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Jahres-Archiv: 2020 − Nachrichten


Wegen Coro­na: Anti­gua-Fahrt und Pyra­mi­den-Tour im Sep­tem­ber fal­len aus

Lei­der, aber auch wenig über­ra­schend, müs­sen wir auch die Spitz­ber­gen­rei­se mit der Anti­gua im Sep­tem­ber (08.-18.09.2020) aus. Auch wenn Nor­we­gen ab Mitt­woch wie­der die Gren­zen für Tou­ris­ten aus den meis­ten Län­dern Euro­pas öff­net, gel­ten wegen der Gefahr durch das Coro­na-Virus für Schiffs­rei­sen doch beson­de­re Regeln, die die Durch­füh­rung der Rei­sen auf abseh­ba­re Zeit unmög­lich machen. Die gefor­der­ten Hygie­ne­re­geln, Abstän­de, Ober­gren­zen für Nut­zung der Kapa­zi­tä­ten etc. sind ins­be­son­de­re auf klei­nen Schif­fen nicht umsetz­bar. Die Kom­bi­na­ti­on „Schiff“, „klein“ und „Ende der Welt“ ist eine der ungüns­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen der­zeit, die man sich vor­stel­len kann.

Die Teil­neh­me­rIn­nen wer­den zeit­nah von der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft infor­miert.

Corona-Virus, Spitzbergen

Mit der Anti­gua in Spitz­ber­gen: die­ses Jahr wegen Coro­na nicht mehr mög­lich.

Dies gilt auch die vor der Anti­gua­fahrt geplan­te Pyra­mi­den­rei­se (31.08.-07.09.2020). Auch die­se wird lei­der nicht statt­fin­den, auch hier wer­den die Teil­neh­me­rin­nen nun kon­tak­tiert.

Nor­we­gen öff­net die Gren­zen für die meis­ten EU-Län­der

Das nor­we­gi­sche Wirt­schafts- und Fische­rei­mi­nis­te­ri­um teilt mit, dass Tou­ris­ten aus den meis­ten EU-Län­dern ab dem 15. Juli wie­der ohne Qua­ran­tä­ne nach Nor­we­gen rei­sen dür­fen. Heu­te (10. Juli) Mit­tag wur­de vom Fol­ke­hels­e­insti­tutt eine Kar­te ver­öf­fent­licht, die Euro­pa in grü­ne und rote Län­der und Regio­nen auf­teilt. Aus grün dar­ge­stell­ten Län­dern dür­fen auch Tou­ris­ten ab dem 15. Juli wie­der ein­ge­rei­sen. Bis­lang müs­sen für eine Ein­rei­se beson­de­re Grün­de vor­lie­gen.

Die Kar­te soll min­des­tens alle 14 Tage aktua­li­siert wer­den, bei Bedarf auch schnel­ler. Tou­ris­ten aus Län­dern mit zu hohen oder intrans­pa­ren­ten Infek­ti­ons­zah­len kön­nen jeder­zeit wie­der Rei­se­be­schrän­kun­gen wie einer Qua­ran­tä­ne­pflicht unter­lie­gen. Nicht alle EU-Län­der haben es bis­her auf die Lis­te geschafft: Bis­lang sind Por­tu­gal, Luxem­burg, Schwe­den und meh­re­re ost­eu­ro­päi­sche Län­der im roten Bereich. Aller­dings kann auch inner­halb ein­zel­ner Län­der regio­nal dif­fe­ren­ziert wer­den, wie der genaue Blick auf Schwe­den zeigt, wo meh­re­re süd­schwe­di­sche Pro­vin­zen (Ble­kin­ge, Kro­n­oberg und Skå­ne) eben­falls ab dem 15. Juli ohne Qua­ran­tä­ne nach Nor­we­gen rei­sen dür­fen.

Rei­sen­de aus Län­dern außer­halb Euro­pas (EU, Schen­gen­raum, Euro­päi­scher Wirt­schafts­raum) dür­fen einer Pres­se­mit­tei­lung der Regie­rung zufol­ge nach wie vor nur nach Nor­we­gen ein­rei­sen, wenn sie dort bei­spiels­wei­se nahe Ver­wand­te oder Part­ner haben.

Spitz­ber­gen mit der Anti­gua: Ein Bei­trag im Kon­junk­tiv

Meist geht es in den Bei­trä­gen an die­ser Stel­le ja eher nüch­tern um Din­ge, die tat­säch­lich pas­siert sind.

Im Gegen­satz dazu geht es hier latent emo­tio­nal um das, was gera­de nicht pas­siert.

Ges­tern, am 09. Juli, hät­ten wir uns in Lon­gye­ar­by­en auf der guten, alten Anti­gua ein­ge­schifft. Etwa 30 Pas­sa­gie­re, etwas auf­ge­regt, gut gelaunt und mit viel Span­nung und Erwar­tung. Zehn Leu­te Mann­schaft, Kapi­tän (wahr­schein­lich Robert), Steu­er­leu­te, Deck­hand, Küche & Ser­vice, drei Gui­des – Alex, Kris­ti­na und ich. Alle hat­ten sich lan­ge auf die Fahrt gefreut, bis sie dann vor ein paar Wochen vom Coro­na-Virus gefres­sen wur­de, wie so vie­les in die­sem schrä­gen Jahr. 19 Tage Spitz­ber­gen futsch. Nicht ein­fach irgend­wel­che Tage. Spitz­ber­gen unter Segeln, das ist immer inten­siv und erleb­nis­reich. Auf jeder Fahrt erle­ben wir Din­ge, von denen ich nach einem Vier­tel­jahr­hun­dert Spitz­ber­gen­fahr­ten den­ke: „das gibt’s doch nicht“.

Antigua, Spitzbergen

Spitz­ber­gen mit der Anti­gua: wäre ges­tern (9. Juli) los­ge­gan­gen.

Was uns die­sen Som­mer ent­geht, nicht nur auf der theo­re­tisch gera­de begin­nen­den, tat­säch­lich aus­fal­len­den Fahrt, son­dern auch auf den ande­ren Fahr­ten und Rei­sen, die nun nicht statt­fin­den – nie­mand wird es je wis­sen. Aber natür­lich kann man etwas her­um­träu­men und sich ein paar Gedan­ken machen. Span­nend ist, wie immer, ein Blick auf Wet­ter­vor­her­sa­ge und Eis­kar­te:

Wetterbericht Spitzbergen

See­wet­ter­be­richt für Sams­tag (11. Juli).

Der heu­te (Frei­tag) zunächst noch kräf­tig an der West­küs­te pus­ten­de Wind soll abseh­bar abneh­men, aber im Isfjord ist es ruhig, still und schön, in der Nacht auf Sams­tag wohl auch feucht. Wahr­schein­lich hät­ten wir den heu­ti­gen, ers­ten Tag eher im Isfjord ver­bracht. Tem­pel­fjord, Bil­lefjord, Nord­fjord mit Ekm­anfjord, Cora­hol­men, Bohem­an­flya und so wei­ter … was gibt es da nicht alles für schö­ne Ecken! (Durch Kli­cken auf die Links kann man die­se Orte zumin­dest online jeder­zeit besu­chen.)

Am Sams­tag soll der Wind vor der Küs­te auf Süd dre­hen. Ich den­ke, dann hät­ten wir uns vor die Küs­te „gewagt“ und Segel gesetzt, Kurs Nord, mit feins­tem Segel­wind! Im Nor­den soll es in den nächs­ten Tage laut Wet­ter­be­richt von heu­te ruhig wer­den und auch ruhig blei­ben, und dann steht einem ja die­se Welt dort offen.

