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Jahres-Archiv: 2012 − News & Stories


Ers­te Tier­be­ob­ach­tun­gen wäh­rend der lau­fen­den Sai­son

Ers­ten Berich­ten zufol­ge wur­den wäh­rend der gera­de begin­nen­den Schiff­fahrt-Sai­son in Spitz­ber­gen bereits zahl­rei­che span­nen­de, teil­wei­se sen­sa­tio­nel­le Tier­be­ob­ach­tun­gen gemacht. Zu letz­te­ren zäh­len bis­lang 3 Sich­tun­gen von äußerst sel­te­nen Grön­land­walen an der Nord­küs­te, ein­schließ­lich einer Sich­tung von 2 Indi­vi­du­en!

Grön­land­wal im Nor­den von Spitz­ber­gen (2006).

Quel­le: Mit­tei­lung von Mor­ten Jør­gen­sen (Fahrt­lei­ter-Kol­le­ge)

2012 kei­ne Ver­mes­sung der Gewäs­ser um Spitz­ber­gen

Obwohl dem nor­we­gi­schen Staat die See­si­cher­heit um Spitz­ber­gen so wich­tig ist, dass aktu­ell eine Lot­sen­pflicht ein­ge­führt wird, hat die für die nau­ti­sche Sicher­heit viel sinn­vol­le­re Ver­mes­sung der Gewäs­ser kei­ne Prio­ri­tät: wie kürz­lich bekannt wur­de, kommt das Ver­mes­sungs­schiff 2012 nicht nach Spitz­ber­gen, son­dern bleibt vor der Küs­te des nor­we­gi­schen Fest­lan­des.

Bei aktu­el­lem Tem­po ist erst in 40 bis 80 Jah­ren damit zu rech­nen, dass die Küs­ten­ge­wäs­ser rund um die gesam­te Insel­grup­pe Spitz­ber­gen voll­stän­dig mit moder­nen Metho­den ver­mes­sen sind.

In unver­mes­se­nen Gewäs­sern lau­ern man­cher­orts poten­ti­ell gefähr­li­che Untie­fen.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen

Ab 01. Juli 2012 wird in Spitz­ber­gen schritt­wei­se Lot­sen­pflicht ein­ge­führt. Zunächst sind die Koh­le­frach­ter betrof­fen, denen die Anfahrt auf die nor­we­gi­sche Gru­ben­sied­lung Sveagru­va ab sofort nur noch mit einem Lot­sen gestat­tet ist. 2014 soll das Gesetz in vol­lem Umfang in Kraft tre­ten. Schif­fe über 150 Meter Län­ge dür­fen dann grund­sätz­lich nur noch mit Lot­sen fah­ren.

Für klei­ne­re Pas­sa­gier­schif­fe schei­nen die ver­ant­wort­li­chen Behör­den in einem bemer­kens­wer­ten, lei­der sel­te­nen Anfall von Rea­li­täts­nä­he die Vor­schrif­ten nun doch noch so anzu­pas­sen, dass die Erlan­gung eines »Far­leds­be­vis«, mit dem Kapi­tä­ne und Steu­er­leu­te mit loka­ler Erfah­rung sich von der Lot­sen­pflicht befrei­en kön­nen, auch prak­tisch mach­bar ist. Details fol­gen dem­nächst.

Ein Kreuz­fahrt­schiff die­ser Grö­ße ist mit einem Lot­sen auf der Brü­cke in Spitz­ber­gen sicher nicht schlecht bera­ten. Im Bild die »Grand Prin­cess« (3100 Pas­sa­gie­re Kapa­zi­tät) am 29. Juni 2012 vor Lon­gye­ar­by­en.

Geo­lo­gi­scher Füh­rer für Lon­gye­ar­by­en und nahe Umge­bung

Am 30. Juni wur­de im Sval­bard­mu­se­um in Lon­gye­ar­by­en ein Heft vor­ge­stellt, das die Geo­lo­gie und Land­schaft um Lon­gye­ar­by­en all­ge­mein­ver­ständ­lich kurz und knapp erläu­tert. Auf 36 Sei­ten geht es von der Dino­sau­ri­er­zeit über die Koh­le­bil­dung bis hin zu Pla­teau­ber­gen, Tal­bil­dung, Glet­schern, Per­ma­frost und ark­ti­schen Flüs­sen.

