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Jahres-Archiv: 2020 − News & Stories


Mehr­tä­gi­ge Kreuz­fahr­ten in Spitz­ber­gen nur noch mit 30 Per­so­nen an Bord

Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat beschlos­sen, mehr­tä­gi­ge Schiffs­rei­sen in Spitz­ber­gen noch wei­ter ein­zu­schrän­ken: Nun dür­fen sich nur noch ins­ge­samt – also Pas­sa­gie­re und Mann­schaft zusam­men – 30 Per­so­nen an Bord befin­den. Aus­ge­nom­men sind Tages­fahr­ten ohne Über­nach­tung an Bord.

Die Regie­rung begrün­det dies mit den Schwie­rig­kei­ten, die ein Covid-19-Aus­bruch an Bord eines grö­ße­ren Schif­fes in Spitz­ber­gen mit sich brin­gen wür­de.

Le Boreal, Spitsbergen

Die Le Bore­al (hier 2015 im Lief­defjord) war eines der weni­gen Schif­fe, die die­sen Som­mer über­haupt in Spitz­ber­gen mehr­tä­gi­ge Rei­sen durch­ge­führt haben.

Im Juni wur­de die Tür für Expe­di­ti­ons­kreuz­fahr­ten einen Spalt weit geöff­net. Aller­dings hiel­ten die Auf­la­gen wie etwa die Hal­bie­rung der Pas­sa­gier­ka­pa­zi­tät vie­le Ver­an­stal­ter und Ree­de­rei­en davon ab, ihre Schif­fe über­haupt nach Spitz­ber­gen zu brin­gen. Nach einem Coro­na-Aus­bruch auf der MS Roald Amund­sen hat Hur­tig­ru­ten die Expe­di­ti­ons­rei­sen vor ein paar Wochen bereits wie­der ein­ge­stellt. Dar­über hin­aus war an grö­ße­ren Expe­di­ti­ons­kreuz­fahrt­schif­fen nur noch die Le Bore­al in Spitz­ber­gen unter­wegs, neben ein paar deut­lich klei­ne­ren Schif­fen: Der Ori­go gelan­gen ein paar Fahr­ten. Auch die Cape Race hat aktu­ell eine Rei­se gemacht, muss­te die wei­te­ren, geplan­ten Rei­sen in Spitz­ber­gen wegen der kürz­lich ein­ge­führ­ten Qua­ran­tä­ne­pflicht für Rei­sen­de aus Deutsch­land aber bereits wie­der absa­gen und wird nun ver­su­chen, alter­na­tiv Rei­sen in Schott­land anzu­bie­ten. Viel Glück!

Spä­tes­tens zum 1. Novem­ber soll die­se neue Regel wie­der geprüft wer­den. Hier besteht kein Grund zur Eile: Für Anbie­ter mehr­tä­gi­ger Schiffs­rei­sen ist die Sai­son in Spitz­ber­gen bis dahin ohne­hin längst gelau­fen – soweit sie 2020 über­haupt statt­ge­fun­den hat.

Wrack der North­gui­der ent­fernt

Das Wrack des Fisch­traw­lers North­gui­der ist nun voll­stän­dig ent­fernt.

Der Krab­ben­traw­ler war Ende Dezem­ber 2018 in der Hin­lo­pen­stra­ße dicht vor dem Nord­aus­t­land auf Grund gelau­fen. Die Mann­schaft konn­te bei schlech­tem Wet­ter und Dun­kel­heit in einer dra­ma­ti­schen Akti­on mit Hub­schrau­bern geret­tet wer­den. In der fol­gen­den Zeit konn­ten zunächst auch Treib­stof­fe, Öle und auch ande­re umwelt­schäd­li­che Mate­ria­li­en wie Elek­trik, Far­ben und Fische­rei­aus­rüs­tung gebor­gen wer­den.

Wrack Northguider

Das Wrack des Krab­ben­traw­lers North­gui­der und Ber­gungs­schif­fe
im August 2019 vor dem Nord­aus­t­land in der Hin­lo­pen­stra­ße.

Die für 2019 geplan­te Ber­gung des Schif­fes schei­ter­te aber zunächst. Erst ver­zö­ger­te Treib­eis die Arbei­ten, und dann zeig­te sich, dass das Wrack zu stark beschä­digt war, um, wie zunächst geplant, in einem Stück ent­fernt zu wer­den.

