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Jahres-Archiv: 2014 − News & Stories


Eis­bär mit Sval­bard­bu­tik­ken-Tüte erwischt

Die Hart­nä­ckig­keit eines Eis­bä­ren führ­te letzt­lich zu einem Schnapp­schuss, der defi­ni­tiv zu den bes­se­ren der Sai­son zählt. Der Bär hat­te ein Zelt­la­ger von Stu­den­ten im Bil­lefjord hart­nä­ckig bela­gert und sich auch von viel­fa­chen Schüs­sen mit Signal­pis­to­len nicht ver­trei­ben las­sen, so dass die Grup­pe das Lager ver­ließ und sich abho­len ließ. Dabei gelang Eli­da Lang­stein der unten zu sehen­de Schnapp­schuss von dem Eis­bä­ren, wäh­rend die­ser nach erfolg­rei­chem Raub­zug mit einer Plas­tik­tü­te vom Sval­bard­bu­tik­ken ein Zelt ver­lässt.

Was sich genau in der Tüte befand, ist nicht bekannt.

Eis­bär mit Plas­tik­tü­te vom Sval­bard­bu­tik­ken in einem Zelt­la­ger im Bil­lefjord. Foto: Eli­da Lang­stein.

Eisbär in Zeltlager (Billefjord) mit Svalbardbutikken-Tüte

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Gru­vef­jel­let & Advent­da­len

(13.-15. Sep­tem­ber 2014) – Frü­her Win­ter­ein­bruch statt gol­de­ner Herbst­ta­ge – ein­drück­lich auf sei­ne Art, die ark­ti­sche Natur zeigt ihre Kraft mit Käl­te und teil­wei­se ziem­lich kräf­ti­gem Wind. Und wenn es dazu noch reg­net, ist das genau die Gele­gen­heit, die bei­den Muse­en in Lon­gye­ar­by­en zu besu­chen. Vor allem das Air­ship­mu­se­um begeis­tert immer wie­der. Ein­fach unglaub­lich, was die pri­va­ten Betrei­ber, Ste­fa­no Poli und Ingunn Løy­ning, dort alles aus eige­ner Initia­ti­ve und mit kaum vor­stell­ba­rem Auf­wand über Jah­re zusam­men­ge­stellt haben. Man soll­te die Geschich­ten von Andrée und Well­man, Amund­sen und Nobi­le schon zumin­dest grob im Über­blick ken­nen, sonst ver­liert man sich in den Details.

Bei dem Wet­ter fast erstaun­lich, haben wir doch eine gan­ze Men­ge in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gemacht. Nach der ers­ten, aus­gie­bi­gen Tour über den schon von Schnee bedeck­ten Pla­tå­berg am Don­ners­tag ging es am Frei­tag gleich wie­der in die Höhe, mit Aus­sich­ten über die weit­läu­fi­gen Pla­teaus um Lon­gye­ar­by­en, dem Blick hin­ab ins Tal und klei­ner Glet­scher­wan­de­rung über den Lars­breen. Und die stei­le Morä­ne hin­ab, gera­de recht­zei­tig, bevor alles im Schnee­trei­ben ver­schwand.

Unter­des­sen waren die Fos­si­li­en­samm­ler auf der Nach­bar­morä­ne am Lon­gye­ar­breen auch ziem­lich erfolg­reich.

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Erfolg auch am Sonn­tag im End­a­len auf der Suche nach der Zwerg­bir­ke. Ein Novum, die­se sel­te­ne Baum­art (ja, es ist ein Baum, auch wenn das beim Hin­schau­en nicht direkt auf­fällt) auf einer unse­rer Rei­sen zu sehen; sie wächst nur an weni­gen Orten und immer zu weit vom Ufer ent­fernt, um sie auf einer Wan­de­rung wäh­rend einer Schiffs­rei­se, die natür­lich immer am Ufer begin­nen, sehen zu kön­nen. Für den Blick übers Advent­da­len von der Gru­be 7 hat es gera­de noch gereicht, bevor das eisi­ge Schnee­trei­ben die Sicht ver­deck­te, und eine erstaun­lich gro­ße Zahl wet­ter­fes­ter Wan­de­rer hat sich noch ins Bol­terd­a­len auf­ge­macht.

