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Jahres-Archiv: 2018 − Reiseblog


Barents­see

Die Wet­ter­vor­her­sa­ge stets gut im Auge, hat­ten wir uns in Stok­mark­nes dazu ent­schlos­sen, auf direk­tes­tem Wege Rich­tung Barents­see und Bären­in­sel zu steu­ern. Im Nord­at­lan­tik ist viel Wind unter­wegs, und wenn wir zu spät dran sind, dann bekom­men wir davon spä­ter eine kräf­ti­ge Por­ti­on auf die Nase. Und genau das möch­ten wir, wenn es irgend­wie geht, ver­mei­den. Wenn wir jetzt und hier abdamp­fen, soll­ten wir gute Chan­cen auf schö­nen Segel­wind nach Nor­den haben.

Barentssee

Kurs auf die Bären­in­sel

Also ver­ab­schie­de­ten wir uns in Stok­mark­nes von Nor­we­gen und waren ein paar Stun­den spä­ter auf See. Segel hoch und Kurs auf die Bären­in­sel (Bjørnøya)! Das war im Wesent­li­chen das Mot­to für die nächs­ten 44 Stun­den. Son­ne, Segeln um 9 Kno­ten, das waren die The­men, die den Mitt­woch beherrsch­ten. Abzüg­lich Son­ne gilt das auch für den heu­ti­gen Don­ners­tag, aber wir haben die Bären­in­sel nun vor­aus und in ein paar Stun­den wird dort der Anker fal­len!

Ves­terå­len: Stok­mark­nes

Die Sache mit der Brü­cke war ges­tern Abend ja noch span­nend. Erst viel Rech­ne­rei mit Gezei­ten und so, und trotz­dem ist man nicht hun­dert­pro­zen­tig sicher, ob unse­re hohen, schö­nen Mas­ten auch durch­pas­sen. Wer genau hin­schaut, sieht Steu­er­mann Nick ganz oben auf dem Besan­mast (der hin­ters­te der drei Mas­ten). Von dort kann man sehen, ob der Groß­mast mit sei­nen 31 Metern auch durch­passt unter der Brü­cke, deren garan­tier­te Min­dest­hö­he 30 Meter beträgt.

Brücke vor Stokmarknes, Vesterålen

Brü­cke vor Stok­mark­nes, Ves­terå­len.

Es waren noch meh­re­re Meter Platz.

Kurz dar­auf war Stok­mark­nes zu recht spä­ter Stun­de erreicht. Dort liegt die Finn­mar­ken auf dem Tro­cke­nen, ein altes Hur­tig­ru­ten-Schiff, das heu­te als Muse­um dient.

Hurtigrutenschiff Finnmarken in Stokmarknes, Vesterålen

Altes Hur­tig­ru­ten­schiff Finn­mar­ken in Stok­mark­nes, Ves­terå­len.

Nach einem schö­nen Son­nen­un­ter­gang (der letz­te der Fahrt!) und einer ruhi­gen Nacht im Hafen muss­ten wir mor­gens kon­sta­tie­ren, dass es wie­der zu reg­nen begon­nen hat­te. Davon haben wir uns nicht abhal­ten las­sen, son­dern eine schö­ne klei­ne Wan­de­rung auf die Hügel hin­ter Stok­mark­nes gemacht.

Wanderung bei Stokmarknes, Vesterålen

Schnee­fel­der in den Hügeln hin­ter Stok­mark­nes, Ves­terå­len.

Trotz­dem, es hat Spaß gemacht, schö­ne Bli­cke gab es zwi­schen den Regen­schau­ern hin­durch und Bewe­gung ist sowie­so immer fein. Vor allem, wenn man Zeit auf See vor sich hat. Und wir set­zen bald Segel Rich­tung Bjørnøya!

Wanderung bei Stokmarknes, Vesterålen

Grau­feuch­ter Blick auf Stok­mark­nes, Ves­terå­len.

Lofo­ten: Skro­va & Troll­fjord

Heu­te kamen wir der Sache schon ganz deut­lich näher. Es war zwar immer noch etwas grau, aber tro­cken, und vom Wind war auch nicht mehr viel übrig. Nach kur­zer Pas­sa­ge waren wir im Hafen von Skro­va, immer wie­der eine schö­ne, inter­es­san­te Insel mit fei­nen Mög­lich­kei­ten für klei­ne Tou­ren. Das Skro­vaf­jel­let war oben zwar in der Wol­ke, aber der klei­ne­re Berg Stap­pen lag völ­lig frei, so dass die Frak­ti­on, die sich dahin ver­irr­te, schö­ne Bli­cke hat­te.

Skrova, Lofoten

Blick über Skro­va, Lofo­ten.

Auf dem wei­te­ren Weg nach Nor­den hat­ten wir schö­nen, leich­ten Segel­wind ohne Wel­len. Per­fekt, um der Anti­gua vom Bei­boot beim Segeln zuzu­schau­en! Ein herr­li­cher Anblick! Dann nahm die Dünung wie­der zu und der Wind ver­schwand, so dass das Ver­gnü­gen lei­der nicht all­zu lan­ge währ­te.

Antigua unter Segeln, Vestfjord

SV Anti­gua unter Segeln im nörd­li­chen Ves­t­fjord, vor Litl­mol­la.