Nun wur­de die North­gui­der vor Ort in klei­ne­re Tei­le zer­legt, die nach Nor­we­gen gebracht wur­den. Tau­cher bestä­tig­ten, dass sich vor Ort auch am Mee­res­bo­den kei­ne Res­te des Wracks mehr befin­den, wie der Sys­sel­man­nen in einer Pres­se­mel­dung mit­teilt.

Iden­ti­tät des getö­te­ten Man­nes wur­de bekannt gege­ben

Der Sys­sel­man­nen hat die Iden­ti­tät des Man­nes, der heu­te Nacht auf dem Cam­ping­platz von einem Eis­bä­ren getö­tet wur­de, bekannt gege­ben.

Es han­delt sich um den Nie­der­län­der Johan Jaco­bus „Job“ Koot­te. Er wur­de 38 Jah­re alt.

Mann von Eisbär beim Longyearbyen Campingplatz getötet

Der Ort des tra­gi­schen Gesche­hens der letz­ten Nacht: Lon­gye­ar­by­en Cam­ping­platz.

Job war die­sen Som­mer auf dem Cam­ping­platz ange­stellt. Es war sei­ne zwei­te Sai­son auf dem Cam­ping­platz.

Wei­ter­hin wur­de offi­zi­ell mit­ge­teilt, dass Job in sei­nem Zelt lag, als er ange­grif­fen wur­de. Wei­te­re Details zum Gesche­hen wur­den noch nicht mit­ge­teilt, die offi­zi­el­len Unter­su­chun­gen lau­fen noch.

Von den übri­gen Per­so­nen, die sich auf dem Cam­ping­platz auf­hiel­ten, wur­de kei­ner kör­per­lich ver­letzt. Sie wur­den von medi­zi­ni­schem Per­so­nal und einem „psy­cho­so­zia­len Kri­sen­team“ betreut und wer­den nun vom Sys­sel­man­nen zum Gesche­hen befragt.

Vie­le, dar­un­ter die­ser Autor, sind scho­ckiert und in Gedan­ken bei Job und sei­nen Ange­hö­ri­gen und Nahe­ste­hen­den.

Mann bei Lon­gye­ar­by­en von Eis­bär getö­tet

Gegen 4 Uhr früh ging beim Sys­sel­man­nen ein Not­ruf ein: Beim Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en war ein Mann von einem Eis­bä­ren ange­grif­fen und ver­letzt wor­den. Die Ein­satz­kräf­te brach­ten den Mann ins Kran­ken­haus, wo nur noch der Tod fest­ge­stellt wer­den konn­te.

Offi­zi­ell ist der Mann noch nicht iden­ti­fi­ziert, wie der Sys­sel­man­nen angibt.

Ande­re Anwe­sen­de feu­er­ten zwei Schüs­se auf den Eis­bä­ren ab. Die­ser wur­de etwas spä­ter tot am Park­platz des Flug­ha­fens gefun­den.

Mann von Eisbär beim Longyearbyen Campingplatz getötet

Der Ort des tra­gi­schen Gesche­hens der letz­ten Nacht: Lon­gye­ar­by­en Cam­ping­platz.

Alle ande­ren Per­so­nen, die am Cam­ping­platz anwe­send waren, sind nun in einem Hotel in Lon­gye­ar­by­en unter­ge­bracht. Die Unter­su­chun­gen des Sys­sel­man­nen lau­fen.

In den letz­ten Tagen waren mehr­fach Eis­bä­ren in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gese­hen wor­den: bei Hior­th­hamn und beim Toda­len (im Advent­da­len). Eine Eis­bä­rin mit Kind war am Mitt­woch betäubt und per Hub­schrau­ber auf die Isfjord-Nord­sei­te ver­bracht wor­den. Zusätz­lich war ein ein­zel­ner Bär mehr­fach über meh­re­re Tage hin­weg in Hior­th­hamn und im Advent­da­len gese­hen wor­den.

Qua­ran­tä­ne­pflicht bei Ein­rei­se in Nor­we­gen aus Deutsch­land ab Sams­tag

Ges­tern war es zunächst noch eine Ver­mu­tung auf­grund einer ent­spre­chen­den Emp­feh­lung des nor­we­gi­schen Gesund­heits­am­tes (Fol­ke­hels­e­insti­tutt, FHI), dann wur­de es nach einem Beschluss der nor­we­gi­schen Regie­rung amt­lich: ab Sams­tag gilt für Ein­rei­sen­de aus Deutsch­land in Nor­we­gen eine zehn­tä­gi­ge Qua­ran­tä­ne­pflicht. Die­se wird zeit­gleich auch für Liech­ten­stein in Kraft gesestzt, für eine Rei­he wei­te­rer euro­päi­scher Län­der gilt sie bereits.