Das Heft ist von Kars­ten Piep­john (Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe), Mal­te Joch­mann (Store Nor­ske Spits­ber­gen Kull­kom­pa­ni) und Rolf Stan­ge (u.a. Betrei­ber die­ser Inter­net­sei­te) ver­fasst und von Chris­tia­ne Hüb­ner (Lon­gye­ar­by­en Felt­bio­lo­gis­ke Forening) her­aus­ge­ge­ben. Alle Autoren waren bei der Vor­stel­lung, zu der auch eine klei­ne Exkur­si­on gehör­te, anwe­send. Wer am 30. Juni nicht in Lon­gye­ar­by­en weil­te, kann das Heft dem­nächst über die­se Sei­te bestel­len. Es gibt eine deut­sche, eine eng­li­sche und eine nor­we­gi­sche Ver­si­on.

Den neu­en Lon­gye­ar­by­en-Geo-Füh­rer gibt es in drei Spra­chen: deutsch, eng­lisch, nor­we­gisch.

Longyearbyen-GeoHeft.jpg

Quel­le: Mor­ten Jør­gen­sen (fel­low expe­di­ti­on lea­der col­le­ague)

Ver­dopp­lung loka­ler Ren­tier­be­stän­de in weni­ger als 20 Jah­ren

Die Ren­tier­be­stän­de in wich­ti­gen Ren­tier­ge­bie­ten im Nor­dens­ki­öld Land wie Sem­mel­da­len, Coles­da­len und Advent­da­len haben sich seit 1994 ver­dop­pelt. Als Ursa­che wird die Zunah­me der Som­mer­tem­pe­ra­tu­ren um 2 Grad in die­sem Zeit­raum ver­mu­tet, die zu ver­stärk­tem Pflan­zen­wachs­tum führt. Kehr­sei­te der Medail­le ist, dass die Häu­fig­keit schlech­ter Jah­re mit Hun­ger­pe­ri­oden und Bestands­ein­brü­chen sich wegen der insta­bi­len Wit­te­rung ver­grö­ßert hat. 2012 wird ver­mut­lich das vier­te schwie­ri­ge Jahr für Ren­tie­re im Beob­ach­tungs­zeit­raum wer­den.

Gleich­zei­tig hat das durch­schnitt­li­che Gewicht um etwa 1 kg pro Tier abge­nom­men.

Zu den Unter­su­chun­gen gehö­ren Bestands­zäh­lun­gen und die Unter­su­chung von Unter­kie­fern, deren Ein­lie­fe­rung durch Jäger mitt­ler­wei­le obli­ga­to­risch ist.

Spitz­ber­gen-Ren­tie­re: zahl­rei­cher, aber weni­ger dran als 1994.

Spitzbergen-Rentiere.

Quel­le: Nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut

Aasiaat (Dis­ko Bucht, West­grön­land), 13. Juni 2012

Wäh­rend der Rest der Welt zuschau­te, wie 22 Deut­sche und Nie­der­län­der einem schwarz­wei­ßen Ball hin­ter­her­lau­fen, bin ich allei­ne einem schwarz­wei­ßen Vogel (ein Schnee­am­mer­männ­chen) hin­ter­her­ge­stapft. Hier ein paar ers­te Ein­drü­cke aus West­grön­land, dem­nächst mehr.

aasiaat (Gale­rie)

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Beginn der Ark­tis-Sai­son 2012

Schon seit Ende April scheint in Spitz­ber­gen wie­der die Mit­ter­nacht­son­ne, längst legt die Schnee­schmel­ze zur Freu­de der Ren­tie­re die Tun­dra wie­der frei, die Vögel sit­zen auf ihren Nes­tern und bald wer­den die Blüm­chen Far­be ins Land brin­gen. Nach den Zug­vö­geln fol­gen nun die Schif­fe mensch­li­cher Besu­cher wie­der ihren Rou­ten in den hohen Nor­den, in die­sen Tagen wer­den die ers­ten Kreuz­fahrt­schif­fe Lon­gye­ar­by­en, Ny Åle­sund und den Mag­da­le­nefjord besu­chen und bald fol­gen klei­ne­re Expe­di­ti­ons- und Segel­schif­fe.

Da der Inha­ber die­ser Web­sei­te Weiß­wan­gen­gän­sen und Dick­schna­bell­um­men nun hin­ter­her­ei­len wird, wird die Aktua­li­sie­rung der „Spitz­ber­gen-Nach­rich­ten“ weni­ger regel­mä­ßig als in den letz­ten Mona­ten erfol­gen. Aktua­li­sie­run­gen wird es den­noch geben, wich­ti­ge Mit­tei­lun­gen wer­den ggf. mit leich­ter Ver­spä­tung ein­ge­stellt. Dafür wird es wie­der eine gan­ze Rei­he neu­er Bil­der­ga­le­rien und Rei­se­be­rich­te von aktu­el­len Fahr­ten geben.