Am spä­te­ren Nach­mit­tag erreich­ten wir den berühm­ten Troll­fjord. Ein wun­der­ba­res Stück­chen Erde, wo die Natur sich selbst mit aller Macht ein Denk­mal gesetzt hat. Den eis­zeit­li­chen Glet­schern sei gedankt.

Antigua im Trollfjord

SV Anti­gua im Troll­fjord.

Dann tauch­te sogar noch ein See­ad­ler auf und zog meh­re­re Krei­se ums Schiff. Ein schö­ner, erleb­nis­rei­cher Tag!

Seeadler im Trollfjord

See­ad­ler im Troll­fjord.

Kabel­våg

Wir hat­ten ges­tern Abend noch einen rich­tig schö­nen Son­nen­un­ter­gang auf See, hin­ter den Ber­gen der Insel Aus­t­vå­gøy, unter Segeln … schick, schick! Eine schö­ne Fahrt mit schö­nen Aus­bli­cken, so macht es Freu­de!
 

Sonnenuntergang hinter Austvågøy, Lofoten

Son­nen­un­ter­gang hin­ter Aus­t­vå­gøy, Lofo­ten.

Und min­des­tens so schick war, dass wir noch in den klei­nen Hafen pass­ten, obwohl dort schon ein klei­nes Schiff­chen war. Aber wir konn­ten dane­ben fest­ma­chen und hat­ten damit ein ruhi­ges Plätz­chen. Mor­gen soll es hier näm­lich ziem­lich unge­müt­lich wer­den.

Sturmwolken über Austvågøy, Lofoten

Sturm­wol­ken über Aus­t­vå­gøy, Lofo­ten.

Wur­de es dann auch. Vor­mit­tags war es eigent­lich noch ziem­lich schön, wobei die Wol­ken schon eine recht kla­re Spra­che spra­chen. Gegen Mit­tag ging dann der Regen los. Im Lofo­ten­mu­se­um und im Aqua­ri­um ging es uns aber her­vor­ra­gend. Warm und tro­cken, und jede Men­ge Inter­es­san­tes zu sehen.

Fischer-Rorbu, Museum Kabelvåg, Lofoten

So wohn­te man als Fischer. In die­sem Raum mit 4 Bet­ten schlie­fen 8 Män­ner, arbei­te­ten, koch­ten, aßen und trock­ne­ten ihre nas­sen Fischer­kla­mot­ten (möch­te man sich nicht wirk­lich vor­stel­len!) …

Eignervilla, Museum Kabelvåg, Lofoten

… und so wohn­te man als Besit­zer eines „Fis­ke­vær“, was man wohl am bes­ten mit Fische­rei­ha­fen über­set­zen kann.

Der Nach­mit­tag plät­scher­te so im Regen dahin. Eide­r­en­ten düm­peln am Ufer, drau­ßen bre­chen sich die Wel­len an den Fel­sen. Ein paar Muti­ge sind zu einer Tour auf­ge­bro­chen, die Mehr­heit aber besucht das Anti­gua-Kino und greift hin­ter­her zu einem Buch und einer Tas­se Kaf­fee.

König Øystein, Kabelvåg

Der Wikin­ger­kö­nig Øystein hält Aus­schau über Kabel­våg.

Sogar ein für den Abend ange­sag­tes Jazz­kon­zert in der Kir­che wur­de abge­sagt. Scha­de, das wäre für einen Tag wie heu­te per­fekt gewe­sen. Aber umso gemüt­li­cher ist es drin­nen, wäh­rend drau­ßen der Regen pras­selt und die Bran­dung an den Ufer­fel­sen hoch geht.

Regenwolken über Kabelvåg

Regen­wol­ken über Aus­t­vå­gøy.

Mor­gen gibt es einen neu­en Tag mit neu­em Wet­ter!

Nusfjord

Wir waren schon gespannt, wie das funk­tio­nie­ren wür­de, mit der Anti­gua in dem win­zi­gen Hafen von Nusfjord, bei dem teil­wei­se doch recht hef­ti­gen Wind! Aber dann war auf ein­mal kaum noch Wind da, und alles lief völ­lig pro­blem­los. Spä­ter kam sogar die Son­ne her­aus! Und Nusfjord ist wirk­lich ein hüb­scher Ort!

Nusfjord: Trockenfisch

Alte Bekann­te in Nusfjord.

Nusfjord ist wahr­schein­lich der bekann­tes­te von den alten Fischer­or­ten auf den Lofo­ten. Es ist eine sehr pit­to­res­ke Ansamm­lung alter Gebäu­de um einen klei­nen, gut geschütz­ten Natur­ha­fen nah beim Ves­t­fjord, und das war für die Fischer frü­her natür­lich per­fekt. Der alte Laden war auf und erfreu­te sich eini­ger Beliebt­heit, und dann wan­der­ten wir noch etwas über die Fels­hü­gel in Rich­tung Ves­t­fjord-Ufer. Ein sehr ange­neh­mer Nach­mit­tag!

Nusfjord

Der Hafen von Nusfjord. Und eigent­lich auch der gan­ze Ort.

Jetzt fah­ren wir nach Nor­den, oder eher nach Osten, Rich­tung Kabel­våg.

