als ein­mal in 300 Jah­ren und vor­aus­sicht­lich bald fal­lend auf ein­mal in 700 Jah­ren, sobald ver­bes­ser­te See­kar­ten zur Ver­fü­gung ste­hen. Posi­tiv her­vor­ge­ho­ben wird, dass die klei­nen Schif­fe (meist 70-100 Pas­sa­gie­re) aus­schließ­lich mit mari­nem Die­sel (MDO/M­GO-Treib­stoff) fah­ren und nicht mit dem deut­lich gefähr­li­che­ren Schwer­öl, so dass die Kon­se­quen­zen im Fall eines Treib­stoff­ver­lus­tes ver­gleichs­wei­se gering wären, lokal aber den­noch dra­ma­tisch sein könn­ten, indem sie etwa für ein­zel­ne See­vo­gel­ko­lo­nien zum Ver­lust einer Brut­sai­son füh­ren könn­ten.
  • Der oft gefürch­te­te, dra­ma­ti­sche Anstieg des Tou­ris­mus ent­spricht nicht der Rea­li­tät: Die Anzahl an Land gegan­ge­ner Per­so­nen sowie die Anzahl der auf­ge­such­ten Lan­de­stel­len ist seit 2004/2005 ins­ge­samt sta­bil. Das stärks­te Wachs­tum haben die gro­ßen Über­see­kreuz­fahrt­schif­fe, die prak­tisch nur die Sied­lun­gen und den Mag­da­le­nefjord besu­chen. Das Ende der Über­gangs­re­ge­lun­gen für den Gebrauch von Schwer­öl wird ab 2015 vor­aus­sicht­lich die Anzahl gro­ßer Kreuz­fahrt­schif­fe in Spitz­ber­gen stark redu­zie­ren.

Eines der unter­such­ten Schif­fe: Polar Star

Polar Star

Quel­le: Sval­bard Sci­ence Forum, dort auch ein Link zum Akva­plan-Niva Bericht

Jason Roberts »aus­ge­wie­sen«

Für Ver­wir­rung sorg­te ein Brief der nor­we­gi­schen Aus­län­der­be­hör­de an Jason Roberts, aus­tra­li­scher Staats­bür­ger mit stän­di­gem Wohn­sitz in Lon­gye­ar­by­en. Roberts betreibt schon lan­ge eine Fir­ma zur Film­pro­duk­ti­ons­as­sis­tenz und steht regel­mä­ßig für die loka­le Logis­tik gro­ßer Film­pro­duk­tio­nen (BBC, …).

Da Roberts aus sei­ner Fir­ma 2009 eine Akti­en­ge­sell­schaft mach­te, für die ande­re Regeln gel­ten, wur­de anschlie­ßend sein Antrag auf Arbeits­er­laub­nis in Nor­we­gen abge­lehnt. Für Sval­bard, wo auf­grund des Spitz­ber­gen-Ver­tra­ges ande­re Rege­lun­gen gel­ten als in Nor­we­gen, benö­tigt Roberts eine sol­che Erlaub­nis jedoch gar nicht. Den­noch erhielt er neu­lich einen Brief von der Aus­län­der­be­hör­de, in dem mit­ge­teilt wur­de, er »müs­se Nor­we­gen frei­wil­lig ver­las­sen« und sol­le zwecks Rege­lung der Abrei­se mit dem Sys­sel­man­nen Kon­takt auf­neh­men. Dort bestan­den von vorn­her­ein kei­ne Zwei­fel an der Feh­ler­haf­tig­keit des Schrei­bens. Auf Sval­bard hat Roberts, wie alle Pass­in­ha­ber der Unter­zeich­ner­staa­ten des Spitz­ber­gen-Ver­tra­ges, unein­ge­schränk­tes Auf­ent­halts- und Arbeits­recht. Aus der Aus­län­der­be­hör­de war zu hören, der Brief sei »etwas miss­ver­ständ­lich« gewe­sen. Jason Roberts war nicht amü­siert und wur­de in sei­nen Kom­men­ta­ren deut­li­cher als die Absen­der des Schrei­bens.

Aus­ge­sperrt…?

Ausgesperrt

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bä­ren­da­me bean­tragt

Der japa­ni­sche Zoo Nihond­ai­ra hat bei der Behör­de für Natur­ver­wal­tung in Oslo die Lie­fe­rung einer Eis­bä­rin von Spitz­ber­gen bean­tragt, um die­se zusam­men mit einem bereits vor­han­de­nen männ­li­chen Bären im Rah­men einer Aus­stel­lung zur Kli­ma­än­de­rung zu zei­gen und mög­lichst Nach­wuchs zu pro­du­zie­ren.