Corona: Einreisebeschränkungen Norwegen

„Gilt in ganz Euro­pa“ – War­nung vor dem Coro­na-Virus
(Bild­mon­ta­ge. Das ist natür­lich in Wirk­lich­keit das berühm­te Eis­bä­ren­warn­schild, dass tat­säch­lich vor Eis­bä­ren „in ganz Sval­bard“ warnt).

Die Qua­ran­tä­ne muss an einer „geeig­ne­ten“ Adres­se auf dem Fest­land „abge­ses­sen“ wer­den. Wech­seln­de Adres­sen sind nicht zuläs­sig, Cam­ping­plät­ze gel­ten als nicht geeig­net und die Qua­ran­tä­ne muss vor einer even­tu­el­len Wei­ter­rei­se nach Spitz­ber­gen been­det wer­den, Qua­ran­tä­ne auf Spitz­ber­gen geht also nicht. Bei der Ein­rei­se kann eine ent­spre­chen­de Buchung oder Ein­la­dung ver­langt wer­den.

Kri­te­ri­um für die Ein­füh­rung der Qua­ran­tä­ne­pflicht in Nor­we­gen sind 20 oder mehr Coro­na-Infek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­nern inner­halb von 14 Tagen.

Qua­ran­tä­ne­pflicht bald wahr­schein­lich auch für Tou­ris­ten aus Deutsch­land

Das nor­we­gi­sche Gesund­heits­amt (Fol­ke­hels­e­insti­tutt, FHI) hat sich auf­grund stei­gen­der Infek­ti­ons­zah­len in Deutsch­land dafür aus­ge­spro­chen, dass auch die Bun­des­re­pu­blik auf die Lis­te „roter“ Län­der soll. Tou­ris­ten aus die­sen Län­dern unter­lie­gen bei der Ein­rei­se nach Nor­we­gen einer zehn­tä­gi­gen Qua­ran­tä­ne­pflicht. Auch für Liech­ten­stein emp­fiehlt das FHI eine sol­che Ein­stu­fung.

Corona: Einreisebeschränkungen Norwegen

„Gilt in ganz Euro­pa“ – War­nung vor dem Coro­na-Virus
(Bild­mon­ta­ge. Das ist natür­lich in Wirk­lich­keit das berühm­te Eis­bä­ren­warn­schild, dass tat­säch­lich vor Eis­bä­ren „in ganz Sval­bard“ warnt).

Die Ent­schei­dung liegt nun bei der nor­we­gi­schen Regie­rung, aber es ist wahr­schein­lich, dass die­se dem Rat des FHI fol­gen wird. Mög­li­cher­wei­se wird man in Oslo aber zunächst auch die aktu­el­len Zah­len wei­ter beob­ach­ten, denn die Gren­ze liegt bei 20 neu­en Infek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­nern inner­halb von 14 Tagen. Das Robert Koch Insti­tut gab die­se Zahl am Diens­tag (25.8.) im bun­des­wei­ten Mit­tel mit 10,2 inner­halb der letz­ten Woche (7 Tage) an, und regio­nal liegt sie deut­lich höher (die unter­schied­li­chen Betrach­tungs­zeit­räu­me – 14 Tage als Grund­la­ge für die nor­we­gi­sche Ein­schät­zung der Ent­wick­lung, 7 Tage für die Anga­ben des RKI, sind in der ers­ten Fas­sung die­ses Bei­trags unter­ge­gan­gen, jetzt ist der Feh­ler kor­ri­giert). Unter­schei­dun­gen auf regio­na­ler Basis hat die nor­we­gi­sche Regie­rung bis­lang nur für skan­di­na­vi­sche Län­der getrof­fen.

Soll­te die Regie­rung in Oslo die­se Woche die Qua­ran­tä­ne­pflicht für Tou­ris­ten aus Deutsch­land und Liech­ten­stein ver­hän­gen, wür­de die­se in der Nacht zu Sams­tag in Kraft tre­ten. Das nor­we­gi­sche Gesund­heits­amt hat bereits vor­sorg­lich Text­nach­rich­ten an nor­we­gi­sche Mobil­num­mern in Deutsch­land ver­schickt und vor einer mög­li­chen Qua­ran­tä­ne­pflicht bei Ein­rei­se ab Sams­tag gewarnt.