Wetterbericht Spitzbergen

See­wet­ter­be­richt für Sonn­tag (12. Juli).

Und nun noch ein Blick auf die Eis­kar­te. Das ist jetzt wirk­lich inter­es­sant. Im Osten und Nord­os­ten gibt es näm­lich immer noch sehr viel Treib­eis und sogar noch fes­tes Fjord­eis in man­chen Fjor­den, vor allem um das Nord­aus­t­land. So wie es jetzt aus­sieht, wären uns die­se fer­nen Regio­nen also gar nicht zugäng­lich, und das kann durch­aus noch für ein paar Wochen so blei­ben. Es wäre also wahr­schein­lich eine „Umrun­dung ohne Umrun­dung“ gewor­den. Was bei Fahrt­be­ginn gegen Mit­te Juli eher unwahr­schein­lich, aber abso­lut nicht unmög­lich ist, wie man sieht. Natür­lich wäre es span­nend gewe­sen, sich das vor Ort anzu­se­hen, aber es ist immer­hin auch inter­es­sant, viel­leicht in den nächs­ten 2-3 Wochen ab und zu mal einen Blick auf die Eis­kar­te zu wer­fen und sich ein paar Gedan­ken zu machen.

Eiskarte Spitzbergen

Eis­kar­te Spitz­ber­gen, Stand 09. Juli (© Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut).

Aber nun schaut Euch den Lief­defjord und Wood­fjord an! Offe­nes, also wahr­schein­lich navi­gier­ba­res Treib­eis, wohl mit ein paar grö­ße­ren Eis­fel­dern, etwa der gel­be Fleck vor der Reins­dyr­flya, und fes­tes Eis (grau) im inne­ren Wood­fjord! Da hät­ten wir bei brauch­ba­rem Wet­ter – und das soll dort nächs­te Woche herr­schen – sicher meh­re­re unver­gess­li­che Tage vebracht. Um dann Rich­tung Nord­aus­t­land und Hin­lo­pen­stra­ße wei­ter­zu­schau­en. Auch dort hät­te die Kom­bi­na­ti­on aus Treib­eis, zum Heu­len schö­nen Land­schaf­ten und sicher vie­len Tie­ren, von Lum­men bis hin zu Wal­ros­sen, Eis­bä­ren und wahr­schein­lich Walen, bestimmt ein­ma­li­ge Tage beschwert.

Isfjord

Was uns wohl im Isfjord so begeg­net wäre? Hier ein paar Bil­der von den Rei­sen der letz­te Jah­ren. So oder anders hät­te es sein kön­nen.

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

For­lands­und

Hier im For­lands­und haben wir ja etwa letz­tes Jahr viel Zeit ver­bracht 😉 wie die­je­ni­gen, die dabei waren, sich bestimmt nicht unger­ne erin­nern wer­den. Alle die­ser Bil­der sind von 2019.

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Wood­fjord und Lief­defjord

Nur ein paar Mög­lich­kei­ten von den Ein­drü­cken, die sich im Wood­fjord und Lief­defjord an der Nord­küs­te hät­ten erge­ben kön­nen. Es gibt ja auch noch den Raud­fjord, den Wij­defjord, den Sorg­fjord, … ach ja.

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Hät­te, könn­te, wäre, soll­te. Viel Fahr­rad­ket­te. Das alles bleibt rei­ne Vor­stel­lung, unge­se­hen, nicht erlebt. Die etwa 40 ark­tis­be­geis­ter­ten Men­schen, die 2 1/2 Wochen zusam­men auf einem klei­nen Schiff im Nor­den ver­brin­gen und sich gemein­sam begeis­tern und fas­zi­nie­ren las­sen wol­len, wer­den sich nun in die­ser Kom­bi­na­ti­on nie tref­fen. Scha­de.

Es bleibt zu hof­fen, dass wir uns nächs­tes oder viel­leicht über­nächs­tes Jahr in Spitz­ber­gen tref­fen, oder irgend­wo sonst zwi­schen Nord- und Süd­pol. Bleibt gesund und mun­ter!

In eige­ner Sache: Mehr­wert­steu­er­än­de­rung

Wie all­ge­mein bekannt, ist in Deutsch­land zum 1. Juli eine Sen­kung der Mehr­wert­steu­er in Kraft getre­ten: aus 19 % wer­den 16 % und aus dem ermä­ßig­ten Satz von 7 %, der bei­spiels­wei­se für Bücher gilt, wer­den 5 %.

Wie gehe ich damit um?

Klar, in der Theo­rie ist es nahe­lie­gend: Für den Han­del ist die Mehr­wert­steu­er ein durch­lau­fen­der Pos­ten, even­tu­el­le Ände­run­gen reicht man an den Kun­den wei­ter. Aaa­aber: Die Pra­xis sieht für den Buch­han­del, der der gesetz­li­chen Preis­bin­dung unter­liegt, anders aus. Ände­run­gen des Brut­to­prei­ses müs­sen gemel­det und kom­mu­ni­ziert wer­den, was viel Ver­wal­tungs­auf­wand mit sich bringt und auch die Händ­ler ärgert, die ja Preis­eti­ket­ten auf den Büchern haben etc. Und das Gan­ze in ein paar Mona­ten wie­der zurück. Wer mehr zu den Tech­ni­k­a­li­tä­ten und zum Auf­wand wis­sen möch­te, der ggf. im Buch­han­del anfällt, liest auf Bran­chen­sei­ten wie dem Bör­sen­blatt oder Buch­re­port wei­ter.

Mehrwertsteuersenkung

„Auf nach Spitz­ber­gen“ – der­zeit schwie­rig. Aber ein Stück Spitz­ber­gen in Form eines Treib­holz-Bil­der­rah­mens oder Früh­stücks­brett­chens nach Hau­se holen – das geht! 🙂

Unterm Strich wür­de die Erspar­nis bei den Büchern, die es im Spitzbergen.de-Shop gibt, jeweils weit unter einem Euro lie­gen.

Loh­nen tut sich das schon eher in der Abtei­lung Kunst­hand­werk, denn die­ses ist ers­tens eher teu­rer als Bücher, und zwei­tens liegt die Mehr­wert­steu­er höher (Sen­kung von 19 auf 16 %). Da kann man als Kun­de also schnell einen Betrag spa­ren, mit dem man dann ein Eis essen gehen kann. Und hier ent­fällt der admi­nis­tra­ti­ve Auf­wand, da es kei­ne Preis­bin­dung und kei­nen Ver­trieb über zwi­schen­ge­schal­te­ten Han­del gibt. Somit lohnt sich jetzt der Ein­kauf im Spitzbergen.de-Shop vor allem im Bereich Kunst­hand­werk! Es gibt noch ein paar weni­ge Spitz­ber­gen-Treib­holz-Bil­der­rah­men, sowohl grö­ße­re von 2018 als auch klei­ne­re von 2019, und natür­lich die Früh­stücks­brett­chen in Form ark­ti­scher Tie­re aus Lon­gye­ar­by­en!

Coro­na: Fahrt mit Arc­ti­ca II im August abge­sagt

Es ist für den Tou­ris­mus kein gutes Jahr und es wird wohl auch keins mehr dar­aus wer­den, jeden­falls nicht im Zusam­men­hang mit Schiffs­rei­sen in die Ark­tis und schon gar nicht mit klei­nen Schif­fen: Auch wenn Schiffs­rei­sen in Spitz­ber­gen nun nicht mehr prin­zi­pi­ell aus­ge­schlos­sen sind und Nor­we­gen dem­nächst die Gren­zen wie­der für Tou­ris­ten aus Euro­pa öff­nen wird, las­sen die Beschrän­kun­gen Rei­sen gera­de auf klei­nen Schif­fen prak­tisch nicht zu.