Spitz­ber­gen zur Zeit der Mit­ter­nacht­son­ne: Sai­son auch für Schiffs­rei­sen.

Mitternachtsonne.

Sval­bard – Svol­vær…?

Eine ame­ri­ka­ni­sche Besu­che­rin wun­der­te sich doch stark, als sie vor Pfings­ten in Lon­gye­ar­by­en aus dem Flug­zeug stieg und am Gepäck­band auf einen aus­ge­stopf­ten Eis­bä­ren stieß. Bald dar­auf fand die Sieb­zig­jäh­ri­ge her­aus, dass sie in Spitz­ber­gen gelan­det war. Eigent­lich hat­te sie auf die Lofo­ten gewollt.

Ursa­che des klei­nen, unge­plan­ten Umwegs war die Ähn­lich­keit der Wor­te „Svol­vær“, dem größ­ten Ort und Flug­ha­fen auf den Lofo­ten, und „Sval­bard“, wie die Nor­we­ger Spitz­ber­gen nen­nen: Im Rei­se­bü­ro frag­te die gute Frau nach „Svol­vær“ und bekam ein Ticket nach Sval­bard, ohne dass der Unter­schied irgend­wem auf­fiel. Über die Pass­kon­trol­le in Tromø wun­der­te die Frau sich, schöpf­te aber kei­nen grö­ße­ren Ver­dacht.

Nach dem ers­ten Schreck hat die Dame die unge­plan­ten Tage in der Ark­tis mit Tages­tou­ren nach eige­nen Anga­ben genos­sen, bevor es 2 Tage spä­ter ein Ticket für einen Rück­flug nach Nor­we­gen gab.

Sval­bard (gel­ber Kreis) und Svol­vær (rot): ein klei­ner, aber fei­ner Unter­schied.

Svalbard Karte.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (2112)

Neu­es aus der Eide­ren­to­lo­gie

Feld­bio­lo­gen haben in Spitz­ber­gen Eide­r­en­ten­ko­lo­nien ver­gli­chen und dabei Inter­es­san­tes zu Tage beför­dert. Bis Eide­r­en­ten in Spitz­ber­gen 1963 unter Schutz gestellt wur­den, hat das fast immer rück­sichts­los durch­ge­führ­te Sam­meln von Eiern und Dau­nen zu einem Bestands­rück­gang geführt. Wich­ti­ge Brut­ko­lo­nien lie­gen über­wie­gend auf klei­nen Inseln, die seit 1973 Vogel­re­ser­va­te sind und daher wäh­rend der Brut­sai­son gar nicht mehr betre­ten wer­den dür­fen. Trotz­dem ist der Bestand der Eide­r­en­ten im Kongsfjord allen­falls sta­bil geblie­ben, aber nicht gewach­sen.

Kräf­tig gewach­sen ist hin­ge­gen der Bestand im Bell­sund, ins­be­son­de­re auf der klei­nen Insel Ehol­men, wo ein nor­we­gi­scher Trap­per seit län­ge­rer Zeit Dau­nen sam­melt. Durch das behut­sa­me Vor­ge­hen wer­den die Vögel in ihrem Brut­ge­schäft nicht gestört, im Gegen­teil sorgt der mensch­li­che Schutz vor Räu­bern wie Eis­bär und Eis­fuchs dafür, dass die Kolo­nie für brü­ten­de Enten attrak­tiv ist und sich deut­lich ver­grö­ßert hat.

Mög­li­cher­wei­se kön­nen Eide­r­en­ten auch durch den Kli­ma­wan­del pro­fi­tie­ren, etwa wenn das Fjord­eis frü­her auf­bricht und die Bru­tin­seln somit für Füch­se frü­her unzu­gäng­lich wer­den.

Eide­r­en­ten-Brut­ko­lo­nie im Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en.

Eiderenten.

Quel­le: NINA.