Nun ist der Him­mel tat­säch­lich wie­der blau, und heu­te (Mon­tag) geht es auf die Anti­gua.

Pla­ta­berg

In Kür­ze geht es mit dem Rei­se­blog aktiv wei­ter, die nächs­te Tour beginnt am 15. Sep­tem­ber und dann erschei­nen hier wie­der täg­li­che Rei­se­be­rich­te, sofern das Satel­li­ten-Tele­fon zur Über­tra­gung von Text und Bild mit­spielt. Fürs ers­te hat Rolf eine Bil­der­ga­le­rie von einem Pla­tå­berg geschickt. Web­mas­ter Spitzbergen.de

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Schiff der Frank­lin-Expe­di­ti­on in Kana­da gefun­den

Das ist min­des­tens die his­to­ri­sche Ent­de­ckung des Jah­res in der Ark­tis: Die kana­di­sche Regie­rung hat bekannt gege­ben, dass am Sonn­tag eines der bei­den Schif­fe von John Frank­lin gefun­den wur­de.

Frank­lin war 1845 mit den Schif­fen HMS Ere­bus und HMS Ter­ror auf­ge­bro­chen, um die Nord­west­pas­sa­ge zu fin­den. Bei­de Schif­fe mit­samt ihren Besat­zun­gen, ins­ge­samt 129 Män­ner, gin­gen ver­schol­len. Trotz vie­ler Such­ex­pe­di­tio­nen wur­de das genaue Schick­sal der Expe­di­ti­on bis heu­te nicht ins letz­te Detail geklärt. Nach 3 Win­tern ver­lie­ßen die bis dahin über­le­ben­den Män­ner – Frank­lin und eini­ge ande­ren waren vor­her bereits gestor­ben – die Schif­fe und ver­such­ten, sich zu Fuß durch­zu­schla­gen, was ange­sichts der Ent­fer­nun­gen aber völ­lig aus­sichts­los ist. Unter­wegs kam es unter ande­rem zu Kan­ni­ba­lis­mus; der größ­te Teil wird an Hun­ger, Käl­te und Skor­but gestor­ben sein. Es gibt über­zeu­gen­de Hin­wei­se, dass eine schlei­chen­de Blei­ver­gif­tung wegen schlecht ver­lö­te­ter Kon­ser­ven die Besat­zun­gen vor­her schon zusätz­lich geschwächt hat­te, was mög­li­cher­wei­se zu irra­tio­na­len Ent­schei­dun­gen geführt haben kann.

Das Rät­sel um die Frank­lin-Expe­di­ti­on hat mit­tels der vie­len Such­ex­pe­di­tio­nen die Ent­de­ckung der Geo­gra­phie in der kana­di­schen Ark­tis stark beför­dert, ist aber eines der größ­ten Rät­sel der Polar­ge­schich­te. Die Frank­lin-Expe­di­ti­on war mit allem aus­ge­stat­tet gewe­sen, was die bri­ti­sche Roy­al Navy 1845 auf­zu­bie­ten hat­te; sie war bis dahin eine der größ­ten, am bes­ten aus­ge­rüs­te­ten Ark­tis-Expe­di­tio­nen gewe­sen. Ihr Ver­schwin­den war für die stol­ze bri­ti­sche Flot­te ein unbe­greif­li­cher Schlag, und die Ent­de­ckung eines der bei­den Schif­fe 169 Jah­re spä­ter ist eine Sen­sa­ti­on. Ob es sich um das Wrack der Ere­bus oder der Ter­ror han­delt, ist noch unbe­kannt.

Die kana­di­sche Regie­rung hat seit meh­re­ren Jah­ren gezielt nach den Schif­fen suchen las­sen.

Alte Dar­stel­lung von Fran­k­lins Schif­fen HMS Ere­bus und HMS Ter­ror in der Nord­west­pas­sa­ge (Quel­le: Wiki­me­dia Com­mons).