Spitzbergen mit SY Arctica II: wegen Corona abgesagt

Mit der Arc­ti­ca II bei Spitz­ber­gen im Treib­eis: hät­ten wir auch die­ses Jahr ger­ne wie­der erlebt. Wird wegen Coro­na aber lei­der nichts.

Damit sehen wir uns nun lei­der auch gezwun­gen, die Fahrt „Spitz­ber­gen für Fort­ge­schrit­te­ne“ mit der Arc­ti­ca II im August 2020 coro­nabe­dingt abzu­sa­gen. Die Teil­neh­me­rIn­nen wer­den nun von der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft kon­tak­tiert.

Nor­we­gen öff­net ab 15. Juli für Tou­ris­ten aus Euro­pa

Ab 15. Juli will Nor­we­gen Tou­ris­ten aus euro­päi­schen Län­dern (Schengenraum/Europäischer Wirt­schafts­raum) auch außer­halb Skan­di­na­vi­ens wie­der die Ein­rei­se ermög­li­chen. In der ent­spre­chen­den Pres­se­mit­tei­lung wer­den aller­dings Bedin­gun­gen erläu­tert: So wird man in Nor­we­gen das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in den jewei­li­gen Län­dern beob­ach­ten. Rei­sen­de aus Regio­nen mit einem erhöh­ten Auf­kom­men an Infek­tio­nen mit SARS-Coro­na­vi­rus-2 („Coro­na“) wer­den wei­ter­hin einer zehn­tä­gi­gen Qua­ran­tä­ne­pflicht unter­lie­gen. Die­se muss auf dem nor­we­gi­schen Fest­land statt­fin­den, eine even­tu­el­le Wei­ter­rei­se nach Spitz­ber­gen ist erst nach der Qua­ran­tä­ne mög­lich. Auch Län­der und Regio­nen, die die Coro­na-Ent­wick­lung nicht hin­rei­chend genau beob­ach­ten und ent­spre­chen­de Infor­ma­tio­nen zugäng­lich machen, wer­den mög­li­cher­wei­se Ein­schrän­kun­gen unter­lie­gen.

Das nor­we­gi­sche Fol­ke­hels­e­insti­tutt (Amt für öffent­li­che Gesund­heit) ver­öf­fent­licht eine Kar­te, auf der ein­zel­ne Län­der rot oder grün mar­kiert ist. Nur Tou­ris­ten aus grün dar­ge­stel­len Län­dern wer­den ab dem 15. Juli ein­rei­sen dür­fen, ohne in Qua­ran­tä­ne zu müs­sen. Aktu­ell zeigt die Kar­te nur Skan­di­na­vi­en, sie soll am 10. Juli aktua­li­siert wer­den und wird dann min­des­tens alle 2 Wochen über­ar­bei­tet.

Corona-Karte Skandinavien

Kar­te des nor­we­gi­schen Fol­ke­hels­e­insti­tutt: sie ent­schei­det, wer ab 15. Juli ohne Qua­ran­tä­ne ein­rei­sen darf. Aktu­ell zeigt sie nur Skan­di­na­vi­en, am 10. Juli soll sie erwei­tert wer­den.

Bis­lang dür­fen aus euro­päi­schen, nichtskan­di­na­vi­schen Län­dern nur Rei­sen­de nach Nor­we­gen, die für ihre Rei­se beson­de­re Grün­de haben wie bei­spiels­wei­se nahe Ver­wand­te, Arbeit oder Wohn­ei­gen­tum. Hier gel­ten eige­ne Regeln.

Töd­li­che Eis­bä­ren­be­täu­bung im Janu­ar: Kri­tik der Behör­den

Am 30. Janu­ar wur­de ein Eis­bär vom Sys­sel­man­nen mit Hub­schrau­ber aus der Nähe Lon­gye­ar­by­ens ver­trie­ben und spä­ter auf der Nord­sei­te vom Advent­fjord betäubt, um in eine abge­le­ge­ne Regi­on aus­ge­flo­gen zu wer­den. Wäh­rend des Trans­ports starb der Eis­bär, oder, genau­er gesagt, die Eis­bä­rin. Todes­ur­sa­che war Schock, aus­ge­löst durch die Belas­tung durch das Trei­ben mit Hub­schrau­ber über mehr als 2 Stun­den hin­weg und die anschlie­ßen­de Voll­nar­ko­se.

Nun gibt es Kri­tik an dem Vor­fall sei­tens des Mat­til­syn­et, der nor­we­gi­schen Lebens­mit­tel­auf­sicht­se­hör­de, die auch über die Kon­trol­le für Tier­ge­sund­heit und somit auch für die Betäu­bung von Wild­tie­ren zustän­dig ist, auf Spitz­ber­gen etwa im Zusam­men­hang mit For­schung oder mit bereit­schafts­dienst­li­chen Maß­nah­men wie im frag­li­chen Fall. Sowohl juris­tisch als auch ope­ra­tiv han­delt es sich aller­dings um ein kom­ple­xes Gesche­hen, wie die Sval­bard­pos­ten aus­führ­lich dar­stellt. Das nor­we­gi­sche Tier­schutz­ge­setz gilt auch auf Spitz­ber­gen, das Tier­ge­sund­heits­per­so­nal­ge­setz (Dyrehel­se­per­so­nell­oven) bis­lang aber noch nicht. Den­noch wird die Anwen­dung der dort fest­ge­schrie­be­nen Prin­zi­pi­en indi­rekt durch das auch auf Spitz­ber­gen gel­ten­de Tier­schutz­ge­setz vor­aus­ge­setzt.

Sowohl das Nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut, ver­tre­ten durch Eis­bä­ren­for­scher Jon Aars, als auch der Sys­sel­man­nen über den Umwelt­schutz­be­auf­trag­ten Mor­ten Wede­ge haben in der Sval­bard­pos­ten auf die Kri­tik geant­wor­tet. Aars war selbst nicht beim Vor­gang am 30. Janu­ar betei­ligt.

Das Mat­til­syn­et kri­ti­siert nun meh­re­re Aspek­te im Zusam­men­hang mit dem Fall von Janu­ar, wobei auch von einem Man­gel an Kom­pe­tenz die Rede ist. Bemän­gelt wird gene­rell, dass es kein wis­sen­schaft­lich fun­dier­tes Pro­to­koll zum Fang von Eis­bä­ren (durch Betäu­bung) gibt. Es über­rascht nicht, dass das Nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut hier ande­rer Mei­nung ist; es kommt wohl auf die Anfor­de­run­gen an, die an ein sol­ches Pro­to­koll zu stel­len sind.

Im kon­kre­ten Fall wur­de die phy­si­sche Ver­fas­sung des Eis­bä­ren nicht aus­rei­chend in die Abwä­gung vor der Betäu­bung ein­be­zo­gen. Dies könn­te in Anbe­tracht des gerin­gen Gewichts des Bären von nur 62 Kilo­gramm sowie der gro­ßen Belas­tung durch das 2,5 Stun­den andau­ern­de Jagen mit dem Hub­schrau­ber kurz vor der Betäu­bung eine wesent­li­che Rol­le gespielt haben. Dar­über hin­aus wird kri­ti­siert, dass es kei­ne medi­zi­ni­sche Kom­pe­tenz und Aus­rüs­tung gege­ben habe, um den betäub­ten Bären im Fall einer Ver­schlech­te­rung des Zustan­des behan­deln zu kön­nen. Der Gedan­ke liegt nahe, dass dies im betref­fen­den Fall eben­falls eine ent­schei­den­de Rol­le gespielt haben könn­te. Das wird, soweit bekannt, vom Mat­til­syn­et aber nicht wei­ter aus­ge­führt. Dort legt man vor allem Wert dar­auf, dass sich der­ar­ti­ge Vor­fäl­le nicht wie­der­ho­len, indem die ent­spre­chen­den Rou­ti­nen ver­bes­sert wer­den. Im Wie­der­ho­lungs­fall schließt die zustän­di­ge Regio­nal­che­fin Hil­de Haug auch ver­bind­li­che Auf­la­gen nicht aus.