Die Reak­tio­nen beim Sys­sel­man­nen in Lon­gye­ar­by­en waren zurück­hal­tend: Man kön­ne kei­nen guten Grund erken­nen, in Spitz­ber­gen einen Eis­bä­ren zu fan­gen und die­sen an einen japa­ni­schen Zoo zu lie­fern, und betrach­te die Sache als nicht aktu­ell. In Spitz­ber­gen sind Eis­bä­ren seit 1973 voll­stän­dig geschützt.

Bleibt ger­ne, wo sie ist: Eis­bä­rin in Sval­bard

Polar bear

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Eis­bär greift Hund an

Bei der pol­ni­schen For­schungs­sta­ti­on im Horn­sund ist ein Eis­bär auf die Sta­ti­ons­hun­de los­ge­gan­gen und hat einen getö­tet sowie zwei wei­te­re ver­letzt. Der Bär hat­te sich bereits meh­re­re Tage in der Nähe auf­ge­hal­ten, die Hun­de ange­grif­fen und war auch durch Lärm, Knall­schüs­se und Gum­mi­ge­schos­se nicht zu ver­trei­ben.

Der Sys­sel­man­nen hat nun mit dem Hub­schrau­ber ver­sucht, den Bären zu ver­trei­ben. Da Sta­ti­ons­mit­glie­der mit den ange­grif­fe­nen Hun­den in Berüh­rung gekom­men sind, wur­den sicher­heits­hal­ber alle gegen Toll­wut geimpft.

Eis­bär und Polar­hund, Kapp Lin­né (1999). Der Hund kam sei­ner­zeit unver­letzt davon, muss­te dem Bären aber sein Fut­ter abtre­ten

Kapp Linne 1999

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Steu­er­oa­se Spitz­ber­gen?

Wegen der Bestim­mun­gen des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges ist Spitz­ber­gen mehr­wert­steu­er­freie Zone, und die Gewer­be­steu­er liegt bei 16 % statt 28 %, wie sonst in Nor­we­gen. Daher zieht es mehr und mehr Betrie­be nach Lon­gye­ar­by­en. Die Steu­er­be­hör­den prü­fen aller­dings zuneh­mend streng, ob die Bedin­gun­gen zur Besteue­rung in Spitz­ber­gen erfüllt sind: Ein Betrieb muss Büro und Füh­rung in Spitz­ber­gen haben. Die güns­ti­ge Rege­lung ist für loka­le Betrie­be gedacht und nicht für Steu­er­flücht­lin­ge.

Zwei Betrie­be wur­den jetzt steu­er­lich „aus­ge­wie­sen“, dar­un­ter der Ölplatt­form­be­trei­ber Seadrill Nor­ge bezie­hungs­wei­se eine Toch­ter­ge­sell­schaft. Mit einer Beleg­schaft von einem Mann vor Ort hat­te die Fir­ma in Lon­gye­ar­by­en 2009 Ein­nah­men in Höhe von etwa 700 Mil­lio­nen Kro­nen (ca. 88 Mil­lio­nen Euro), also deut­lich mehr als der größ­te loka­le Arbeit­ge­ber Store Nor­ske (Berg­bau, 557 Mil­lio­nen Kro­nen).

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Kli­ma­än­de­rung in und um Spitz­ber­gen

Alle reden von der Kli­ma­än­de­rung und dass die Ark­tis ein Schlüs­sel­ge­biet ist, aber was pas­siert tat­säch­lich? Das nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut, genau­er gesagt das Toch­ter­in­si­tut MOSJ (Umwelt­über­wa­chung Sval­bard und Jan May­en) hat Daten zusam­men­ge­tra­gen, die zei­gen, dass der sich beschleu­ni­gen­de Klim­wan­del in der Hoch­ark­tis eine beob­acht­ba­re Tat­sa­che ist: Ins­be­son­de­re die Tem­pe­ra­tur zeigt im 20. Jahr­hun­dert anstei­gen­de Ten­den­zen, ver­stärkt seit den 1970er Jah­ren und in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit noch schnel­ler wer­dend. Bei den Nie­der­schlä­gen gibt es eben­falls einen Trend zur Zunah­me, wenn auch deut­lich schwä­cher und weni­ger ein­deu­tig aus­ge­prägt.

Das Meer­eis ist April (maxi­ma­le Aus­brei­tung) von 1979 bis 2009 um 35-40 % in der Flä­che zurück­ge­gan­gen und ist dün­ner gewor­den (um Hopen von 1966 bis 2006 Abnah­me von 1,20 Meter auf 0,80 Meter). An der Per­ma­frost-Ober­flä­che stei­gen die Tem­pe­ra­tu­ren mitt­ler­wei­le mit rasan­ten 1°C/Jahrzehnt, und die beob­ach­te­ten Glet­scher um Ny Åle­sund sind seit Mess­be­ginn 1936 im Schnitt (auf die Gesamt­flä­che gemit­telt) um 15 Meter dün­ner gewor­den, eben­falls mit stark beschleu­nig­ter Ten­denz in den letz­ten Jah­ren.