Franklins Schiffe: HMS Erebus und HMS Terror

Quel­le: Spie­gel Online

Spitz­ber­gen-Kalen­der 2015

Der neue Spitz­ber­gen-Kalen­der für 2015 von Rolf Stan­ge ist jetzt ofen­warm aus der Dru­cke­rei gekom­men und kann ab sofort bestellt wer­den. 12x Spitz­ber­gen: rund um die Insel durch alle Jah­res­zei­ten, Begeg­nun­gen mit Tie­ren und Land­schaf­ten von der Polar­nacht bis zur Mit­ter­nacht­son­ne.

Wie gewohnt, gibt es den neu­en Spitz­ber­gen-Kalen­der 2015 im hand­li­chen A5-For­mat und groß­zü­gi­ger in A3-Grö­ße. Hier kli­cken für mehr Infor­ma­ti­on, Ansicht der Bil­der und Bestel­lung.

Lon­gye­ar­by­en Cam­ping­platz: Sai­son & Info, vir­tu­el­le Tour

Der Cam­ping­platz Lon­gye­ar­by­en ist nicht nur die preis­güns­tigs­te Mög­lich­keit, in Lon­gye­ar­by­en zu über­nach­ten, son­dern auch eine der belieb­tes­ten, weil natur­nächs­ten: Bei gutem Wet­ter ist der Blick über den Isfjord gran­di­os. Ren­tie­re, Eis­füch­se und eine Rei­he von Vogel­ar­ten sind regel­mä­ßi­ge Gäs­te, und am Ufer schwim­men mehr­mals im Som­mer Weiß­wa­le („Belugas“) vor­bei.

An einem Schön­wet­ter­tag im August ist eine vir­tu­el­le Tour des Cam­ping­plat­zes ent­stan­den, die nun online ist und den vie­len Anhän­gern des Cam­ping­plat­zes sicher Freu­de machen wird. Hier kli­cken, um zur Pan­ora­ma-Tour Lon­gye­ar­by­en Cam­ping­platz zu kom­men.

Im nun zu Ende gehen­den Som­mer, der Spitz­ber­gen viel gutes Wet­ter gebracht hat, hat der Cam­ping­platz Lon­gye­ar­by­en mit etwa 2800 Über­nach­tun­gen eine sehr gute Sai­son zu ver­zeich­nen. Als Erfah­rung bleibt die Not­wen­dig­keit, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass zur Über­nach­tung auf dem Cam­ping­platz Schlaf­sack, Iso­mat­te und Zelt erfor­der­lich sind. Der Cam­ping­platz hat zwar Leih­ma­te­ri­al zur Ver­mie­tung, aber nur in begrenz­ten Men­gen, und in der Hoch­sai­son ist die Kapa­zi­tät mit­un­ter aus­ge­schöpft. Wenn Gäs­te, wie mehr­fach gesche­hen, ohne Anmel­dung kom­men, mög­lichst mit einem Flug­zeug mit Ankunft mit­ten in der Nacht, und davon aus­ge­hen, dass alles auch ohne vor­he­ri­ge Anmel­dung (oder bei Anmel­dung nur einen Tag zuvor) vor­han­den ist, dann kann es vor­kom­men, dass nichts mehr ver­füg­bar ist und dann steht man ohne Über­nach­tung in Spitz­ber­gen, was Heu­len und Zäh­ne­klap­pern zur Fol­ge hat. Also: Zelt, Schlaf­sack & Iso­mat­te mit­brin­gen oder zumin­dest recht­zei­tig (!) vor­her anfra­gen, ob die­se Aus­rüs­tung zum Mie­ten zur Ver­fü­gung steht. Und dann: Ark­tis an der fri­schen Luft genie­ßen 🙂

Bild­schirm­fo­to der vir­tu­el­len Tour vom Lon­gye­ar­by­en Cam­ping­platz, die den Besu­cher vir­tu­ell über Lon­gye­ar­by­ens belieb­tes­te Über­nach­tungs­mög­lich­keit führt.

Longyearbyen Campingplatz virtuelle Tour

Eis­bär bei Lon­gye­ar­by­en unter­wegs

Seit über einer Woche ist bei Lon­gye­ar­by­en ein Eis­bär unter­wegs. Seit dem 21. August ist der Bär regel­mä­ßig in Hior­th­hamn, auf der Nord­sei­te des Advent­fjord, gese­hen wor­den, nur weni­ge Kilo­me­ter von Lon­gye­ar­by­en ent­fernt, wo über 2000 Men­schen leben.