Junger Eisbär

Jun­ger Eis­bär zusam­men mit sei­ner Mut­ter. Der klei­ne­re Bär war zur Zeit der Auf­nah­me etwa 20 Mona­te alt und sicher schwe­rer als 60 kg.

Auf­schluss­reich sind auch die Aus­sa­gen zwei­er Tier­ärz­te, die von der Sval­bard­pos­ten kon­tak­tiert wur­den. Nur die­se bei­den sol­len infra­ge kom­men als Tier­ärz­te, die das Betäu­bungs­mit­tel ver­schrie­ben haben kön­nen. Das geschah aller­dings nicht im Zusam­men­hang mit dem kon­kre­ten Fall, son­dern auf Vor­rat: Durch die For­schung an Eis­bä­ren, bei der jedes Jahr Dut­zen­de oder auch eine drei­stel­li­ge Zahl von Bären betäubt wer­den, ver­fügt das Nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut in Lon­gye­ar­by­en über einen grö­ße­ren Vor­rat des betref­fen­den Mit­tels. Für des­sen Anwen­dung blei­ben die ver­schrei­ben­den Ärz­te ver­ant­wort­lich, auch wenn sie in die Pra­xis, sei es For­schung oder ein poli­zei­li­cher Zusam­men­hang, im Ein­zel­nen nicht ein­ge­bun­den sind. Kei­ner der betref­fen­den Ärz­te wur­de im kon­kre­ten Fall kon­tak­tiert, und einer von bei­den teil­te mit, dass er sei­ne Zustim­mung zur Ver­wen­dung des Betäu­bungs­mit­tels in die­sem Fall auch ver­wei­gert hät­te. Eine mög­li­che Alter­na­ti­ve wäre aus Sicht des Sys­sel­man­nen aller­dings wohl der unmit­tel­ba­re Abschuss gewe­sen.

Recht­lich kann der Tier­arzt die Anwen­dung des Medi­ka­ments einem Hel­fer über­las­sen, wenn die­ser dazu in der Lage ist. Aller­dings wur­de kei­ner der bei­den Tier­ärz­te kon­tak­tiert, die ent­spre­chen­de Betäu­bungs­mit­tel ver­schrie­ben haben. Es ist nicht ein­mal klar, wer von bei­den die frag­li­che Lie­fe­rung ver­schrie­ben hat, so dass die Ver­ant­wor­tung auch nicht zuzu­ord­nen ist. Mög­li­cher­wei­se war das ver­wen­de­te Betäu­bungs­mit­tel bereits abge­lau­fen; dies ist laut Polar­in­sti­tut aber unwahr­schein­lich und es ist, eben­falls laut Jon Aars (Polar­in­sti­tut) frag­lich bezie­hungs­wei­se unwahr­schein­lich, ob es ggf. eine Aus­wir­kung gehabt hät­te.

Schon wäh­rend des Vor­gangs beton­te der Sys­sel­man­nen bei den Pres­se­mel­dun­gen regel­mä­ßig, dass „eis­bä­ren­fach­li­che Kom­pe­tenz“ durch das Nor­we­gi­sche Polar­in­sti­tut vor Ort invol­viert sei. Dabei wur­den kei­ne Namen oder Berufs­be­zeich­nun­gen genannt, aber Tier­ärz­te wer­den in sol­che Vor­gän­ge nicht unmit­tel­bar betei­ligt. Bei­de befrag­ten Tier­ärz­te äußer­ten sich dahin­ge­hend, dass sie zumin­dest auf eine bera­ten­de Rol­le aus der Fer­ne wäh­rend des Vor­gangs wohl Wert gelegt hät­ten; wie erwähnt teil­te einer mit, dass er die Ver­wen­dung des Betäu­bungs­mit­tels ver­wei­gert hät­te. Aller­dings gehen bei­de davon aus, dass das ver­wen­de­te Medi­ka­ment nicht aus dem jeweils von ihnen ver­schrie­be­nen Bestand stam­men könn­ten.

Alle Betei­lig­ten ken­nen die Kom­ple­xi­tät der juris­ti­schen und sach­li­chen Ver­hält­nis­se und die Schwie­rig­keit der Ent­schei­dun­gen, die unter Zeit­druck in einer Stress­si­tua­ti­on getrof­fen wer­den müs­sen. Aber man kann als Fazit fest­hal­ten: Ein gro­ßes Tier wie einen Eis­bä­ren in tie­fe Voll­nar­ko­se zu ver­set­zen, das kurz vor­her über Stun­den unter star­kem Stress stand, ohne des­sen Gewicht und Zustand zu ken­nen, ohne tier­me­di­zi­ni­sche Not­fall­aus­rüs­tung und ohne einen Tier­arzt unmit­tel­bar zu betei­li­gen – das muss man nicht als ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit einem streng geschütz­ten Tier emp­fin­den.

Ers­te Öff­nung hin zu mehr­tä­gi­gen Schiffs­rei­sen

Die lang­sa­me und schritt­wei­se Öff­nung für Tou­ris­ten hat bereits begon­nen. Seit dem 1. Juni kön­nen Besu­cher vom nor­we­gi­schen Fest­land wie­der ohne Qua­ran­tä­ne anrei­sen, am 15. Juni wer­den die übri­gen skan­di­na­vi­schen Län­der („Nor­den“) fol­gen. Nur Schwe­den ist auf­grund der dort höhe­ren Infek­ti­ons­ra­ten noch aus­ge­nom­men.

Gleich­zei­tig wur­de bis­lang betont, dass mehr­tä­gi­ge Schiffs­rei­sen („kyst­crui­se“) auf­grund beson­de­rer Heaus­for­de­run­gen zunächst nicht zuge­las­sen wer­den. Nun gibt es auch in die­ser Rich­tung eine ers­te Öff­nung: Das für Spitz­ber­gen zustän­di­ge Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um teilt mit, dass Schif­fe mit einer Kapa­zi­tät von bis zu 500 Pas­sa­gie­ren ihre Rei­sen unter meh­re­ren Bedin­gun­gen wie­der auf­neh­men kön­nen. Aller­dings darf nur die Hälf­te der Kapa­zi­tät genutzt wer­den, so dass theo­re­tisch bis zu 250 Pas­sa­gie­re an Bord eines Schif­fes mög­lich sind. Dar­über hin­aus wer­den nur Pas­sa­gie­re aus Län­dern zuge­las­sen, aus denen die Anrei­se nach Spitz­ber­gen über­haupt mög­lich ist; aktu­ell also nur Nor­we­gen, dem­nächst auch Däne­mark, Finn­land und Island.

Hurtigruten Svalbard

Mehr­tä­gi­ge Schiffs­rei­sen in Spitz­ber­gen sol­len nun unter bestimm­ten Bedin­gun­gen wie­der mög­lich wer­den.