Eis­bä­ren aus der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en aus­ge­flo­gen

Wie­der ein­mal hat­te Lon­gye­ar­by­ens Umge­bung Eis­bä­ren­be­such, und zwar gleich mehr­fach: Ein ein­zel­ner Eis­bär hat­te ver­sucht, in Hior­th­hamn in Hüt­ten ein­zu­bre­chen, was die Poli­zei (Sys­sel­man­nen) mit Warn­schüs­sen aus Signal­pis­to­len ver­hin­der­te.

Shopping Lompensenter Longyearbyen

Eis­bär zu Besuch in Hior­th­hamn bei Lon­gye­ar­by­en (Archiv­bild).

Bald dar­auf kam eine Eis­bä­ren mit einem Jung­bä­ren in die glei­che Gegend spa­ziert. In die­sem Fall ent­schied man sich schnell dazu, die bei­den Eis­bä­ren zu betäu­ben und per Hub­schrau­ber aus dem Advent­fjord weg­zu­brin­gen. Nach­dem der Ver­such, einen Eis­bä­ren zu betäu­ben, zu Beginn des Jah­res für den Bären töd­lich gelau­fen war, was zu mas­si­ver Kri­tik auch von behörd­li­cher Sei­te geführt hat­te, hat das nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut, das zusam­men mit dem Sys­sel­man­nen die Ope­ra­ti­on aus­führt, Kon­se­quen­zen gezo­gen: Neben dem amt­li­chen Ober-Eis­bä­ren­for­scher Jon Aars war im Gegen­satz zu frü­he­ren Rou­ti­nen ein Tier­arzt an der Aus­füh­rung betei­ligt. Bei der Betäu­bung kam ein ande­res Medi­ka­ment zum Ein­satz, das ein schnel­le­res Erwa­chen aus dem Tief­schlaf zulässt. Den Eis­bä­ren war wäh­rend des Flu­ges Sau­er­stoff zuge­führt, und das Erwa­chen wur­de über­wacht und durch ein Gegen­mit­tel beschleu­nigt, die Aars der Sval­bard­pos­ten erzähl­te.

Den bei­den Eis­bä­ren soll es gut gehen. Die Mut­ter ist mit 15 Jah­ren nicht mehr die aller­jüngs­te und recht dünn, was dem Alter und der Jah­res­zeit ent­spre­chend aber nor­mal ist; den­noch wog sie meh­re­re hun­dert Kilo­gramm. Wahr­schein­lich hat­ten sie kürz­lich noch etwas zum Fres­sen gefun­den. Der jun­ge Bär wog 49 Kilo­gramm und soll in guter Ver­fas­sung sein.

Da von ihnen bekannt ist, dass sie sich län­ger­fris­tig im Isfjord auf­hal­ten, wur­den sie nicht, wie sonst in der­ar­ti­gen Fäl­len üblich, in wei­ter weg gele­ge­ne Regio­nen wie das Nord­aus­t­land oder die Edgeøya ver­bracht, son­dern auf die Nord­sei­te des Isfjord.

Spitz­ber­gen-Blog 2020: Sas­senfjord

Die Spitz­ber­gen-Sai­son 2020, so wie wir sie ken­nen, fiel ja nun kom­plett ins Was­ser. Aber dar­über will ich hier nun nicht lamen­tie­ren, son­dern mich statt­des­sen freu­en, dass der Som­mer trotz­dem eine Men­ge schö­ner Spitz­ber­gen-Erleb­nis­se gebracht hat. Eben etwas anders. Das Boot war etwas klei­ner als die Anti­gua oder die Arc­ti­ca II, und es ging nicht zum Nord­aus­t­land und zur Edgeøya, son­dern an inter­es­san­te, abwechs­lungs­rei­che Orte im Isfjord.

In locke­rer Fol­ge kom­men nun rück­bli­ckend ein paar Blog-Ein­trä­ge, um ein paar fri­sche Bil­der aus Spitz­ber­gen zu zei­gen. Mal etwas anders … wir fan­gen mit einer Zodiac­tour in den Sas­senfjord an. Wun­der­schö­ne Land­schaft, ark­ti­sche Stil­le, freund­li­che Ren­tie­re, schö­ne Blu­men – dar­un­ter eher sel­te­ne wie die Mer­ten­sie und die Nörd­li­che Jakobs­lei­ter – und erd­mit­tel­al­ter­li­che Fos­si­li­en (Muscheln und Ammo­ni­ten aus dem Jura). Gewürzt mit Zeit und Ruhe. Was will man mehr? Schö­ner wird das Ark­tis-Leben nicht 🙂

