Ein weiterer schöner Tag – was derzeit gar nicht so selbstverständlich ist, wenn man sich die Wetterkarte anschaut. Aber hier im Kongsfjord waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Den Vormittag haben wir hoch oben bei einem Vogelfelsen verbracht, bei einem prächtigen Ausblick über den Fjord, Inseln und Berge. Dickschnabellummen und Dreizehenmöwen sangen uns ihr Konzert und gingen ansonsten sehr geschäftig ihrem Leben nach, direkt vor unserer Nase.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Auch in Ny-Ålesund war das Leben geschäftig. Vor allem im und um den Kongsfjordbutikken. Eine große Gruppe aus Ostasien. Sehr lebhaft. Eine etwas andere Art Arktis-Tourismus. In deren Natur es liegt, sagen wir … effizient vorzugehen. Mit anderen Worten: Bald war es wieder ruhig, so dass wir unsere Aufmerksamkeit auf den Luftschiffmast und die Geschichte der Nordpol-Expeditionen richten konnten.
Ein schöner Segelwind hat uns den Forlandsund hochgepustet. In der Engelskbukta ist vor einigen Jahren ein Gletscher kräftig vorgestoßen und hat sein Vorland zu einer beeindruckenden Landschaft von Moränen und Schmelzwasserbächen umgebaut. Eine kleine Eiszeitlandschaft: Geomorphologie live. Und eine gute Gelegenheit für eine kleine Gletschertour.
Ein paar Stunden später sind wir im Krossfjord. Wind, Sonne, blauer Himmel, blaues Wasser, schroffe Berge, schroffe Gletscher, Dickschnabellummen, Papageitaucher und saftig-grüne Hänge mit bunten Blumen. Ein arktisches Naturparadies!
Galerie – Engelskbukta, Fjortende Julibukta – 28. Juni 2019
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Allerdings ein windiges Naturparadies. Nach einer grandios schönen Fahrt am Blomstrandbreen vorbei ankern wir im Windschutz der Blomstrandhalvøya, hier ist es schön ruhig.
Nach Süden – das hieß für uns gestern zunächst: Hornsund. Nach einem Blick auf die aktualisierte Wettervorhersage haben wir uns dann doch für den Bellsund entschieden. Der Südosten sieht nun nicht mehr ganz so gut aus, wettertechnisch.
Dafür präsentiert der Bellsund sich heute schön. Etwas grau, aber ruhig und still liegt der Fjord um uns, sobald pünktlich nach dem Frühstück der Anker fällt.
Der Recherchefjord ist ein Ort voller Geschichte. Aus den letzten paar hundert Jahren, wie die ersten Überwinterer auf Spitzbergen, Tschitschagovs etwas verunglückte Expedition, die deutlich geglücktere Recherche-Expedition, die ziemlich verunglückte Reise der Monte Cervantes und Konsul Gjævers etwas mysteriöse Villa.
Andere Geschichten reichen länger zurück. Die versteinerte Moräne stammen aus der Zeit der Schneeballerde. Das liegt bald 600 Millionen Jahre zurück.
Später geht es im Van Keulenfjord in die Tundra. Überall stehen und laufen Rentiere herum, darunter viele Kühe mit Kälbern. Einige sind sehr neugierig.
Wir erwandern uns schöne Ausblicke und spannende Landschaften, bis wir nach einer ausgiebigen Tour etwas verspätet wieder das Schiff erreichen.
Als Kapitän Robert mir den neuen Wetterbericht zeigt, will ich es erst fast nicht glauben. Der Südosten Spitzbergens, neulich noch unser angestrebtes Ziel, wird in den nächsten Tagen eine ziemlich heftige Wetterküche sein. Da fahren wir doch lieber möglichst weit weg. Also auf – Kurs Nord!
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Wer das auf der Karte verfolgt, wird sich wahrscheinlich fragen, was wir hier an Bord in die Getränke kippen. Das wird auf dem Papier letztlich sicher etwas schrägt aussehen. Aber gegen das Wetter macht es hier keine Freude, so einfach ist das.
Die letzten zwei Wochen gingen in Longyearbyen sehr schnell vorbei … und schon sind wir wieder unterwegs. 2 ½ Wochen Spitzbergen unter Segeln mit der Antigua liegen vor uns!
Der gesamte Norden von Spitzbergen steckt nach wie vor in dichtem Eis, wahrscheinlich werden wir unser Glück perspektivisch im Süden und Südosten suchen. Aber zunächst doch ein Stück nach Norden. Im Forlandsund haben wir beste Chancen auf viele Walrosse, wie Sichtungen der letzten Tage gezeigt haben. Und das Wetter ist perfekt: ein windstiller Tag für Landgänge und dann schöner Nordwind, der uns die Segel füllen wird.