Wie auch alle ande­ren Ver­an­stal­ter für an Land statt­fin­den­den Tou­ris­mus, muss für jedes Schiff ggf. ein Hygie­ne­plan vor­ge­legt und amt­lich aner­kannt wer­den. Grund­la­ge dafür sind Richt­li­ni­en, die von Sval­bard Rei­se­liv, der loka­len Tou­ris­mus-Dach­or­ga­ni­sa­ti­on in Lon­gye­ar­by­en, und den zustän­di­gen Behör­den aus­ge­ar­bei­tet wur­den. Ob ein Schiff in der Lage sein wird, die Bestim­mun­gen etwa mit Blick auf Abstän­de etc. zu erfül­len, wird man im Ein­zel­fall ent­schei­den müs­sen.

Im Fall eines Covid-19-Aus­bruchs an Bord müs­sen die Schif­fe damit rech­nen, nicht nach Lon­gye­ar­by­en fah­ren zu dür­fen, son­dern als nächs­ten grö­ße­ren Hafen Trom­sø anzu­lau­fen.

Pas­sa­gie­re frag­li­cher Rei­sen in spe aus ande­ren als den genann­ten skan­di­na­vi­schen Län­dern wer­den sich noch gedul­den müs­sen. Die nor­we­gi­sche Regie­rung hat­te ange­kün­digt, sich bis zum 20. Juli zu einer even­tu­el­len Öff­nung für Tou­ris­ten aus „nahe­ge­le­ge­nen euro­päi­schen Län­dern“ zu äußern.

Dar­über hin­aus wer­den die ein­zel­nen Ree­de­rei­en und Ver­an­stal­ter kal­ku­lie­ren müs­sen, ob ein Betrieb ihrer Schif­fe bei 50 % maxi­ma­ler Kapa­zi­tät wirt­schaft­lich mög­lich ist.

2018 auf Phippsøya erschos­se­ner Eis­bär: noch nicht abge­schlos­sen

Der Fall des Eis­bä­ren, der Ende Juli 2018 auf der Insel Phippsøya von einem Mit­ar­bei­ter des Kreuz­fahrt­schif­fes Bre­men erschos­sen wur­de, ging sei­ner­zeit in den Medi­en um die Welt und hat vie­le Gemü­ter bewegt. Damals war ein Team des Schif­fes auf der Phippsøya, die zu den Sjuøya­ne ganz im Nor­den Spitz­ber­gens gehört, an Land gegan­gen, um einen Land­gang der Pas­sa­gie­re vor­zu­be­rei­ten. Den Eis­bä­ren hat­ten sie zunächst nicht gese­hen, und als die­ser über­ra­schend angriff, ende­te der dra­ma­ti­sche Vor­fall mit einer leich­ten Kopf­ver­let­zung eines Mit­ar­bei­ters des Schif­fes und dem Tod des Eis­bä­ren. Pas­sa­gie­re waren zu die­ser Zeit noch nicht an Land.

Eisbärenangriff Phippsøya, Spitzbergen

Eis­bär auf der Phippsøya, einer häu­fig genutz­ten Lan­de­stel­le auf den Sjuøya­ne, Mit­te Juli 2018. Mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit war es genau die­ser Bär, der an die­ser Stel­le Ende Juli erschos­sen wur­de.

Nun sind fast zwei Jah­re ver­gan­gen und man fragt sich, was wohl aus der Sache gewor­den ist. Das ent­täu­schen­de Zwi­schen­er­geb­nis, wie die Sval­bard­pos­ten auf Anfra­ge vom Sys­sel­man­nen erfuhr, ist, dass es immer noch kei­nen abschlie­ßen­den Bericht gibt. Die Behand­lung des Vor­falls war beim Sys­sel­man­nen 2018 zunächst recht schnell vor­läu­fig abge­schlos­sen wor­den und ging dann ihren Weg durch die Instan­zen in Nor­we­gen, um von dort Ende 2019 wie­der zum Sys­sel­man­nen zu gehen. Dort liegt sie bis heu­te, wor­an auch die Bin­dung vie­ler Kapa­zi­tä­ten durch Coro­na einen Anteil haben soll.

Auf bestä­tig­te Infor­ma­tio­nen müs­sen wir also noch war­ten. Einst­wei­len ist es erlaubt, sich auf rein spe­ku­la­ti­ver Basis eige­ne Gedan­ken zu machen: Es ist durch­aus vor­stell­bar, dass sich in dem wel­lig-unebe­nen Gelän­de auf der Phippsøya ganz in der Nähe ein Eis­bär befin­det, ohne dass man ihn zunächst sieht, selbst wenn man auf­merk­sam ist. Am Ufer befand sich zur frag­li­chen Zeit ein Tier­ka­da­ver, zu dem der Eis­bär über län­ge­re Zeit immer wie­der zum Fres­sen zurück­kehr­te. Die­ser Kada­ver lagt in dem Strand­ab­schnitt, wo übli­cher­wei­se an Land gegan­gen wird, ist aber zumin­dest aus der Fer­ne auch kaum erkenn­bar.

Wenn nun ein unglück­li­cher Zufall dazu führt, dass man in unmit­tel­ba­rer Nähe des Kada­vers an Land geht, ist es durch­aus vor­stell­bar, dass ein Eis­bär, der in der Nähe aus­ruht und ver­daut, um dann wie­der zu sei­nem Fut­ter zurück­zu­keh­ren, schnell und aggres­siv reagiert.

Wie gesagt: Rei­ne Spe­ku­la­ti­on, basie­rend auf Orts­kennt­nis und Erfah­rung, dar­un­ter einer Beob­ach­tung eines Eis­bä­ren am frag­li­chen Ort, der mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit der­sel­be Eis­bär war, der wenig spä­ter beim betref­fen­den Vor­fall erschos­sen wur­de. Auf den Bericht mit dem genau­en Gesche­hen sowie der Beur­tei­lung durch die nor­we­gi­schen Behör­den darf man wei­ter gespannt sein.

Lawi­nen­un­glück am Fri­dt­jov­breen im Febru­ar: ers­ter Bericht

Zum Lawi­nen­un­glück auf dem Fri­dt­jov­breen am 20. Febru­ar gibt es nun einen ers­ten Bericht. Die­ser wur­de von einer Grup­pe erstellt, der das Arc­tic Safe­ty Cent­re von UNIS, die Lawi­nen­grup­pe des Roten Kreu­zes in Lon­gye­ar­by­en und loka­le Lawi­nen­be­ob­ach­ter des Lawi­nen­warn­diens­tes varsom.no ange­hö­ren; er wur­de auf varsom.no ver­öf­fent­licht. Es han­delt sich nicht um einen Bericht des Sys­sel­man­nen und nicht um eine recht­li­che Bewer­tung, son­dern es geht in dem Bericht dar­um, den Ver­lauf des Gesche­hens zu ver­ste­hen und sicher­heits­re­le­van­te Leh­ren dar­aus zu zie­hen.

An dem Tag brach eine Grup­pe von Arc­tic Tra­vel Com­pa­ny Gru­mant in Barents­burg mit sie­ben Per­so­nen, dar­un­ter zwei Gui­des, zu einer Motor­schlit­ten­fahrt zum Fri­dt­jov­breen auf. Ziel war die Abbruch­kan­te des Fri­dt­jov­breen im Van Mijenfjord, aber die Grup­pe leg­te einen Zwi­schen­stop am Süd­ost­hang des Mar­cus­senf­jel­let ein, um einen höh­len­ar­ti­gen Schmelz­was­ser­ka­nal zu besu­chen. Als Hal­te­punkt dien­te eine Sen­ke direkt am Fuß eines stei­len, schnee­be­deck­ten Berg­han­ges. Die ers­ten drei Motor­schlit­ten hat­ten bereits ange­hal­ten, als die Lawi­ne abging. Die Schnee­mas­sen begru­ben zwei Per­so­nen voll­stän­dig und zwei Per­so­nen teil­wei­se, die übri­gen drei Per­so­nen wur­den nicht vom Schnee erfasst.