Lofo­ten: Rei­ne

Eini­ge Stun­den unter Segeln (ohne Motor!) brach­ten uns über den Ves­t­fjord zur Mos­ken­esøya, der süd­lichs­ten Lofo­ten­in­sel. Die meis­ten haben die Über­fahrt genos­sen; obwohl es der ers­te Tag an Bord war, hiel­ten die Kol­la­te­ral­schä­den mit Blick auf gleich­ge­wichts­in­du­zier­te Ver­dau­ungs­stö­run­gen sich ins­ge­samt sehr in Gren­zen. Sehr gut! Wir haben auf die­ser Fahrt ja noch so eini­ge Mei­len auf offe­nem Meer vor uns.

SV Antigua: Kapitän Mario

Los geht’s! Kapi­tän Mario legt den Hebel auf den Tisch.

SV Antigua unter Segeln auf dem Vestfjord

Unter Segeln über den Ves­t­fjord zu den Lofo­ten.

Aber erst mal sind wir in Rei­ne, einem der süd­lichs­ten Lofo­ten-Fischer­dörf­chen. Zuge­ge­ben, wet­ter­tech­nisch war eine gan­ze Men­ge Luft nach oben. Aber das sind hier eben die Lofo­ten und nicht die Male­di­ven. Und sobald mal ein Son­nen­strahl durch die Wol­ken bricht, wird es auch gleich rich­tig schön!

Regenbogen über Reine, Lofoten

Regen­bo­gen über Rei­ne, Lofo­ten.

Noch hängt der Fisch auf den Tro­cken­ge­stel­len, bald wird er abge­räumt. Bis dahin gibt er lofo­ten­ty­pi­sche Ein­drü­cke und Foto­mo­ti­ve, danach lecker Essen in guten Restau­rants.

Stockfisch, Reine, Lofoten

Tro­cken­ge­stel­le mit Kabel­jau in Rei­ne, Lofo­ten.

Drei­ze­hen­mö­wen sind im Nor­den ja all­täg­li­che Vögel. Über­all brü­ten sie auf stei­len Klip­pen in klei­nen und gro­ßen Kolo­nien. Aber ein Nest in einem Gar­ten auf einem Baum? Nie gese­hen! 🙂

Dreizehenmöwe, Reine, Lofoten

Drei­ze­hen­mö­we auf ihrem Nest auf einem Baum! Nicht all­täg­lich bei die­sen Klip­pen­brü­tern.

Ansons­ten gibt es in die­sen schö­nen Lofo­ten­dör­fern ja über­all etwas zu ent­de­cken. Selbst bei grau­em Wet­ter fin­det man Far­ben und beein­dru­cken­de Land­schaf­ten. Aber es war in der Tat eine fei­ne Sache, dass um 11 Uhr das Café öff­ne­te, wo sich, oh Wun­der, auch fast alle bald ein­fan­den!

Blumen und Häuser, Reine, Lofoten

Bun­te Blü­ten und bun­te Häu­ser.

Nun sind wir unter­wegs nach Nusfjord und sind gespannt, was der Nach­mit­tag für uns bereit hält.

Ark­tis unter Segeln 2018: Sai­son­start mit der Anti­gua in Bodø

Bodø! Hier schließt sich ja ger­ne der ark­ti­sche Kreis. Nicht der Polar­kreis, den haben wir hier schon 44 Mei­len süd­lich von uns. Aber der Kreis des Ark­tis-Erleb­nis­ses, das die Som­mer­mo­na­te im hohen Nor­den brin­gen. Die ers­te Ark­tis-Rei­se der Sai­son beginnt Ende Mai in Bodø und hier endet Anfang Novem­ber auch die letz­te. Dazwi­schen lie­gen meh­re­re tau­send Mei­len Spitz­ber­gen unter Segeln sowie eine gan­ze Men­ge Mei­len im Zodiac, vie­le Kilo­me­ter über die Tun­dra und auf den einen oder ande­ren Berg zu Fuß, vie­le Erleb­nis­se, Aben­teu­er, Ein­drü­cke, Begeg­nun­gen mit Natur, Tie­ren und Men­schen, Wind und Wet­ter … und sicher sehr vie­le schö­ne Fotos und ein paar Dut­zend Blog-Ein­trä­ge, die auf die­sen hier fol­gen wer­den.

SV Antigua, Bodø

SV Anti­gua start­klar in Bodø.

In ein paar Stun­den wer­den wir an Bord voll­zäh­lig sein, mit knapp 30 Ark­tis­fah­rern aus den Nie­der­lan­den, Deutsch­land und Öster­reich. Dann wird es über den Ves­t­fjord zu den Lofo­ten gehen, spä­ter nord­wärts nach Trom­sø und danach beginnt das Aben­teu­er Spitz­ber­gen. Wer gedank­lich mit­rei­sen will, muss nur in den nächs­ten Wochen und Mona­ten immer wie­der mal hier im Blog vor­bei­schau­en!