Venus­pas­sa­ge am 06. Juni

Astro­no­men erwar­ten ein Groß­ereig­nis für die frü­hen Mor­gen­stun­den des 06. Juni, das (je nach Wet­ter) in Spitz­ber­gen sehr gut zu sehen sein wird: eine Venus­pas­sa­ge, also ein Durch­gang des Pla­ne­ten Venus vor der Son­ne. Es gibt etwa alle 130 Jah­re jeweils zwei Venus­pas­sa­gen im Abstand weni­ger Jah­re; da die letz­te 2004 war, ist die nun bevor­ste­hen­de also die letz­te Chan­ce, ein sol­ches Ereig­nis zu beob­ach­ten: Die nächs­te Venus­pas­sa­ge wird für Dezem­ber 2117 erwar­tet.

Wer nicht von dem Ereig­nis weiß, wird es ver­pas­sen, ohne es wahr­zu­neh­men. Für Astro­no­men ist eine Venus­pas­sa­ge aber ein Groß­ereig­nis. Wis­sen­schafts­his­to­risch sind Venus­pas­sa­gen sehr bedeu­tend, da sich etwa durch die gleich­zei­ti­ge Beob­ach­tung an ver­schie­de­nen Orten der Erde die Ent­fer­nung zur Son­ne berech­nen ließ.

Auch von Nord­skan­di­na­vi­en aus wird die nun anste­hen­de Venus­pas­sa­ge gut zu sehen sein. Um etwas zu sehen, braucht man ein Fern­glas. Unbe­dingt beach­ten: Ohne aus­rei­chen­den Schutz für die Augen besteht aku­te Erblin­dungs­ge­fahr!

Venus­pas­sa­ge, Island 2004. Die Venus ist als dunk­ler Fleck sicht­bar (Pfeil). Das Bild wur­de durch ein Fern­glas und eine Schwei­ßer­bril­le auf­ge­nom­men.

Venuspassage, Island 2004.

Ozon­loch über der Ark­tis der­zeit „geflickt“

Gele­gent­lich gibt es auch gute Nach­rich­ten aus dem Bereich „Umwelt“: Nach­dem 2011 eine erschre­ckend star­ke Aus­dün­nung des stra­to­sphä­ri­schen Ozons über der Ark­tis nach­ge­wie­sen wur­de, ist die­ses soge­nann­te „Ozon­loch“ zumin­dest der­zeit natür­li­cher­wei­se halb­wegs „geflickt“: Die­ses Jahr hat es kei­nen ver­gleich­ba­ren Ozon­ver­lust gege­ben.

Grund hier­für sind die wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren in der höhen Atmo­sphä­re im Ver­gleich zum letz­ten Jahr: Erst Tem­pe­ra­tu­ren unter­halb von -78°C ermög­li­chen es den „Ozon­kil­lern“ wie FCKWs und ande­ren künst­lich her­ge­stell­ten Che­mi­ka­li­en, zusam­men mit dem wie­der­keh­ren­den Son­nen­licht im Früh­jahr mas­sen­haft Ozon­mo­le­kü­le zu zer­stö­ren.

Als Fil­ter für schäd­li­che UV-Strah­lung ist Ozon in höhe­ren Atmo­sphä­ren­schich­ten lebens­wich­tig für Mensch und Tier. Das Alfred Wege­ner Insti­tut nimmt an sei­ner Sta­ti­on in Ny Åle­sund regel­mä­ßig wich­ti­ge Mes­sun­gen zum Ozon­ge­halt der Atmo­sphä­re vor.

Ozon­son­den­auf­stieg in Ny Åle­sund.

Ozonsondenaufstieg in Ny Ålesund

Quel­le: Spie­gel-Online

Eis­bä­ren­an­griff im Tem­pel­fjord VI

Die Ermitt­lun­gen nor­we­gi­scher Behör­den zum Eis­bä­ren­an­griff im Tem­pel­fjord auf das Lager einer eng­li­schen Jugend­grup­pe, beim dem im August 2011 ein 17-Jäh­ri­ger ums Leben kam und vier wei­te­re Per­so­nen teil­wei­se schwer ver­letzt wur­den, sind end­gül­tig ein­ge­stellt. Ende Febru­ar stell­te der Sys­sel­man­nen bereits fest, dass aus einer Sicht kei­ne straf­recht­lich rele­van­ten Sach­ver­hal­ten vor­lie­gen, son­dern eine „Ver­ket­tung unglück­li­cher Umstän­de“, mög­li­cher­wei­se auch kri­tik­wür­di­ge Hand­lun­gen, aber nichts für die wei­te­re Bear­bei­tung durch Gerich­te (sie­he März­nach­rich­ten auf die­ser Sei­te). Die­se Ent­schei­dung wur­de nun durch die über­ge­ord­ne­te nord­nor­we­gi­sche Staats­an­walt­schaft abschlie­ßend bestä­tigt.