Das Volu­men der Lawi­ne wird auf rundt 10.000 Kubik­me­ter geschätzt; sie ging auf einer Hang­flä­che von 13.000 Qua­drat­me­tern ab.

Lawinenunglück Fridtjovbreen, Februar 2020: Karte

Die unge­fäh­re Lage des töd­li­chen Lawi­nen­un­glücks am Fri­d­tov­breen am 20. Febru­ar ist mit dem roten Punkt mar­kiert.
Kar­ten­grund­la­ge © Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut.
Bear­bei­tung: landkarten-erstellung.de und Autor.

Die bei­den, die voll­stän­dig von der Lawi­ne begra­ben wur­den, star­ben. Es han­delt sich laut offi­zi­el­ler Mit­tei­lung (Sys­sel­man­nen) um die Deut­schen Sascha Brandt (39) und Mag­da­le­na Kata­ri­na Zakrzew­ski (40).

Eines der bei­den Opfer befand sich in 0,5 Meter Tie­fe im Schnee und wur­de nach 20 Min­un­ten gebor­gen. Das ande­re Opfer befand sich in 2 Metern Tie­fe und wur­de nach einer Stun­de gebor­gen. Die Gui­des und die übri­gen Mit­glie­der such­ten die Opfer mit Lawi­nen­son­den (Suchstan­gen) und gru­ben sie mit Schau­feln aus.

Kei­ner in der Grup­pe war mit Lawi­nen-Ortungs­ge­rät (Lawi­nen­ver­schüt­te­ten­such­ge­rät, kurz LVS-Gerät) aus­ge­stat­tet.

Das Alar­mie­ren der Ret­tungs­kräf­te erwies sich als schwie­rig, da das Satel­li­ten­te­le­fon sich in einem der ver­schüt­te­ten Motor­schlit­ten befand (Mobil­funk­netz gibt es an der Stel­le nicht). Schließ­lich konn­te der zwei­te Gui­de mit­tels InReach eine Nach­richt nach Barents­burg schi­cken, von wo aus der Sys­sel­man­nen benach­rich­tigt wur­de. Schlech­tes Wet­ter ver­zö­ger­te das Ein­tref­fen der Hel­fer, da der Hub­schrau­ber nicht lan­den konn­te. Nach Ein­tref­fen der Hel­fer, etwa zwei Stun­den nach­dem der Not­ruf in Lon­gye­ar­by­en ein­ge­gan­gen war, konn­te der Arzt schließ­lich nur noch den Tod der bei­den Opfer fest­stel­len.

Lawinenunglück Fridtjovbreen, Februar 2020

Schön, aber lei­der auch gefähr­lich: Berg­hang am Fri­dt­jov­breen

Schnee­fall, Wind und wech­seln­de Tem­pe­ra­tu­ren in den Wochen vor dem Unglück hat­ten zur Lawi­nen­ge­fähr­dung bei­getra­gen: An der Ober­flä­che befand sich eine Schicht locke­ren, fri­schen Schnees, dar­un­ter meh­re­re bin­dungs­schwa­che Schich­ten aus Firn – eine insta­bi­le, lawi­nen­ge­fähr­li­che Kom­bi­na­ti­on. Der Lawi­nen­warn­dienst hat­te in den Tagen vor und am Unglücks­tag die Lawi­nen­warn­stu­fe 2 („mode­ra­te Lawi­nen­ge­fahr“) aus­ge­ge­ben (die Ska­la geht von 1 – nied­rigs­te Stu­fe – bis 4).

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Ein­wir­kung der Motor­schlit­ten auf den Schnee wahr­schein­lich zur Aus­lö­sung der Lawi­ne führ­te (Fern­aus­lö­sung).

Als Lern­punk­te weist der Bericht gene­rell dar­auf hin, dass alle Teil­neh­mer einer Grup­pe mit Lawi­nen­aus­rüs­tung (Sender/Empfänger zur Ortung unter Schnee (LVS-Gerät), Schau­fel, Lawi­nen­son­de) aus­ge­rüs­tet und in der Hand­ha­bung geübt sein soll­ten. Dies soll­te idea­ler­wei­se auch für ein­fa­ches, kaum lawi­nen­ge­fähr­de­tes Gelän­de wie brei­te Täler und wei­te Ober­flä­chen von Glet­schern gel­ten, wo es aller­dings weni­ger kri­tisch ist; ins­be­son­de­re gilt es aber für kom­ple­xes, stär­ker gefähr­de­tes Gelän­de. Das Gelän­de der Rou­te von Barents­burg zur Glet­scher­front des Fri­dt­jov­breen, dem Ziel der Tour, gilt ins­ge­samt als ein­fach und wenig gefähr­det, da man sich von gefähr­li­chen Hän­gen fern­hal­ten kann; davon wich die Grup­pe mit ihrem Abste­cher zur Glet­scher­höh­le direkt am Fuß des stei­len Hangs am Mar­cus­senf­jel­let aller­dings ab.

Wie erwähnt, han­delt es sich bei die­sem Bericht um eine Unter­su­chung des Gesche­hens und nicht um eine recht­li­che Bewer­tung. Die­se wird von den nor­we­gi­schen Behör­den vor­ge­nom­men und steht der­zeit noch aus.

Anti­gua-Rei­se im Juli fällt aus

Es ist wahr­lich kei­ne Über­ra­schung, nun aber offi­zi­ell: Die Anti­gua-Fahrt im Juli wird nicht statt­fin­den, aus Grün­den, die hier wohl kaum einer wei­te­ren Erläu­te­rung bedür­fen. Die Teil­neh­me­rIn­nen wer­den nun von der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft kon­tak­tiert.

Corona-Virus, Spitzbergen

Mit der Anti­gua in Spitz­ber­gen: wird min­des­tens im Juli wegen Coro­na nicht pas­sie­ren.

Ohne all­zu gefüh­lig wer­den zu wol­len – und wenn es doch pas­siert, sch… drauf: Der Gedan­ke an all die schö­nen Spitz­ber­gen-Erleb­nis­se, die nun nicht erlebt wer­den, kann einem schon das Was­ser in die Augen trei­ben. Die­ser Tage wür­de unse­re ers­te, frü­he­re Rei­se auf der Anti­gua lau­fen, Spitz­ber­gen zwi­schen Win­ter und Som­mer, mit Schnee und Eis. Tat­säch­lich ist die Anti­gua von Spitz­ber­gen genau­so weit weg die die meis­ten Besu­che­rIn­nen die­ser Sei­te. Vor ein paar Wochen hät­ten wir auf der Fahrt von Nor­we­gen nach Spitz­ber­gen die Bären­in­sel pas­siert und sie dabei viel­leicht gese­hen, wie nie in jün­ge­rer Zeit, denn sie war nun tat­säch­lich mal wie­der voll­stän­dig von dich­tem Treib­eis umge­ben! Hät­te man ger­ne mal gese­hen … als ver­hin­der­ter Fahrt­lei­ter bin ich trau­rig, all das die­ses Jahr nicht erle­ben zu kön­nen, und ich ver­mu­te ganz stark, da für alle Pas­sa­gie­re und Kol­le­gen zu den­ken und zu schrei­ben.

