Do
27. Jun
2019
Nach Süden – das hieß für uns gestern zunächst: Hornsund. Nach einem Blick auf die aktualisierte Wettervorhersage haben wir uns dann doch für den Bellsund entschieden. Der Südosten sieht nun nicht mehr ganz so gut aus, wettertechnisch.
Dafür präsentiert der Bellsund sich heute schön. Etwas grau, aber ruhig und still liegt der Fjord um uns, sobald pünktlich nach dem Frühstück der Anker fällt.
Der Recherchefjord ist ein Ort voller Geschichte. Aus den letzten paar hundert Jahren, wie die ersten Überwinterer auf Spitzbergen, Tschitschagovs etwas verunglückte Expedition, die deutlich geglücktere Recherche-Expedition, die ziemlich verunglückte Reise der Monte Cervantes und Konsul Gjævers etwas mysteriöse Villa.
Andere Geschichten reichen länger zurück. Die versteinerte Moräne stammen aus der Zeit der Schneeballerde. Das liegt bald 600 Millionen Jahre zurück.
Später geht es im Van Keulenfjord in die Tundra. Überall stehen und laufen Rentiere herum, darunter viele Kühe mit Kälbern. Einige sind sehr neugierig.
Wir erwandern uns schöne Ausblicke und spannende Landschaften, bis wir nach einer ausgiebigen Tour etwas verspätet wieder das Schiff erreichen.
Als Kapitän Robert mir den neuen Wetterbericht zeigt, will ich es erst fast nicht glauben. Der Südosten Spitzbergens, neulich noch unser angestrebtes Ziel, wird in den nächsten Tagen eine ziemlich heftige Wetterküche sein. Da fahren wir doch lieber möglichst weit weg. Also auf – Kurs Nord!
Galerie – Bellsund – 27. Juni 2019
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Wer das auf der Karte verfolgt, wird sich wahrscheinlich fragen, was wir hier an Bord in die Getränke kippen. Das wird auf dem Papier letztlich sicher etwas schrägt aussehen. Aber gegen das Wetter macht es hier keine Freude, so einfach ist das.