Eine even­tu­el­le wei­te­re Ver­fol­gung durch eng­li­sche Gerich­te bleibt hier­von unbe­rührt. Die Eltern des ums Leben Gekom­me­nen behal­ten sich juris­ti­sche Schrit­te vor und bedau­ern die Ent­schei­dung nor­we­gi­scher Behör­den, die Akten die­ses Fal­les zu schlie­ßen.

Der Eis­bär, der die Grup­pe im Tem­pel­fjord ange­grif­fen hat­te, war min­des­tens so aus­ge­hun­gert wie die­ser mage­re Bär hier im Duvefjord (Nord­aus­t­land), hat­te dazu aber noch star­ke Zahn­schmer­zen.

Eisbär, Duvefjord

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Utøya-Ter­ror: Vil­jar Hans­sen aus Lon­gye­ar­by­en sagt aus

Von den Anschlä­gen in Oslo und auf Utøya am 22. Juli 2011, bei denen ins­ge­samt 77 Men­schen getö­tet wur­den, waren auch fünf Jugend­li­che aus Lon­gye­ar­by­en unmit­tel­bar betrof­fen. Der rechts­extrem-isla­mo­pho­be Atten­tä­ter, Anders Beh­ring Brei­vik, wird in Nor­we­gen häu­fig ABB genannt, um das Aus­spre­chen sei­nes vol­len Namens zu ver­hin­dern. Von den fünf Jugend­li­chen aus Lon­gye­ar­by­en ver­lor der 14-jäh­ri­ge Johan­nes Buø sein Leben, Vil­jar Hans­sen (18) wur­de von fünf Schüs­sen getrof­fen und schwer ver­letzt.

Am Diens­tag (22.6.) mach­te Vil­jar Hans­sen sei­ne Aus­sa­ge im Oslo­er Gericht. Zuschau­ern und ihm selbst zufol­ge trug er sei­ne Aus­sa­ge stel­len­wei­se sogar mit Humor vor. Er sag­te spä­ter, dass ihn sei­ne Aus­sa­ge bei der Ver­ar­bei­tung des Gesche­hens gro­ße Schrit­te wei­ter­ge­bracht habe. Auch die Anwe­sen­heit von ABB habe ihn wenig beein­druckt.

Wie über­all in Nor­we­gen, rie­fen die Atten­ta­te auch in Lon­gye­ar­by­en gro­ße Anteil­nah­me und Soli­da­ri­tät mit den Betrof­fe­nen her­vor.

Utøya: frü­her eine schö­ne klei­ne Feri­en­in­sel, seit dem 22. Juli 2011 Ort des größ­ten Ver­bre­chens der nor­we­gi­schen Nach­kriegs­ge­schich­te. (Foto: Wiki­me­dia Com­mons).

Utøya

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (20/2012)

Kli­ma­sym­po­si­um in Ny Åle­sund

Das 6. Kli­ma­sym­po­si­um in Ny Åle­sund fand vom 21. bis 23. Mai statt. Die Ver­an­stal­tung gibt es seit 2006 und wird jähr­lich durch­ge­führt, die­ses Jahr waren etwa 40 Ver­tre­ter aus Wis­sen­schaft, und Poli­tik und Wirt­schaft ver­sam­melt, dar­un­ter der nor­we­gi­sche Han­dels­mi­nis­ter Trond Gis­ke und E.ON-Chef Johan­nes Teys­sen. Rajen­dra Pach­au­ri, Vor­sit­zen­der des UN-Welt­kli­ma­ra­tes, muss­te sei­ne Teil­nah­me kurz­fris­tig absa­gen, sei­ne Begrü­ßungs­re­de wur­de per Video über­mit­telt. Pach­au­ri wies dar­auf hin, dass die glo­ba­le Mit­tel­tem­pe­ra­tur im 20. Jahr­hun­dert um 0,74 % stieg und dass eine Fort­set­zung die­ses Trends eine wei­te­re Tem­pe­ra­tur­stei­ge­rung um etwa 2,5°C im 21. Jahr­hun­dert mit sich brin­gen wür­de. Eine von meh­re­ren Kon­se­quen­zen wäre, dass etwa 20-30 % der Welt­be­völ­ke­rung ihre bis­he­ri­ge Hei­mat auf­ge­ben müss­te.