Gale­rie: Sas­senfjord – Del­ta­ne­set

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Tou­ris­mus kol­la­biert wei­ter, neue Rei­se­be­schrän­kun­gen

Es sind wenig über­ra­schen­de Nach­rich­ten: Der Tou­ris­mus in Spitz­ber­gen kol­la­biert in der Coro­na-Kri­se wei­ter vor sich hin, wäh­rend die nor­we­gi­sche Regie­rung Rei­se­be­schrän­kun­gen für immer mehr euro­päi­sche Län­der ankün­digt. Einer von der Sval­bard­pos­ten vor­ge­nom­me­nen Aus­wer­tung öffent­lich zugäng­li­cher Sta­tis­ti­ken der Steu­er­be­hör­den haben die 51 am schwers­ten betrof­fe­nen Betrie­be aus Lon­gye­ar­by­en von März bis Mai zusam­men im Ver­gleich mit dem Vor­jahr 170 Mil­lio­nen Kro­nen Umsatz ver­lo­ren (etwa 17 Mil­lio­nen Euro). Und da sind Schwer­ge­wich­te wie Hur­tig­ru­ten Sval­bard, der größ­te Anbie­ter tou­ris­ti­scher Dienst­leis­tun­gen in Lon­gye­ar­by­en, nicht ein­mal mit dabei, so dass die ech­ten Zah­len noch deut­lich dar­über lie­gen wer­den. Gleich­zei­tig haben loka­le Betrie­be ins­ge­samt 16 Mil­lio­nen Kro­nen an Koro­na-Hil­fe bekom­men: nicht ein­mal 10 Pro­zent des Umsatz­ver­lus­tes.

Shopping Lompensenter Longyearbyen

Shop­ping-Ange­bo­te im Lom­pen­sen­ter in Lon­gye­ar­by­en. Es kommt nur kaum einer.

Schon jetzt kom­men noch weni­ger Tou­ris­ten als in den letz­ten Wochen. Letz­te Woche gab es im Schnitt pro Nacht nur 178 Über­nach­ten in den Hotels. Seit dem Aus­bruch der Coro­na-Kri­se hat Lon­gye­ar­by­en bereits 96 Ein­woh­ner ver­lo­ren, Mit­te August waren 2337 Per­so­nen regis­triert im Gegen­satz zu 2433 Ein­woh­nern Anfang März. Auch hier geben die Zah­len nur einen klei­nen Teil der Wirk­lich­keit wie­der, da die zahl­rei­chen Sai­son­kräf­te im Tou­ris­mus, die früh in der Kri­se ihre Stel­len ver­lo­ren haben oder gar nicht erst gekom­men sind, nicht als Ansäs­si­ge regis­triert wer­den.

Zugleich gibt die Ent­wick­lung der Infek­ti­ons­zah­len der nor­we­gi­schen Regie­rung Anlass, für Tou­ris­ten aus wei­te­ren euro­päi­schen Län­dern bei einer even­tu­el­len Ein­rei­se eine 10-tägi­ge Qua­ran­tä­ne­pflicht zu ver­hän­gen. Dies gilt in der Kar­te für Tou­ris­ten aus roten Län­dern und Regio­nen (zu hohe Infek­ti­ons­zah­len) und schraf­fier­ten Län­dern (kei­ne oder aus nor­we­gi­scher Sicht nicht zuver­läs­si­ge Anga­ben). Die hier gezeig­te Kar­te des nor­we­gi­schen Fol­ke­hels­e­insti­tutt (natio­na­les Gesund­heits­amt) gilt ab dem 22. August.

Norwegische Korona-Karte vom 19.08.2020

Nor­we­gi­sche „Koro­na-Kar­te“ vom 19.08.2020 (gilt ab 22.8.). © Fol­ke­hels­e­insti­tuttet.

Bis­lang ist in den Sied­lun­gen Spitz­ber­gens noch kein Fall einer Coro­na-Infek­ti­on oder einer Erkran­kung an Covid-19 bekannt gewor­den.

Nor­we­gen erwei­tert Rei­se­be­schrän­kun­gen; Tou­ris­mus in Lon­gye­ar­by­en unter Erwar­tung

Auf­grund stei­ge­ner Zah­len und zuneh­men­der Unsi­cher­heit rund um die Aus­brei­tung des Coro­na-Virus in Euro­pa hat die nor­we­gi­sche Regie­rung ihre Rei­se­war­nun­gen und Beschrän­kun­gen für ein­rei­sen­de Tou­ris­ten ver­schärft. Nor­we­gern wird von nicht not­wen­di­gen Aus­lands­rei­sen gene­rell wei­ter­hin abge­ra­ten; dies gilt bis auf Wei­te­res, zunächst min­des­tens bis zum 01. Okto­ber.