Gesagt, getan. Am ersten Morgen der Fahrt wachen wir vor Anker bei einer flachen Halbinsel im Forlandsund auf. An Land eine ordentliche Gruppe Walrosse, 40-50 Tiere, vorsichtig geschätzt. Und … zwei Eisbären! Eine Mutter und ihr Kind im zweiten Jahr sind im Anmarsch auf die Eisbären.
Es wird ein ziemlich atemberaubender Morgen. Mit Hilfe der Zodiacs bringen wir uns in eine sehr gute Beobachtungsposition. Die beiden Bären versuchen, die Walrosse aufzumischen, vielleicht in Panik zu versetzen, was aber nicht gelingt. Schließlich ziehen sie sich zurück, vermutlich etwas frustriert, gehen am Strand auf und ab und legen sich schließlich in Ruhe hin. Ein wunderschönes, sehr beeindruckendes Schauspiel, an dem wir als Zuschauer teilhaben dürfen!
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Später tut eine kleine Tundrawanderung am Murraypynten auf dem Prins Karls Forland gut, um sich wieder etwas zu erden (im wahrsten Sinne, die Tundra ist schon noch etwas feucht und matschig).
Als alle wieder an Bord sind, gehen die Rahsegel hoch. Die Maschine kann Pause machen, der Wind macht die Arbeit für uns. Auf nach Süden!
Life is what happens to you while you’re busy making other plans (Das Leben ist das, was passiert, während du eigentlich etwas ganz anderes geplant hattest). Das ist eine Zeile aus einem Text von John Lennon. Wahrscheinlich hatte der ex-Beatle nicht an Arktis-Segelreisen gedacht, aber gerade da entwickeln sich die Dinge ja oft anders, als geplant.
Oft ist das schön und spannend, aber nicht immer. In diesem Fall mussten leider zwei Leute, die sich schon lange auf die Spitzbergen-Reise mit der Antigua vom 25. Juni bis zum 07. Juli gefreut hatten, wieder absagen. Daher ist eine Doppelkabine ab sofort wieder verfügbar.
Mit dem Segelschiff Antigua in Spitzbergen.
25. Juni … ja, richtig, am 25. Juni geht es in Longyearbyen los – das ist nicht mehr lange hin! Also, wenn jemand ganz kurz entschlossen ist und spontan für 3 Wochen verreisen kann, dann nichts wie ran an den Speck und schnell Kontakt mit Uwe Maaß bei der Geographischen Reisegesellschaft aufnehmen! Am besten per Email an info@geo-rg.de.
Unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt – dabei war es doch gar nicht wenig! Aber voll sind die Tage. Heute sind wir im Isfjord, und hier kommt auch tatsächlich die Sonne mal wieder etwas hinter den Wolken hervor. Das haben wir uns reichlich verdient, die letzten Tage waren ja doch, nun ja, etwas grau.
Natürlich haben alle Lust, Tiere zu sehen, und so ziehen wir los, mit dem Schiff, von Bucht zu Bucht. Und die Tiere sind da. Walrosse in der Borebukta. Und vor dem Sveabreen sogar ein Eisbär, der mit einer Robbe frühstückt! Also, auf eine Art. Man sollte dabei nicht die Robbe sein.
Diese herrliche Szene bildet einen wunderbaren Abschluss für diese schöne Fahrt, und wir genießen das mit Zeit und Stille. Um uns herum ist Eis, Eisberge treiben im Wasser, vor dem Gletscher liegt noch festes Eis, die Berge sind noch weitgehend schneebedeckt. Zuguterletzt steigen wir noch einmal in die Zodiacs, um uns vom Eis zu verabschieden.
Nach so viel Eis tat ein Ausflug in die Tundra gut. Noch immer ist natürlich viel Schnee in der Landschaft, aber die Löcher in der weißen Decke werden größer und größer, worüber sich nicht nur die zahlreichen Gänse und Rentiere freuen, sondern auch die Menschen. Sogar die ersten Blüten des Roten Steinbrechs sind schon zu sehen!