Gro­ße Ergeb­nis­se sind von dem Tref­fen wohl nicht zu erwar­ten. Nor­we­gens Han­dels­mi­nis­ter Gis­ke sand­te ein in die­sem Zusam­men­hang zwei­fel­haf­tes Signal, indem er etwa zeit­gleich andeu­te­te, für die lang­fris­ti­ge Wei­ter­füh­rung des Koh­le­berg­baus auf Spitz­ber­gen offen zu sein. Bis­lang wur­de davon aus­ge­gan­gen, dass die kürz­lich eröff­ne­te neue Gru­be am Lun­ckef­jell die letz­te Koh­le­gru­be Spitz­ber­gens sein soll.

Das sechs­te Kli­ma­sym­po­si­um fand wie immer unter den wach­sa­men Augen Roald Amund­sens in Ny Åle­sund statt.

Ny Ålesund

Quel­le: VG,(Ver­dens Gang, nor­we­gi­sche Zei­tung), Pres­se­mit­tei­lung nor­we­gi­sches Han­dels­mi­nis­te­ri­um

Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen

Die Plä­ne der nor­we­gi­schen Regie­rung, eine den Rege­lun­gen auf dem Fest­land ent­spre­chen­de Lot­sen­pflicht in Spitz­ber­gen ein­zu­füh­ren, sto­ßen wei­ter­hin auf Kri­tik und sor­gen unter Betrof­fe­nen für Beun­ru­hi­gung. Mitt­ler­wei­le haben auch füh­ren­de Mit­ar­bei­ter des zustän­di­gen nor­we­gi­schen Kyst­ver­ket ein­ge­se­hen, dass die Vor­la­ge in der­zei­ti­ger Form in Spitz­ber­gen für vie­le Betei­lig­te nicht prak­ti­ka­bel ist.

Klei­ne Schif­fe, die mit Pas­sa­gier­zah­len im klei­nen zwei­stel­li­gen Bereich teil­wei­se Fahr­ten von über zwei Wochen Dau­er rund um Spitz­ber­gen machen, wür­den von einer Lot­sen­pflicht, die umge­rech­net mit meh­re­ren hun­dert Euro zu Buche schlägt, in Spitz­ber­gen akut vom Aus bedroht sein. Betrof­fen sind prin­zi­pi­ell alle Schif­fe ab 70 Meter Län­ge, Pas­sa­gier­schif­fe aber ab einer Län­ge von 24 Metern.

Erfah­re­ne Nau­ti­ker kön­nen sich theo­re­tisch durch Zer­ti­fi­ka­te von der Lot­sen­pflicht befrei­en las­sen. Prak­tisch wäre dies nach der aktu­el­len Vor­la­ge jedoch nahe­zu unmög­lich. Um nur eines von etli­chen Bei­spie­len für die büro­kra­ti­schen Hin­der­nis­se zu nen­nen: Der Nau­ti­ker muss die betref­fen­de Stre­cke, für die das Zer­ti­fi­kat gilt, in jeder Rich­tung min­des­tens sechs­mal befah­ren haben. Dies mag für den in Nor­we­gen vor­herr­schen­den Pen­del­ver­kehr von Pas­sa­gier­schif­fen durch­aus sinn­voll sein. In Spitz­ber­gen wer­den vie­le Stre­cken aller­dings fast aus­schließ­lich in einer Rich­tung befah­ren, da die meis­ten Fahr­ten Umrun­dun­gen sind, die tra­di­tio­nell fast immer im Uhr­zei­ger­sinn aus­ge­führt wer­den.

Durch der­ar­ti­ge Rege­lun­gen wären auch Kapi­tä­ne mit lang­jäh­ri­ger Erfah­rung nicht in der Lage, sich zer­ti­fi­zie­ren und somit von der Lot­sen­pflicht befrei­en zu las­sen. Ob die offi­zi­el­len Lot­sen über­haupt Wis­sen ein­brin­gen könn­ten, dass die­se Kapi­tä­ne nicht ohne­hin längst haben, steht noch auf einem ganz ande­ren Blatt.

Die Lot­sen­pflicht soll schritt­wei­se bis 2014 ein­ge­führt wer­den. Eine Ent­schei­dung ist für Juni ange­kün­digt.

Die MS Stock­holm im Treib­eis an der Nord­küs­te Spitz­ber­gens. Das Schiff und ihr Kapi­tän gehö­ren zu den Vete­ra­nen der Schiff­fahrt in Spitz­ber­gen.

MS Stockholm vor Verlegenhuken

Quel­le: NRK

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News-Auflistung generiert am 19. April 2024 um 06:15:23 Uhr (GMT+1)
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