Corona-Virus, Spitzbergen

Eis­kar­te von Spitz­ber­gen von Anfang Mai (Aus­schnitt): Eis ums Süd­kap, um die Bären­in­sel und im Osten von Sval­bard, der Bell­sund noch schön zuge­fro­ren. Hät­te man ger­ne erlebt.
Eis­kar­te © Nor­we­gi­sches Meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut.

Man kann sich sicher vor­stel­len, dass das auch wirt­schaft­lich weh tut. An die­ser Stel­le sei der Hin­weis erlaubt, dass der Spitzbergen.de-Onlineshop immer geöff­net war und ist und dass man dort viel fin­det, womit man wun­der­bar vom Sofa aus lesend in die Ark­tis Rei­sen kann! Neben dem berühm­ten Rei­se­füh­rer gibt es ja etwa das weni­ger berühm­te, aber min­des­tens so schö­ne Foto­buch mit den Luft­bil­dern oder, mit den Treib­holz-Bil­der­rah­men und den Küchen­brett­chen, Spitz­ber­gen an der eige­nen Wand bezie­hungs­wei­se auf dem Früh­stücks­tisch …

Auch sonst läuft der Tou­ris­mus auf Spitz­ber­gen aktu­ell eher ver­hal­ten an, was aber eben­falls nie­man­den über­ra­schen wird: Bis­lang dür­fen nur Tou­ris­ten vom nor­we­gi­schen Fest­land nach Spitz­ber­gen, am 15. Juni sol­len die Dänen fol­gen dür­fen. Dar­über hin­aus ist alles offen. Bis zum 20. Juli will die nor­we­gi­sche Regie­rung sich dazu äußern, wie es für Spitz­ber­gen-Besu­cher aus „nahe­ge­le­ge­nen euro­päi­schen Län­dern“ wei­ter­ge­hen wird. Bis­lang sind mehr­tä­gi­ge Schiffs­rei­sen von allen vor­sich­ti­gen Öff­nun­gen aller­dings aus­ge­nom­men.

Arbeits­lo­sig­keit bleibt vor­erst hoch in Lon­gye­ar­by­en

Die im Zuge der Coro­na-Kri­se auch in Lon­gye­ar­by­en stark gestie­ge­ne Arbeits­lo­sig­keit bleibt vor­erst wei­ter­hin hoch: Der­zeit sind 344 Per­so­nen als arbeits­los (ganz oder teil­wei­se) regis­triert, wie die Sval­bard­pos­ten von NAV (Arbei­ds- og velferds­for­valt­nin­gen, ent­spricht etwa einem Arbeits- und Sozi­al­amt) erfah­ren hat.

Corona-Virus, Spitzbergen

Viel gefähr­li­cher als Eis­bä­ren, kos­tet welt­weit Leben
und auch auf Spitz­ber­gen Arbeits­plät­ze: das Coro­na-Virus (Foto­mon­ta­ge).

Das sind nur sechs weni­ger als in der ver­gan­ge­nen Woche, trotz ange­lau­fe­ner Tätig­kei­ten bei den Buchun­gen und Vor­be­rei­tun­gen für die ers­ten Tou­ris­ten vom nor­we­gi­schen Fest­land, die ab 1. Juni erwar­tet wer­den.

Die hohe Arbeits­lo­sig­keit bringt vie­le in mas­si­ve Pro­ble­me. Die sozia­le Not­hil­fe sei­tens der nor­we­gi­schen Regie­rung läuft am 20. Juni aus und wird nicht ver­län­gert, statt­des­sen gibt es dann nur noch einen Zuschuss für die Rei­se­kos­ten ins Her­kunfts­land für Dritt­lands­bür­ger (außer­halb des Euro­päi­schen Wirt­schafts­raums).

Auf­grund des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges gilt auf Spitz­ber­gen eine sehr weit­ge­hen­de Frei­zü­gig­keit für Zuzug, Auf­ent­halt und Arbeit, aber im Gegen­zug gibt es dort auch nach lan­gem Auf­ent­halt kei­ne sozia­le Absi­che­rung von nor­we­gi­scher Sei­te für nicht-nor­we­gi­sche Anwoh­nerIn­nern.

Aus­rei­se­hil­fen für Bür­ger aus Dritt­län­dern, Tou­ris­mus läuft wie­der an

Die stark gestie­ge­ne Arbeits­lo­sig­keit in Lon­gye­ar­by­en infol­ge der Coro­na-Pan­de­mie hat vie­le in Schwie­rig­kei­ten gebracht. Auf­grund der spe­zi­el­len Bedin­gun­gen des Spitz­ber­gen­ver­tra­ges haben nur nor­we­gi­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge Anspruch auf öffent­li­che Trans­fer­leis­tun­gen durch Nor­we­gen bei wirt­schaft­li­cher Schief­la­ge wie Arbeits­lo­sig­keit, ande­re sind grund­sätz­lich auf sich selbst gestellt bezie­hungs­wei­se müs­sen sich an ihre Hei­mat­staa­ten wen­den.

Den­noch hat­te die nor­we­gi­sche Regie­rung ein Hilfs­pa­ket für Bür­ger aus Dritt­län­dern geschnürt, um Coro­na-beding­ten, sozia­len Not­la­gen vor­zu­beu­gen. Die­ses Hilfs­pa­ket läuft aller­dings am 20. Juni aus. Statt­des­sen will die Regie­rung Arbeits­lo­sen bei Bedarf finan­zi­el­le Hil­fe bei der Heim­rei­se anbie­ten, wie Jus­tiz­mi­nis­te­rin Mæland in einer Pres­se­mel­dung mit­teilt. Dies gilt für Bür­ger aus Dritt­län­dern außer­halb des EWR (Euro­päi­scher Wirt­schafts­raum). Die Ver­län­ge­rung öffent­li­cher Hil­fe über den 20. Juni hin­aus wird hin­ge­gen in Oslo nicht erwo­gen.

Touristen, Longyearbyen

Tou­ris­ten und Ein­hei­mi­sche genie­ßen das schö­ne Wet­ter in Lon­gye­ar­by­en:
So soll es ab 1. Juni wie­der lau­fen.

Poli­ti­ker, Betrie­be und vie­le Men­schen in Lon­gye­ar­by­en hof­fen, dass mög­lichst weni­ge davon Gebrauch machen müs­sen, und die bevor­ste­hen­de Öff­nung lasst vie­le hof­fen, dass Arbeit­neh­mer ihre Tätig­kei­ten dem­nächst wie­der auf­neh­men kön­nen. Seit der 1. Juni als Datum für die Öff­nung für Tou­ris­ten aus Nor­we­gen fest­steht, wird bei den Ver­an­stal­tern in Lon­gye­ar­by­en wie­der gebucht und ers­te Stim­men zei­gen sich laut Sval­bard­pos­ten zufrie­den. Aller­dings ist immer noch ein Groß­teil der Arbeit­neh­mer untä­tig zu Hau­se. Man­che sind auch bereits aus Lon­gye­ar­by­en weg­ge­zo­gen. Für vie­le, die aus wei­ter ent­fernt lie­gen­den Län­dern wie Thai­land stam­men, wäre eine Heim­rei­se aller­dings auf­grund der der­zeit herr­schen­den Beschrän­kun­gen im Rei­se­ver­kehr kaum mach­bar.

Man darf gespannt sein, wie die Situa­ti­on in Lon­gye­ar­by­en sich ent­wi­ckelt: Bis­lang hat es kei­nen Coro­na-Fall gege­ben. Wie lan­ge das nun noch so bleibt und was dann pas­siert, weiß jetzt natür­lich nie­mand.