SV Antigua, Bodø

In ein paar Stun­den geht’s los! 🙂

Spitzbergen.de-Reiseblog im Süden: Ant­ark­tis, Pata­go­ni­en

Mehr­fach wur­de gefragt, war­um es der­zeit kei­nen Ark­tis-Rei­se­blog gibt. Das liegt dar­an, dass es einen aktu­el­len, bes­tens gefüt­ter­ten Rei­se­blog aus dem tie­fen Süden gibt, der hier zu fin­den ist. Man kann nicht in der Ark­tis und Ant­ark­tis zugleich sein 🙂

Mit dem Ark­tis-Rei­se­blog geht es auf die­ser Sei­te in ein paar Wochen wei­ter, wenn zu Beginn der zwei­ten Mai­hälf­te die Sai­son im Nor­den unter Segeln beginnt.

Reiseblog Patagonien

Rich­tig gei­le Land­schaft mit Bäu­men? Man glaubt es kaum, aber das gibt es! Im Pata­go­ni­en-Rei­se­blog. Aber kei­ne Angst, im Ant­ark­tis-Rei­se­blog gibt es auch rich­tig gei­le Land­schaft ohne Bäu­me.

Son­nen­fest in Lon­gye­ar­by­en, neue Plä­ne für Sveagru­va, Pata­go­ni­en unter Segeln im Blog

In Lon­gye­ar­by­en wur­de tra­di­tio­nell am Don­ners­tag (08. März) das Son­nen­fest (nor­we­gisch: sol­fest) gefei­ert. An die­sem Tag erscheint die Son­ne zum ers­ten Mal nach mehr­mo­na­ti­ger Polar­nacht wie­der über den Ber­gen, so dass man sie von Lon­gye­ar­by­en aus sehen kann. Zwar nur für ein paar Augen­bli­cke und nur, wenn das Wet­ter gut ist, aber das ist mehr als Grund genug für eine schö­ne Fei­er, tra­di­tio­nell beglei­tet von diver­sen kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen. Die­ses Mal war kei­ne Wol­ke am Him­mel, so dass die Fei­ern­den die Son­nen­strah­len im Gesicht voll genie­ßen konn­ten!

Sonnenfest Longyearbyen

Son­nen­fest in Lon­gye­ar­by­en

Unter­des­sen über­le­gen ein paar von den „alten Jungs“ um den frü­he­ren Store-Nor­ske-Chef Robert Her­man­sen, ob die offi­zi­ell schon auf­ge­ge­be­ne Koh­le­berg­bau­sied­lung Sveagru­va nicht doch noch eine Zukunft für die Berg­leu­te hat. Die Poli­tik hat­te bereits schnell geäu­ßerst, von der­ar­ti­gen Plä­nen nichts zu hal­ten. Es wird sicher noch viel gere­det wer­den.

Unter­des­sen wer­den Kof­fer gepackt und Segel gesetzt: am Sonn­tag (11. März) beginnt unse­re Rei­se „Pata­go­ni­en unter Segeln“ mit der SY Anne-Mar­ga­re­tha. Natür­lich wird es wie­der einen Rei­se­blog geben! Und zwar auf antarktis.net.

Patagonien Segeln mit Anne-Margaretha

„Pata­go­ni­en unter Segeln“ beginnt am Sonn­tag und bald dar­auf auch der Rei­se­blog auf antarktis.net.

Ant­ark­tis-Fahrt mit SY Anne-Mar­ga­re­tha – Rei­se­blog auf Antarktis.net

Jetzt geht die Ant­ark­tis-Fahrt mit Rolf und dem Zwei­mast-Segel­schiff SY Anne-Mar­ga­re­tha los! Natür­lich gibt es dazu wie­der einen Rei­se­blog auf Antarktis.net. Berich­te begin­nen in Kür­ze und wer­den wie­der via Satel­lit an den Web­mas­ter über­tra­gen (so die Tech­nik funk­tio­niert) und von ihm ver­öf­fent­licht und i.d.R. tags dar­auf in Face­book ver­linkt.

Antarktis - Ushuaia

2017 Okto­ber bis Dezem­ber: Polar­nacht

Der tra­gi­sche Absturz des rus­si­schen Hub­schrau­bers nicht weit von Barents­burg beherrsch­te im Okto­ber die Spitz­ber­gen-Schlag­zei­len. Letzt­lich muss­te man fest­stel­len, dass alle 8 Insas­sen ums Leben gekom­men waren. Das Wrack wur­de geho­ben, an der Unfall­ur­sa­che wird noch gear­bei­tet. Die­ses trau­ri­ge Ereig­nis hat alle in Spitz­ber­gen bewegt, und nicht nur dort.

Ansons­ten war im Okto­ber ja zunächst mal Zeit, an den Schreib­tisch zurück­zu­keh­ren, bevor wir mit der Anti­gua noch ein­mal Segel setz­ten und Nord­nor­we­gen zu die­ser schon fast polar­nächt­li­chen und für Tou­ris­ten doch recht unge­wöhn­li­chen Zeit genie­ßen konn­ten. Schön war’s. Licht, Schnee, schö­ne Land­schaft, schö­ne Orte. Ach ja, und See­ad­ler!

Seeadler

See­ad­ler im Troll­fjord.

Rich­tig polar­nächt­lich wur­de es dann im Novem­ber in Spitz­ber­gen. Eine gute Zeit, um ein wenig zur Ruhe zu kom­men. Wenn man zuviel Zeit hat, baut man eben dem Nach­barn den Brief­kas­ten ab.