Zunächst war der Eis­bär mehr­fach in Frei­zeit­hüt­ten ein­ge­bro­chen und hat­te dort teil­wei­se Sach­scha­den ange­rich­tet. In der ver­gan­ge­nen Woche ist er mehr­fach in den umlie­gen­den Tälern (Mälard­a­len, Hanas­kog­da­len) gese­hen und letzt­ma­lig beim Jans­sonhau­gen im Advent­da­len. Dort scheint er den Kada­ver eines Ren­tiers gefun­den zu haben, so dass die Ernäh­rung zunächst gesi­chert ist. Es ist aller­dings nicht ganz sicher, dass es sich tat­säch­lich um den­sel­ben Eis­bä­ren han­delt.

In die­sen Gegen­den herrscht viel Frei­zeit­ver­kehr: Dort sind Tou­ris­ten eben­so unter­wegs wie Ein­hei­mi­sche auf Aus­flü­gen oder zur Jagd (der­zeit ist Ren­tier-Jagd­sai­son). Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass mit Eis­bä­ren immer und über­all außer­halb des bewohn­ten Bereichs von Lon­gye­ar­by­en gerech­net wer­den muss und dass Tou­ren auch in nächs­ter Umge­bung des Ortes nur mit ent­spre­chen­der Bewaff­nung mög­lich sind. Eben­falls sehr wich­tig und mitt­ler­wei­le auch gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist ein „Abschreck­mit­tel“ wie eine Signal­pis­to­le mit Knall­pa­tro­nen, um nahe Begeg­nun­gen mög­lichst schnell zu been­den, ohne dass Mensch oder Tier zu Scha­den kom­men. Der Ein­satz von Pfef­fer­spray ist in Spitz­ber­gen umstrit­ten und wird von der Ver­wal­tung nicht emp­foh­len, kann aber, aus dem rela­ti­ven Schutz etwa einer Hüt­te ver­wen­det, ent­schei­dend dazu bei­tra­gen, gefähr­li­che Situa­tio­nen unblu­tig zu been­den. Als allei­ni­ger Schutz ist Pfef­fer­spray jedoch nicht aus­rei­chend.

Der Eis­bär in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en ist bis­lang nicht durch aggres­si­ves Ver­hal­ten auf­ge­fal­len. Nor­ma­ler­wei­se sind Eis­bä­ren gegen­über Men­schen nicht aggres­siv, es gibt jedoch Aus­nah­men, etwa bei aus­ge­hun­ger­ten Bären. Auch in Pyra­mi­den sind die­sen Som­mer mehr­fach Eis­bä­ren gesich­tet wor­den, teil­wei­se direkt am Hotel mit­ten im Ort, der seit 1998 weit­ge­hend ver­las­sen ist.

Die­ser Eis­bär ist seit über einer Woche in der Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en unter­wegs, hier bei einer Frei­zeit­hüt­te in Hior­th­hamn.

Eisbär in Hiorthhamn bei Longyearbyen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Ark­tis-Sai­son 2014: Fotos, Rei­se­ta­ge­bü­cher, Blog

Die Ark­tis-Sai­son 2014 läuft noch, aber es sind schon etli­che Foto­ga­le­rien und ers­te Rei­se­ta­ge­bü­cher online zu sehen. Die ver­gan­ge­nen Fahr­ten in Spitz­ber­gen mit der Anti­gua und der Arc­ti­ca II ver­lie­fen bei­de her­vor­ra­gend und haben jeweils eine sehr rei­che Aus­beu­te an Erleb­nis­sen, Erin­ne­run­gen und Fotos erbracht, an denen man online teil­ha­ben kann.

Wei­te­re, locke­re Schil­de­run­gen von unter­wegs gibt es im Ark­tis-Blog.

Die Foto­ga­le­rien wer­den dem­nächst noch mit kur­zen Vide­os ergänzt. Wei­te­re Bil­der kom­men Ende Sep­tem­ber wie­der nach Abschluss der letz­ten Fahrt mit der Anti­gua.