Eis­bär in offe­nem Treib­eis, Sym­bol des Kli­ma­wan­dels

Eisbär in offenem Treibeis, Woodfjord

Quel­le: MOSJ (Mil­jøo­ver­våking på Sval­bard og Jan May­en), Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut

Kei­ne For­schungs­sta­ti­on im Bil­lefjord

Die Skottehyt­te („Schot­ten­hüt­te“) auf der Ost­sei­te des Bil­lefjord wird seit 1984 regel­mä­ßig von pol­ni­schen Wis­sen­schaft­lern als Basis für Feld­ar­beit genutzt. 2008 kün­dig­te der Sys­sel­man­nen an, die­se Pra­xis nicht län­ger zu geneh­mi­gen. Grund war, dass die Hüt­te, die dem Jäger- und Ang­ler­ver­ein in Lon­gye­ar­by­en gehört, soweit mit Aus­rüs­tung zuge­stellt wur­de, dass ande­re sie nicht mehr nut­zen konn­ten.
Der anschlie­ßen­de Antrag der pol­ni­schen For­schung, in der nahen Umge­bung eine neue For­schungs­sta­ti­on zu errich­ten, wur­de abge­lehnt mit der Begrün­dung, dass dadurch der Wild­nis­cha­rak­ter der Regi­on zu stark beein­träch­tigt wird. Laut poli­ti­scher Rah­men­vor­ga­be sol­len For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten im Wesent­li­chen auf vor­han­de­ner Infra­struk­tur basie­ren.

Als ein­zi­ges Land ver­fügt Polen gleich über meh­re­re per­ma­nen­te Sta­tio­nen auf Spitz­ber­gen außer­halb der Sied­lun­gen: Die Sta­ti­on im Horn­sund, eine Außen­stel­le 12 Kilo­me­ter nord­west­lich davon, eine Sta­ti­on auf Kaf­fiøy­ra im For­lands­und und im Som­mer eine Hüt­te im alten Gru­ben­camp Calyp­so­by­en im Recher­chefjord.

Die Skottehyt­ta im Bil­lefjord

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Toll­wut

Anfang Janu­ar wur­den die Hun­de der Wet­ter­sta­ti­on auf Hopen (im Süd­os­ten der Spitz­ber­gen-Insel­grup­pe) von einem Eis­fuchs ange­grif­fen, der meh­re­re Hun­de in Nase und Bei­ne biss. Schließ­lich wur­de der Fuchs von den Hun­den getö­tet.

Nun hat sich her­aus­ge­stellt, dass der Fuchs Toll­wut hat­te. Nach­wei­se die­ser Krank­heit sind auf Spitz­ber­gen sel­ten, hat es aber schon gege­ben (erst­ma­lig 1980, letzt­ma­lig 1999). Unbe­han­del­te Infek­tio­nen ver­lau­fen auch beim Men­schen töd­lich. Als Vor­sichts­maß­nah­me soll­te man kei­ne Fuchs­ka­da­ver oder Fuchs­lo­sung berüh­ren und tote Füch­se der Ver­wal­tung mel­den.

Neu­gie­ri­ger Eis­fuchs

Quel­le: Mat­til­syn­et (nor­we­gi­sche Behör­de für Lebens­mit­tel­si­cher­heit)

Wrack der Petro­za­vodsk soll ent­fernt wer­den

Das im Mai 2009 bei der Bären­in­sel hava­rier­te rus­si­sche Fische­rei-Ver­sor­gungs­schiff Petro­za­vodsk ent­hält nach wie vor klei­ne­re Men­gen von Umwelt­gif­ten wie bro­mier­te Flamm­schutz­mit­tel, Blei, Kad­mi­um und ande­re. Die­se konn­ten in Sedi­men­ten und See­tang unmit­tel­bar am Wrack bereits nach­ge­wie­sen wer­den, auch wenn die Kon­zen­tra­tio­nen bis­lang im unschäd­li­chen Bereich lie­gen.

Das Wrack liegt unmit­tel­bar unter­halb von Vogel­fel­sen, die zu den größ­ten im Nord­at­lan­tik zäh­len und gesetz­lich streng geschützt sind. Daher hat der Sys­sel­man­nen nun die Ent­fer­nung der Schad­stof­fe und anschlie­ßend des Wracks emp­foh­len. Pro­ble­ma­tisch ist, dass bei der Ber­gung schäd­li­che Stof­fe frei­ge­setzt oder Per­so­nen gefähr­det wer­den könn­ten.

Das Wrack der Petro­za­vodsk im Süd­os­ten der Bären­in­sel, Anfang Juli 2010

Quel­le: Sys­sel­man­nen

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News-Auflistung generiert am 08. Dezember 2024 um 02:29:09 Uhr (GMT+1)
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