Kei­ne lan­gen Tou­ren, aber die Ein­drü­cke min­des­tens so schön, und Zeit, Freun­de zu tref­fen oder nach den vie­len Mona­ten des Rei­sens wie­der ein wenig bei sich selbst anzu­kom­men. Natür­lich gab es nun auch das eine oder ande­re schö­ne Nord­licht!

Nordlicht im Foxdalen

Nord­licht im Fox­dalen.

Und dann war das Jahr auch in der Ark­tis end­gül­tig vor­bei. Vor dem Kalen­der­wech­sel blie­ben noch ein paar Wochen inten­si­ver Arbeit in der Bücher­werk­statt: es war höchs­te Zeit, eine Neu­auf­la­ge der eng­li­schen Ver­si­on des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers auf den Weg zu brin­gen, und das pas­sier­te im Dezem­ber (ein wenig Fein­schliff folg­te Anfang Janu­ar). Die umfang­reichs­te (608 Sei­ten!) und aktu­ells­te Ver­si­on die­ses Buches, die es je gab (nun, die neu­es­te ist natür­lich immer die aktu­ells­te …). Nicht weni­ger als die zehn­te Auf­la­ge, alle Spra­chen zusam­men­ge­rech­net! 2007 erschien die ers­te deut­sche Auf­la­ge von Spitz­ber­gen-Sval­bard, das mitt­ler­wei­le in der 5. Auf­la­ge vor­liegt, und erst im Früh­jahr 2017 kam das Buch ja auch erst­ma­lig auf nor­we­gisch her­aus. Und nun also die 4. eng­li­sche Auf­la­ge, neben­bei auch nicht weni­ger als das drit­te Buch, das ich 2017 der Dru­cke­rei über­ge­ben konn­te. Ja, schon etwas, wor­auf ich mir etwas stolz zu sein erlau­be. Vie­le Leser schät­zen es, das weiß ich von den vie­len Rück­mel­dun­gen. Pro­fes­sio­nel­le Gui­des nen­nen die­ses Buch die „Bibel“, das kann man über­trie­ben fin­den, aber im regio­na­len Kon­text … nun, das müs­sen ande­re beur­tei­len bzw. sie haben es damit schon getan, aber das ist eine Wert­schät­zung von pro­fes­sio­nel­len Kol­le­gen, die ich in hohem Maße schät­ze. Nun wür­de ich mir nur noch wün­schen – so viel Offen­heit sei an die­ser Stel­le gestat­tet – dass es auch von wich­ti­gen Ein­rich­tun­gen wie Schif­fen und den pas­sen­den Muse­en etwas mehr wert­ge­schätzt wird. Es wäre doch schön, wenn das Buch auch in den ent­spre­chend spe­zia­li­sier­ten Muse­en in Nor­we­gen ange­bo­ten wür­de und in den Shops von Schif­fen, die regel­mä­ßig in Spitz­ber­gen fah­ren. Viel­leicht liest ja einer von denen zufäl­lig die­se Zei­len … und viel­leicht spricht sich die Wert­schät­zung der ark­tis-erfah­re­nen Kol­le­gen für die­ses Buch bis in die ent­spre­chen­den Büros her­um. Das wäre mein Wunsch für die­ses Buch und für mich als Ark­tis-Ver­fas­ser für das kom­men­de Jahr.

Spitsbergen-Svalbard 4

So wird die neue Auf­la­ge von Spits­ber­gen-Sval­bard (eng­lisch, 4. Auf­la­ge) aus­se­hen.

Wenn die­ser Bei­trag erscheint, bin ich schon tief im Süden, in Ushua­ia oder schon an Bord der Anne-Mar­ga­re­tha, um die Ant­ark­tis unter Segeln zu ent­de­cken. In den nächs­ten Wochen wird es hier im Blog also sicher immer wie­der span­nen­de Rei­se­ge­schich­ten aus der Ant­ark­tis geben. Immer mal rein­schau­en! Und wenn Lesen nicht reicht … auf der Pata­go­ni­en-Fahrt haben wir noch 2 Plät­ze frei!

Dan­ke fürs Lesen bis hier­her und alles Gute fürs neue Jahr!

Spitzbergen.de Jah­res­rück­blick 2017, Sep­tem­ber: Licht­land Ark­tis, Eis­bä­ren und Ita­lie­ner

In Lon­gye­ar­by­en dreh­te sich zeit­wei­se viel Auf­merk­sam­keit um die Eis­bä­ren, die sich zeit­wei­se hart­nä­ckig in der Nähe des Ortes auf­hiel­ten. Natür­lich freu­en sich auch die Locals, wenn sie mal einen Eis­bä­ren zu sehen bekom­men, aber dort, wo man wohnt, spa­zie­ren­geht und mor­gens die Kin­der aus dem Haus zur Schu­le schickt? Eher nicht.

Ein ita­lie­ni­scher Tou­rist, der sich im Fuglef­jel­la west­lich von Lon­gye­ar­by­en gran­di­os ver­stie­gen hat­te, hielt das Rote Kreuz und ande­re Ein­satz­kräf­ti­ge mäch­tig auf Trab, so dass man hin­ter­her nicht so recht wuss­te, ob man lachen oder wei­nen soll­te. Der Mann wur­de jeden­falls bei guter Gesund­heit gefun­den und geret­tet, und das ist schließ­lich das wich­tigs­te.