Auf­grund der gestie­ge­nen Unsi­cher­heit mit einer Viel­zahl von – oft klei­ne­ren Aus­brü­chen – in vie­len Regio­nen in euro­päi­schen Län­dern wird auch die Kate­go­rie „grün“ in der Euro­pa­kar­te zunächst abge­schafft. In der Pra­xis kön­nen Tou­ris­ten aus „gel­ben“ Län­dern zwar wei­ter­hin ohne Qua­ran­tä­ne in Nor­we­gen ein­rei­sen, aber damit soll zum Aus­druck gebracht wer­den, dass es „grü­ne (=siche­re)“ Län­der mit Blick auf Coro­na der­zeit nicht gibt. Damit soll laut Regie­rungs­chefin Erna Sol­berg Miss­ver­ständ­nis­sen vor­ge­beugt und ver­deut­licht wer­den, dass die Regie­rung Nor­we­gern von nicht not­wen­di­gen Rei­sen auch in die­se Län­der abrät.

Norwegische Korona-Karte vom 12.08.2020

Nor­we­gi­sche „Koro­na-Kar­te“ vom 12.08.2020. © Fol­ke­hels­e­insti­tuttet.

Aber auch im Blick auf die „roten“ Län­der hat die Kar­te sich deut­lich ver­än­dert. Die­se Kar­te tritt am 15. August in Kraft. Ab dann gibt deut­lich mehr Län­der, aus denen Tou­ris­ten nur noch mit 10 Tagen Qua­ran­tä­ne in Nor­we­gen ein­rei­sen dür­fen; dar­un­ter die Nie­der­lan­de, Frank­reich und Island. Die Qua­ran­tä­ne muss zusam­men­hän­gend an einer Adres­se auf dem Fest­land abge­ses­sen wer­den, vor Wei­ter­rei­se nach Spitz­ber­gen, wenn dies das Rei­se­ziel ist.

Für schraf­fiert dar­ge­stell­te Län­der sind die Infor­ma­tio­nen nicht aus­rei­chend oder nicht ver­läss­lich genug; auch hier unter­lie­gen Tou­ris­ten einer 10-tägi­gen Qua­ran­tä­ne­pflicht.

Die Kar­te wird min­des­tens alle 14 Tage aktua­li­siert, bei Bedarf öfter.

Für Rei­sen­de mit nicht-tou­ris­ti­schen Rei­se­grün­den gel­ten ande­re Regeln.

Wie man erwar­ten kann, ist der Tou­ris­mus auf Spitz­ber­gen in wei­ten Tei­len regel­recht kol­la­biert. Im Juni kamen 85 % weni­ger Tou­ris­ten als im Vor­jahr nach Lon­gye­ar­by­en, im Juli lag die Quo­te im Vor­jah­res­ver­gleich immer­hin bei 50 %: in die­sem Monat kamen 3448 Tou­ris­ten (im Juli 2019 waren es 8789). Der Anstieg liegt dar­an, dass vie­le Nor­we­ger die „Gele­gen­heit“ für eine Rei­se nach Spitz­ber­gen nutz­ten: für nor­we­gi­sche Tou­ris­ten lie­gen die Zah­len für den Juli 2020 sogar höher als 2019. Den­noch sank die Bele­gung der Hotels von 77 % (Juli 2020) auf 35 %, berich­tet die Sval­bard­pos­ten unter Beru­fung auf Visit Sval­bard.

Ian R. Stone (1943-2020)

Ian R. Stone, als Freund, Kol­le­ge und Polar­his­to­ri­ker glei­cher­ma­ßen vom Ver­fas­ser wie von vie­len ande­ren geschätzt, trat am 10. Juli sei­ne letz­te Rei­se an. Man­cher Lese­rin und man­chem Leser die­ser Zei­len wird er als bril­li­an­ter His­to­ri­ker und begna­de­ter Lek­tor auf klei­nen Expe­di­ti­ons­schif­fen, wie den frü­he­ren, rus­si­schen Schif­fen von Ocean­wi­de Expe­di­ti­ons, sowie in jün­ge­ren Jah­ren auch auf Kreuz­fahrt­schif­fen in wär­me­ren Gewäs­sern, dann oft zusam­men mit sei­ner Frau Olga, in guter Erin­ne­rung sein. Ich durf­te mich von Ians humor­voll vor­ge­tra­ge­nem Wis­sen auf einer Rei­he von Fahr­ten in Ark­tis und Ant­ark­tis beein­dru­cken las­sen; nie zöger­te er, einen jun­gen Kol­le­gen mit freund­schaft­li­cher Wär­me und vor­be­halt­los an sei­nem Wis­sen und sei­ner Erfah­rung teil­ha­ben zu las­sen.