Wir sind in der Eidembukta und ziehen in drei Gruppen entlang der Küste und über die Hügel. Ingolf findet wieder einige spannende Vogelarten, darunter die ersten Thorshühnchen der Fahrt – frisch eingetroffen nach dem Frühjahrszug, wahrscheinlich von der westafrikanischen Küste – und sogar ein paar Trauerenten. In der Tundra sind Gänse unterwegs, vor allem Weißwangengänse, und natürlich Rentiere. Der stellenweise noch tiefe Schnee macht Mühe, aber auch Freude. Es tut ja auch gut, mal ein paar Kalorien zu verbrennen …
Mittags repositionieren wir in den St. Jonsfjord, drehen eine kleine Runde an der Festeiskante entlang und ankern dann vor dem Gaffelbreen. Auch hier machen wir noch eine kleine Tour an Land, mit Blick auf den Gletscher beziehungsweise Besuch bei einer schönen, kleinen Hütte, gebaut aus Treibholzstämmen.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Zurück auf der Antigua, ist es Zeit zu feiern. Es war eine tolle Fahrt – ist es auch immer noch, wir haben ja auch noch etwas Zeit. Annika, Christin und Jana haben aufgetafelt, dass sich die Tische biegen, und Sascha sorgt dafür, dass der Grill glüht. Danke Euch allen – ein unvergesslicher Abend in guter Gesellschaft und in einer so schönen Umgebung!
Unglaublich, wie schnell sich die Dinge ändern: Gestern Nachmittag war das Danskegattet noch eisfrei, heute früh trieben dort bereits Eisschollen herum, so dass wir uns aus diesem engen Fahrwasser fernhielten und lieber auf der Außenseite der Amsterdamøya blieben.
Treibeis im Nordwesten von Spitzbergen. So, wie es früher eigentlich immer war – aber nicht Anfang Juni, so wie jetzt, sondern oft bis weit in den Juli hinein. Immer wieder Treibeisfelder, dazwischen offenes Wasser. Walrosse hier und da und dort.
Wir passieren einige der Insel im Nordwesten: Fuglesongen, wo der Lärm der Krabbentaucher bis zum Schiff deutlich zu hören ist, und Klovningen. Später erreichen wir den Eingang des Raudfjord. Dichtes Treibeis überall, und laut Karte ist der ganze Fjord noch solide zugefroren. Nach einer kurzen Tour im Zodiac verschwinden wir wieder, wir wollen ja nicht überwintern.
Inzwischen ist das Treibeis um die Amsterdamøya so dicht geworden, dass die Fahrt zurück ins offene Wasser mehr Zeit in Anspruch nimmt als geplant. Herrlich, wenn die Natur mal wieder den Fahrplan schreibt! Wir übernachten noch einmal, im Eis treibend, und dann brauchen wir immer noch einen halben Tag, um im Treibeis durch Smeerenburgfjord und Sørgattet zu navigieren.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Dann geht es die derzeit recht graue Westküste nach Süden. Abends erreichen wir das Prins Karls Forland und statten noch einer kleinen, aber schön aktiven Gruppe Walrosse einen Besuch ab.
Über Nacht hatten wir den Nordwesten Spitzbergens erreicht. Hier im hohen Norden war alles noch tief von Schnee bedeckt, so dass wir die Schneeschuhe mit an Land nehmen und während einer kleinen Wanderung auf der Danskøya mit viel Spaß ausprobieren konnten.
Auf dem Weg zum Smeerenburgbreen fanden wir zwei Walrosse, von denen eines neugierig zum Schiff geschwommen kam. Die Tiersichtungen, die sich aus der Neugier der Tiere heraus ergeben, sind immer die schönsten!
Schließlich nahmen wir die Gelegenheit noch wahr, eine alte und fast vergessene Eismeertradition wieder aufzunehmen und Post vom Postholmen im Kobbefjord auf der Danskøya „abzuschicken“, indem wir sie gut verpackt in einem Steinhaufen deponierten. Das war früher für Wochen oder sogar Monate die letzte Gelegenheit für Robbenfänger und andere Eismeerschiffe, mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Schiffe auf dem Weg zum Festland nahmen die Post mit und übergaben sie dann einem Postamt. Mal schauen, wann unsere Post die Empfänger erreicht ..?
Im Forlandsund machte uns zunächst die Wettervorhersage einen Strich durch die Rechnung; statt des angesagten moderaten Windes gab es eine steife Brise voll auf die Nase und daher Schaukelei statt Walrosse, bis wir schließlich den Krossfjord erreicht hatten. Dort tat es gut, wieder festen Boden unter den Gummistiefelsohlen zu spüren. Wir besuchten die Reste des Geophysikalischen Observatoriums im Ebeltofthafen (heute Ebeltofthamna), das dort von 1912 bis 1914 in Betrieb war, und später einen weiter nördlich gelegenen Lummenfelsen.