Coro­na-Qua­ran­tä­ne wird schritt­wei­se auf­ge­ho­ben AKTUA­LI­SIERT

Aktua­li­siert am 16.6. und 17.6.

Auf Spitz­ber­gen zeich­nen sich kon­kre­te Schrit­te zur Öffung für Ein­hei­mi­sche und Tou­ris­ten ab: Zunächst wird ab heu­te (Frei­tag, 15.05.) Abend 18 Uhr die Qua­ran­tä­ne­pflicht für Ein­hei­mi­sche auf­ge­ho­ben, wie der Sys­sel­man­nen mit­teilt. Ein­ge­schlos­sen sind auch pri­va­te Besu­cher vom nor­we­gi­schen Fest­land und Per­so­nen, die aus dienst­li­chen Grün­den anrei­sen, dar­un­ter auch Wis­sen­schaft­ler. Hier ist die Vor­schrift des Sys­sel­man­nen mit genaue­ren Rege­lun­gen. Zu „pri­va­ten Besu­chern“ zäh­len laut einer For­mu­lie­rung in einer Pres­se­mit­tei­lung des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums (wei­ter unten ver­linkt) nahe­ste­hen­de Fami­li­en­mit­glie­der.

Corona-Quarantäne, Spitzbergen

Wird lang­sam gelo­ckert: Coro­na-Qua­ran­tä­ne auf Spit­zer­gen (Foto­mon­ta­ge).

Dienst­rei­sen aus den skan­di­na­vi­schen Län­dern („Nor­den“) nach Spitz­ber­gen sol­len ab dem 1. Juni wie­der ohne Qua­ran­tä­ne mög­lich sein.

Für „Frei­zeit­rei­sen­de“ – sprich: Tou­ris­ten – aus den skan­di­na­vi­schen Län­dern („Nor­den“) soll die Öff­nung, also die Abschaf­fung der Qua­ran­tä­ne­pflicht für Spitz­ber­gen, ab 15. Juni gel­ten. Vor­aus­set­zung für orga­ni­sier­te Tou­ren wer­den aner­kann­te Hygie­ne­plä­ne der Ver­an­stal­ter sein.

Für Rei­sen­de aus „nahe­ge­le­ge­nen euro­päi­schen Län­dern“ soll eine ent­spre­chen­de Öff­nung ab dem 20. Juli erwo­gen wer­den, wie Jus­tiz­mi­nis­te­rin* Moni­ca Mæland in einer Pres­se­kon­fe­renz mit­teil­te.

(*Zunächst stand hier fälsch­li­cher­wei­se Wirt­schafts­mi­nis­te­rin. Tat­säch­lich ist Moni­ca Mæland natür­lich Minis­te­rin für Jus­tiz und Bereit­schafts­we­sen, die­ses Minis­te­ri­um ist für Sval­bard zustän­dig.)

Mehr­tä­gi­ge Schiffs­rei­sen blei­ben zunächst aus­ge­nom­men, hier brau­che man noch „etwas Zeit“.

Der Sys­sel­man­nen betont, dass es nicht um eine voll­stän­di­ge Öff­nung gehe, son­dern um eine „Annä­he­rung an die Nor­ma­li­tät“. Auch eine Decke­lung der Gesamt­zahl der Tou­ris­ten, die sich auf Spitz­ber­gen auf­hal­ten, wird erwo­gen, um die Bereit­schafts­diens­te im Not­fall nicht zu über­for­dern.

Unab­hän­gig davon rät die nor­we­gi­sche Regie­rung Nor­we­gern bis min­des­tens Mit­te August von Aus­lands­ur­lau­ben ab. Ent­spre­chend skep­tisch wird man auch noch eine Wei­le gegen­über inter­na­tio­na­lem Rei­se­ver­kehr nach Nor­we­gen blei­ben.

Ers­te Zäh­lung von Belugas (Weiß­wa­len) auf Spitz­ber­gen

2018 wur­den die Küs­ten­ge­wäs­ser Spitz­ber­gens nach allen Regeln der Kunst sys­te­ma­tisch nach Belugas (Weiß­wa­len) abge­sucht, um erst­ma­lig einen genau­en Über­blick über den Bestand zu bekom­men. Das Ergeb­nis wäre im Coro­na-Wir­bel bei­na­he unter­ge­gan­gen: Es wur­de im Febru­ar publi­ziert und ist auf der Platt­form Rese­arch­ga­te zugäng­lich.

Die Grup­pe um den nor­we­gi­schen Mee­res­bio­lo­gen Chris­ti­an Lyder­sen hat die gesam­ten Ufer­li­ni­en fast aller Inseln Sval­bards sys­te­ma­tisch aus der Luft beob­ach­tet, dazu die offe­nen Was­ser­flä­chen der gro­ßen Fjor­de an der West­küs­te und ein­zel­ne Tran­sek­te auf offe­nem Was­ser, um einen mög­lichst voll­stän­di­gen Über­blick zu bekom­men.

Weißwal (Beluga), Spitzbergen

Weiß­wal (Belu­ga) im Dick­son­fjord. Grö­ße­re Her­den von Weiß­wa­len sind äußerst schwer zu zäh­len: man sieht auf gro­ßen Was­ser­flä­chen über­all immer wie­der Rücken auf­tau­chen.

Das Ergeb­nis kann über­ra­schen: Das sta­tis­tisch auf­be­rei­te­te Resul­tat ist, dass der Spitz­ber­gen-Bestand der Weiß­wa­le wohl nur 549 Tie­re erfasst (so eine genaue Zahl ist natür­lich Quatsch, das 95 % Kon­fi­denz­in­ter­vall ist 436-723). Zu die­sem Ergeb­nis wur­den Sich­tun­gen von 265 Weiß­wa­len, auf­ge­teilt auf 22 beob­ach­te­te Grup­pen, sta­tis­tisch hoch­ge­rech­net.

Natür­lich blei­ben metho­di­sche Unsi­cher­hei­ten. Die Mög­lich­keit, dass mehr Belugas unge­se­hen blie­ben als ange­nom­men, ist durch­aus rea­lis­tisch, nur weiß man nicht genau, in wel­chem Umfang das der Fall gewe­sen sein könn­te. Aber auch wenn man die­se Zahl etwas nach oben kor­ri­giert, liegt sie über­ra­schend nied­rig. Frü­her lagen aller­dings ohne­hin nur gro­be Schät­zun­gen auf­grund von zeit­lich und räum­lich punk­tu­el­len Beob­ach­tun­gen vor. Die­se wer­den wahr­schein­lich häu­fig dadurch ver­zerrt, dass ein­zel­ne Grup­pen sich ger­ne län­ger in bestimm­ten Fjor­den auf­hal­ten und dort mehr­fach gese­hen wer­den.

Völ­lig unbe­kannt ist, wie das Ver­hält­nis der Spitz­ber­gen-Weiß­wa­le zu jenen in Franz-Josef-Land ist. Falls es sich um einen gemein­sa­men Bestand han­delt, wie bei Eis­bä­ren und Wal­ros­sen, müss­te man die gesam­te Bestands­for­schung wohl neu auf­rol­len. Die weni­gen Daten zur Migra­ti­on von Weiß­wa­len, die mit­hil­fe von Mar­kie­run­gen und Sen­dern gewon­nen wer­den konn­ten, wei­sen bis­lang zumin­dest nicht auf einen gemein­sa­men Bestand hin, aber aus­ge­schlos­sen ist das den­noch nicht.

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