Ian R. Stone (1943-2020)

Ian R. Stone (1943-2020), 2005 auf der Base Orca­das auf den Süd­ork­ney Inseln.

Gen­tle­man eben­so wie Aka­de­mi­ker, war Ian eine Gelehr­ten­per­sön­lich­keit klas­si­scher Art, wie sie im Buche steht: Das gewal­ti­ge Wis­sen über For­schungs­rei­sen und Ent­de­ckungs­ge­schich­te nicht nur der Polar­ge­bie­te war stets abruf­be­reit im Kopf und nicht erst nach einem schnel­len Blick auf Wiki­pe­dia zugäng­lich. Gleich­zei­tig war er in der Lage, bei Bedarf ganz unaka­de­misch mit Zodiacs und Bran­dung umzu­ge­hen oder einem Eis­bä­ren mit Signal­pis­to­le und Gewehr gegen­über­zu­tre­ten.

Zu wis­sen, dass jemand da war, der im Zwei­fel auf jede his­to­ri­sche Fra­ge eine Ant­wort wuss­te, war mir auch als Autor eine Hil­fe, von der ich immer wie­der bis in die jun­ge Ver­gan­gen­heit hin­ein Gebrauch machen durf­te. Ian half kom­pe­tent und ger­ne. An die gemein­sam ver­brach­te Zeit den­ke ich ger­ne zurück.

Nor­we­gen schränkt Kreuz­fahr­ten wegen Coro­na­fäl­len ein

Wegen einer Rei­he von Coro­na­fäl­len auf dem Hur­tig­ru­ten­schiff MS Roald Amund­sen hat die nor­we­gi­sche Regie­rung am Mon­tag ver­fügt, dass Kreuz­fahr­ten nur noch mit ins­ge­samt 100 Per­so­nen – also Pas­sa­gie­re und Mann­schaft zusam­men­ge­zählt – fah­ren und nor­we­gi­sche Häfen anlau­fen dür­fen. Dies teil­te die Regie­rung in einer Pres­se­mit­tei­lung mit.

Hurtigrutenschiff MS Spitsbergen in Longyearbyen

Hur­tig­ru­ten hat Betrof­fe­ne und Öffent­lich­keit erst mit zwei Tagen Ver­spä­tung über die Coro­na-Fäl­le auf der MS Roald Amund­sen infor­miert.
Hier die Hur­tig­ru­ten­schiff MS Spits­ber­gen in Lon­gye­ar­by­en.

Zwi­schen­zeit­lich stell­te sich laut NRK her­aus, dass Hur­tig­ru­ten bereits am ver­gan­ge­nen Mitt­woch vom Ver­dacht auf Coro­na auf der MS Roald Amund­sen wuss­te, dies trotz gegen­tei­li­ger Abspra­chen mit den loka­len Gesund­heits­be­hör­den jedoch den poten­zi­ell betrof­fe­nen Pas­sa­gie­ren nicht bekannt gab. Erst am Frei­tag wur­den die Fäl­le öffent­lich. In der Fol­ge sieht Hur­tig­ru­ten sich star­ker Kri­tik aus­ge­setzt.

Dop­pel­ka­len­der 2021: Spitz­ber­gen + Ant­ark­tis

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Der neue Dop­pel­ka­len­der 2021 „Spitz­ber­gen und Ant­ark­tis“ ist da! Auch die­ses Jahr ist es wie­der ein Dop­pel­ka­len­der gewor­den, mit 24 Bil­dern anstel­le von 12 Bil­dern und 12 lee­ren Rück­sei­ten. Und wie­der gibt es den Kalen­der als Wand­ka­len­der mit Ring­bin­dung in zwei Grö­ßen: groß­zü­gi­ger im A3-For­mat oder hand­li­cher in A5.

Und wer mehr als einen bestellt, spart kräf­tig, denn ab dem zwei­ten Exem­plar wird’s deut­lich güns­ti­ger. Weih­nach­ten steht ja auch schon wie­der qua­si vor der Tür 😉

Wei­te­re Infos und Bestel­len hier im Spitzbergen.de-Shop.