Kongsfjord

Abend­li­che Fahrt durch den Kongsfjord.

Zunächst ver­brach­ten wir im Sep­tem­ber ein paar sehr schö­ne Tage in Pyra­mi­den. Es hat sich ja doch her­um­ge­spro­chen, dass das ein sehr außer­ge­wöhn­li­cher Ort ist und wenn man sich auf die­se spe­zi­el­le Ästhe­tik ein­lässt, dann kann man da ohne Ende span­nen­de Ein­drü­cke sam­meln. Genau das haben wir gemacht (Bil­lefjord und wei­te­re Blog-Ein­trä­ge). Ich glau­be, mein per­sön­li­ches High­light die­ser Tage war die Tour über den Ygg­dra­sil­kam­pen, den Berg süd­lich von Pyra­mi­den. Ein­fach gran­dio­se Aus­bli­cke (hier im 360 Grad Pan­ora­ma zu sehen). Ohne Erkäl­tung hät­te es noch mehr Spaß gemacht. War aber auch so schön! Ja, und auch im Ort selbst war doch immer wie­der neu­es zu ent­de­cken, zu foto­gra­fie­ren, … und nett war’s! Könn­te man so direkt wie­der machen 🙂

Yggdrasilkampen

Blick vom Ygg­dra­sil­kam­pen über Mimerd­a­len und Pyra­mi­den.

Was brach­te der Sep­tem­ber noch? Licht, Licht und Licht. Dafür ist die­se Über­gangs­zeit zwi­schen Mit­ter­nachts­son­ne und Polar­nacht ja auch bekannt. Qua­si stun­den­lan­ge Son­nen­auf- und Unter­gän­ge, blau­ro­sa­ro­te Him­mel, grün­lich schim­mern­de Glet­scher … all das beka­men wir. Reich­lich. Das ein­zi­ge Licht­phä­no­men, das sich in der herbst­li­chen Sai­son ver­gleichs­wei­se rar mach­te, war das Nord­licht. Nicht, dass es gar kei­ne gab. Aber wir haben schon bes­se­re Nord­licht­jah­re gehabt.

Tre Kroner

Die berühm­ten Ber­ge Tre Kro­ner im Kongsfjord im Abend­licht.

Aber was braucht man mehr, wenn man inmit­ten eine sol­chen Land­schafts­zau­bers steht?

Rich­tig! Ein schö­nes Feu­er­chen 🙂

Lagerfeuer

Gemüt­li­ches Lager­feu­er im Woofjord.

Spitzbergen.de Jah­res­rück­blick 2017, August: Lady Fran­k­lin­fjord, Ros­søya und wei­te­re Höhe­punk­te

Im August 2017 war die Dro­gen­raz­zia wohl der größ­te Auf­re­ger in Lon­gye­ar­by­en. Alle paar Jah­re müs­sen sie ja mal auf die K… äh, auf den Putz hau­en und zei­gen, dass Dro­gen in so einer klei­nen, abge­le­ge­nen Gemein­de nicht tole­rier­bar sind. Was die­ses Jahr im Ergeb­nis letzt­lich nicht all­zu erfolg­reich gewe­sen sein scheint, man muss­te schließ­lich alle wie­der lau­fen las­sen. Aber die Fest­stel­lung, dass die Halb­welt vor Ort wohl nicht all­zu aktiv gewe­sen war, zumin­dest soweit nach­weis­bar, ist doch auch eine gute Nach­richt.

Mei­ner­seits ging es auf der Arc­ti­ca II wei­ter – „Spitz­ber­gen für Fort­ge­schrit­te­ne“ (ich erlau­be mir, hier direkt anzu­mer­ken, dass auf der ent­spre­chen­den Fahrt 2018 noch ein Platz frei ist!). In die­sem Sin­ne begann der August schon Ende Juli, als wir in Lon­gye­ar­by­en ableg­ten. Noch am glei­chen Abend konn­ten wir eine schö­ne Tour auf der Bohem­an­flya machen. Die ist zwar wirk­lich nicht weit weg von Lon­gyear­ben, aber da muss ein­fach das Wet­ter stim­men, und das tat es!

Bohemanflya

Grab auf der Bohem­an­flya.

Das blieb auch eine gan­ze Wei­le so. Wie oft bin ich schon an der West­küs­te Spitz­ber­gens ent­lang gefah­ren, zwi­schen Kongsfjord und Mag­da­le­nefjord? Die­ser wild-schö­ne Küs­ten­strei­fen, den man seit dem 17. Jahr­hun­dert „Dei Sju Isfjel­la“ nennt („die sie­ben Eis­ber­ge“)? Und nie an Land gegan­gen! Das muss­te sich ändern. Bei herr­li­chem Son­nen­schein konn­ten wir eine Lan­dung in der Kved­fjord­buk­ta genie­ßen. Und wenn wir das Gefühl hat­ten, seit Jahr­zehn­ten die ers­ten Men­schen dort gewe­sen zu sein, dann lagen wir damit wohl gar nicht all­zu weit ab von der Wahr­heit. Ein Gefühl, dass im wei­te­ren Ver­lauf noch mehr­fach haben soll­ten, und zu Recht.