Galerie – Forlandsund & Krossfjord – 03. Juni 2019
Wir sind sehr gespannt, was der Tag so bringen wird – es gab in den letzten Wochen reichlich Eisbärensichtungen im Billefjord, vor wenigen Tagen waren nicht weniger als 3 Bären hier unterwegs! Bald nach dem Frühstück waren wir wieder unter Dampf, bis zur Eiskante im noch gefrorenen inneren Billefjord waren es nur ein paar Meilen.
Die Eisbären waren auf dem weiten Eis vor dem Nordenskiöldgletscher schnell entdeckt, allerdings weit weg und dadurch eher unfotogen. Ein Bär hatte augenscheinlich eine Robbe entdeckt und war beim Mittagessen, der andere stapfte neidisch hin- und her und ergriff schließlich seine Chance, als Bär Nummer eins genug zu haben schien. Das Ganze war im Fernglas erkennbar und in Ingolfs Spektiv gut zu sehen, nur für brauchbare Fotos war es doch deutlich zu weit entfernt.
Am Eisrand, ganz in unserer Nähe, trieb sich die eine oder andere Robbe herum.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Den ersten Landgang der Fahrt nahmen wir dann in der Skansbukta in Angriff. Dort hatten die vielen Rentiere es uns angetan, und wir genossen die schönen, sonnigen Blicke auf die Landschaft, in Gesellschaft eines freundlichen Schneehuhns, in allen Zügen – wohlverdient nach einem Anstieg durch tiefen Schnee.
In und um Longyearbyen drehen tapfere Marathonisten ihre Runden, während wir unsere Siebensachen packen (wenn es nur mit sieben Sachen getan wäre!) und uns startklar machen. Zum Nachmittag schließlich haben sich alle auf der Antigua eingefunden, gutgelaunt und hochmotiviert – Spitzbergen wartet auf uns! Die Sonne scheint, und nachdem Kapitän Robert die Fahrt offiziell eröffnet hat, können wir direkt Segel setzen – ein guter Start, so soll es sein. Steuermann Abel macht in einem Schnellkurs aus uns echte Seeleute, und schon stehen die Tücher im Wind.
Wir segeln bis in die Skansbukta und ankern dort für die Nacht. Ein wunderbarer Abend unter der warmen Mitternachtssonne in guter Gesellschaft, viele sind schon öfter auf der Antigua und in Spitzbergen gewesen als so manche/r in der Mannschaft!
Galerie – Longyearbyen – Skansbukta, 01. Juni 2019
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Ingolf hat viel zu tun mit seinem Spektiv, mehrere Eisfüchse laufen am Ufer umher, zahllose Rentiere stapfen über die noch mit viel Schnee bedeckte Tundra und unter hunderten von Eiderenten, die ufernah herumpaddeln, sind viele Prachteiderenten.
Die arktische Sommersaison „Spitzbergen unter Segeln“ beginnt morgen (Samstag) mit SV Antigua: wir legen in Longyearbyen ab zur ersten Fahrt – arktischer später Frühling/Frühsommer. Unter Segeln zum Eis und zu den Tiere (drückt die Daumen, dass sie sich auch zeigen!).
Spitzbergen unter Segeln: mit SV Antigua zum Eis des Nordens.
Ab jetzt wieder im Reiseblog auf dieser Seite.
Das heißt natürlich auch, dass der Reiseblog auf genau dieser Seite auch wieder fleißig gefüttert wird. Es lohnt sich garantiert, hier immer mal wieder vorbeizuschauen und virtuell dabei zu sein, wenn wir im hohen Norden tolle Landschaften entdecken und spannende Begegnungen mit Tieren haben. Es wird mehrmals in Spitzbergen mit der Antigua losgehen, aber auch mit der kleineren SY Arctica II und wir fahren auch mit der SY Anne-Margaretha nach Grönland.
In Spitzbergen ist der Frühling eingezogen. Schon seit April hört man die Schneeammer überall in und um Longyearbyen singen, und an den steilen Berghängen sind die Krabbentaucher mit ihrem Ruf zu hören, der an ein wahnsinniges Lachen erinnert.
Auch wenn die Temperaturen schon seit Tagen mit leichtem Frost recht frisch sind, werden die schneefreien Flecken in der Tundra größer und größer, und in den Bächen fangen Rinnsale an zu fließen.
Im Adventdalen gibt der Schnee langsam die Tundra frei.