Viel Spaß beim vir­tu­el­len Rei­sen in der Ark­tis!

Die Arc­ti­ca II im August mit Besuch.

Arctica II mit Eisbär

Hiorth­fjel­let

Eigent­lich war faul sein mein Begehr. Zei­tung lesen, Leu­te tref­fen, im Frue­ne – das ange­sag­tes­te Café in Lon­gye­ar­by­en, auch so ziem­lich das ein­zi­ge – rum­hän­gen und so. So schön so eine Fahrt rund um Spitz­ber­gen ist, anstren­gend ist es auch. Vor allem auf so einem klei­nen Boot, wo kein ande­rer Gui­de mit dabei ist, den man mal vor­schi­cken kann. Kei­ner­lei Kla­gen, aber ein fau­ler Tag, das hör­te sich gut an.

Aber die Zeit der Mit­ter­nachts­son­ne geht gera­de so gran­di­os schön zu Ende, dass das ein­fach nicht geht.

Zunächst ist das Cam­ping­platz-Pan­ora­ma­fo­to-Pro­jekt dran, das war schon lan­ge fäl­lig. Das­sel­be gilt für das Hiorth­fjel­let. Das ist nicht ganz tri­vi­al, weil man dazu ein Boot braucht, aber das ist gera­de kein Pro­blem. Ein guter Grund mehr, die­sen schö­nen Berg mal von oben zu sehen. Vom Gip­fel­pla­teau über den Advent­fjord nach Lon­gye­ar­by­en schau­en. Umge­kehrt macht man das ja stän­dig. 900 Höhen­me­ter rut­schen­der Frost­schutt, hur­ra! Zwei Schrit­te vor, einer zurück. Aber die Aus­sicht ist jeden ein­zel­nen Stein wert. Man schaut über den gesam­ten Advent­fjord, vom Advent­da­len im Osten über Lon­gye­ar­by­en mit den so gut bekann­ten Ber­gen und Glet­schern drum­her­um über das Hotell­ne­set mit Flug- und Cam­ping­platz bis über den äuße­ren Isfjord hin­weg. Und ein guter Teil des Nor­dens­ki­öld Lan­des liegt einem dort zu Füßen, der Blick glei­tet über unzäh­li­ge brau­ne Ber­ge, tafel­för­mi­ge und spit­ze, dazu viel­zäh­li­ge klei­ne­re Glet­scher und eis­freie Täler, so wie es für die­se Gegend typisch ist. Das Spitz­ber­gen, das ich als ers­tes ken­nen­ge­lernt habe, zu Zei­ten, als die Edgeøya noch ein fer­ner Traum war, uner­reich­ba­res Land.

Als Zuga­be gibt es auf dem Rück­weg noch die alte Koh­le­mi­ne von Hior­th­hamn mit­samt ehe­ma­li­ger Arbei­ter­un­ter­kunft Ørne­re­det (das Adler­nest) in über 600 Metern Höhe. Steil haben die gelebt, und in der Polar­nacht durf­ten die nicht den Berg run­ter. Immer nur wech­seln von der Dun­kel­heit im Berg in die Dun­kel­heit außer­halb.

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Die Dun­kel­heit kün­digt sich hier auch lang­sam an: Heu­te gibt es den ers­ten Son­nen­un­ter­gang die­ses Som­mers. Ein vier Mona­te lan­ger Tag neigt sich dem Ende ent­ge­gen.

Advent­fjord

Frei­tag, 22. August (immer noch) – High­lights bis auf die letz­ten Meter. Nach­dem es heu­te Mit­tag ziem­lich win­dig war, hat der Isfjord uns mit spie­gel­glat­tem Was­ser und Son­ne emp­fan­gen. Im Advent­fjord kam uns ein Wal ent­ge­gen, wenn er sich auch nur kurz bli­cken ließ. Und am Ufer unterm Hiorth­fjel­let, direkt gegen­über von Lon­gye­ar­by­en, ein Eis­bär – glaubt man es? Das kommt nun wirk­lich nicht alle Tage vor. Wie­der ein­mal zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort. Nur Hein­rich war nicht gera­de begeis­tert, er hat näm­lich auch eine Hüt­te in der Gegend, und dem Zustand des Fens­ters nach zu schlie­ßen, war der Bär drin … dann reicht ein­mal Fegen wohl kaum aus, damit es dort wie­der gemüt­lich wird.