Kvedfjordbukta

Kved­fjord­buk­ta: sel­te­ne Gele­gen­heit zu einer Lan­dung dort – bei per­fek­ten Bedin­gun­gen!

Dazu zähl­ten auch die herr­li­chen Tage im Lady Fran­k­lin­fjord und – im direk­tes­ten Sin­ne des Wor­tes ein geo­gra­phi­scher Höhe­punkt – die Lan­dung auf der Ros­søya. Nörd­li­cher geht’s in Spitz­ber­gen (Sval­bard) mit Land unter den Gum­mi­stie­feln beim aller­bes­ten Wil­len nicht!

Rossøya

Wei­ter nörd­lich als hier auf der Ros­søya gibt es in Spitz­ber­gen nichts mehr.
Hier bringt Hein­rich Eggen­fell­ner uns an Land.

So könn­te ich noch viel wei­ter erzäh­len von vie­len schö­nen, wei­te­ren Land­gän­gen, aber auch die Tie­re kamen nicht zu kurz. Die Eis­bä­ren­sich­tung auf der Edgeøya wird wohl kei­ner ver­ges­sen von denen, die dabei waren. Genau­so wenig wie die wil­de Fahrt ums Süd­kap und die aben­teu­er­li­che Lan­dung an der West­küs­te.

Eisbär, Edgeøya

Ein Wal­ross (tot) und ein Eis­bär (quick­le­ben­dig) auf der Edgeøya.

Ach ja, und der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2018 wur­de schon im August fer­tig! Wir wer­den von Jahr zu Jahr bes­ser, auch wenn er nicht, wie geplant, schon Anfang Juli ver­füg­bar war. Ihr seht, im Spitzbergen.de Ver­lag waren wir 2017 nicht untä­tig!

Spitzbergen-Kalender 2018

Im August wur­de der Spitz­ber­gen-Kalen­der 2018 fer­tig.

Spitzbergen.de Jah­res­rück­blick 2017, Juli: Süd­kap, Eis­bä­ren und Weih­nach­ten

Mit Blick auf Nach­rich­ten von öffent­li­chem Inter­es­se war der Juli auf Spitz­ber­gen eher mau. Was bes­tens ist. Kei­ne Nach­rich­ten sind gute Nach­rich­ten. Den Ren­tie­ren geht es der­zeit präch­tig, es gab kei­ne Lawi­nen und kei­ne Wet­ter­ex­tre­me, ganz im Gegen­teil, wir konn­ten den Juli wirk­lich genie­ßen.

Das taten wir auch, und zwar zunächst auf der Anti­gua. Wobei die Fahrt ja bereits Ende Juni begann, und es gab auch gleich das ers­te High­light – ich kom­me zu mei­ner per­sön­li­chen Per­spek­ti­ve – in Form einer Lan­dung ganz in der Nähe des Süd­kaps (Sør­kapp) von Spitz­ber­gen.

Sørkapp Land

Lan­dung in der Nähe vom Sør­kapp (Süd­kap) von Spitz­ber­gen.

Ande­re behal­ten wahr­schein­lich eher den Blau­wal in Erin­ne­rung, den wir am glei­chen Tag noch ganz aus der Nähe sahen, oder die Eis­fuchs­fa­mi­lie am nächs­ten Tag. Und kei­ne Fra­ge, das sind unver­gess­li­che Erleb­nis­se. Aber ich fin­de ja immer die abge­le­ge­nen Lan­dun­gen span­nend, die­se Orte, die kein Mensch kennt, wo kaum einer hin­kommt, die aber doch alle ihre klei­nen, oft fas­zi­nie­ren­den Geheim­nis­se haben!

Blauwal, Storfjord

Blau­wal im Storfjord.

Trotz­dem, die Tie­re sind es natür­lich, die einen gro­ßen Teil vie­ler Spitz­ber­gen-Rei­sen aus­ma­chen. In die­sem Sin­ne war die Sich­tung einer Eis­bä­ren­mut­ter, die mit ihrem Kind auf den Res­ten eines Wal­ka­da­vers auf der Dan­s­køya her­um­kau­te, ganz klar ein Höhe­punkt der Fahrt!

Eisbären, Danskøya

Glück­li­che Eis­bä­ren­fa­mi­lie und ein unglück­li­cher Wal auf der Dan­s­køya.

Und wenn man dar­über hin­aus fragt, was in Erin­ne­rung bleibt, dann wer­den die meis­ten ganz weit vorn die Lan­dung auf einer Eis­schol­le nen­nen. Wann steht man schon mal auf einem Stück Pack­eis, und das noch auf 80 Grad Nord? Ein­mal wie Nan­sen füh­len! Muss ja nicht gleich für 3 Jah­re sein.

Eislandung auf 80 Grad Nord

Eis­lan­dung auf 80 Grad Nord.