Nun sind auch die Zugvögel über die genannten Frühankömmlige hinaus wieder hier. Vor gut einer Woche saßen die ersten Kurzschnabelgänse gut getarnt neben den Wegen auf der Tundra, kurz darauf kamen die ersten Weißwangengänse hinzu.
Ringelgänse am Adventfjord (im Hintergrund eine Weißwangengans).
Der ersten Vorhut folgen dann in den nächsten Tagen schnell größere Mengen: Dutzende und hunderte von Gänsen sitzen nun auf schneefreien Tundraflächen im Adventdalen und sind auch in Longyearbyen direkt im Ort zu sehen. Um Longyearbyen setzt die Schneeschmelze regelmäßig mehrere Wochen früher ein als anderswo in Spitzbergen, und daher sind die hier früher verfügbaren Tundraflächen für die Tierwelt von großer Bedeutung. Viele Arten, die ihr Futter an Land finden, kommen nach dem Frühjahrszug zunächst ins untere Adventdalen, bevor sie sich auf die Brutgebiete verteilen.
Ringelgänse am Adventfjord (unscharf im Vordergrund Kurzschnabelgänse).
Derzeit kann man diese Gänsearten sowie Eiderenten, Prachteiderenten und viele andere Vögel direkt bei Longyearbyen sehr gut beobachten, aber sobald sie sich nach dem Frühjahrszug entsprechend gestärkt haben und weiter ins Gelände verteilen, werden gerade die Gänse sehr scheu sein. Dann gelingen auch mit guter Ausrüstung kaum noch gute Beobachtungen und Fotos, wie man sie jetzt einfach auch mit kleinerem Gerät machen kann.
Insbesondere die Ringelgans sieht man im Sommer nur selten und wenn, dann nur aus größerer Entfernung. Daher ist es eine besondere Freude, gerade diese Art am Ufer des Adventfjord direkt bei Longyearbyen relativ nahe beobachten zu können. Wenn man sich dabei diskret in Deckung hält oder im Auto sitzen bleibt und nicht aussteigt, ist die Gefahr von Störung auch gering.
Alle drei Gänsearten in einem Bild:
Kurzschnabel-, Weißwangen- und Ringelgänse am Adventfjord.
Dieses Foto macht mir besonders viel Freude, denn hier sind alle drei Gänsearten, die in Spitzbergen brüten, in einem Schnappschuss vereint: Weißwangengans (auch Nonnengans genannt, links unten), Ringelgans (rechts unten) und Kurzschnabelgans (links oben, hinter der Schärfeebene).
Die Seite ist die umfangreichste und vielseitigste Spitzbergen-Webseite im Netz. Auf den landeskundlichen Seiten sowie in der umfassenden Panorama-Abteilung wird die Inselgruppe Svalbard als Ganzes in den Blick genommen, und zwar mit einer geographischen Vollständigkeit, die ihresgleichen vielleicht sucht, aber nicht findet.
Tiere, Pflanzen, eine Nachrichtenseite mit dem Überblick über wichtige Ereignisse, die auch Spitzbergenfreunde außerhalb von Longyearbyen interessieren, zahlreiche Blogeinträge und Reiseberichte rund um Spitzbergen, aus allen Jahreszeiten, Einblicke in das Leben in Longyearbyen … alles ist dabei. Die Seite spitzbergen.de entsteht seit 2006 und erstreckt sich mittlerweile immerhin auf über 800 Seiten sowie mehr als 1100 Blog-Einträge alleine im deutschsprachigen Bereich.
Schon bald nach der deutschen Seite spitzbergen.de folgte die englische unter www.spitsbergen-svalbard.com.
Nach dem Erscheinen von Svalbard – Norge nærmest Nordpolen, der norwegischen Ausgabe des Spitzbergen-Reiseführers, war klar, dass auch die Webseite auf norwegisch folgen musste. Das ist nach mehrmonatiger, intensiver Arbeit nun geschehen! Seit kurzem ist spitsbergen-svalbard.no online. Hier und dort verstecken sich immer noch einzelne englische Seiten, deren Übersetzungen folgen werden.
Ich danke allen, die dabei mitgeholfen haben! Darunter sind
Ida Elisabeth Aarvaag
Cecilie Bergheim
Marie Brekkhus
Mari Buck
Jannicke Høyem
Jesper Kirkhus
Tina Ottenheym
Aina Rogstad
Elisabeth Schoch
Veronika Sund
Ida Elisabeth Veldman
Ivar Våge
Tusen takk skal dere ha!
Allen skandinavophonen BesucherInnen dieser Webseite wünsche ich viel digitales Lese- und Reisevergnügen auf www.spitsbergen-svalbard.no!