Mit einem gemüt­li­chen Abschluss­abend geht die Rei­se zu Ende. Über 1100 See­mei­len rund um Spitz­ber­gen, mit allen mög­li­chen Lan­de­stel­len und noch so eini­gen mehr. Etwa 26 Land­gän­ge, von klei­nen Spa­zier­gän­gen bis zu Wan­de­run­gen über 20 Kilo­me­tern, und dazu die vie­len Land­schaf­ten und Tie­re, die wir vom Boot aus gese­hen haben. Die Bil­der wer­den für sich spre­chen, bald wird bei den Rei­se­be­rich­ten eine aus­führ­li­che Bil­der­ga­le­rie erschei­nen.

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In Spitz­ber­gen gibt es ja nicht nur Eis­bä­ren und wil­de Land­schaf­ten, son­dern auch alte Bekann­te. Ein paar davon zu sehen, steht als nächs­tes auf dem Pro­gramm. Der Teil des Lebens, der sich an Land abspielt, muss nun erst mal wie­der zu sei­nem Recht kom­men.

Green­peace-Schiff »Espe­ran­za« ver­stößt gegen neue Lot­sen­vor­schrift auf Spitz­ber­gen

Das Green­peace-Schiff „Espe­ran­za“, das sich zur­zeit in den Gewäs­sern um Spitz­ber­gen auf­hält, hat wie­der­holt gegen die seit Juli 2012 schritt­wei­se ein­ge­führ­te Lot­sen­pflicht ver­sto­ßen.

Die „Espe­ran­za“ ist um Spitz­ber­gen her­um unter­wegs, um auf die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels in der Ark­tis auf­merk­sam zu machen und um gegen die ange­streb­te Aus­wei­tung der Ölför­de­rung in der Barents­see zu pro­tes­tie­ren. Als pro­mi­nen­te Unter­stüt­ze­rin der Akti­on war unter ande­rem die bri­ti­sche Schau­spie­le­rin Emma Thomp­son an Bord.

Ende Juli war das Schiff auf­ge­fal­len, da es in meh­re­ren Fäl­len gegen die neue Lot­sen­pflicht auf Spitz­ber­gen ver­sto­ßen hat­te. Für eine Rund­tour, an der auch die Schau­spie­le­rin Emma Thomp­son teil­ge­nom­men hat­te, wur­de dar­auf­hin ein Lot­se an Bord geholt. Mit­te August hat­te der Kapi­tän der „Espe­ran­za“ dann das Schiff wie­der­um ent­ge­gen der Vor­schrift ohne einen Lot­sen nach Lon­gye­ar­by­en gesteu­ert. Wie schon zuvor wur­de der Vor­fall beim Sys­sel­man­nen zur Anzei­ge gebracht und dies­mal wur­de dem Kapi­tän eine Stra­fe von 50.000 Kro­nen auf­er­legt.

Die zustän­di­gen Stel­len, Sys­sel­man­nen und nor­we­gi­sches Kyst­verk, bedau­ern, dass aus­ge­rech­net Green­peace gegen Vor­schrif­ten ver­stößt, die von der Orga­ni­sa­ti­on doch eigent­lich unter­stützt wer­den. In die­sem Sin­ne hat sich auch Green­peace geäu­ßert und ihr Bedau­ern aus­ge­drückt. Green­peace begrüßt die Ein­füh­rung der Lot­sen­pflicht auf Spitz­ber­gen und unter­stützt prin­zi­pi­ell, auch mit Blick auf den Natur­schutz, sol­che Maß­nah­men, die zur Sicher­heit in der See­fahrt bei­tra­gen. Bei den Vor­fäl­len Ende Juli war Green­peace angeb­lich nicht bewusst, dass ihr Schiff bereits von den neu­en Vor­schrif­ten betrof­fen war, zumal sie zur Unter­stüt­zung des Kapi­täns einen eige­nen Eis­na­vi­ga­tor an Bord hat­ten. Bei dem aktu­el­len Vor­fall im August hat­te der Kapi­tän angeb­lich 1,5 Stun­den auf den ver­spä­te­ten Lot­sen gewar­tet, bevor er ent­schie­den hat­te, Lon­gye­ar­by­en ohne Lot­sen anzu­fah­ren.