Auch die­ses Jahr erfolg­te die Pro­duk­ti­on wie­der regio­nal, bei einer Dru­cke­rei in Büt­zow in der Nähe der Spitzbergen.de Ver­sand­ab­tei­lung.

Coro­na-Fäl­le auf Hur­tig­ru­ten-Schiff: alle Expe­di­ti­ons­rei­sen abge­sagt

Auf dem Hur­tig­ru­ten-Schiff MS Roald Amund­sen wur­den am Frei­tag Fäl­le von Covid-19-Infek­tio­nen bekannt. 36 Besat­zungs­mit­glie­der und meh­re­re Pas­sa­gie­re wur­den posi­tiv getes­tet. Vor­her hat­te die Roald Amund­sen meh­re­re Expe­di­ti­ons­rei­sen von Nor­we­gen nach Spitz­ber­gen gemacht, ohne jedoch in Lon­gye­ar­by­en oder einer ande­ren Sied­lung anzu­le­gen.

Nun liegt das Schiff in Trom­sø im Hafen in Iso­la­ti­on, wäh­rend Mann­schaft und Pas­sa­gie­re getes­tet wer­den und in Qua­ran­tä­ne bzw. falls erfor­der­lich ggf. in medi­zi­ni­scher Behand­lung sind.

Laut einer Pres­se­mit­tei­lung von Hur­tig­ru­ten sieht man die Grün­de für den Aus­bruch in einer Kom­bi­na­ti­on aus laxem Umgang mit den eige­nen Regeln an Bord und der inter­na­tio­nal der­zeit stei­gen­den Zahl aus Infek­tio­nen. Als Kon­se­quenz hat Hur­tig­ru­ten bis auf Wei­te­res alle Expe­di­ti­ons­rei­sen abge­sagt, wovon die Schif­fe MS Roald Amund­sen, MS Spits­ber­gen und MS Fri­dt­jof Nan­sen betrof­fen sind. Der Lini­en­ver­kehr zwi­schen Ber­gen und Kir­kenes ist davon nicht betrof­fen.

Hurtigrutenschiff MS Spitsbergen in Longyearbyen

Hur­tig­ru­ten­schiff MS Spits­ber­gen in Lon­gye­ar­by­en: alle wei­te­ren Rei­sen sind vor­erst wegen der Covid-19-Infek­tio­nen auf der MS Roald Amund­sen abge­sagt.

Auf der MS Roald Amund­sen waren auch zwei Nor­we­ge­rin­nen gewe­sen, die im letz­ten Win­ter in der Hüt­te Bam­se­bu im Van Keu­len­fjord über­win­tert hat­ten und wäh­rend der letz­ten Rei­se des Schif­fes dort wie­der abge­setzt wur­den. Die bei­den wur­den zwi­schen­zeit­lich auch getes­tet, das Ergeb­nis ist nega­tiv.

Den Betrof­fe­nen alles Gute und vor allem gute, schnel­le und voll­stän­di­ge Gene­sung!

Eis­bä­ren in Hior­th­hamn bei Lon­gye­ar­by­en

Nach den mehr­fa­chen Eis­bä­ren­be­su­chen im Win­ter, teil­wei­se mit bäri­gen Spa­zier­gän­gen im Zen­trum von Lon­gye­ar­by­en, waren die letz­ten Mona­te eher ruhig. Ges­tern (Sams­tag) Abend wur­den aber in Hior­th­hamn, auf der Nord­sei­te des Advent­fjord gegen­über von Lon­gye­ar­by­en, zwei Eis­bä­ren gese­hen: Eine Mut­ter zog dort mit ihrem dies­jäh­ri­gen Jun­gen über die Tun­dra Rich­tung Advent­da­len.

Eisbären bei Longyearbyen

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie in Hior­th­hamn, gegen­über von Lon­gye­ar­by­en
(auf­ge­nom­men aus 3,5 Kilo­me­ter Ent­fer­nung).

Schnell war der Sys­sel­man­nen mit dem Hub­schrau­ber vor Ort und sorg­te dafür, dass die bei­den Eis­bä­ren Rich­tung Mälard­a­len wei­ter­zo­gen.

Eisbären bei Longyearbyen: Hubschrauber

Eis­bä­ren-Klein­fa­mi­lie in Hior­th­hamn: Hub­schrau­ber im Ein­satz.

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News-Auflistung generiert am 13. Dezember 2024 um 21:52:20 Uhr (GMT+1)
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