Nach der Fahrt konn­te dann end­lich das ark­ti­sche Weih­nachts­buch in den Druck gehen. Nach der nor­we­gi­schen Aus­ga­be des Spitz­ber­gen-Buches bereits das zwei­te Buch, das die­ses Jahr fer­tig wur­de! End­lich, muss man sagen. Ange­fan­gen hat­te ich mit die­sem Buch ja schon vor über 10 Jah­ren! Natür­lich braucht es immer Zeit, mit Sorg­falt ein Buch zu machen, aber 10 Jah­re sind doch eine gan­ze Men­ge. In die­sem Fall war eines der Hin­der­nis­se, jeman­den zu fin­den, der die Zeich­nun­gen machen konn­te, die ich für die­ses Buch im Kopf hat­te. Die­sen „jemand“ hat­te ich letz­tes Jahr – auch auf der Anti­gua – mit Nor­bert Wach­ter dann end­lich gefun­den! Damit stie­gen Moti­va­ti­on und Umsetz­bar­keit gleich deut­lich an, und schwupps war unser Weih­nachts­buch nun fer­tig 🙂

Arktische Weihnachten

Ark­ti­sche Weih­nach­ten: Ende Juli 2017 war das Buch end­lich im Druck.

Spitzbergen.de Jah­res­rück­blick 2017, Juni: Lava­höh­len auf Jan May­en

In der Auf­re­gung hat­te ich doch glatt den Haupt-Auf­re­ger in Lon­gye­ar­by­en von Anfang April ver­ges­sen: Es gab kein Toi­let­ten­pa­pier mehr zu kau­fen! Man nimmt den Kli­ma­wan­del und angeb­li­che Angriffs­übun­gen der Rus­sen auf Lon­gye­ar­by­en gelas­sen hin, was soll’s, etwas Schwund ist immer. Aber kein Klo­pa­pier mehr? Irgend­wo hört der Spaß auch mal auf!

In die glei­che Kate­go­rie fällt auch die Auf­re­gung über die angeb­li­che Flu­tung des mensch­heits­ret­ten­den Saat­gut­tre­sors (oder Saat­gut­la­ger oder Doomsday Vault oder wie auch immer man das Ding nen­nen will. Tat­säch­lich war im Okto­ber 2016, also meh­re­re Mona­te vor den welt­wei­ten Medi­en­be­rich­ten, wäh­rend einer star­ken Regen­pha­se Näs­se in den Ein­gangs­be­reich des Lagers ein­ge­drun­gen. Das soll­te nicht pas­sie­ren, es war ärger­lich und führ­te zu Aus­bes­se­rungs­maß­nah­men, die Geld kos­ten, aber was tat­säch­lich pas­siert war, ent­behr­te doch jeg­li­cher ech­ten Dra­ma­tik. Die gab es dafür ein hal­bes Jahr spä­ter in den Medi­en, als irgend­wer zufäl­lig über die­se ehe­ma­li­ge Rand­no­tiz stol­per­te, sie ein wenig dra­ma­tur­gisch auf­bohr­te und dann alle von­ein­an­der abschrie­ben, ohne dass jemand auf die Idee kam, zu schau­en, was tat­säch­lich pas­siert war. Dabei hät­te ein Blick auf die Web­sei­te des Betrei­bers genügt. Immer­hin ist spitzbergen.de nicht auch noch dar­auf hin­ein­ge­fal­len. Ist doch auch was.

Was mei­ne per­sön­li­che Ark­tis-Per­spek­ti­ve betrifft, war im Juni die Fahrt nach Jan May­en das prä­gen­de Ereig­nis. Zum vier­ten Mal ging es von Island aus drei Tage lang auf klei­nem Boot und gro­ßem Meer zu der Vul­kan­in­sel weit im Nor­den. Jan May­en ist ein unge­heu­er fas­zi­nie­ren­der Ort, und je mehr man sich umschaut, des­to mehr ent­deckt man. Auch die­ses Mal kamen vie­le Lauf­ki­lo­me­ter zusam­men. Neben vie­len ande­ren Ein­drü­cken waren es die Lava­höh­len am Bee­ren­berg, die ich garan­tiert nicht ver­ges­sen wer­de. Wäh­rend eine Berg­stei­ger­grup­pe den Bee­ren­berg-Gip­fel erreich­te (wo ich 2015 glück­lich oben gewe­sen war), hat­te ich die Gele­gen­heit wahr­ge­nom­men, mir eine Rei­he von Höh­len am Süd­hang des Bee­ren­berg anzu­schau­en, die bei Aus­flüs­sen von Lava ent­stan­den waren. Fas­zi­nie­ren­der geht’s nicht! Die­ser Ein­druck, oder bes­ser: die­ses Gefühl, im Bee­ren­berg zu sein, in den Ein­ge­wei­den die­ses ark­ti­schen Vul­kans – extremst abge­fah­ren. Ich brau­che auch wohl kaum zu erwäh­nen, dass es nicht gera­de ein­fach ist, dort hin­zu­kom­men. Eine sel­te­ne Gele­gen­heit von der Art, die das deli­ka­tes­te Salz in mei­ner ark­ti­schen Sup­pe lie­fert. Das war mein Juni-High­light.

Bäreninsel: Perleporten

Lava­höh­le im Schmelck­da­len auf dem Bee­ren­berg, Jan May­en.

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News-Auflistung generiert am 18. März 2025 um 23:12:21 Uhr (GMT+1)
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