Die Lot­sen­pflicht wird auf Spitz­ber­gen seit dem 1. Juli 2012 schritt­wei­se ein­ge­führt (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachrichten vom Juli 2012). Aktu­ell, für die Sai­son 2014, gilt sie für Schif­fe mit einer Län­ge ab 70m und für Pas­sa­gier­schif­fe ab 24m. Aus­ge­nom­men sind in die­ser Sai­son noch Expe­di­ti­ons­kreuz­fahrt­schif­fe. In der nächs­ten Sai­son 2015 fällt dann auch die­se Aus­nah­me weg und es gel­ten die glei­chen Regeln wie auf dem nor­we­gi­schen Fest­land.

Die »Espe­ran­za«,
zur­zeit unter­wegs auf Spitz­ber­gen.
 
Copy­right:
Glen via Flickr,
CC BY 2.0

Esperanza

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, Kyst­ver­ket

Unglück am Sar­ko­fa­gen

Nicht nur im Win­ter ber­gen die Ber­ge und Glet­scher um Lon­gye­ar­by­en Gefah­ren wie z.B. Glet­scher­spal­ten in sich, son­dern auch im Som­mer soll­te man den zum Teil sehr stei­len und fel­si­gen von Schmelz­was­ser durch­ström­ten Unter­grund höchs­te Auf­merk­sam­keit wid­men.

Kürz­lich brach sich beim Abstieg vom Sar­ko­fa­gen, der west­lich den Lars­breen (Lars­glet­scher) begrenzt, eine 21 jäh­ri­ge nor­we­gi­sche Rei­se­lei­te­rin das Bein. Da im Bereich der Unglück­stel­le kein Mobil­funk­netz erreich­bar war, muss­ten Mit­glie­der der Grup­pe wie­der auf­stei­gen um den Sys­sel­mann zu infor­mie­ren und um Hil­fe rufen zu kön­nen. Die Reis­lei­te­rin sowie die gesam­te Grup­pe der Tou­ris­ten unter­schied­li­cher Natio­na­li­tä­ten wur­den mit dem Hub­schrau­ber nach Lon­gye­ar­by­en geflo­gen. Die Rei­se­lei­te­rin bekam im Kran­ken­haus einen Gips und wur­de spä­ter nach Trom­sø geflo­gen.

Sar­ko­fa­gen (links). Blick vom Lars-Glet­scher

Larsbreen mit Sarkofagen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Wie­der Gra­na­ten­fund bei Lon­gye­ar­by­en

Wie­der, wie bereits in ver­gan­ge­nen Som­mer, wur­de Muni­ti­on aus dem zwei­ten Welt­krieg bei Lon­gye­ar­by­en gefun­den. Dies­mal lagen die Gra­na­ten auf dem Pla­teau­berg, der sich unmit­tel­bar an der west­li­chen Sei­te der Stadt erhebt. Das Are­al wur­de weit­läu­fig abge­sperrt. Die Gra­na­ten konn­ten ent­schärft wer­den.

Pla­tåf­jel­let

Platafjellet

Quel­le: Sys­sel­mann

Eidem­buk­ta

Nach einer klei­nen Irr­fahrt sind wir schließ­lich in der Eidem­buk­ta gelan­det, nörd­lich vom Isfjord. Im Ver­gleich zum Nord­aus­t­land sind wir damit sozu­sa­gen im Stadt­park von Lon­gye­ar­by­en. Gut, das ist sicher über­trie­ben.

Ursprüng­lich woll­ten wir zum Prins Karls For­land, aber der Wind im offe­nen For­lands­und war so hef­tig, dass der Anker dort nicht hal­ten woll­te und wir uns etwas ande­res über­le­gen muss­ten. So war ich letzt­lich nach 5 Uhr in der Früh erst in den Federn. Auch damit könn­te es zu tun haben, dass heu­te ein wenig „Kater­stim­mung“ ist. West Coast Blues … die Rei­se geht zu Ende, man kann das schlecht auf­hal­ten. Alle sind nun gut drauf, alle Rou­ti­nen lau­fen, man kennt ein­an­der, man könn­te pri­ma noch eine Woche wei­ter­ma­chen oder zwei, aber plötz­lich grei­fen all die Zwän­ge der Zivi­li­sa­ti­on wie­der. Ter­mi­ne, Flü­ge, Beruf, sonst­was.

Aber so weit sind wir noch nicht. Noch sind wir für eini­ge Stun­den in der Tun­dra der West­küs­te unter­wegs. Nach all dem Eis und der Käl­te des hohen Nor­dens, den Fels­land­schaf­ten des Nord­wes­tens und den rie­si­gen Glet­schern im Kross­fjord kann man sich hier nahe­zu wie zuhau­se füh­len. Die­se Land­schaft ist nicht so schroff, nicht so abwei­send, fast schon ein­la­dend. Zumin­dest im Ver­gleich.

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

In der Eidem­buk­ta war ich doch vor eini­gen Wochen schon ein­mal, Anfang Juni war das. Eine gefühl­te Ewig­keit her! Da lag noch Schnee bis in Mee­res­hö­he, fast das gesam­te, wei­te Land war weiß. Nun machen sich schon Herbst­far­ben in der Tun­dra breit, von Schnee nir­gends mehr eine Spur. „Damals“ waren auf jedem schnee­frei­en Fle­cken in der Tun­dra Gän­se unter­wegs, heu­te pad­delt nur noch ein Trupp Eide­r­en­ten in der Bucht, die den Stress des Brü­tens schon lan­ge hin­ter sich haben. Die Welt hier hat sich kom­plett ver­än­dert. Kei­ne 7 Wochen spä­ter! Der ark­ti­sche Som­mer geht so unglaub­lich schnell vor­bei.

Kross­fjord

Ich wie­der­ho­le mich nur zu ger­ne: Ein Tag aus dem ark­ti­schen Mär­chen­buch. Die Son­ne ist uns treu geblie­ben, und bei die­sem Wet­ter ist der Kross­fjord wirk­lich ein Mär­chen­land, unschlag­bar schön. Blau­es Was­ser, gro­ße Glet­scher, dunk­ler Fels, grü­ne Hän­ge. Ich weiß, ich habe so etwas schon mal geschrie­ben. Mir fal­len nicht genü­gend Vari­an­ten ein, um die­se Viel­falt der Natur zu beschrei­ben, was mir aber nicht pein­lich ist, denn dar­an sind schon ganz ande­re geschei­tert. Schon in der Schu­le waren mei­ne Auf­sät­ze schlecht. Aber die Natur hier kann dafür alles, und dar­auf kommt es an.

Die Glet­scher­wan­de­rung steht ohne Zwei­fel ganz weit oben auf der Lis­te der schöns­ten Tou­ren die­ses Som­mers. Die Bil­der sol­len für sich spre­chen, wie gesagt, ich kann das nicht.

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Um dem Kuchen noch ein Sah­ne­häub­chen auf­zu­set­zen, stand der Emp­fang am 5-Ster­ne-Hotel schon mit Würst­chen auf dem Grill start­klar. Das mit dem Hotel und den Ster­nen ist kein Spaß, das gibt es wirk­lich dort im Kross­fjord. Aller­dings viel­leicht etwas anders, als man nun befürch­ten könn­te …
Wir hät­ten den Tag dann been­den und als gran­di­os in Erin­ne­rung behal­ten kön­nen, aber wenn die­se Gegend gut drauf ist, dann geht es immer irgend­wo noch wei­ter, bis die Augen zufal­len. Glet­scher­kreuz­fahrt, per­fek­te Spie­gel­bil­der der Ber­ge auf dem Fjord. Ange­rei­chert mit Eis­bär, wun­der­bar im Gegen­licht, ein­ge­rahmt von fun­keln­dem Eis. Die Ark­tis, ein Mär­chen­land.

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News-Auflistung generiert am 19. April 2024 um 02:12:07 Uhr (GMT+1)
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